Politik und ein kleines Buch lesen - benötige einen Tipp

  • Ich weiß, dass man im Fach Politik eh nicht viel Zeit hat und der Lehrplan es auch nicht hergibt. Aber ich möchte gerne meine Schüler (Klasse 6 Realschule) zum lesen anhalten. Die haben so wenig Phantasie und deren Wortschatz ist einfach unterirdisch. Wir haben gerade das Thema "Freunde, Cliquen usw.) Jetzt suche ich ein passendes Buch, eine passende Geschichte, die man mit den Schülern lesen kann und die sie auch zu Hause lesen können. Am besten etwas, was länger als eine Halbe Seite ist. Mir schwebt etwas vor um die 100 Seiten, so dass die Schüler auch zu Hause lesen müssen. Gibt oder kennt jemand so etwas und hat dafür eine Idee?


    Vielen Dank schon mal.

    Dio

  • Vielleicht die drei !!!. Ist wie die drei ???, nur mit Mädchen. Ansonsten K.L.A.R. Romane, das sind kurze Jugendbücher.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Wie wäre es mit "Tschick" von W. Herrndorf? Hat im Cornelsenverlag 96 Seiten und spielt in der Erlebniswelt von Achtklässlern.

  • Tschick ist definitiv nichts für die 6. Diokeles , habt ihr vielleicht Lektüren im Klassensatz? Oder verleiht eure Stadtbücherei Klassensätze? Da könntest du gucken. Ich würde mich auf alle Fälle auch mit den Deutsch-Kollegen absprechen, damit du nichts vorwegnimmst.

  • Genau, Tschick wurde verfilmt. Die Idee, KJL außerhalb des Literaturunterrichts einzusetzen, finde ich super! Dann aber am besten mit den Deutschkollegen absprechen, dass das Werk nicht noch im Literaturunterricht drankommt - bei einer beliebten Lektüre wie Tschick nicht ganz unwahrscheinlich.

  • Tschick halte ich nicht geeignet für Klasse 6, da haben die Protagonisten schon Führerscheine.


    Für Klasse 6 eher geeignet:

    - Berts Katastrophen

    - Gregs Tagebuch (davon gibt es viele)


    In Klasse 6 hast du vermutlich noch das Problem, dass es wenig gemeinsame Jungen- und Mädchen-Bücher gibt.

  • da haben die Protagonisten schon Führerscheine

    Einer der Gags an dem Buch ist, dass sie eben noch nicht mal Führerscheine haben und illegal mit einem geklauten Lada durch die Gegend fahren.

    Trotzdem hast du natürlich recht, die Thematik und die Motive in Tschick sind für eine sechste Klasse überhaupt nichts.

    Vielleicht "Nicht Chicago, nicht hier" von Kirsten Boie, wenn die Klasse insgesamt nicht übermäßig kindlich ist für eine sechste Klasse. Hier geht es schwerpunktmäßig aber um Mobbing. Ist halt so ein Buch, das vermutlich für den Unterricht geschrieben wurde.

    Besser noch ist "... und dann kam Joselle" von Kevin Henkes.


    EDIT: Überschneidung mit Chili

  • Danke WillG, die kenne ich beide noch nicht.


    Gregs Tagebuch finde ich ganz furchtbar. Diese nölende, überhebliche, uncharmante Figur, die ständig ihren einzigen Freund ausnutzt und verarscht und nichts kann außer dagegensein... Der deprimiert mich. (Meine Kinder mussten natürlich unbedingt alle Bände lesen, aber als Hörspiel im Auto hab ich mich dann geweigert:nein:


    Was haben wir denn so gelesen? Irgendwie sind viele tolle Kinderbücher nicht speziell zum Thema "Freundschaft", das sind dann eher diese Einfach Lesen Dinger, bei denen man hofft, dass lesefrustrierte Teenies freudig zum Buche greifen...


    Kalle Blomquist, 2. und 3. Band sind spannend und witzig, Ronja Räubertochter sowieso unangefochten. "Nagle einen Pudding an die Wand" von Christine Nöstlinger, auch klasse... Aber das wird man nicht als Lektüre kriegen. Außer Ronja vielleicht.

    Einmal editiert, zuletzt von UrlaubVomUrlaub ()

  • Hm, schon was älter, aber für das Alter vllt durchaus brauchbar, und ich habs auch als Mädchen gemocht: Der Kampf um die Kistenburg.

    Alternativ - wie wärs mit der schriftlichen Ausgabe der "roten Zora"?

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • das dürften die schon erwähnten Vorstadtkrokodile sein.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
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    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
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  • ich habs zwar zu dem Thema in der 5 nur den alten Film geguckt und nicht das Buch gelesen, aber Emil und die Detektive von Kästner ist wirklich nett für diese Alterstufe =)

    ansonsten: Kurzhosengang oder Rico, Oskar und die Tieferschatten.

  • In Klasse 6 hast du vermutlich noch das Problem, dass es wenig gemeinsame Jungen- und Mädchen-Bücher gibt.

    Es schadet 12-Jährigen Jungen nicht, Geschichten mit weiblichen Protagonisten zu lesen und 12-Jährigen Mädchen nicht, Geschichten mit männlichen Protagonisten zu lesen. Im Fach Englisch habe ich damit noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.

  • An die "Rote Zora" hatte ich auch schon gedacht, aber die dürfte für die Vorgaben des TE zu lang sein.

    Kästner ist natürlich ein Klassiker und wenigstens nicht so moralinsauer wie diese modernen Jugendbücher die anscheinend extra als Schullektüren geschrieben wurden. "Emil" finde ich aber ein wenig kindlich für eine sechste Klasse, dann eher das "Fliegende Klassenzimmer".

    Bei den Lindgren-Klassikern muss man, je nach Schülerklientel, evtl. davon ausgehen, dass sie schon aus dem Elternhaus bekannt sein könnten. Obwohl das für Kästner sicherlich auch gilt.

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