• Rund 4% (waren es nicht 3,3%) von 25 Personen? Ja, dann wäre es einer. Klar, sobald es jemanden konkret betrifft, den man kennt, sieht alles schon wieder ganz anders aus. So ist das halt mit der Statistik. Aber sollen 96% dauerhaft oder langfristig nicht mehr arbeiten gehen, weil rund 4% ein Sterberisiko haben, WENN sie sich anstecken (diese 2. Bedingung muss ja auch noch erfüllt sein, denn es sind ja jetzt nicht 4% aller Leute in den 60ern, die wegen Corona sterben, sondern rund 4% der Infizierten in den 60ern). Wer macht dann die Arbeit, wenn alle über 60 nicht mehr arbeiten? Wer bezahlt deren Gehalt/Lohn und wovon?


    Ja, wahrscheinlich spielt es jetzt eine große Rolle, wie man dem ganzen Thema gegenübersteht. Wie anderswo jemand schrieb, gäbe es in seinem Kollegium die panischen und die pragmatischen. Ich gehöre garantiert nicht zu den panischen. Weiß auch nicht, warum. Ist einfach so.

    Pragmatisch? Vielleicht weil du jünger bist?


    Ich war auch pragmatisch, bis ich im Gespräch mit einer Kollegin (auch sie gehört zu den immer Schaffenden, sie sprach mich unmittelbar vor der Schuschĺießung an) bemerkt habe, dass wir beide bereits höheres Risiko haben (nicht unbedingt zu sterben, aber schwere Verläufe mit langer Beatmung und evtl. Langzeitfolgen gibt es bereits häufiger ab Mitte 50, Zahlen dazu schwanken ja, es wird über spezielle Reha für diese Gruppe gesprochen ).


    Es ist immer leicht, pragmatisch zu sein, wenn man glaubt, nicht unmittelbar betroffen zu sein. Es mag für dich nicht zutreffend sein (ich kenne dich ja nicht), es ist mir in den letzten Wochen aber aufgefallen.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Es ist immer leicht, pragmatisch zu sein, wenn man glaubt, nicht unmittelbar betroffen zu sein. Es mag für dich nicht zutreffend sein (ich kenne dich ja nicht), es ist mir in den letzten Wochen aber aufgefallen.

    Viele hier im Forum haben zero Empathie und können sich nicht in Menschen reinversetzen, deren Gesundheit gefährdet ist.

    Man merkt, dass die Indoktrinationen des Referendariats auch immer noch gut nachwirken. Funktionieren um jeden Preis.

  • Wollen wir mal ganz ehrlich sein: Die Gefährdung für die Risikogruppe besteht bis zu einer möglichen Impfung bzw. einer entsprechenden Durchseuchung der Bevölkerung weiter. Also recht lange...

    #flattenthecurve hatte einzig und allein den Zweck zusätzliche Tote aufgrund des potentiellen Zusammenbrechens des Gesundheitssystems bei Überlastung zu verhindern.

  • Ich bin entsetzt, wie manche die Problematik verharmlosen. So sagt Tayfun Tempelfort, dass sich das mit dem Risikoalter 60 nicht halten lässt. Immerhin es ist eine Steigerung um den Faktor drei gegenüber der vorgehenden Altersgruppe. die Anzahl derer, die auf die Intensivstation müssen und glücklicherweise überleben ist um ein Vielfaches höher. Solchen Kollegen kann man aus Gesichtspunkten des Arbeitsschutzes nur mit ffp3 Masken in den Unterricht schicken. Das erfordert zusätzliche Auszeiten wegen des Atemwiderstandes.

