Homeoffice bei Schwangerschaft

  • Ich habe gesehen, dass es das Thema Schwangerschaft schon einige Male gab, aber mein Problem wurde noch nicht beantwortet:angst:Ich hoffe, jemand kann mir weiterhelfen. ich war das ganze letzte Schuljahr noch in Elternzeit. Ich habe erst diese Schuljahr wieder mit der vollen Stundentafel begonnen natürlich in Präsenszeit. Nun bin ich wieder schwanger und frage mich, ob ich weiter an der Schule unterrichte oder ins Home-Office wechseln sollte, was mein Bundesland mir problemlos erlauben würde. ich muss zugeben, bisher war es ja warm und ich konnte die Fenster immer gut öffnen, jetzt stelle ich fest, dass das einfach nicht so klappen wird. Ich habe zum Teil sehr große Klassen und Abstand ist einfach nicht möglich. Aus einigen Gründen ist es auch eine Risikoschwangerschaft, allerdings keine gesundheitlichen Gründe, die ein Beschäftigungsverbot rechtfertigen würden. Bleibt also die Möglichkeit des Home Office. Ehrlich gesagt, ich kann mir das praktisch überhaupt nicht vorstellen. Ich würde mich freuen, wenn mir jemand erläutern könnte, wie das genau funktioniert. Ich habe teilweise eher schwierige Klasse, die niemals Hausaufgaben machen würden, wenn ich da nicht direkt hinter stehe, und selbst dann ist es schwierig. Wie beschult man solche Schüler virtuell? Und wie geht es überhaupt? Ich weiß, dass gar nicht alle Schüler bei mir einen Computer oder Tablet haben. Eigentlich sogar ein ziemlich großer Anteil, ich habe in der letzten Woche mal so einige Umfragen gestartet. Wie gesagt, letztes Schuljahr war ich in Elternzeit und habe während des Lockdowns überhaupt keine Erfahrungen gesammelt. Mir bereitet das ganze ziemliche Bauchschmerzen. Gleichzeitig wird mir aber auch in der Schule zunehmend mulmig. Wir hatten schon erste Quarantänefälle und auch ein Kollege hat sich angesteckt, wenn auch nicht in der Schule. Ich habe mir vorgenommen, bis zu den Herbstferien auf jeden Fall zu unterrichten und dann die Herbstferien zu nutzen, um irgendwie eine Entscheidung zu treffen. Deswegen wäre ich über einige Erfahrungen, wie man eigentlich Home-Office macht, sehr dankbar.

  • Grundsätzlich bin ich ja der Meinung, dass Fortbildung immer sinnvoll ist, gerade wenn es hier darum geht, neue dienstliche Herausforderungen zu meistern.

    Aber das sehe ich von hier aus ganz unabhängig davon, dass deine Bezirksregierung dich unter den gegebenen Umständen möglicherweise sofort von der Arbeit freistellen wird:

    https://www.bezreg-koeln.nrw.d…re/bekanntgabe/index.html

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Hallo Websheriff,


    Danke für deine Antwort, aber ich glaube, mein Bundesland würde mich nicht freistellen. Ich bin Im Bundesland Bremen und soweit ich bisher nachlesen konnte, gibt es bei uns nur die Möglichkeit des Home Office. Da die Schwangerschaft noch recht frisch ist, möchte ich mich halt auch noch nicht offiziell erkundigen und bevorzuge erstmal dieses anonyme Forum. Ich stimme dir zu, dass Fortbildungen zum Thema Distance Learning sinnvoll sind. seit diesem Schuljahr nutze ich auch unsere Lernplattform, allerdings nur für die Dokumentation meines Unterrichts für meine Schüler und ein iPad haben wir auch alle bekommen. ich kann mir aber schlicht und ergreifend nicht vorstellen, wie man damit wirklich dauerhaft Unterricht gestalten kann und wäre deshalb über einige Erfahrungsberichte dankbar. Es muss doch einige RisikoPatienten hier geben oder auch Schwangere, die im Home-Office sind und von dort aus Unterricht machen?

  • Wie man Homeoffice macht hängt stark von der Ausstattung und den Klassen ab. Ich bin am BK und bei uns läuft es so, dass die Klassen einen Teil der Aufgaben in der Schule machen und dann von einigen Lehrern in der Zeit auch bei Teams online begleitet werden. Die anderen Stunden finden in Heimarbeit statt. Also von eigentlich nur schriftlicher Einzelarbeit die eingereicht wird, über Erklärvideos, über Schüler schicken selbst Videos, über Stunden die per Videokonferenz stattfinden ist bei uns alles dabei.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Muss denn deine Klasse in den FernUnterricht, wenn du nicht da bist? Gibt es keine Vertretung?

    Bei uns dufte eine Kollegin ein halbes Jahr nicht direkt mit den SuS arbeiten. Sie hat dann bürokratische Arbeiten übernommen (Präsentationen, Inventarisierung,...).

    Was du unbedingt lernen musst: Du bist dann nicht mehr für deine Klasse verantwortlich!

