Wie geht ihr dem Corona-Virus entgegen?

  • @laleona

    Aushang an der Uni gemacht, Anzeige in der Lokalzeitung oder in entsprechenden Onlineportalen geschaltet? Ich hbe ja auch Leute mit Kleinkindern im Freundeskreis und die haben jedenfalls wenig Probleme gehabt willige Stundenten zu finden. Präsenzveranstaltungen finden derzeit doch kaum statt.



    Ich sehe die Betreuungsproblematik grundsätzlich ja durchaus auch, es kann aber nunmal auch nicht sein, dass diese Interessen höher gewichtet werden als Gesundheitsschutz. Letztlich müssen sich die Familien da selbst was überlegen. Oder vielleicht auch mal die Arbeitgeber, falls sie ein Interesse daran haben ihre Mitarbeiter zu halten.

  • Ich möchte den Blickwinkel übrigens erweitern; ein wenig Anerkennung für den Aufwand der für die Ermöglichung der Betreuung bereits erbracht wird fehlt mir im Diskurs sowieso. Stattdessen wird quasi jetzt auch schon vorausgesetzt, dass die Betreuung halt die erste Geige spielen muss in der Coronakrise.

    Es ist lernpsychologisch längst ein alter Hut, dass ein späterer Unterrichtsbeginn gesundheitlich und konzentrationsmäßig vorteilhaft, gerade im Sek II ist, die Umstellung auf Ganztag hat vor allem für ältere Lehrer dass Berufsbild nachhaltig und unabsehbar verändert, all das geschieht sicherlich auch im Hinblick auf die berufstätigen Eltern, auch wenn das natürlich selten hervorgekehrt wird (genauso wie jetzt bei der Coronapolitik). Da könnte man schon sehen, dass ein gewisser grad an Engagement, der über bloße Rücksichtnahme weit hinausgeht, schon lange einkalkuliert ist.

  • Nochmal die Frage: Haben bei euch Lehrerkinder keinen Anspruch auf Notbetreuung? Im ersten Lockdown fielen die Lehrer unter die systemrelevanten Berufe, als der Wechselunterricht wieder los ging.

    • Offizieller Beitrag

    Susannea: ich konkretisiere - die Grundschulen in NRW. Aber es sollte eigentlich klar sein, dass ich für NRW spreche. Oder? Für andere Bundesländer kann ich nicht sprechen.


    kl. gr. frosch


    P.S.: Wobei ich dein "Nein, ...." zugegebenermaßen nicht ganz verstehe.

  • "Geteilte Klassen" widerspricht aber dem "Babysitting" der verlässlichen Grundschule. (Leider.) Daher werden die Grundschulen die letzten Schulen sein, die ohne Quarantäne Schüler zuhause lassen.


    kl. gr. frosch

    Glaube ich auch, leider.

    Aber genau das ist ja das Problem: wenn Eltern wissen, dass sie z.B. ab nächster Woche bis Weihnachten eine Lösung brauchen für jeden 2. Tag oder jede 2. Woche, können sie damit planen (notfalls mit Notbetreuung).

    Wenn das Kind aber plötzlich für 14 Tage in Quarantäne muss, ist überhaupt nichts planbar, denn dann kommt auch keinerlei externe Betreuungsperson in Frage. Wenn das ganze dann nicht nur ein Mal, sondern 3 mal passiert, ist es eine Katastrophe.

    Und das Risiko einer Quarantäne ist im Moment eben extrem hoch und wäre wesentlich kleiner mit geteilten Klassen.

    Ich glaube, viele Eltern würden den planbaren Wechselbetrieb den unplanbaren Quarantänen vorziehen. Zumindest diejenigen, die schon die bittere Erfahrung machen mussten, vormittags einen Anruf zu bekommen, dass ihr Kind ab sofort für 14 Tage in Quarantäne muss.

  • Wenn das Kind in Quarantäne ist, dann hat man aber doch das Recht, von der Arbeit frei zu bekommen? Meines Wissens nach fällt das dann auch nicht unter die "Kinderkranktage". Wo liegt das Problem?

