Dienstliche IT und Coronaferien

  • Summa summarum würde Schule 1 (mein Gym) vermutlich die Schulcloud und Moodle nutzen...also die 20% der Kollegen, die das insgesamt so oder so schon nutzen. Der Rest wäre aufgeschmissen.

    Schule 2 würde vermutlich die Lehrer dazu zwingen wollen doch irgendwie da zu sein :P

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Wir sind letzte Woche angehalten worden, sämtliche Unterlagen zur Unterrichtsvorbereitung auch zuhause zur Verfügung zu haben. In dem wir entweder die Dienstlaptops mitnehmen, oder mobile Datenträger nutzen (letztes benötigt man wohl auch mit Dienstrechner, oder man sichert alle benötigen Netzlaufwerke vorher auf seinem Dienstrechner...). Teams und Co. darf bei uns aktuell nicht verwendet werden... Im Fall der Fälle sollen wir dann Selbstlernaufgaben über die Moodle bereitstellen.

    Warum darf denn Teams momentan nicht verwendet werden?

  • Ich nehme an weil das alles über die Server von Microsoft läuft und die nicht in Deutschland stehen.

    • Offizieller Beitrag

    Aus der Perspektive der Schüler sollte man im Hinterkopf behalten, dass es auch in heutigen Zeiten immer noch nicht selbstverständlich ist, dass alle (!) Schüler über eine vergleichbare IT-Ausstattung verfügen, um entsprechende Arbeitsaufträge zu erledigen.
    Ich warte auch schon auf den ersten publik werdenden Fall von Urheberrechtsverletzungen und entsprechenden Abmahnungen im Falle von Hochladen von Arbeitsmaterial auf Schulhomepages, wenn dort urheberrechtlich geschützte Bilder o.ä. dabei sind.

    Ob man KollegInnen dazu zwingen kann, im Falle von Schulschließungen (d.h. Einstellung des reguären Unterrichtsbetriebs) und nicht ausreichend vorhandener IT-Ausstattung in der Schule selbst auf ihre privaten digitalen Kommunikationskanäle zurückzugreifen, wage ich zu bezweifeln. Auch hier ist die Ausstattung mitunter sehr verschieden. (Gut, wer sich ein Surface Pro X, um mal beim Beispiel eines anderen Threads zu bleiben, zulegt und voll von der Steuer als Arbeitsmittel absetzt und ggf. auch den dienstlichen Anteil seines Internetanschlusses, der wird keine Ausrede mehr haben...)

    Am Beispiel von Corona und künftigen Pandemien zeigt sich sehr deutlich, wie sehr wir in Deutschland doch in der bildungspolitischen Steinzeit leben, wenn es um digitales Lernen geht. Hinzukommt die Keule der Datenschützer in Zeiten, wo faktisch jeder von WhatsApp seine Telefonnummerndatenbank auslesen lässt, bei Instagramm, Snapchat, Facebook und Konsorten jedes noch so peinliche Bild von sich preisgibt.

    Eine landesweite Bildungsinfrastruktur sowie Dienstgeräte für Schüler und Lehrer sind eine nicht unerhebliche Investition, aber nur so könnte bei

    Coronaferien "Lernen zu Hause" funktionieren

  • wenn von anderer Seite dann Reaktionen der Sorte "War klar, den faulen Lehrern geht es doch eh nur darum, noch weniger arbeiten zu müssen" kommen.

    Andere Seite? Pah. Den Stammtischpöblern gebe ich gerne schriftlich, dass wir eine Bande beamtenrechtlich abgesicherter, überbezahlter, fauler Säcke sind, die viel zu viel Geld für Ferien, Feiertage, 'rumsitzen und Kaffee trinken kriegen. Wenn wir überhaut etwas machen, dann ist es zu schauen, wie wir uns noch besser vor der Arbeit drücken können, und uns darüber wundern, dass keiner mit uns tauschen will, sondern alle viel lieber richtig arbeiten für ihre paar Kröten. So what? Dann können die sich echauffieren und wir machen wieder unsere Arbeit statt eines vermeintlich guten Eindrucks. Dieser Auschwirkungsscheiß nimmt sonst überhand.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Wir haben eine Zeitlang mit lo-net gearbeitet, aber das hat sich nicht bewährt. Jetzt für zwei Wochen etwas aus dem Boden zu stampfen ist unrealistisch. Einige Schüler haben tatsächlich nur ihr Handy. Und warum sollte so etwas funktionieren, wenn die IT in der Schule schon nicht ausreichend betreut wird?