    Alles Gute dir!

    Lg Lala

  • Habt ihr genug Lehrer für so was? Bei uns unterrichten die aktuell 7 Kollegen einfach von zu Hause weiter. Wer soll denn die Maße an Stunden auffangen? Mit aktuell 3 Klassen und ca 15 Kollegen in Quarantäne während der Klausurphase und auch Klausuren von Kollegen, die zu Hause sind, gehen wir gerade ziemlich auf dem Zahnfleisch. Wir müssen teilweise Leute aus dem Unterricht nehmen um alle Klausuren zu beaufsichtigen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Die Schwangeren meiner Schule unterrichten ihre Klassen aus dem Homeoffice. Manche Klassen haben Präsenzstunden in dieser Zeit, man schickt also das Material an die Schule und es wird von Vertretungslehrern beaufsichtigt bearbeitet. Dann laden es die Schüler auf unsere Schulplattform, ich lade es dort stichprobenartig herunter, korrigiere es und sende es per Mail an die Schüler zurück. Parallel schicke ich allen die Lösung. Einige Klassen erhalten ihre Aufgaben nur über die Plattform, da sie die Stunden in den Nachmittag gelegt bekommen haben. Sie laden sie herunter, bearbeiten sie allein, laden sie hoch und ich korrigiere wieder und schicke Lösungen.

    Da ich nicht erwarten kann, dass sich die Vertretungen in meinen Stoff hineindenken und einige Schüler ja nur allein Zuhause arbeiten, biete ich pro Klasse wöchentlich eine freiwillige Videokonferenz an. Hier werden Fragen geklärt, geschaut wie sie zurecht kommen und wie schnell sie so sind. So tue ich das in meiner Macht stehende, um den Schülern das Lernen unter diesen Umständen zu ermöglichen.

    Die Benotung erfolgt rein über die Abgaben der Schüler, plus Klassenarbeiten, die ich korrigiere.

    Wenn es passt, lasse ich mich auch im Unterricht dazuschalten, um Aufgaben zu besprechen. Dafür benötigt man aber wieder einen moderierenden Vertretungslehrern und einen kompatiblen Klassenraum.

    Alles in allem hat man einen sehr hohen Korrekturaufwand, und die Schüler müssen sich daran gewöhnen, auf den Punkt gute Ergebnisse zu liefern, da eben nur punktuell überprüft wird. Da ich das aber ein ganzes Halbjahr so machen werde/ muss, gleichen sich nicht so gute Leistungen dann durch andere aus, hoffe ich.

    Das Problem nicht abgegebener Ergebnisse kommt dann noch dazu, man telefoniert sehr viel mit Eltern, die einen z.T. für das System verantwortlich machen. Da muss man drüber stehen. Es ist gerade nicht zu ändern...

  • Bei uns müssen die Lehrer im Homeoffice für die Vertretungslehrer vorbereiten, d.h. inklusive Tafelbilder, Arbeitsblätter, Leistungskontrollen, Erklärvideos. Die Vertretungslehrer "beaufsichtigen" nur die Schüler, der Lehrer muss während des Unterrichts im Homeoffice online für Fragen zur Verfügung stehen.

  • Bei uns müssen die Lehrer im Homeoffice für die Vertretungslehrer vorbereiten, d.h. inklusive Tafelbilder, Arbeitsblätter, Leistungskontrollen, Erklärvideos. Die Vertretungslehrer "beaufsichtigen" nur die Schüler

    Das ist dann also wie bei uns. Oder unterrichtet die Vertretung auch richtig (wegen der Tafelbilder) - das ist bei uns nicht möglich, da auch Fachfremde eingesetzt werden.

  • Hallo!


    Bei uns sind die Klassen in der Regel in der Schule, da sie ja nur in einzelnen Fächern aus der Ferne von Lehrern im Homeoffice beschult werden.

    Der Unterricht findet dann per Videokonferenz (Lehrer zu Hause, Klasse im Klassenzimmer) statt. Jeder Lehrer im Homeoffice hat (zumindest bei den jüngeren Jahrgängen) einen Hilfslehrer, der die Technik einrichtet und Aufsicht führt. Außerdem kopiert und verteilt dieser Arbeitsblätter, wenn der Lehrer im Homeoffice welche einsetzt. Fragen der Klasse über Mikrofon oder Chat (einer schreibt für alle).

    Ältere Klassen sind alleine im Raum und werden beispielsweise aus dem Nachbarraum mit beaufsichtigt.


    Es klappt wohl ganz gut.


    LG DFU

  • Oh....Lehrer über Videokonferenz und die Schüler in der Schule? Hm...so weit ist es also schon. Bei uns sind immer Lehrer als Vertretungslehrer dabei, damit die SuS eben nicht allein sind.

  • Home Office ist wirklich von Schule zu Schule unterschiedlich geregelt. Da ich nach den Sommerferien nur noch 2 Monate bis zum Mutterschutz hatte, habe ich keine Klassen mehr zugewiesen bekommen. Dafür hab ich Schüler in Quarantäne oder Home Schooling mit dem von den Kollegen zur Verfügung gestellten Material betreut.

