Dienstrad für Lehrer (Baden-Württemberg und anderswo)

  • Ich weiß, es passt überhaupt nicht dazu, aber weil es euch vllt. interessiert:

    Dienstrad für Arbeitnehmer, Selbstständige - und in Baden-Württemberg ab sofort auch für Beamte/Lehrer

    Bisher war die Inanspruchnahme eines Dienstrades nur für Arbeitnehmer/innen und Selbstständige möglich, nicht aber für Beschäftigte im öffentlichen Dienst, da hier das Tarifrecht im Wege steht. In Baden-Württemberg gibt es ab 20. Oktober 2020 eine Regelung für Beamt/innen und Richter/innen, allerdings weiterhin nicht für Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst (und damit auch nicht für im öffentlichen Dienst angestellte Lehrer/innen).


    Ist das in anderen BL auch so?

  • Da soll mir mal einer erklären, warum das wieder für Angestellte Lehrer nicht gilt. Könnte man diese Zweiklassengesellschaft im Lehrerzimmer mal irgendwann beenden.

  • Dann ist ja auch absehbar, dass Penionäre bald Wasserstoff-Bullis für umme bekommen können.
    Man muss sich dazu aber einloggen.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Da soll mir mal einer erklären, warum das wieder für Angestellte Lehrer nicht gilt. Könnte man diese Zweiklassengesellschaft im Lehrerzimmer mal irgendwann beenden.

    Ist ein absolutes Unding, da stimme ich dir zu.


    Finde es aber auch blöd, dass es Bundesländer gibt, wo man als Beamter auch was bei der GKV dazu bekommt und wo es Diensträder gibt.

  • Da soll mir mal einer erklären, warum das wieder für Angestellte Lehrer nicht gilt. Könnte man diese Zweiklassengesellschaft im Lehrerzimmer mal irgendwann beenden.

    "Für Tarifbeschäftigte ist eine Entgeltumwandlung in den Tarifverträgen bislang nicht vorgesehen, weil die Gewerkschaften das Modell ablehnen."


    Quelle: https://vm.baden-wuerttemberg.…altigkeit-mit-jobbike-bw/

  • Es scheint tatsächlich auch ein Fahrrad möglich, nicht nur Strommofas.


    Wenn bezüglich der letzteren der Herr Minister "null CO2-Emmissionen" konstatiert, frage ich mich, ob es in BW eine Regelung gibt, die Menschen mit auch nur rudimentären Physik-Kenntnissen von Ministerämtern ausschließt.


    ich habe ja keine Ahnung, was das kosten soll, aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass es sich lohnt. Immerhin erwirbt man kein Eigentum an dem Gerät. Wenn ich bedenke, dass ich eines meiner Räder seit mittlerweile 26 Jahren in Betrieb habe, frage ich mich, wie gering die Leasingrate sein soll. Aber Leasing habe ich noch nie so ganz verstanden.


    Auch wird nicht klar, aus welchem Modell-Angebot man da wählen kann.


    Im verlinkten Artikel ist übrigens vom "JoBbIkE" die Rede, nicht von einem Dienstrad. Was das, außer dem Steuertrick, mit der dienstlichen Tätigkeit zu tun haben soll, ist unklar.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Es könnte zumindest ein profitables Geschäftsmodell sein.

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    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Es könnte zumindest ein profitables Geschäftsmodell sein.

    Naja, so eine Job-Bike-GmbH-whatever-Firma macht das nicht seit Jahren, ohne etwas daran zu verdienen. Für mich ist das 'ne Rechenaufgabe. Ist das, was die Firma daran verdient, was ich also mehr zahle, als wenn ich in den Fahrradladen ginge, mehr oder weniger als das, was ich an Steuern spare.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Da interessant:


    Zitat


    Das Dienstrad kann von Anfang an von der Arbeitnehmer/in uneingeschränkt genutzt werden (auch für private Fahrten);

    _Auch_ für private Fahrten. Soso. Das eigentlich ist es für Dienstfahrten gedacht. Warum sollte ich dann mit der Beschffung etwas zu tun haben? Warum sollte ich ein Dienstrad mitfinanzieren?


