Online-Dating (in Corona Zeiten)

  • Hallo zusammen,


    leider muss ich mich wieder mit der Partnersuche beschäftigen (und nein, ich glaube nicht daran, dass mir der richtige Partner irgendwo vor die Füße fällt, sondern ich glaube, dass man da schon etwas aktiver sein muss - aber darum geht es jetzt ja nicht ;) )...



    Jetzt habe ich mich mal wieder bei Parship und Elitepartner umgeschaut und bin etwas schockiert über die Preise - rund 600 Euro für ein Jahr - so viel möchte ich eigentlich nicht ausgeben (und es kommt mir fast so vor als hätte man hier im letzten Jahr noch einmal aufgeschlagen... Coronabedingt?). Natürlich hab ich auch ein Tinderprofil, aber irgendwie sind meine Ansprüche vielleicht doch mittlerweile andere (33, hätte gerne Kinder und eine langfristige Beziehung) und ich bin nicht sicher, ob Tinder der richtige Ort dafür ist...


    Ich bin mir sicher, ein paar von euch sind doch sicher in einer ähnlichen Situation - habt ihr Tipps und Tricks fürs Online Dating? Klar, ich hab auch schon gegoogelt, aber Erfahrungen anderer wären sicher hilfreich.


    Vielen Dank und euch einen schönen Sonntag!

    cassi

  • Nö, sorry, da kann ich nicht weiterhelfen! Und lass' dir gesagt sein: mit Mitte 30 hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben, den "Mann für's Leben" zu finden und dann ist er mir mit 35 doch noch begegnet :) . Wir kannten uns vom Sehen zu dem Zeitpunkt schon mind. seit 10 Jahren (evtl. sogar länger, da sind wir uns nicht sicher), aber gefunkt hat es dann eben erst recht spät.

    Trotzdem viel Erfolg bei deiner Suche per Online-Dating!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Oh Gott, kann die Not so groß sein, dass man dafür 600 Euro bezahlt?

    Es gibt auch kostenfreie Single-Börsen.


    Ich finde ja auch immer, dass seit dem Ende des Studentenlebens alles, was das Thema Freunde und Partner finden betrifft, unglaublich schwierig geworden ist. Früher war alles viel einfacher :sterne:

  • Viel Erfolg, cassiopeia ! Und ja, als ich die Preise bei den von dir genannten Seiten sah, war mir auch klar, dass ich eher bei den kostenlosen Alternativen bleiben werde. Ich laufe jetzt zwar nicht mit einem Schild mit der Aufschrift "Bin verzweifelt auf Partnersuche!" herum, ansonsten bin ich schon bemüht, mich auf dem Partnermarkt möglichst gut zu präsentieren :victory:. Muss halt nur jemand auch wollen :traenen:!

    • Offizieller Beitrag

    War es früher einfacher? Vielleicht.
    Ich glaube, die Ansprüche an einen Partner steigen mit der Zeit bzw. sind stark gestiegen in Verbindung mit dem Umstand, dass man (und frau) heute viel weniger Kompromisse einzugehen bereit ist als früher.

    Online-Dating habe ich auch mal gemacht, bevor ich meine Frau kennengelernt habe, die ich auf "natürlichem Weg" getroffen habe.
    Ich finde diese Dates unglaublich absurd, weil es weniger darum geht, sich ungezwungen kennenzulernen, sondern einfach nur innerhalb von ein bis zwei Stunden sich soweit abzuchecken, ob es grundsätzlich passen könnte. Echte Gefühle können sich da meines Erachtens nicht entwickeln, zumal die Projektion einem mitunter einen Streich spielt.

    Um auf die eigentliche Frage einzugehen: Online-Dating während Corona ist keine gute Idee, es sei denn, man trifft sich draußen, macht einen Spaziergang durch eine Park, an einem Fluss entlang etc. und unterhält sich möglichst ungezwungen. Da sind die Dates in Restaurants, wo man sich gegenüber sitzt, echt komisch. Dann kann man sich ja auch nicht sicher sein, ob der andere gesund ist - und mit Maske dauerhaft rumzulaufen ist bei solchen Treffen ja auch nicht sinnvoll.

