Corona und Abschlussprüfungen

  • Ich hoffe inständig, dass der Regelbetrieb nicht parallel zum Abitur wieder anläuft, denn die Korrekturfristen sind eh schon brutal. Und das mündliche Abi hängt auch noch mittendrin.

    Unkonventioneller aber ganz ernst gemeinter Vorschlag:

    es wird an jeder Schule 10-20% Kollegen in der Risikogruppe geben, die sollte man vom Unterricht komplett freistellen und im Gegenzug könnten sie verstärkt im Abitur eingesetzt werden.

  • Unkonventioneller aber ganz ernst gemeinter Vorschlag:

    es wird an jeder Schule 10-20% Kollegen in der Risikogruppe geben, die sollte man vom Unterricht komplett freistellen und im Gegenzug könnten sie verstärkt im Abitur eingesetzt werden.

    Meinst du als Zweitkorrektor oder bei den mündlichen Prüfungen?

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Muss die Abiturklausur vom Kurslehrer korrigiert werden? Vermutlich nicht, der könnte ja auch von Aliens entführt werden.

    Müssen alle Klausuren eines Kurses von gleichen Lehrer korrigiert werden? Vermutlich nicht, die Aliens könnten ja zuschlagen, nachdem der halbe Stapel korrigiert ist.


    Ernstgemeinte Frage: Kennt jemand eine belastbare Rechtsgrundlage (NRW) für oder gegen Nicht-Kurslehrer-Korrekturen?

    --

    Keine Daten, keine Quellen? Kein Interesse.

  • Gibt es nicht Ersatzschulen, bei denen die Arbeiten grundsätzlich extern korrigiert werden?

    Meines Wissens nach gibt es keinen rechtlich zwingenden Grund, dass der Fachlehrer der Erstprüfer sein muss. (Die Korrektur muss sich lediglich an den Maßstäben aus dem Unterricht orientieren.)

    • Offizieller Beitrag

    Muss die Abiturklausur vom Kurslehrer korrigiert werden? Vermutlich nicht, der könnte ja auch von Aliens entführt werden.

    Müssen alle Klausuren eines Kurses von gleichen Lehrer korrigiert werden? Vermutlich nicht, die Aliens könnten ja zuschlagen, nachdem der halbe Stapel korrigiert ist.


    Ernstgemeinte Frage: Kennt jemand eine belastbare Rechtsgrundlage (NRW) für oder gegen Nicht-Kurslehrer-Korrekturen?

    https://bass.schul-welt.de/9607.htm#13-32nr3.1p22


    APO-GOst, § 34 ->

    "§ 34

    Beurteilung der schriftlichen Arbeiten

    (1) Die schriftliche Prüfungsarbeit wird von der zuständigen Fachlehrkraft in einem vorgegebenen kriteriengeleiteten Beurteilungsverfahren [..] korrigiert"

    Es muss die jeweilige Fachlehrkraft sein.
    Aus irgendeiner Verfügung oder so weiß ich, dass seit 1-2 Jahren die Stappel eben nicht mehr auf verschiedene Zweitkorrektor*innen verteilt werden dürfen.

    Wenn die Aliens kommen, dann wird wohl der ZAA über eine Lösung debattieren müssen (falls die Aliens überhaupt die schon ermittelteten Noten gelassen haben)

  • Der Vorschlag von Moebius wäre eine viel zu praxisorientierte Variante als dass sie realistisch in Betracht gezogen werden könnte^^ Würde ich aber gut finden!


    Mein Kollege hat dieses Jahr zwei LKs in Englisch und mein aufrichtiges Beileid.


    Möglicherweise muss man in der Praxis einen gangbaren Mittelweg finde, der formal alle Vorgaben erfüllt, aber intern etwas flexibler gehändelt wird.

    Ich verstehe, dass die Situation eine besondere ist und dass auch wir uns auf den Hintern setzen müssen, aber diesen kurzen Korridor empfinde ich dennoch als ziemliche Zumutung. Man hätte sich keinen Zacken aus der Krone gebrochen, wenn auch die Zeugnisse halt ein paar Wochen später ausgestellt werden würden.

  • Ich hoffe, dass ich wenigstens meine Abiturieten noch in irgendeiner Form beschulen kann .. VOR Ort.

    Ich glaube, dass die Wiederöffnung der Schulen nicht nach pädagogischen, didaktischen oder schulorganisatorischen Maßstäben entschieden wird, sondern vor allem nach volkswirtschaftlichen. Es wird darum gehen, die Eltern wieder von der Betreuungsproblematik zu entlasten, damit die wieder zur Arbeit gehen können. Deshalb glaube ich, dass die Schulen nur für die Jahrgänge 1 bis max. 9 eröffnet werden. Die Oberstufe wird auf jeden Fall zu Hause bleiben und fürs Abi wird es irgendwelche halbgaren Pseudolösungen geben, die formal wasserdicht sind, in der Praxis aber große Schwierigkeiten bereiten werden. Home schooling. Unterrichtsausfall für alle Klassen an Abitagen etc.

