Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Außerdem stehen zur Behandlung bei schwerem Verlauf nicht alle Medikamente zu Verfügung (z. B. nicht Remdesivir)

    Aber junge Frauen erkranken im Normalfall nicht schwer daran.


    Ich habe mich schon gewundert, dass ich zum SJ-Ende Aufgaben übernehmen musste, die von einer Schwangeren im Homeoffice oder am Nachmittag in der Schule hätten erledigt werden können. Aber wir werden auch ohne Schwangere den Schulalltag meistern. D

    ass sich chronisch Kranke ins Homeoffice begeben dürfen finde ich richtig und wichtig, das kann sich unser Land auch leisten.

  • Diesen Abschnitt finde ich tatsächlich mal verwirrend. Was hat die letzte Wahl mit den aktuellen Corona-Entscheidungen zu tun?

    Es gibt zwischen den unterschiedlichen Parteien und den unterschiedlichen Politikern verschiedene Einschätzungen, wann Maßnahme ergriffen, aufgehoben, verschärft oder gelockert werden sollten. Insofern spielt es schon eine Rolle, wer gerade an der Regierung ist, ob Grenzen geschlossen werden, ob die Wirtschaft so weit eingeschränkt wird, dass Kurzarbeit nötig wird etc.

  • Außerdem stehen zur Behandlung bei schwerem Verlauf nicht alle Medikamente zu Verfügung

    Schwangere sollten allgemein so wenig Medikamente wie nur irgendwie möglich nehmen.



    Dass sich chronisch Kranke ins Homeoffice begeben dürfen finde ich richtig und wichtig, das kann sich unser Land auch leisten

    Das ist eben was ich meine, der gesamtgesellschaftliche Konsens ist nicht in jedem Land der gleiche. Ich habe dazu übrigens gar keine abschliessende Meinung.

  • Gibt es irgendwelche Hinweise darauf, dass eine Corona-Infektion der Mutter das Risiko hierfür erhöhen würde?

    Nein, aber eine Infektion der Mutter mit anderen Viren könnte das Risiko für ebendiese Erkrankungen erhöhen.

    Darum gibt es ja eine Gefährdungsanalyse.

    Die an unserer Schule kommt zu dem Ergebnis, dass das Risiko hoch ist und die werdende Mutter in unserem Schulgebäude nicht beschäftigt werden kann.

  • Ein Diabetiker (wie schwer wiegt denn der Diabetes?) kann risikolos im Präsenzunterricht eingesetzt werden, so lange er keine weiteren Erkrankungen hat.

    Das stimmt so nicht. Es kommt auf den Krankheitsverlauf der jeweiligen Person an (auch ohne weitere Erkrankungen). Manche trifft es einfach härter und sind nicht so leicht stabil einstellbar.

  • Spatel, Bechergläser etc. werden doch nach Gebrauch sowieso gewaschen. Sowieso spielt die Schmierinfektion bei Corona praktisch keine Rolle. Da müsstest Du auch Angst beim Einkaufen haben, wer weiss ob der Mensch, der den Joghurt-Becher ins Regal geräumt hat nicht infiziert war ;)

    Hallo!


    Tatsächlich wird es bei uns wohl auch auf das Hände waschen nach den Experimenten hinauslaufen. (Wie beim Einkaufen ja auch.)

    Stativstangen und Netzgeräte werden nach dem Experiment jedenfalls nicht gespült, Bechergläser und Spatel natürlich auch bei uns.


    Das Unwohlsein ging eher in die Richtung, dass es für andere Fächer (Sport und Musik) so klare Anweisungen gibt und in den Naturwissenschaften eben nicht. Manchmal ist ein klares Ja oder Nein seitens Schulleitung oder Regierungspräsidium auch ganz gut. Aber wer fragt, kann natürlich auch Antworten bekommen, die er nicht hören will. Und solche Auflagen wie die Sportkollegen möchten wir auch nicht.


    LG DFU

  • Bei uns sind alle Schwangeren (4) zuhause, eine davon bereitet Unterricht vor, die andren haben sich gleich ein Beschäftigungsverbot geholt und haben nun Ferien. (nein, keine davon ist eine Risikoschwangerschaft, alle haben schon Kinder etc.)

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Wenn man Todeszahlen bezogen auf die Einwohnerzahl der Schweiz und Deutschland vergleicht, dann wundert es einen schon, dass es in der Schweiz so locker gesehen wird.