    Und warum das alles? Weil sonst die Arbeit an den anderen hängen bleibt. Falscher Ansatz, wenn nur noch die Hälfte da ist und ich zusätzlich die Klassen halbieren muss wegen der Abstandsregeln, dann muss eben die Stundentafel drastisch reduziert werden. Etwas anderes ist dann eben nicht leistbar.Ich werde nicht dafür bezahlt meine Gesundheit zu gefährden. Ich werde vielmehr für 1800 Stunden im Jahr bezahlt an der ich meine Arbeitsleistung zur Verfügung stelle. Und wenn wir eine Krisensituation haben, dann können wir nicht noch mehr aus den Lehrkräften raus quetschen. Dann muss, bildlich gesprochen, die Kundschaft auch Mal mit Butterbroten statt ganzer Mahlzeiten zufrieden sein.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ich werde nicht dafür bezahlt meine Gesundheit zu gefährden. Ich werde vielmehr für 1800 Stunden im Jahr bezahlt an der ich meine Arbeitsleistung zur Verfügung stelle. Und wenn wir eine Krisensituation haben, dann können wir nicht noch mehr aus den Lehrkräften raus quetschen. Dann muss, bildlich gesprochen, die Kundschaft auch Mal mit Butterbroten statt ganzer Mahlzeiten zufrieden sein.

    Ich bin voll bei dir. Aber gerade der erste Satz "Ich werde nicht dafür bezahlt meine Gesundheit zu gefährden." wird eventuell bald nicht mehr der Wahrheit entsprechen. Was man mit uns vorhat ist genau das, man wird uns in den Einsatz schicken und, über unsere abzuleistenden Stunden, zusätzlich unsere Gesundheit gefährden. Und uns weiterhin ganz normal bezahlen.

    Ich weiß, jetzt wird wieder kommen "Aber Firelilly, es ist doch noch gar nichts beschlossen, du machst wieder alle vorher panisch, die wollen doch nur ganz vernünftig schrittweise öffnen".

    Aber wenn es doch so kommt, dass man 2m Sicherheitsabstand (der eigentlich viel zu wenig ist, 8m laut einigen Studien!) nicht einhalten kann?

    Dann hat sich niemand vorher gewehrt und denkt dann, ach, hätte ich doch damals auf diese Firelilly gehört, die hat schon mehrere Woche im Voraus den Teufel an die Wand gemalt, und verdammt, sie hatte recht. Nun ists zu spät, hätten wir doch mal als Lehrer massenhaft Protestbriefe geschrieben, hätten wir doch mal publik gemacht, dass man einen Präsenzunterricht für undurchführbar hält, ohne, dass man massiv gegen die Sicherheitsbedingungen (die beispielsweise in der Wirtschaft gelten) verstößt.

  • Solchen Kollegen kann man aus Gesichtspunkten des Arbeitsschutzes nur mit ffp3 Masken in den Unterricht schicken.

    Was, sofern man für eine allgemeine Maskenpflicht ist, durchaus problematisch ist, da FFP3-Masken fast durchgehend ein Ausatemventil haben.

  • Viele hier im Forum haben zero Empathie und können sich nicht in Menschen reinversetzen, deren Gesundheit gefährdet ist.

    Man merkt, dass die Indoktrinationen des Referendariats auch immer noch gut nachwirken. Funktionieren um jeden Preis.

    Nur weil manchen hier deine Art nicht zusagt, über die Dinge zu schreiben bzw. deine Visionen als Tatsachen hinzustellen (manche auch noch inhaltlich nicht mit dir übereinstimmen), diese im obigen Zitat genannten Dinge zu unterstellen, finde ich ein starkes Stück.

    Ich für meinen Teil schreibe gegen deine Darstellungsweise und völlig aufgeregte und extrem voreingenommene Art an. Deshalb bin ich noch lange nicht für Schulöffnungen.
    Auch habe ich hier im Forum noch keinen Beitrag gelesen, in dem die schnelle Schulöffnung ohne irgendwelche Bedenken bzw. Einschränkungen befürwortet wird. Da kann mir aber in dem ganzen Geplänkel etwas durchgegangen sein, dann würde ich um ein Zitat bitten.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Ich vergaß: ich bin Risikopatientin, weil alt und krebsvorerkrankt und ich habe doch etwas Schiss. Dennoch gibt’s bei mir genug Ratio und Zahlen und Risikoabschätzungen im Kopf.