    Eine Alternative könnten Video-Chats sein, in denen man erst einmal ins Gespräch kommt, Gestik und Mimik des anderen miterlebt. Im Anschluss daran kann man sich dann vermutlich auch treffen und schauen, wohin es führt.

    Ansonsten würde ich gerade als Frau mit Anfang 30 mit Kinderwunsch das Ganze trotz des augenscheinlichen Zeitdrucks langsam angehen lassen. Falls der potenzielle Partner davon Wind bekommt, sucht er entweder schnell das Weite oder es entsteht ein ungünstiges Mächteungleichgewicht.
    Da ich die eine oder andere Kollegin in meinem Umfeld hatte, die ähnliche Bedürfnisse hatte, aber eben nie fündig geworden ist, würde ich eine "Doppelstrategie" (klingt doof, mir fällt aber gerade kein anderer Begriff ein) fahren. Einerseits sicherlich auf Partner"suche" gehen, andererseits aber jetzt schon auch Alternativen zum gewünschten Weg von Partnerschaft und Kindern entwickeln. Das verhindert, dass man irgendwann immer verbissener wird und dies zum Grund für das "Scheitern" wird. Einige meiner Kolleginnen konnten sich mangels Mann ihren Kinderwunsch nicht erfüllen, da sie auch nicht Alleinerziehend sein wollten. Die eine oder andere hat andere Wege gefunden, ein erfülltes Leben zu finden. Aber es gab auch einige, die daran arg zu knabbern hatten.

    Ich wünsche Dir auf alle Fälle, dass Dir eines Tages der Mann fürs Leben begegnet, mit dem Du Deine Träume verwirklichen kannst.
    Eine Frau fürs Leben getroffen zu haben und drei gesunde Kinder mit ihr bekommen zu haben, empfinde ich immer noch als großes Glück (in beiderlei Hinsicht), denn ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist.

  • Viel Erfolg, cassiopeia ! Und ja, als ich die Preise bei den von dir genannten Seiten sah, war mir auch klar, dass ich eher bei den kostenlosen Alternativen bleiben werde. Ich laufe jetzt zwar nicht mit einem Schild mit der Aufschrift "Bin verzweifelt auf Partnersuche!" herum, ansonsten bin ich schon bemüht, mich auf dem Partnermarkt möglichst gut zu präsentieren :victory:. Muss halt nur jemand auch wollen :traenen:!

    Bist du nicht ein Mann, der nach Männern sucht? Da würde ich mir eher eine gelbe App aufs Handy laden, da kostet der Bezahl-Account auch deutlich weniger :D

  • state_of_Trance: Ich bin grundsätzlich gegenüber beiden Geschlechtern offen ;) . Musste erst einmal schauen, was du mit gelber App meinst. Ich denke, ich weiß es jetzt. Dort findest du keinen Partner für das Leben, sondern eher für die nächste Nacht, wenn du weißt, was ich meine ;) .

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Caasiopeia,


    nur kurze Einwürfe: solche Bezahlseiten haben eine kostenlose Seite (mit der man sehr wenig anfangen kann). Anmelden, warten, nach 2-3 Wochen hast du schon 4-5 Angebote bekommen, die jedes Mal mit dem Preis nach unten gehen ;)
    Ansonsten: angeblich (nicht selbst probiert) ist Tinder nicht nur für die nächste Nacht. In meinem weiten Umfeld kenne ich durchaus einige, die in ernsthafte Beziehungen geraten sind. Zwar jünger als du, aber es müsste auch da klappen.
    und von einigen Menschen (zum Teil tatsächlich über Tinder) weiß ich: Date über Skype oder Zoom. Leicht seltsam aber auch ganz lustig. Idealerweise das "gleiche" kochen oder bestellen (Pizza, Indisch...), dann hat man eine Gemeinsamkeit durch die Leitung.

