Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • Danke auf jeden Fall für die Hintergrundinfo, dass manchmal auch Fälle aus Platzgründen nicht stationär behandelt werden, das hatte ich so nicht im Hinterkopf.

    Du tust jetzt allen Ernstes so, als sei das eine neue Information für Dich? Entschuldige bitte, aber in welchem Film warst Du denn die letzten knapp 8 Monate unterwegs? Darum geht es doch die ganze Zeit schon.



    Ich glaube, dass das tatsächlich nur sehr kurz eine Rolle gespielt hat, direkt nach den Ferien aber nicht für die „zweite Welle“ verantwortlich ist.

    Meiner Meinung nach hatten wir den ganzen Sommer über eine „Hintergrundaktivität“, der Virus war ja nie weg.

    Das ist jetzt einfach nur Quatsch. Wir hatten in der Schweiz nach dem Lockdown im Mai/Juni etwas in der Grössenordnung von 10 Neuinfektionen pro Tag. In Worten: zehn. Zehn auf 8.6 Millionen Einwohner. Es gab einzelne Tage, da wurde nicht eine einzige Neuinfektion registriert. Es gab in dieser Zeit nur genau drei Einschränkungen: Uni/Sek-II-Schulen im Fernunterricht, keine Grossveranstaltungen, kein Reiseverkehr. Alles andere war freigegeben, wir hatten auch keine Maskenpflicht, nirgendwo in keiner Situation. Da war keine heimliche Hintergrundaktivität, die zwangsläufig irgendwo zum Super-GAU geführt hätte. Natürlich muss es die ein oder andere unentdeckte Infektion gegeben haben, sonst wäre das Virus ja ganz verschwunden. Wir sprechen hier aber ganz sicher nicht über irgendwas auch nur annähernd Gefährliches, sonst wäre es ganz einfach tatsächlich irgendwann in dieser Zeit gekommen. Ich fand es ehrlich gesagt erstaunlich, dass das in einem Land mit so viel Kontakt zum benachbarten Ausland überhaupt möglich war, wir hatten ja zu der Zeit eine deutlich tiefere Inzidenz als Deutschland. Ehrlich, das ist Neuseeland ein müder Hasenpfurz dagegen, die sind ja eine Insel und wir bekanntermassen nicht.


    In dem Moment als der Reiseverkehr freigegeben wurde, stiegen die Zahlen wieder. Noch eindeutiger geht es ja wohl nicht! Es gab die ganze Zeit über Länder, die die ganze Sache viel schlechter im Griff hatten als z. B. Deutschland oder die Schweiz. Abgesehen von Spanien, Grossbritannien, etc. war das z. B. eben auch Serbien, die meiner Ansicht nach in der 1. Runde einfach nur Glück hatten, das Land hat ja nicht so wahnsinnig viel Austausch mit dem Ausland, es ist auch kein typische Urlaubsland, usw. Das haben die wohl unterschätzt und irgendwann hat es zugeschlagen. Da die zu dem Zeitpunkt auch sehr wenige Tests gemacht haben, blieb es für längere Zeit unbemerkt, dass irgendwas im Gange war und so konnten wieder Viren z. B. in die Schweiz eingeschleppt werden. Noch mal: Hier geht's überhaupt nicht um Migranten-Bashing oder sowas sondern nur um die Rekapitulation der Fakten. So war es einfach. Ich habe hier mehrfach geschrieben, dass es mich ziemlich geärgert hat, dass man den Reiseverkehr in dieser Art überhaupt wieder freigegeben hat und uns an den Gymnasien (auch an den Unis) im Gegenzug im Fernunterricht hat sitzen lassen. Aber so hat man halt entschieden, dies vor allem aus wirtschaftlichen Gründen, damit halt die Fluggesellschaften nicht der Reihe nach Pleite gehen.