  • Nochmal die Frage: Haben bei euch Lehrerkinder keinen Anspruch auf Notbetreuung? Im ersten Lockdown fielen die Lehrer unter die systemrelevanten Berufe, als der Wechselunterricht wieder los ging.

    Also ich habe das Wort "Notbetreuung" bisher in keiner Silbe gehört, wenn es um den Unterricht mit möglicherweise geteilten Klassen geht. An meiner Schule hieß es, Notbetreuung gibt es nicht mehr, da wir ja den aktuellen Stundenplan (also Deputat wie vorher) weiter unterrichten sollen in BY. Für eine Notbetreuung gibt es keine Kapazitäten.


    Was die bissigen Kommentare der kinderlosen Schreiber hier angeht - die machen mich echt (immer wieder) wütend. Natürlich geht es auch um Betreuung, wenn die Kinder in der Schule sind. Wie soll man als Eltern denn sonst arbeiten? Da es in Deutschland eine Schulpflicht gibt, ist damit das Thema Betreuung ja quasi mit abgehakt, so funktioniert das System und es war jahrzehntelang verlässlich. Ich mach doch nicht vorsichtshalber einen auf Hausfrau, falls eine Pandemie um die Ecke gewandert kommt, damit ich dann ja auch auf mein Kind aufpassen kann. Ich finde es ziemlich daneben, immer zu sagen, die Eltern sollen doch mal selbst ihre Kinder hüten, schließlich haben sie die Blagen auch in die Welt gesetzt, jetzt sollen sie auch die Verantwortung übernehmen usw. - auch Eltern arbeiten, da sie Geld verdienen müssen und verlassen sich darauf, dass die Kinder in der Schule sind (denn das müssen sie ja in aller Regel auch) und nicht jeder kann Home Office machen - ich z. B. übrigens nicht...! Ich bin wie immer in der Schule und nein, mein 7-8-Jähriger kann nicht mehrere Stunden allein zu Hause bleiben und das hat nichts mit Erziehung zu tun.


    Und auch das Argument, man soll sich doch Studenten zum Aufpassen ins Haus holen - wir haben übrigens gerade eine Pandemie. Ich hab doch nicht mein Kind 50% der Schulzeit zu Hause aus Infektionsschutzgründen, um mir dann jeden Tag einen anderen Studenten ins Haus zu holen (denn ein und derselbe wird kaum jede Woche 20 oder mehr Stunden Zeit haben), dann kann man den Schmarr'n auch gleich lassen! So ein Unsinn!


    Deshalb bin ich für andere Maßnahmen und Lösungen als geteilte Klassen. Das ist auf Dauer für viele Eltern nicht zu leisten. Das kann man sich eben nicht vorstellen, wenn man keine Kinder hat, aber Sprüche sind schnell mal geklopft.

  • Ist es in Berlin derzeit geteilt? Dann ist dem vielleicht so - aber verlässlich ist es dann nicht mehr. ==> ergo widerspricht es dem.


    kl. gr. frosch

    Was ist von 7.30-13 Uhr täglich nicht verlässlich?!?

    Das ist der Plan für die geteilten Klassen, der leider aktuell nicht umgesetzt werden darf oder die Schulleitungen gegen die Entscheidung des Schulamtes umsetzen.


    Wie gesagt, das entspricht auch im großen und ganzen der Definition der Berliner verlässlichen Halbtagsgrundschule.

    Also widerspricht es eben dem nicht!

