Lehrer werden, trotz introvertierter / zurückhaltender Art

  • Irgendwas muss ich an mir haben, dass die SuS mir immer alles Mögliche erzählen... 🤔

    Ich käme gar nicht in die Verlegenheit, dass ich nicht wüsste, worüber ich mit denen reden soll... Dabei war ich früher auch absolut keine Smalltalkerin und fand Situationen mit unbekannten Leuten sehr unangenehm.

    Ich bin auch eher introvertiert. Ich warte ab (bei Wandertagen und Elternstammtischen) und bisher wollten Schüler und Eltern immer mit mir reden. Und wenn nicht, kein Problem, ich kann abwarten und beobachten. Ich muss kein Entertainer sein. Gerade das schätzen viele Schüler und Eltern an mir. Das habe ich im Laufe der Jahre gelernt.



    Allgemein

    Ich bin mit anderen Menschen gern zusammen und auch das Unterrichten macht mir Spaß. Genervt bin ich selten (und kaum wegen Schülern eher wegen einer Situation, spätestens im Klassenzimmer und einmal tief durchatmen ist es vorbei). Ich denke, das ist eine wichtige Voraussetzung. Den Rest kann man lernen.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Zurückhaltend und Introvertiert bedeutet nicht, dass man keine Kommunikationsskills hat... und wer sie noch nicht hat, kann sie im Laufe des Berufslebens schnell lernen

    Sorry, aber das ist Marketinggeblubber: Wer KEINE "Kommunkationsskills" hat, schafft den Weg in den Beruf nicht. Wenn es nicht schon in einem Praktikum zum Problemfall kommt, weil man dieses schlichtweg nicht bestehen kann ohne durchgewunken zu werden, dann scheitert man im Ref. Gewisse Grundkompetenzen müssen vorhanden sein, um den Weg in den Beruf überhaupt erst einmal zu schaffen; wer bestimmte kommunikative Fähigkeiten grundlegendster Art absolut nicht mitbringt, der wird sie realistischerweise auch nicht "im Laufe des Berufslebens schell lernen", sondern gesunderweise direkt einen passenderen Berufsweg für sich wählen, als ausgerechnet den Schuldienst. Das hat aber mit einer zurückhaltende und introvertierten Art gar nichts mehr zu tun. Insofern ist zumindest die erste Hälfte deiner Aussage noch korrekt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ja, na gut, zumindest übers Wochenende ist das Leben ein pastellfarbener, zuckerwattewolkiger Ponyhof der nach Karamell und Zimt und frischem Apfelkuchen duftet. Realität dann wieder ab Montag früh.:laola:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ja, na gut, zumindest übers Wochenende ist das Leben ein pastellfarbener, zuckerwattewolkiger Ponyhof der nach Karamell und Zimt und frischem Apfelkuchen duftet. Realität dann wieder ab Montag früh.:laola:

    Ich gebe mir Mühe. Wobei ich nicht auf einem Ponyhof lebe, sondern Einhörner züchte. Sonst passt's!

  • Kann man die Einhörner eigentlich mit meinen Halbretrievern gegenkreuzen?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hallo,

    zumindest den Mut, an einer Schule ein Praktikum zu absolvieren solltest Du mitbringen. Dazu ist hier auch schon alles gesagt worden - aber ich möchte nochmal betonen, dass vor allem die ersten Unterrichtsversuche sehr ertragreich sein können, wenn die Lehrkraft, in dessen Klasse Du unterrichtest, Dir gezielt Rückmeldung zu Schwerpunkten geben kann, die Ihr im Vorfeld auswählt. Bedenke auch, dass Du, im Gegensatz zum späteren Vorbereitungsdienst, noch mehr Raum für Fehler hast und an keine Planung im Sinne eines Unterrichtsentwurfs in einer vorgefertigten Struktur gebunden bist, was Dir mehr Freiheit gibt. Solltest Du Dir dann vorstellen können, diese Arbeit auch langfristig zu machen, dann ist das schon mal was.