    Irgendwann hat man dann mal bemerkt, oh, da kommen Viren aus dem Ausland zurück und so fing es an mit der Quarantäneliste. Aber natürlich immer 2 Wochen zu spät, man merkt's ja erst, wenn auffällig viele Rückreisende aus einem bestimmten Land positiv getestet werden. Und nur so kann das Virus dann im Inland überhaupt wieder zirkulieren. Es ist ja ganz einfach: Wo kein Virus, da keine Zirkulation und genau den Zustand hatten wir im Mai/Juni. In der Zeit hätte es das dämliche Jodelfest in Schwyz auch locker vertragen. Dann hätte es da halt einen Ausbruch gegeben, den hätte man eingefangen und fertig ist die Wurst. So Tönnies-mässig halt. Man stelle sich nur mal vor, Tönnies wäre letzte Woche in Deutschland passiert. Dann ist eigentlich klar, was der Unterschied zwischen Mai/Juni und jetzt ist. Ein plötzlicher Anstieg von 10 Neuinfektionen auf 50 Neuinfektionen pro Tag ist für das Contact Tracing kein Problem. Ein Anstieg von 400 auf 1500 Neuinfektionen ist ein Desaster und genau das ist bei uns innerhalb von nur 2 Wochen passiert. So konnte es aber nur kommen, weil durch den Reiseverkehr die Inzidenz überhaupt so hoch gestiegen ist. Am Montag meldet das BAG dann wieder Zahlen für die letzten 3 Tage und dann wird die Zahl sicher fünfstellig sein.


    Da amüsiert mich die plötzliche Schnappatmung der Politik dann schon recht. Was haben die denn gedacht? Monatelang das Gerede von wegen "wir müssen mit de Virus leben", Grossveranstaltungen mit über 1000 Personen freigeben und so tun als wären wir die Gechilltesten der Welt und plötzlich ist man "besorgt" und "überrascht"? Nee, echt jetzt ... das nimmt in der Bevölkerung niemand mehr ernst. Oder halt, doch ... Nachdem inoffiziell gestern schon eine drastische Versammlungsbeschränkung angekündigt wurde, gab's heute mal wieder ein Loch im Klopapier-Regal beim Coop. Da ich davon ausgehe, dass das die gleichen Hanswursten sind wie im März frage ich mich, wie viel Klopapier die im Keller wohl noch übrig haben? Ist das echt so, dass das erste woran man denkt, wenn man die Meldung von knapp über 3000 Neuinfektionen auf 8.6 Millionen Einwohner sieht ist: Kacken und sich den Hintern mit Papier abwischen können? Jesses ... dann haben wir hier aber sicher noch keine echten Probleme.

  • @Wollsocken80: Wir reden hier von meiner Region hinter den Bergen bei den 7 Zwergen. In Großstädten mag das anders sein, hier bei den vermeintlich wenigen Fällen war mir nicht bewusst, dass es hier Engpässe bei der stationären Versorgung geben könnte.

  • Wir reden hier von meiner Region hinter den Bergen bei den 7 Zwergen.

    Weiter hinter den Bergen bei den 7 Zwergen als im Kanton Schwyz kannst Du gar nicht sein. Das ist genau das Problem an solchen Orten: Die Kapazitäten sind viel schneller ausgeschöpft, als in der fiesen Grossstadt. Die Innerschweizer wussten die letzten 8 Monate wahrscheinlich gar nicht, wie man Corona buchstabiert, jetzt können sie zumindest kurzfristig ein bisschen neidisch auf die Ghetto-Basler gucken. Aber keine Sorge, nächste Woche erklärt uns Deutschland alle zum Risiko. Und von wegen Grossstadt: Basel hat nur 180000 Einwohner, Zürich hat 350000 Einwohner. Hier ist überhaupt nichts gross. Ausser der Corona-Zahlen natürlich.

  • Weiter hinter den Bergen bei den 7 Zwergen als im Kanton Schwyz kannst Du gar nicht sein.