    • Offizieller Beitrag

    Ist es in Berlin derzeit geteilt? Dann ist dem vielleicht so - aber verlässlich ist es dann nicht mehr. ==> ergo widerspricht es dem.


    kl. gr. frosch

    In Berlin mussten die Schulen ein Konzept für die Teilung erstellen. Das ist etwas widersinnig, da es Probleme mit Räumen und Personal gibt, unser Konzept würde - falls es jemals zu geteilten Klassen kommen würde - Klasse 1 bis 4 von 7.30 bis 13.30 Uhr beschulten und betreuen, die 5 und 6 bekommen angeleitetes Lernen zu Hause, dann reichen auch die Räume. Das Personal auch, solange niemand krank wird (inkl. Hort, der ist bei uns staatlich, d.h. die müssen dann auch anwesend sein vormittags. Sobald einer krank wird, wird es schwierig.


    Edit: Für die Zeit vor 7.30 Uhr und nach 13.30 Uhr gäbe es dann eine Notbetreuung durch die Erzieherinnen.

  • Da es in Deutschland eine Schulpflicht gibt, ist damit das Thema Betreuung ja quasi mit abgehakt,

    :sterne: erklär mal...

    Es gibt (in Deutschland) eine Schulpflicht, weil Kinder ein Recht auf Bildung haben. Deshalb habe die Eltern ein Recht auf kostenlose Betreuung? Gut, ist etwas provozierend, aber ich sehe da keinen Zusammenhang.

    • Offizieller Beitrag

    Du sprichst die ganze Zeit von geteilten Klassen. Also ist die eine Hälfte der Klasse immer zu Hause. ==> Nicht verlässlich.


    Kl.gr.Frosch

    Nope. Eine Hälfte: Raum 1, Unterricht mit Lehrkraft, andere Hälfte: Raum 2, Betreuung durch Lehrkraft oder Erzieherin, siehe oben. Anderes Bundesland als deins, daher die Unterschiede.

  • Du sprichst die ganze Zeit von geteilten Klassen. Also ist die eine Hälfte der Klasse immer zu Hause, oder nicht? ==> Nicht verlässlich.


    Kl.gr.Frosch

    Nein, die sind eben nicht zuhause, sondern in der Zeit im Hort, danach wird gewechselt und die Gruppe, die im Hort war hat Unterricht und die Gruppe die Unterricht hatte, ist im Hort. Es sind in dieser Zeit keine Kinder zuhause!

    Bei uns steht so der Plan für 1-6 sogar, da reichen auch die Räume bei uns.

    • Offizieller Beitrag

    Okay.

    In NRW würde man unter "geteilte Klassen" eher verstehen "Eine Hälfte in der Schule, eine zu Hause". (Siehe mein Beitrag, den di, Susannea, zitiert hast.)

    Dann verstehe ich auch Susannea. Sie hat das "Geteilte Klassen" in meinem Beitrag aus Berlin-Sicht ausgelegt. Ihr Beitrag passte also nicht so ganz zu meinem Beitrag. :)


    Kl.gr.Frosch


    Nachtrag: vielleicht sollte man immer schreiben "Geteilte Klassen NRW " bzw "Geteilte Klassen Berlin"

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns steht so der Plan für 1-6 sogar, da reichen auch die Räume bei uns.

    Wow! Bei uns hätte 1 bis 6 bedeutet, dass 2 Halbklassen in der Turnhalle und 2 Halbklassen im Musikraum (Abstand nicht einhaltbar) hätten betreut werden müssen, daher wurde bei uns das Lernen für zu Hause für die 5/6 akzeptiert.

  • Ich zähle für 36 Gruppen mindestens 39 Räume und dabei habe ich "meinen" PC-Raum und beide Sporthallen noch nicht mal belegt. Bei uns haben aber auch alle Jül-KLassen eh immer einen eigenen Hortraum zusätzlich und wir haben noch Teilungsräume.


    Musikraum ist übrigens natürlich mit eingeplant, da war ich bei der letzten Teilung mit der Klasse, das ging problemlos mit bis zu 14 Schülern und Abstand.


    Im letzten Versuch mit den geteilten Klassen konnten wir die sogar so verteilen, dass immer nur eine Gruppe je Aufgang bei den kleinen unterwegs war, aber da waren eben auch nicht beide Gruppen gleichzeitig in der Schule.

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