  • Aus deiner Lebenssituation heraus kann man die ganze Situation auch relativ "locker" sehen

    Wollen wir eigentlich mal abrechnen, wie häufig Du mich unterdessen schon auf der persönlichen Ebene angegangen bist? Ich philosophiere hier die meiste Zeit über die Sache vor mich hin, schaue mir Zahlen an, vergleiche Entscheidungen und Meinungen. Ich habe mir noch kein einziges Mal ein Urteil über Deine Lebenssituation erlaubt und Dir auch kein psychosomatisches Masken-Problem unterstellt. Tatsächlich bin ich mir ziemlich sicher, dass ich erheblich besser zwischen meinen eigenen Bedürfnissen und den Bedürfnissen der Allgemeinheit unterscheiden kann als so manch anderer hier. Eine unserer FFP2-Kolleginnen an der Schule ist in meiner Fachschaft. Sie hat nur ein kleines Pensum aber wenn sie da ist, sitzt sie direkt neben mir. Normalerweise ziehen wir die Masken in der Vorbereitung ab, wenn wir am Schreibtisch sitzen. Aus Rücksicht lasse ich die Maske auf, wenn sie neben mir sitzt. Dabei denke ich mir eigentlich fortwährend, wenn die sich immer so viele Gedanken um ihre Gesundheit machen würde, hätte sie gar kein Corona-Risiko. Auf meinen gesundheitlichen Zustand (ja, man kann echt noch Probleme haben, die mit Corona überhaupt nichts zu tun haben!) nimmt sie überhaupt keine Rücksicht.


    Ich lese hier Zeug von wegen "maximaler Infektionsschutz" und Empörung darüber, dass es "politisch gewollt" sein könnte die Schulen nicht sofort wieder zu schliessen weil - oh Wunder - auch an diesen Institutionen jetzt mal Infektionen auftreten. Nach 6 Monaten haben hier immer noch nicht alle verstanden, dass 1. selbstverständlich die Politik entscheidet, wo es langgeht, das ist deren Job! und 2. Medizin keine Naturwissenschaft ist, die nach rein rationalen Kriterien entscheidet. Das wäre furchtbar, denn es geht um Menschen. Selbstverständlich geht es in der Medizin immer auch um Ethik und Moral. Aus rein infektionsbiologischer Sicht wäre es das beste alle Risikomenschen konsequent vom Rest der Bevölkerung zu isolieren um deren maximale Sicherheit zu gewährleisten. Den Rest lässt man sich infizieren, bis die Herdenimmunität erreicht ist, dann können alle wieder rausgehen. Das ist natürlich kompletter Bullshit, denn so funktioniert die Gesellschaft nicht. Die funktioniert aber auch nicht mit einseitiger Rücksichtnahme allein auf diejenigen, die möglicherweise Risikomenschen sind oder sich einfach nur unwohl fühlen.


    Ich halte mich an alle Regeln, die der Bund und der Kanton vorgeben. Ich gehe im Baselland sogar mit Maske einkaufen obwohl die Pflicht nur in der Stadt gilt. Erst diese Woche sagten mir Schüler, ich sei im fraglichen Klassenteam die einzige (!!) Lehrperson, die vor der Klasse immer die Maske trägt. Ich müsste nicht sobald ich mit ausreichend Abstand hinter dem Korpus stehe. Ich mache es trotzdem weil ich 1. finde solange wir die Jugendlichen mit diesen Mist-Dingern nerven gilt das gleiche für mich und 2. habe ich sowas von keine Lust auf Quarantäne, ich weiss mit meiner Zeit wirklich besseres anzufangen. Ich habe mich mit den Schülern recht lange über das Thema unterhalten und wir sind eigentlich genau der gleichen Meinung. Von mir aus können wir gleich Morgen das komplette Schutzkonzept zum Fenster rausschmeissen und uns darauf beschränken, dass man einfach seinen Hintern daheim lässt, sobald man krank ist. Solange Covid-19 aber quarantänepflichtig ist, halten wir uns exakt an die Regeln, die Bund und Kanton vorgeben. Mir als Individuum steht es nicht zu für die gesamte Gesellschaft zu entscheiden. Dafür haben wir Politiker, die Geld dafür bekommen gute Kompromisse zu finden. Es gab und gibt Punkte mit denen ich nicht einverstanden bin aber im Grossen und Ganzen passt es für mich.

  • Ach so, du meintest das allgemein. Das mit dem generellen Beschäftigungsverbot, wenn es keine Risikoschwangerschaft ist, kenne ich allerdings nur von G- und K-Schulen (evtl. noch E-Schulen) so.

    Was sind das für Schulen?

  • In Pforzheim gibt es durch EINE Schülerin an DREI Schulen Quarantänemaßnahme. Soviel zur Kohortenbildung.


    Grund ist ein zusammengelegter Oberstufenkurs.


    Morgen gibt es wohl ein Treffen zwischen der Kanzlerin und den Kultusministern (Quelle: News4teachers)

  • Bei uns sind alle Schwangeren (4) zuhause, eine davon bereitet Unterricht vor, die andren haben sich gleich ein Beschäftigungsverbot geholt und haben nun Ferien. (nein, keine davon ist eine Risikoschwangerschaft, alle haben schon Kinder etc.)