    Ob wir aus deiner Blickrichtung wohl alle hinter den 7 Bergen wohnen?


    Ich habe mich vorletzte Woche schon gewundert, warum es Regelungen besonders für Großstädte braucht, wenn in der Fläche die Zahlen höher oder gleich hoch sind.


    Krankenhäuser sind in der Fläche nicht nebenan,

    alles, was schwieriger ist, wird zudem ohnehin in die nächstgrößere Klinik verwiesen.

    Um die Hygieneregeln umsetzen zu können, wurden schon im Frühjahr auf ganz anderen Stationen nur 1-2 Betten in 3-Bett-Zimmer geschoben. Entsprechend weniger Patienten können aufgenommen werden.

    Um Kapazitäten zu schaffen, wurden andere Abteilungen zusammengelegt.

    Auch ein Krankenhaus hat ja nicht plötzlich mehr Räume und mehr Personal. Will man Abstände einhalten, muss man also die Patientenzahl reduzieren.


    Auf der NDR-Seite gibt es nun übrigens eine Karte, auf der angezeigt wird, wie stark die Intensivstationen belegt sind. Klickt man auf die Punkte, bekommt man zusätzlich eine Aufschlüsselung g nach LowCare, HighCare und ECMO.

    https://www.ndr.de/nachrichten…uer-Norden,corona952.html

    in manchen Regionen ist die ITS schon jetzt belegt, da sind die Zahlen zwar hoch, aber z. T. nicht über 50/100 000. In der Fläche ist die Bevölkerung älter, da sind häufiger schwierigere Fälle zu erwarten.

  • Palim Die Schweiz ist ja zum Glück klein und die Rega wird sich jetzt drum kümmern die schwer Erkrankten auf die Spitäler mit freien Kapazitäten zu verteilen. Es scheint als hätte wenigstens das Gesundheitssystem in den letzten Monaten brav die Hausaufgaben gemacht. Das müssen jetzt nur noch alle mitbekommen die demnächst wieder im Tiefschnee abseits der Piste rumgurken wollen, dass die Rega anderweitig verplant ist.

  • ganz anderes Thema


    La Niña wird erwartet (und das bedeutet für uns ein besonders kalter Winter)


    https://www.wetter.com/magazin…a755b33017425321a139.html


    Oder


    https://www.merkur.de/welt/la-…en-weiss-zr-90072447.html


    Ausgerechnet dieses Jahr, ob das unsere Kultusminister schon wissen (Lüftungskonzept)?

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Naja, der Polarwirbel zerbricht auch die letzten Jahre ständig und bringt uns "besonders kalte" Winter. Vor allem der letzte war ja ein totaler Witz.

    An Schnee im Flachland NRW glaube ich erst, wenn ich ihn sehe :D

  • Erster Tag nach den Herbstferien geschafft. Meine Fenster blieben in einem Raum dauerhaft offen, im anderen haben wir sie zwanzig Minuten geschlossen. Da hab ich mich tatsächlich komisch mit gefühlt.

  • so ich hab auch den 1. Schultag mit Maskentragepflicht für Erwachsene "überstanden". Die Kinder haben es einfach akzeptiert. Für mich ist es noch etwas ungewohnt, vor allem das Sprechen finde ich etwas anstrengender. Für die geführten Lektionen habe ich den Stuhlkreis so angepasst, dass ich da die Maske abnehmen kann.

  • so ich hab auch den 1. Schultag mit Maskentragepflicht für Erwachsene "überstanden". Die Kinder haben es einfach akzeptiert. Für mich ist es noch etwas ungewohnt, vor allem das Sprechen finde ich etwas anstrengender. Für die geführten Lektionen habe ich den Stuhlkreis so angepasst, dass ich da die Maske abnehmen kann.