    Ich denke so richtig wird deine Schule erst dann für dich entscheiden, wenn du deine Schwangerschaft bekannt gibst.

    Ja, es gibt schöneres als Home Office für Lehrer, aber mein Baby war mir das eindeutig wert. Wenn ich von Kollegen höre was Corona mäßig an der Schule so los ist, bin ich extrem froh mich dem schwanger nicht aussetzen zu müssen.

  • Oh....Lehrer über Videokonferenz und die Schüler in der Schule? Hm...so weit ist es also schon. Bei uns sind immer Lehrer als Vertretungslehrer dabei, damit die SuS eben nicht allein sind.

    Wieso so weit? Am BK wird eigentlich nie vertreten. In der Oberstufe kann man sie ruhig alleine lassen.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Wieso so weit? Am BK wird eigentlich nie vertreten. In der Oberstufe kann man sie ruhig alleine lassen.

    Bei uns auch nur in den "schwachen" Vollzeitklassen. Die kann man z. T. nicht gut alleine lassen, weil sie dann über Tische und Bänke gehen...


    Zwischen Mai und den Sommerferien waren zwei Kolleginnen aus meiner Abteilung im Homeoffice, die in den Teilzeit- und Vollzeitklassen, in denen sie unterrichteten, dann auch per Videokonferenz "zugeschaltet" wurden. Sprich: die Klassen blieben in ihrem Klassenraum, bekamen von einer anderen Lehrkraft die Kollegin per Beamer auf's Whiteboard geschaltet und haben dann mit ihr "konferiert".

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Mal ganz generell bist ja du nicht dafür zuständig, ob die Schüler ein passendes Endgerät und adäquate Internetverbindung haben. Wenn sie das nicht haben (wie es bei meinen Schülern üblich ist), kannst du Lernpakete schicken, per Post und diese gesammelt an der Schule oder mit Distanz bei den Kids zuhause abholen (oder du sprichst dich halt mit Kollegen ab, wer das machen könnte und was du dafür machst), zudem bietest du jeden Tag Telefonate an, um den Stoff zu erklären.

    So machst du dein Homeoffice, gefährdest deine Schwangerschaft und dich nicht und arbeitest trotzdem. Wer dich nun genau in der Schule ersetzt, darum musst ja du dir keinen Kopf machen.

    Meine Schüler haben im Lockdown sehr unterschiedlich fleißig gearbeitet, teilweise habe ich gar keine Rückmeldung bekommen, das muss man dann halt aushalten und das beste versuchen (Anrufe, evtl whatsapp, Email, Video, Zaungespräche).
    Alles Gute!

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Vielen Dank für eure Antworten! Ich lese so heraus, dass die Bedingungen an vielen Schulen unterschiedlich sind. Bei uns gibt es definitiv keine Ersatzlehrer, die meine Stunden übernehmen könnten. Fällt jemand aus, fallen die Stunden entweder aus oder werden vertreten. Seit den Sommerferien habe ich jede Woche Stunden vertreten, bis zu 6 in einer Woche und zwar komplett vertreten, mit Vorbereitung und allem. Gerüchten zufolge sollen immerhin alle Schüler/innen bis Dezember Endgeräte erhalten, so dass dann zumindest Home Schooling möglich wird. Alles nicht so einfach. Ich habe nun beschlossen, bis zu den Herbstferien abzuwarten und dann in den Herbstferien irgendeine Entscheidung zu treffen.


    Rein aus Neugierde: ist es überall so, dass Schwangere im Home Office (oder Beschäftigungsverbot) sind? Ist da niemand, der einfach normal weitermacht?

  • Also hier in BW wurde ja kurz vor Schuljahresbeginn Schwangeren doch noch die Möglichkeit eingeräumt freiwillig in Präsenz zu arbeiten, nachdem es zunächst hieß, sie dürften nur im Homeoffice tätig werden. An meiner Schule sind tatsächlich 2 (oder drei?) Kolleginnen aktuell schwanger und in Präsenz im Einsatz, das gibt es also durchaus.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Eine meiner Kolleginnen, die in den Sommerferien erfahren hat, dass sie schwanger ist, war zu Beginn des Schuljahres auch im Präsenzunterricht und wäre auch gerne noch geblieben. Mittlerweile ist sie aber leider zuhause, da sie ein Beschäftigungsverbot wegen Risikoschwangerschaft bekommen hat :( .

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Rein aus Neugierde: ist es überall so, dass Schwangere im Home Office (oder Beschäftigungsverbot) sind? Ist da niemand, der einfach normal weitermacht?


    In NRW müssen die Schwangeren ganz normal Präsenzunterricht erteilen. Sie können auch nicht auf eigenen Wunsch aus der Ferne unterrichten.

    Sollte es jedoch einen bestätigten Corona-Fall an der Schule geben, muss man 14 Tage nach dem letzten Fall Distanzunterricht machen.

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