    Wir sind auch zu viert und haben alle ein individuelles BV und zwar auf Wunsch der SL.

    Unabhängig davon interessiert mich ernsthaft, woher du weißt, dass keine davon eine Risikoschwangerschaft nach den allgemeinen Kriterien unabhängig von Corona hat? Haben die dir das alle offiziell mitgeteilt?

    Von meinen Fehlgeburten, die mich nun zur offiziellen Risikoschwangerschaft in Kombination mit einer anderen Auffälligkeit (und Corona) machen, wissen in meinem Kollegium die drei, die ich auch als Freunde bezeichnen würde. Sonst keiner. Und ich habe auch schon mehrere Kinder.

    Aber behaupten kann man ja immer viel.

  • Die Sache mit der Schwangerschaft muss man neben der persölichen Sicht auch aus der Sicht des Ministeriums betrachten.


    Aus persönlicher Sicht kann ich jede Schwangere verstehen, die sich dem Corona-Risiko nicht aussetzen will. Das muss noch nicht mal rational erklärbar sein. Ich hatte als Schwangere oft völlig irrationale Ängste. Aber sie waren nunmal da! Und es gab kein Corona.


    Der Dienstherr hat im Falle einer Schwangerschaft die Fürsorgepflicht für seine Arbeitnehmerin (wie jeder andere Arbeitgeber übrigens auch!). In Schulen für Körperbehinderte und Geistigbehinderte hat man als Lehrer sehr oft sehr engen Kontakt zu schwerstkranken Kindern, da man auch z.T. pflegerische Tätigkeiten übernimmt. Und da hier der Schutz niemals so hoch wie in einem Krankenhaus sein kann, ist das Risiko für Schwangere eben deutlich erhöht. In Schulen zur Erziehungshilfe fliegen auch mal die Fäuste, Füße oder Stühle. Was meint ihr, was los ist, wenn eine Schwangere einen Tritt oder ein Möbelstück in den Bauch kriegt?

    Bei Corona ist es ähnlich. Der Dienstherr kann seiner Fürsorgepflicht von Schwangeren (!) nicht in ausreichendem Maße derzeit nachkommen.


    Es ist also aktuell sowohl für die Schwangere wie auch für den Dienstherrn einfacher, alle Schwangeren in ein Beschäftigungsverbot zu schicken. Die Schwangere ist beruhigt und der Dienstherr muss keine weiteren Schutzmaßnahmen übernehmen. Zudem ist für den Dienstherr ein Beschäftigungsverbot weitaus kostengünstiger als die lebenslange Versorgung eines schwerstbehinderten Kindes aufgrund eines Dienstunfalls. Und es weiß eben derzeit niemand, wie sich eine Covid19-Infektion auf ein Ungeborenes auswirkt.


    Bei uns sind übrigens auch einige Schwangere im Beschäftigungsverbot und für uns ist das auch nicht einfach. Aber wir würden niemals auf die Idee kommen, das den Schwangeren anzulasten. Eigentlich würden wir in dieser Situation Vertretungskräfte für die Schwangeren erwarten. Aber wie das so ist, Personal für Förderschulen gibt es nirgends, also auch für uns nicht.

  • Vogelbeere: Ja, sie haben mir erzählt, dass sie normale Schwangerschaften haben (2 haben es mir selbst gesagt und von der dritten haben sie es so gesagt) und sie aber ein individuelles Beschäftigungsverbot wollten. Selbst, ohne speziellen Grund, einfach, weil es machbar ist.

    Das ind. Beschäftigungsverbot wollten 2 von beiden auch schon bei der ersten Schwangerschaft, auch jeweils keine Risikoschwangerschaften und das ist es, was mich nervt. Ich selbst war bei der ersten SS 40 und bei der 2. 44 und habe bei der ersten gearbeitet, ganz normal Vollzeit im Förderzentrum und bei der 2. hatte ich mich vorher zufällig beurlauben lassen, einfach so, ohne Bezahlung. Dazwischen lagen 6 Fehlgeburten. Mich nervt einfach das "mimimi" , wenn Lehrerinnen schwanger sind.

    Ganz generell begrüße ich selbstverständlich die Möglichkeit, dass man sich krankschreiben lassen kann und keine Nachteile erhält, das gehört sich in einem reichen Staat auch so!

    Ob sich die Kolleginnen auch so großzügig krankschreiben lassen würden, wenn sie nur noch 70% oder 5ß% ihres Gehaltes bekämen?

    Ich will dich nicht angreifen und bin jetzt auch durch mit dem Thema, du kannst mir natürlich gerne noch antworten, aber ich belasse es jetzt dabei, alles Gute für die Schwangerschaft!

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

Werbung