    • Offizieller Beitrag

    Das hat wiederum zuviele Konsequenzen. Und dann müssten sich ALLE Bundesländer bereit erklären, dass dies kein Nachteil für die Bewerbung an Unis hat. und zwar an jeder Uni in Deutschland.
    Und den Zugang zu Ausbildungen zum 1. August (falls die "paar Wochen" später bis in den August hinein ragen würden).
    Da ist es einfacher, es auf die Lehrkräfte abzuwälzen.

    und bei aller Liebe, ich (selbst betroffen) werde zwar in diesem viel zu engen Korridor lieber verrückt, als dass man mich verpflichtet, bis Mitte Juli noch Prüfungen (die Abweichungsprüfungen, in denen ich auch jedes Jahr sitze) abzuhalten. Davon abgesehen verlangt die Durchführung dieser Prüfungen sehr viel mehr Manpower als nur die Fachlehrer*innen, die Kolleg*innen wollen auch nicht noch über den 27. Juni hinaus in den Schulen weilen...

  • Wird es Abweichprüfungen überhaupt geben? Ich meine irgendwo gelesen haben, dass zumindest darüber nachgedacht wird, die bereits dieses Jahr abzuschaffen. Was ja auch sinnvoll wäre.

  • Die (unfreiwilligen) Abweichungsprüfungen sind doch auf jeden Fall raus, oder nicht?


    Edith hat die Passage gefunden:

    Zitat

    Daher bemühen wir uns, die verpflichtende Abweichungsprüfung, deren Abschaffung durch Rechtsänderung für das Abitur 2021 bereits in Planung ist, für den jetzigen Abiturjahrgang vorzuziehen. Die Vorbereitungen dafür laufen.

    Quelle: Schulmail vom 30. März

  • Nein ... nur freiwillige Verbesserungsprüfungen und bestehensprüfungen (die das Ministerium aber nicht namendlich nennt!)

    Drittkorrektur weg und keine externe Zweitkorrektur

  • Und dann müssten sich ALLE Bundesländer bereit erklären, dass dies kein Nachteil für die Bewerbung an Unis hat. und zwar an jeder Uni in Deutschland.
    Und den Zugang zu Ausbildungen zum 1. August (falls die "paar Wochen" später bis in den August hinein ragen würden).

    Gleich ganz zu Beginn bei den Schulschließungen hat die KMK vereinbart, dass die Länder das Abitur gegenseitig vollständig anerkennen, egal zu welchen Kürzungen oder anderen Änderungen einzelne Länder greifen.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das meine ich doch nicht. Maylin sprach von "ein paar Wochen später" die Zeugnisse ausstellen.
    Wenn wir in NRW die Zeugnisse zb am 20. Juli ausstellen, dann kann die Landesregierung vielleicht die Unis dazu zwingen die Bewerbungsfrist bis zum 30. Juli zu verlängern. Aber die bayrischen und sächsischen Unis werden weiterhin den 30. Juni bzw. 15. Juli haben. und warum sollten sich die sächsischen Unis so einen Stress in August machen, nur weil NRW das Ganze nach hinten verschiebt.
    Ohne von den mittlerweile sehr üblichen zentralen Verfahren bei Hochschulstart. Das wäre nicht mehr möglich...

    (nicht, dass ich es an sich schlimm fände, aber manchmal ist ein Dominostein eben mehr als ein kleines Steinchen. Ich fände eine Lösung ohne schriftliche Prüfungen wesentlich einfacher. und vielleicht für die Hessener eine Möglichkeit, sich ein neues Zeugnis ausstellen zu lassen, falls die schriftlichen Prüfungen den Schnitt nach unten ziehen, keine Ahnung, irgendwas Kreatives. Ich _verstehe_ den Einwand der Vergleichbarkeit der Abiturschnitte zwischen den Jahrgängen, aber seien wir mal ehrlich: sie sind schon jetzt zwischen den Bundesländern nicht gerecht vergleichbar, zwischen den Jahrgängen noch weniger)

  • Die kurzen Korrekturfristen betreffen ja die allermeisten Bundesländer, von daher wüsste ich nicht, wieso nicht auch deutschlandweit eine Verlängerung der Einschreibungsfristen an den Unis umsetzbar sein sollte. Aber nun gut, es ist so, wie es eben ist.

  • Schleswig-Holsteins Bildungsministerin hat die Rahmenbedingungen für die Prüfungen nach den Ferien bekanntgegeben. Die Prüfungshefte müssen mit Handschuhen ausgeteilt werden und es steht Desinfektionsmittel bereit. Das Tragen eines Mundschutzes wird nicht einmal erwähnt. Das entsetzt mich etwas.

    https://www.schleswig-holstein…orona/III_pruefungen.html

  • Ich finde es auch noch nicht ganz ausgereift, aber in Ansätze doch wirklich vernünftig. Unter solchen Bedingungen kann man das Abitur meiner Meinung nach durchführen.

    Klar ist aber, wenn man so das Abi nach dem Plan durchführt, dann kann es keinen Unterricht geben. Und damit meine ich nicht nur, dass es parallel an den Tagen keinen geben kann.

    Denn die Bedingungen, die da in der Abiprüfung geschaffen werden (und die ich schon echt für relativ gelungen halte, dafür Daumen hoch von mir! ) kann man niemals im Alltag gewährleisten. Und warum sollte man da dann andere Maßstäbe an die Sicherheit anlegen.

    Oder wird das so eine Nummer "Abi infektionstechnisch safe machen... und danach wirft man alles über Bord und macht tatsächlich Präsenzunterricht" ?

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