    Das Folgende ist nun aber auch nur eine persönliche Anmerkung, die Du auch gerne überspringen kannst: Ich glaube, dass man sich als "Lehrerpersönlichkeit" noch entwickelt, wahrscheinlich das ganze Arbeitsleben lang. Da ich gerne nach Fachliteratur greife, möchte ich hier noch einen Titel nennen, der Dich vielleicht (auch später mal) interessieren könnte: Meyer, Barbara: Rhetorik für Lehrerinnen und Lehrer. Basel/Weinheim 2014.

  • Das ist alles richtig, aber wer kann das schon vom 1. Tag an perfekt? Man kann auch in den Lehrerberuf noch hineinwachsen. Ein Praktikum mag zwar hilfreich sein, danach sieht man bestimmt etwas klarer, was auf einen zukommt, aber sofort können muss man das alles auch nicht.

    Ich finde, dass Liebe zu den Kindern und Jugendlichen, ein großes Herz, eine Portion Fröhlichkeit, Gelassenheit, mäßig Eigenliebe, Fachwissen, Mut, Teamfähigkeit und gute Gesundheit das sind, was einen durch die Jahre trägt.


    Bei allen anderen Berufen weiß man vorher auch nicht so genau, wie es sein wird.

  • Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass im Ref leider bereits erwartet wird, dass das Grundgerüst bereits sitzt und nur noch hier und da feinjustiert werden muss. Kann sein, dass das an meiner Schulform oder meinem Bundesland liegt, aber ich bin damals ins Ref gegangen mit dem Hintergedanken, dass ich nach der Theoriephase endlich von Grund auf lerne, wie man selbst erfolgreich unterrichtet. Sagen wir mal so: Ich lernte vieles, aber das Wesentliche nicht!

  • Kann man die Einhörner eigentlich mit meinen Halbretrievern gegenkreuzen?

    Ich habe gelesen: "Kann man Einhörner eigentlich mit einem Halbaddierer gegenkreuzen?" und habe mich gefragt, ob das Einhorn dann zwei einstellige Binärzahlen addieren können soll.


    @Lehramtsstudent : Ich habe ein anderes Bundesland und eine andere Schulform als du und im Prinzip genau die gleiche Erfahrung gemacht.

  • Sobald die erste Vermehrung in Gefangenschaft geklappt hat, bekommst DU! exklusiv das erste Fohlen!

    Ich hatte mal Socken aus der Farbe "Einhornpups mit Glitzer". Vielleicht habe ich die noch? Muss ich mal schauen. Das qualifiziert mich für das 2. Fohlen.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Eeeecht, @samu ?!? Du bist Einhornzüchterin?!? Ich würde gern eines bei dir vorbestellen aus dem nächsten "Wurf" :-) !

    Ich hatte mal Socken aus der Farbe "Einhornpups mit Glitzer". Vielleicht habe ich die noch? Muss ich mal schauen. Das qualifiziert mich für das 2. Fohlen.

    Und ich melde mich für das dritte Fohlen an, auch wenn das dann dieses Jahr nix mehr wird.

    Oder haben Einhörner mehr Fohlen als "normale" Ponys/Pferde...?

  • Kann man die Einhörner eigentlich mit meinen Halbretrievern gegenkreuzen?

    Sorry, aber ich nehme die reinrassige Zucht ernst.

    Und ich melde mich für das dritte Fohlen an, auch wenn das dann dieses Jahr nix mehr wird.

    Oder haben Einhörner mehr Fohlen als "normale" Ponys/Pferde...?

    Kommt auf die Größe des Gestüts an. Wie gesagt, ich melde mich, sobald es Zuchterfolg gibt, aber sie sind sehr scheu:weissnicht:

  • Rassismus bei der Einhornzucht- so fängt es an, gell. :heul:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Tamer

    Wenn ein "Betroffener" einen betsimmten Beruf wählt, finde ich persönlich gut, weil derjenige "mitreden" kann. Ein Außenstehender bzw. Theoretiker weiß gar nicht, wie es ist, gemobbt zu werden. Und das gilt auch für andere Berufe, wie Bestatter, Hospiz, Drogenberatung, Opferberatung, Pflegeberufe... Auch dort sind viele Betroffene tätig, weil sie mitreden können! Wenn ein Lehrer ebenfalls mitreden kann, weil er WEIß, wie sich Mobbing anfühlt, umso besser.