    Was für ein toller Klassenraum.....ach....:top:

  • FrauZipp Ich drücke die Daumen, dass die bei euch nicht auch noch auf die Idee kommen, die Kleinen einzutüten. Ich weiss wirklich nicht, was den Baslern da eingefallen ist, der Status ist immer noch, dass an den Schulen alles sehr ruhig zugeht. Im Moment haben wir zwei Jugendliche zu Hause in Quarantäne, das schulische Umfeld ist jeweils nicht betroffen.

  • Für die geführten Lektionen habe ich den Stuhlkreis so angepasst, dass ich da die Maske abnehmen kann.

    So habe ich das bei mir auch gelöst (ist das bei dir auch Churer Modell?), auch wenn für einen festen Stuhlkreis der Platz nicht reicht. Bei mir müssen sie erst noch Stühle umdrehen und ein paar Hocker dazustellen. Ich merke auch immer ganz deutlich, wie wichtig es ist, die Maske für Erklärungen auch mal abnehmen zu können. Solange ich sie aufhabe, hören mich einige Kinder tatsächlich einfach nicht, bzw. sie nehmen nicht wahr, dass ich mit Ihnen spreche. Und das liegt nicht an der Lautstärke. Es ist glaub ich wirklich die fehlende Mimik plus die leicht gedämpfte Akkustik.Ich habe das letztens mal an mir selber beobachtet. In irgendeiner Senung hat ein Comedian irgendwas mit Maske auf erzählt und ich konnte ihm plötzlich nicht mehr folgen...ich denke so muss es einigen Kindern auch gehen. In dem Moment, wo ich ohne Maske spreche, habe ich plötzlich wieder die Aufmerksamkeit... je jünger die Kinder sind, desto deutlicher ist das.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • bzw. sie nehmen nicht wahr, dass ich mit Ihnen spreche

    Das passiert mir sogar hin und wieder bei den Jugendlichen. Ich kenne meine Erstis praktisch nur mit Maske und kann bei den Mädchen die Stimmen nicht zuverlässig zuordnen .


    FrauZipp Für die Jugendlichen ist das mit den Masken voll OK. Ich hab ja oft geschrieben, mir fehlt ein überzeugendes "Experiment" für die Wirksamkeit der Masken. Eine technische Studie erlaubt halt kein finales Urteil bezüglich der Infektiösität und in sämtlichen Beobachtungsstudien kann man die einzelnen Massnahmen nicht auseinanderhalten. Langsam glaube ich es, dass es was bringt, sonst würden wir nicht so gut über die Runden kommen. Ich hab mir eben die Zahlen noch mal angeschaut, Kinder und Jugendliche sind in der Inzidenz einfach immer noch massiv unterrepräsentiert.

  • So sehr ich die Masken nicht mag, aber überall in öffentlichen Räumen, wo sie getragen werden, gibt es kaum nennenswerte Fälle der Ansteckung. Das sind eher die zumeist privaten Feierlichkeiten, bei denen bewusst auf die Maske verzichtet wird.

  • Na so einfach kannst Du die Korrelation schon nicht ziehen. Supermärkte leisten auch ohne Masken keinen nennenswerten Beitrag zum Infektionsgeschehen. Dafür gibt's genug Beispiele von Ländern in denen man lange ohne Maske einkaufen ging und die Inzidenz nicht stieg bis zu irgendeinem bestimmten Ereignis.


    Schule ist halt ein Ort an dem 25 Personen 45 min lang einen Raum vollpesten und dann wird's wohl sicher irgendwann mal kritisch. Statistisch gesehen *müssen* wir den ein oder anderen Infizieren im Schulhaus haben, der einfach nichts davon weiss. Es fällt halt nicht auf, wenn es im Schulhaus nicht weitergegeben wird und scheinbar funktioniert das so bis jetzt.

  • @Wollsocken80: von Friseuren ist auch nichts bekannt geworden. Dabei ist man da ja auch über längere Zeit sehr eng beieinander. Ich denke schon, dass die Masken wirken, sonst gäbe es in dem Bereich schon längst bekannte Infektiosketten.

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