    Und ja, wenn, dann bleiben alle zu Hause. Die Lehrer können mal in Ruhe ihr Unterrichtsmaterial aufbereiten und die Schüler die Hausaufgaben machen, die sie seit Sommer vergessen haben. Dann sind die zwei Wochen schnell rum. Müssen Kindergartenkinder eigentlich auch aus der Ferne erzogen werden, wenn die Einrichtung dicht ist?

  • Ich hatte heute Dienstberatung. Auch zum Thema Corona und auch neue Technik!


    Wir haben jetzt einen "Lehrer-Tablet"-Koffer mit tatsächlich 15 (!!!) Tablets für mehr als 60 Kollegen. Falls wir mal ein Tablet benötigen, dann müssen wir das bei Koordinator gegen Unterschrift abholen. Es darf nicht das Schulgebäude verlassen.


    Es wird also weiterhin davon ausgegangen, dass Lehrer daheim ihre eigene Technik benutzen.

  • Gut, wer sich ein Surface Pro X, um mal beim Beispiel eines anderen Threads zu bleiben, zulegt und voll von der Steuer als Arbeitsmittel absetzt und ggf. auch den dienstlichen Anteil seines Internetanschlusses, der wird keine Ausrede mehr haben...

    Die steuerrechtliche Einordnung dieser Geräte wird wohl kaum Einfluss auf das Verhältnis zum Dienstherren/Arbeitgeber haben. Der z. B. Laptop bleibt weiterhin mein Eigentum und ich entscheide, wofür ich ihn einsetze. Dass ich ihn für meine Arbeit angeschafft hat, sagt noch nichts darüber aus, für welche Teile der Arbeit ich ihn einsetze oder gar einsetzen muss.


    Der Dienstherr/Arbeitgeber wird sich ohnehin nicht auf meine Steuererklärung berufen können, da er von dieser auf legalem Wege gar keine Kenntnis haben kann.


    Ansonsten spricht nichts dagegen, den privaten PC, den man sonst einsetzt, auch während einer epidemischen Schulschließung einzusetzen, damit Arbeitsblätter zu erstellen und diese auf eine Lernplattform hochzuladen. Wenn es eine solche gibt. Und da sind wir an der Stelle, die schon mehrfach benannt wurde. Wir sind von einer Digitalisierung so weit weg, dass diese für einen flächendeckenden Unterrichtsersatz nicht in Frage kommt. Ist aber auch nicht schlimm.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Auswirkungen auf den Unterricht an Schulen in NRW


    Gegenwärtig gibt es keine Pläne oder Anweisungen an die Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen, im Falle einer Schulschließung ihre Schülerinnen und Schüler online zu betreuen. Eine solche Betreuung würde bei Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften entsprechende private Kommunikationsmittel voraussetzen, um Aufgaben und/oder Material herunterzuladen, anzusehen, zu bearbeiten oder gegebenenfalls auszudrucken.

    Den betroffenen Schulen wird daher empfohlen, vor Ort zu erörtern, welche Möglichkeiten es im Rahmen der eigenen infrastrukturellen Voraussetzungen gibt, Schülerinnen und Schüler während einer mehrtägigen Schulschließung bei anstehenden Prüfungsvorbereitungen zu unterstützen.

    Leistungsbewertung bezieht sich immer nur auf die im Unterricht vermittelten Kenntnisse und Fähigkeiten. Deshalb entstehen Schülerinnen und Schülern bei Unterrichtsausfall aufgrund von Schulschließungen keine Nachteile in Bezug auf ihre Benotung.

    Damit wäre das Thema in NRW dann wohl durch. Wobei ich gestehe, dass ich (angenehm) überrascht bin ob der klaren Aussage.

  • Zitat

    Eine solche Betreuung würde bei Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften entsprechende private Kommunikationsmittel voraussetzen,

    Äh, nein. Eine solche Betreuung würde dienstliche Kommunikationsmittel bei den Lehrkräften voraussetzen.

  • Realistische Option: Man macht eine Telefonkette (besser noch: Telefon-Pyramide), wo die Buchseiten durchgegeben werden, die bearbeitet werden müssen.

    Dann könnte man noch Telefonsupport in der Zeit, wo sonst der Unterricht in der Klasse ist, anbieten.


    Die Telefonkette sollen die Eltern/Schüler organisieren.


    Das sollte funktionieren und ist besser als nichts!

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