    Leider weiß ich, dass eine sehr geringe Sterblichkeit von ein paar Prozent nicht bedeutet, dass es nicht gerade mich trifft. Es gibt ja auch immer mal Lottogewinner, obwohl ein Lottogewinn für eine konkrete Person sehr unwahrscheinlich ist. Aber auch der Haushalt und die Straße sind für mich statistisch sehr gefährlich (ich muss jeden Tag ca. 50 km fahren).

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • MarieJ möglicherweise ist ja die von Dir bei Firelilly vorgeworfene Voreingenommenheit nichts anders als Berufserfahrung. Es ist leider so, dass sich in den vergangenen Jahren vieles an den Arbeitsbedingungen verschlechtert hat und das meiste ist von hinten durch die Brust ins Auge eingeführt worden. In dem Sinne seit wachsam!

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • MarieJ mit der Einstellung zur Arbeitssicherheit könnten wir eigentlich unsere gesammelten Vorschriften zum Umgang mit krebserzeugenden Stoffen in die Tonne werfen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • MarieJ mit der Einstellung zur Arbeitssicherheit könnten wir eigentlich unsere gesammelten Vorschriften zum Umgang mit krebserzeugenden Stoffen in die Tonne werfen.

    Vielleicht hast du mich nicht verstanden: ich schrieb NICHT, dass ich wieder in die Schule gehen werde oder irgendwelche Risiken nicht minimieren wollte. Ich pflege die radioaktiven Teile aus der Schule auch nicht in der Hosentasche herumzutragen. Ich versuche meist nur, mich selbst betreffende Risiken möglichst vernünftig abzuwägen.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Das, was hier als "Pragmatismus" bemäntelt wird ist schlichtweg menschenverachtend, zumindest wenn es genau genommen einfach nur darum geht den Tod einzelner Menschen bewusst in Kauf nehmen zu wollen als Preis für ein gesamtgesellschaftliches Wohl. Leben sind nicht abwägbar- das ist ein Rechtsgrundsatz hierzulande. Ja, Schulen werden in irgendeiner abgestuften Form -die sicherlich gar nichts mit Schule/Bildung/Stoffvermittlung zu tun hat wie wir das kennen- später oder früher wieder mit mehr Präsenzangeboten als aktuell die Notbetreuung das ist arbeiten müssen. Dabei aber damit zu argumentieren, dass etwas Verlust halt unvermeidbar sei bzw. das Leben von Menschen gegen Lohn oder Gehalt anderer Menschen abgewogen wird ist widerwärtig. Mir ist sehr bewusst, dass die Würde des Menschen auch bislang schon nicht so unantastbar auch in diesem Forum war, wie man sich das wünschen würde, bin aber keineswegs bereit das unwidersprochen hinzunehmen.


    Ich hoffe im Übrigen sehr, dass alle, die jetzt angesichts der Betroffenheit aller durch die Corona-Lage Empathie für sich einfordern (was legitim ist), diese auch dann nicht vergessen, wenn es irgendwann wieder einfach nur um normalen Unterricht gehen wird und es gilt SuS mit schwierigen Bildungsvoraussetzungen, problematischen Familienhintergründen die ihr kognitives Potential nicht einfach abrufen und ausleben können zu fördern auf ihrem Bildungsweg. Empathie sollte nicht erst dann entstehen, wenn man infolge persönlicher Betroffenheit etwas für sich selbst einfordert bzw. benötigt, sondern gerade auch dann, wenn man in einer Machtposition und ohne eigene Betroffenheit diese Schwächeren bzw. Betroffenen gegenüber gegenüber leisten kann und muss.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    2 Mal editiert, zuletzt von CDL ()

  • MarieJ dann war das wirklich ein Missverständnis, gut dass Du es nochmal angesprochen hast. Bleib gesund

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

    • Offizieller Beitrag

    Aber sollen 96% dauerhaft oder langfristig nicht mehr arbeiten gehen, weil rund 4% ein Sterberisiko haben, WENN sie sich anstecken (diese 2. Bedingung muss ja auch noch erfüllt sein, denn es sind ja jetzt nicht 4% aller Leute in den 60ern, die wegen Corona sterben, sondern rund 4% der Infizierten in den 60ern). Wer macht dann die Arbeit, wenn alle über 60 nicht mehr arbeiten? Wer bezahlt deren Gehalt/Lohn und wovon?