  • Ich habe seit einem Jahr einen Account bei Parship und da hat sich nichts ergeben (erwartungsgemäss, wenn man sich die Statistiken ansieht). Treffen gab es, aber die waren schon im voraus nicht erfolgsversprechend, aber ich bin trotzdem hin um zu sehen, wie das so läuft. Besonders enttäuscht war ich nicht, denn viel hatte ich auch nicht erwartet. Ich bin nach wie vor Fan von Begegnungen im realen Leben und wenn das seine Zeit dauert, dann dauert das seine Zeit. Von Tinder etc. halte ich nicht so viel, habe ich einmal installiert und nach 10 Minuten wieder gelöscht... ich bin grundsätzlich ein Beziehungstyp, die meisten auf Tinder suchen eher „unkomplizierte Treffen“ - das ist nicht und war nie mein Ding.

  • Ich finde Apps wie Tinder oder Lovoo weniger schlecht als ihren Ruf. Das Grundproblem bei Onlinedating ist unabhängig von der Plattform halt grundsätzlich, dass es kein natürliches Kennenlernen ist und sich daher (für mich) immer irgendwie seltsam und unrund anfühlt. Fängt schon damit an, was man sich überhaupt schreiben soll, wenn doch eigentlich beide wissen, dass es nur um ein Abchecken auf Kompatibilität im Schnellverfahren geht.. insofern fand ich den Ansatz, erstmal für eine Nacht zu schauen und DANN zu überlegen, ob auch darüber hinaus was gehen könnte, immer recht pragmatisch und aufrichtig 😄 Seit Corona habe ich allerdings auch alles in der Richtung eingestellt.


    Ganz nett finde ich auch den Ansatz über interessensgeleitete Singlegruppen in sozialen Netzwerken. Ich habe z.B. Hunde und hatte nette Kontakte und auch Spaziertreffen über Singles-mit-Hund-Gruppen; sowas geht meines Erachtens nach auch in Coronazeiten. Meinen Ex habe ich seinerzeit in einem Motorsportforum kennengelernt. Es ist halt generell einfacher, wenn man sich einander über ähnliche Interessen annähert, statt direkt über Parameter wie Kinderwunsch und Familienplanung zu sprechen.

  • insofern fand ich den Ansatz, erstmal für eine Nacht zu schauen und DANN zu überlegen, ob auch darüber hinaus was gehen könnte, immer recht pragmatisch und aufrichtig 😄 Seit Corona habe ich allerdings auch alles in der Richtung eingestellt.

    Tja, so unterschiedlich sind Menschen 😀 Ich würde genau andersherum vorgehen... wenn ich abgesehen von den üblichen Banalitäten über nichts reden kann und das Gegenüber nicht auf meiner Wellenlänge ist, kann ich auf die Nacht auch verzichten. Wenn mich z. B. jemand nicht mal zum Lachen gebracht hat und umgekehrt, ist alles weitere sinnlos.


    Edit: Mit Kinderwunsch und Familienplanung sollte man grundsätzlich nicht in die Kennenlernphase einsteigen 😉

  • Tja, so unterschiedlich sind Menschen 😀 Ich würde genau andersherum vorgehen... wenn ich abgesehen von den üblichen Banalitäten über nichts reden kann und das Gegenüber nicht auf meiner Wellenlänge ist, kann ich auf die Nacht auch verzichten. Wenn mich z. B. jemand nicht mal zum Lachen gebracht hat und umgekehrt, ist alles weitere sinnlos.


    Edit: Mit Kinderwunsch und Familienplanung sollte man grundsätzlich nicht in die Kennenlernphase einsteigen 😉

    Ich habe mal vorausgesetzt, dass man sich schon irgendwie sympathisch war und den Eindruck hatte, dass die Wellenlänge passen könnte 😊 Es gab auch mal ein Treffen, wo die Chatphase echt nett war, beim Treffen aber irgendwie sofort klar war, dass das nichts wird. Da wurde dann auch aus der Nacht nix, sondern wir haben beide drüber gelacht, 2 Bierchen getrunken, uns nett unterhalten und das wars dann. Ich denke, man sollte generell immer ohne allzu fixe Erwartungen in jede Art von Treffen gehen. Ohne eine gewisse zwischenmenschliche Chemie geht es nunmal nicht und ob die besteht oder nicht, merke man eben erst so richtig bei der realen Begegnung.

