Mir ist folgendes passiert in einer 6. Klasse Englisch:
Eine Schülerin hat freiwillig einen Vortrag über Big Ben und Houses of Parliament vorbereitet (ca. 3 Wochen Zeit). Sie hat diesen Vortrag zusammengestammelt, da sie Vokabeln aus dem Internet verwendet und diese weder vorlesen noch aussprechen noch übersetzen konnte (the failed attempt of assassination by Guy Fawkes.....).
Ich musste mehrfach den Vortrag unterbrechen, weil selbst ich nichts verstanden habe und sie mehrfach auffordern, es noch mal sagen. Schließlich habe ich selbst ihre Sätze vorgelesen und übersetzt.
Natürlich habe ich das ausgewertet und nochmal der Klasse gesagt, dass das so nicht geht. Wenn es ein Pflichtvortrag wäre, hätte ich den mit einer Vier bewertet. Da der Vortrag aber freiwillig war und ich dringend von der Schülerin Noten benötige (Ersatzleistungen wegen ständigen Fehlens) habe ich ihr noch eine Drei gegeben. Diese Note habe ich ihr gesagt, während drei Schüler neben ihr standen bzw. in der Nähe waren.
Heute stand sie vor mir und teilte mir mit, dass sie die Note nicht nimmt, weil ich gegen Datenschutz verstoßen habe, da die anderen Schüler die Note mitbekommen hätte. Sie will nicht, dass die anderen Schüler ihre Note wissen.
Da habe ich erst mal Schnappatmung bekommen!
Wie kommt eine 6-Klässlerin auf die Idee, dass andere Mitschüler die Noten nicht mitbekommen dürfen für Leistungen, die vor der Klasse erbracht wurden und auch vor der Klasse zwecks Lernzweck für die anderen Schüler auch auswerte? Woher kommen solche Ideen? Wenn Lehrer nicht auf "Datenschutz" achten, müsse man die Noten nicht nehmen!!!!
Ich trage jetzt die Note ein (in meinen Lehrerkalender). Mal sehen, ob ich noch mal was von den Eltern höre. Auf jeden Fall wird das Mädchen jetzt konsequent zum Nachschreiben von schriftlichen Leistungskontrollen (Fr 7. Std.) bestellt und es gibt keine freiwilligen Vorträge mehr für sie.
Ist euch schon mal so was passiert?
Liebe Grüße