    Wenn ich privat ein Fahrrad brauche, kaufe ich eines. Das geht schon seit Jahrzehnten. Allerdings ohne medienwirksamen Zinnober und unklare Finanzierung und Eigentumsverhältnisse.

  • Das eigentlich ist es für Dienstfahrten gedacht. Warum sollte ich dann mit der Beschffung etwas zu tun haben? Warum sollte ich ein Dienstrad mitfinanzieren? Wenn ich privat ein Fahrrad brauche, kaufe ich eines. Das geht schon seit Jahrzehnten. Allerdings ohne medienwirksamen Zinnober und unklare Finanzierung und Eigentumsverhältnisse.

    Mir fallen wenige Varianten für Dienstreisen ein, bei denen ich ein Fahrrad bräuchte. Die private Nutzung, insbesondere der Arbeitsweg, steht da klar im Vordergrund, sodass die steuerlichen Vorteile gegenüber dem privaten Kauf durchaus attraktiv sein können. Der Link von Lehrerfreund ist sehr interessant, da dort alles gut aufgeschlüsselt wird. Leider geht er nicht darauf ein, dass bei (von vorneherein einkalkulierter) Übernahme des Fahrzeugs die Sachzuwendung als geldwerter Vorteil zu versteuern ist, was die vorher erzielte Steuererleichterung de facto zu nichte macht.


    Die Anbieter haben darauf reagiert, dass sie diese Steuer als Pauschalsteuer übernehmen.....und die Kaufpreise entsprechend erhöht.

  • Mir fallen wenige Varianten für Dienstreisen ein, bei denen ich ein Fahrrad bräuchte.

    Mir fällt wenig ein, das man nicht mit dem Fahrrad erledigen könnte. Bei uns fallen z. B. viele Praktikumsbesuche an. Da ist die Entfernung häufig unter 25 km. Einiges liegt sogar auf dem Heimweg. Was soll ich denn da mit der Bahn fahren, wenn ich eh mit dem Rad unterwegs bin?



    Die private Nutzung, insbesondere der Arbeitsweg, steht da klar im Vordergrund,

    Passt halt nicht zu der Formulierung eines Dienstrades, das auch privat genutzt werden kann. Aber es geht auch gar nicht darum, was das nun genau ist.


    Die Leute, die zur Arbeit radeln, haben doch alle ein Rad (oder mehrere). Die Idee, dass das Menschen bisher nicht gemacht haben, weil Sie dafür ein Rad im Laden, wo sie's kaufen, auch bezahlen, sondern statt dessen ein System mit Zwischenhändler und Leasing und Kram bräuchten, bei dem sie eventuell ein paar Steuern sparen, ist genau so absurd, wie die Annahme, man bräuchte Radwege oder gar eine "Radverkehrsinfrastruktur", damit man Rad fahren kann.


    Die Leute, die radeln wollen, machen das. Die die zu faul sind, kriegt man mit so etwas auch nicht überredet.


    Unabhängig davon, würde ich nciht für ein Rad bezahlen wollen, das mir nicht gehört. Für mich sind Fahrräder Anschaffung für Jahrzehnte, nicht für Jahre.


    Wobei die Logik, dass es alle drei Jahre ein neues gibt, weil man den Akku ja eh wegschmeißt, mit ihrer Nachhaltigkeit und ökologischen Weitsicht besticht.


    Achja, neben allem, was ich zum Radfahren nicht brauche, brauche ich insbesondere keinen Zusatzbalast in Form eines Motors. Dann lade ich mir doch lieber 'ne Kiste kalten Hopfenblütentee in den Hänger.


    Womöglich ist das für den einen oder anderen, der gerade mit dem Gedanken spielt, sich ein Strommofa zu kaufen, wirtschaftlich attraktiv. Von einem Baustein in der "Verkehrswende" ist das aber weiter weg, als der Akku hält.