    • Offizieller Beitrag

    ... wobei es auch der Vorteil einer Online-Seite ist. Solche Details zur Familienplanung stehen schon im Profil und wenn man erstmal davon ausgeht, dass keiner böswillig einen veräppeln will, dann finden sich die Richtigen. Es hat mit mitte 30 nunmal keinen Sinn einen ebenfalls Mitte-30er kennenzulernen, der unbedingt Kinder will, wenn man nicht will und umgekehrt.

  • Zitat

    wo die Chatphase echt nett war, beim Treffen aber irgendwie sofort klar war, dass das nichts wird. Da wurde dann auch aus der Nacht nix

    Ich staune immer wieder, wie sich die Zeiten ändern. Anno dunnemals, vor 15 bis 20 Jahren, wo es immerhin auch schon Internet und Foren wie friendscout u.ä. gab, hat man sich tunlichst in der Öffentlichkeit, unter vielen Menschen getroffen, und von (sofort) gemeinsamen Nächten war (offiziell) nie die Rede.


    Heute scheint das alles obsolet. Es gibt ja nicht nur Tinder und Konsorten, sondern auch andere große Webseiten (joyclub, um mal eine mögliche zu nennen), in denen es explizit um (schnelle) "Nächte" geht. So etwas wie den Sicherheitsaspekt - triff dich nie mit einem Wildfremden in der Wohnung / im Hotel / in was-auch-immer - scheint irgendwie nicht mehr zu existieren.


    Oder bin ich einfach zu alt? Hat mich die Zeit überholt?

  • Also die Gefahr, dass jemand ganz anderes vor der Tür steht, ist deutlich geringer als früher. Man versendet ja diverese Bilder, eventuell macht man Videochats, man kann oft Social Media Profile der Personen sehen, die nur äußerst selten ein elaborierter Fake sind.


    Aber ja, ich glaube dieser Aspekt spielt keine so große Rolle mehr, ich spreche aber nur aus zweiter Hand, da ich als Mann Männer treffe und da ehrlich gesagt keine Angst habe. Wie die Damen das handhaben, weiß ich nicht.

  • Naja, Sicherheitsaspekt.. man lässt sich halt covern 😎

    Wie - ich schicke einfach jemand anderes zu dem Date, der dann je nachdem an meiner Stelle knattern oder sich abmurksen lassen kann? Das ist mal clever und zeitsparend!

  • Ich würde meinen, so grundsätzlich sind das weniger Unterschiede zwischen früher und jetzt sonder mehr die Unterschiede zwischen Menschen allgemein.

    Gefahr hin oder her, aber die Vorstellung, einer Frau näher zu kommen, die vor meiner Wohnungstüre steht und die ich im „realen Leben“ zuvor noch nie gesehen habe, ist für mich völlig absurd. Ich brauche dafür ein Vertrauensverhältnis, und das ergibt sich nicht über Scoial Media, dafür muss ich jemanden in echt ein paar mal treffen. Wenn ich übrigens für ein erstes Date mit einer Unbekannten gleich in die andere Wohnung eigeladen würde, fände ich das gleichermassen verstörend und würde da sicher die Reissleine ziehen.

  • Ich oute mich mal als jemand, der sehr erfolgreich war in dem Genre (Silberhochzeit ist nicht mehr allzu fern). Damals gab es aber noch keine optimierten Suchalgorithmen, sondern nur einen Steckbrief und die Möglichkeit, Nachrichten zu schicken. Dem ersten realen Treffen gingen drei Monate intensivsten Briefwechsels voraus. Ich hatte damals nicht das Gefühl, jemanden wildfremden zu treffen. Aber Online-Dating ist wie Pferdefleisch - wer da spontan sagt, "Igitt, niemals!", der wird sich schwer bis gar nicht überzeugen lassen, dass es gut schmeckt.

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