    Ja, wahrscheinlich spielt es jetzt eine große Rolle, wie man dem ganzen Thema gegenübersteht. Wie anderswo jemand schrieb, gäbe es in seinem Kollegium die panischen und die pragmatischen. Ich gehöre garantiert nicht zu den panischen. Weiß auch nicht, warum. Ist einfach so.

    Du bist hier hart an der ganz pragmatischen Grenze das Menschenverachtenden, und das weißt du auch.
    Ich sage es jetzt mal für das ganze Moderationsteam: du darfst dich mal wieder als verwarnt betrachten.

    Bitte außerdem nochmal im GG, Art 1 nachblättern. Nur zur Sicherheit.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Du bist hier hart an der ganz pragmatischen Grenze das Menschenverachtenden, und das weißt du auch.
    Ich sage es jetzt mal für das ganze Moderationsteam: du darfst dich mal wieder als verwarnt betrachten.

    Bitte außerdem nochmal im GG, Art 1 nachblättern. Nur zur Sicherheit.

    Urk, schade, dass Zitate leider das Blockieren von Personen überschreiben. Aber gut zu wissen, dass man nix verpasst, im Gegenteil.

  • Pragmatisch? Vielleicht weil du jünger bist?


    Ich war auch pragmatisch, bis ich im Gespräch mit einer Kollegin (auch sie gehört zu den immer Schaffenden, sie sprach mich unmittelbar vor der Schuschĺießung an) bemerkt habe, dass wir beide bereits höheres Risiko haben (nicht unbedingt zu sterben, aber schwere Verläufe mit langer Beatmung und evtl. Langzeitfolgen gibt es bereits häufiger ab Mitte 50, Zahlen dazu schwanken ja, es wird über spezielle Reha für diese Gruppe gesprochen ).


    Es ist immer leicht, pragmatisch zu sein, wenn man glaubt, nicht unmittelbar betroffen zu sein. Es mag für dich nicht zutreffend sein (ich kenne dich ja nicht), es ist mir in den letzten Wochen aber aufgefallen.


    Nein, ich meine, dass Risikogruppen zu Hause bleiben sollen. Ich zähle nur eben Menschen ab 60 (also bis zum Renteneintritt) angesichts der zitierten Zahlen noch nicht so sehr dazu.


    Edit: Jetzt habe ich gerade die Verwarnung gesehen. Na dann äußere ich mich hier mal lieber nicht weiter zu diesem Thema.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    6 Mal editiert, zuletzt von Das Pangolin ()

  • Nein, ich meine, dass Risikogruppen zu Hause bleiben sollen. Ich zähle nur eben Menschen ab 60 noch nicht dazu.

    Es ist nur nicht relevant, wenn DU zur Risikogruppe zählst. Die über 60 - jährigen mussten, jedenfalls in NRW, nicht in die Notbetreuung und ich vermute/hoffe, dass sie auch nicht wieder zur Schule kommen müssen, wenn diese bald geöffnet werden.
    Dass eine solche Altersgrenze an sich nicht unproblematisch ist, ist klar, denn es haben auch schon 50-jährige ein erhöhtes Risiko gegenüber etwa 30-jährigen. Grenzziehungen dieser Art sind bisweilen aber nötig.

    Meinen SchülerInnen sage ich in ähnlichen Fällen, dass allerlei Regeln die für eine Gemeinschaft gelten, im Einzelfall nicht immer sinnvoll sind. Das ist eben ein grundsätzliches Problem des Zusammenlebens.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

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