    Wichtig ist, daß der Betroffene mit dem Erlebnis abgeschlossen hat. Ich denke, daß Du auf dem guten Weg bist, da Du bereits die "schwachen" unterstützt!


    Allerdings muß man als (Klassen-) Lehrer realistisch sein, ob man überhaupt in diesem System etwas bewegen kann. Der Lernstoff ist fest vorgeschrieben und da ist wenig Zeit, um "soziales" zu vermitteln...

  • Wichtig ist, daß der Betroffene mit dem Erlebnis abgeschlossen hat. Ich denke, daß Du auf dem guten Weg bist, da Du bereits die "schwachen" unterstützt!


    Allerdings muß man als (Klassen-) Lehrer realistisch sein, ob man überhaupt in diesem System etwas bewegen kann. Der Lernstoff ist fest vorgeschrieben und da ist wenig Zeit, um "soziales" zu vermitteln...

    Was ist hier mit "schwachen" gemeint? Sie sollten doch gerade als Lehrer/in wissen, dass meistens die schwachen Schüler die Mobber sind, also die die Minderwertigkeitskomplexe und weitere Persönlichkeitsstörungen haben. Nur weil ein Schüler nicht das selbe asoziale Verhalten zeigt, heißt es doch nicht, dass diese Person "schwach" ist. Gerade Personen, die von anderen gemobbt werden sind meist immer die Schüler/innen mit starker Persönlichkeit. Das sieht man allein an dem höherwertigen Bildungsabschluss, denen diese erlangen. Die meisten Mobber findet man spätestens ab der Oberstufe nicht mehr.

    Bevor hier jetzt wieder welche ankommen und meinen, dass es nicht immer so ist, dass die Schüler stark bleiben können: das weiß ich, habe viele Dokus gesehen, wo die Schüler eben nicht diese Stärke aufbauen konnten. Hierbei spielt die Erziehung & emotionale Unterstützung seitens des Elternhauses eine Rolle, die ebenso für die Bildung einer starken Persönlichkeit eine Rolle spielt. Aber gerade auch dem Grund, dass nicht jede/r Schüler/in diese Unterstützung bzw. Veranlagung von Haus aus bekommt ist es wichtig, dass die Lehrer da ggf. eingreifen können. Viele haben hier davon geredet, dass die primäre Aufgabe des Lehrers darin bestehe Wissen zu vermitteln, aber man sollte es sich auch zur Aufgabe machen, dass überhaupt die entsprechende Lernatmosphäre und die entsprechenden guten Charaktere für die morgigen Berufe geschaffen werden. Ob wir es wollen, oder nicht als Lehrer muss man teilw. die Ersatz-Eltern spielen. Auch wenn der heutige erzieherische Anspruch auf uns (seitens der Eltern & Co.) zu hoch sein mag. Augen zu und durch den Berufsalltag führt nur zu charakterlosen Persönlichkeiten in unserer Gesellschaft, von denen wir als erwachsene Personen ja auch nicht viel halten. Ein guter Lehrer ist ein vorbildlicher und hilfsbereiter Lehrer, dieses ganze Entertainment-Zeugs
    muss man nicht haben bzw. ergibt sich durch die Beziehungsebene von selbst.

    Dementsprechend Tamer : Wenn du aus voller Überzeugung und mit einem festen Ziel vor den Augen den Beruf ergreifen willst, dann tu das. Vergiss nicht, als Lehrer bist du die Autoritätsperson. Aus deinen Threads kann man erahnen, dass du die Kompetenz zur (Selbst-)reflexion besitzt, welches ein Grundbaustein für den Lehrerberuf darstellt. Wie gesagt, mach auf jeden Fall erstmal ein Praktikum und lass dich nicht einschüchtern.

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