  • Mir fällt wenig ein, das man nicht mit dem Fahrrad erledigen könnte. Bei uns fallen z. B. viele Praktikumsbesuche an. Da ist die Entfernung häufig unter 25 km. Einiges liegt sogar auf dem Heimweg. Was soll ich denn da mit der Bahn fahren, wenn ich eh mit dem Rad unterwegs bin?

    Wieso nimmst du dann nicht einfach das Rad? Ich besuche übrigens immer mal dienstlich Schulen, die weiteste war bisher 200km entfernt.


    ... ist genau so absurd, wie die Annahme, man bräuchte Radwege oder gar eine "Radverkehrsinfrastruktur", damit man Rad fahren kann.


    Die Leute, die radeln wollen, machen das. Die die zu faul sind, kriegt man mit so etwas auch nicht überredet.

    Sowohl in der Stadt als auch auf Landstraßen ist das Radfahren oft lebensgefährlich. Wieso bist du gegen eine Radinfrastruktur?

  • Wieso nimmst du dann nicht einfach das Rad?

    Ich nehme das Rad. Ich habe nämlich eins.



    Sowohl in der Stadt als auch auf Landstraßen ist das Radfahren oft lebensgefährlich.

    Das ist so erstmal zwischen Stammtisch und Bildzeitung. Viele Tätigkeiten bergen Gefahren, manche sind sogar gefährlich. Radfahren würde ich da als nicht besonders herausragend einstufen. Oder hast du da Zahlen zu? Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, beim Radeln tödlich zu verunglücken? Ist die höher als bei anderen Verkehrsmitteln? Vergleichen wir da nach Expositionszeit oder nach zurückgelegter Strecke? Und auf welchen Teilen des Verkehrsraums finden denn die Unfälle zu Lasten der Radelnden statt?


    Wieso bist du gegen eine Radinfrastruktur?

    Das schrieb ich nicht. Es ging mir zunächst darum, dass man so etwas nicht braucht. Aber! Radvekehrsinfrastruktur ist zunächst mal politisches Geschwurbel. Gegen die Radwege, die sich dahinter in der Regel verbergen, bin ich aus mehrerlei Gründen.


    Allen voran wegen der Risiken. Die Idee Fahrzeuge nach Antriebsart zu trennen statt nach designierter Fahrtrichtung ist dabei das größte Problem. Da droht nämlich der Rechtsabbiegertod, wo wir gerade bei "lebensgefährlich" waren.


    Dazu kommt dann noch die schlechte Qualität der Wege, zu schmal, schlechte Oberfläche, schlechte Wegführung, Verschwenkungen, kein Licht. Was nicht noch alles.

  • Mir fällt wenig ein, das man nicht mit dem Fahrrad erledigen könnte.

    "Man" passt in diesem Zusammenhang nicht. Vielleicht kannst du persönlich vieles mit dem Rad erledigen. Ich könnte es nicht.

    Mein Wohnort ist vom Schulort fast 50 km entfernt, mit dem Fahrrad könnte ich diesen Weg also nicht bewältigen. Aber selbst, wenn ich mir ein Dienstrad in der Schule deponieren könnte, könnte ich es kaum für dienstliche Tätigkeiten nutzen: Fortbildungen finden so gut wie nie an meinem Schulort statt (außer direkt in unserer Schule) sondern in mind. 40-50 km Entfernung - meist sogar noch weiter entfernt - und Praktika machen nur wenige SuS am Schulort, da es sich um eine Kleinstadt handelt und dementsprechend wenige Praktikumsplätze zur Verfügung stehen, d. h. ich benötige für 80-90% der Praktikumsbesuche mein Auto (die SuS sind auf Betriebe im kompletten Landkreis und in den umliegenden größeren Städten verteilt). Außerdem vergeben wir die Praktikumsbetreuungen am Schulort zumeist an KuK, die auch dort wohnen.

    Andere dienstliche Tätigkeiten, für die ich überhaupt einen fahrbaren Untersatz benötigen würde, fallen bei mir nicht an.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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