Hetzjagd der Eltern gegen Lehrer

  • Ich finde auch die Aussagen von Websherriff absolut unpassend. Es ist in keiner Weise ein Missbrauch thematisiert worden. Und selbst, wenn es so wäre, würde die Polizei jetzt ja ermitteln.


    Es gibt viele Dinge, die man als Lehrkraft geheim halten möchte. Vielleicht macht er auch gerne FKK-Urlaub und jemand hat Fotos davon gemacht und verbreitet sie nun? Soll die Schulleitung sich dann auch "neutral" verhalten?


    Problem ist natürlich, dass man auch nur begrenzt etwas raten kann, wenn nicht genau weiß worum es geht. Grundsätzlich wurden ja bereits ein paar gute Tipps genannt...

  • Zitat

    Wird lediglich eine Anzeige erstattet, wird diese nur zur Kenntnis genommen und das Verfahren irgendwann eingestellt, weil der Beschuldigte sich nicht selber auf dem Revier gemeldet hat.


    Dem kann ich aus eigener Erfahrung widersprechen. Andere Situation, aber ähnlicher Verfahrensablauf: Wir haben - erwähnte ich bereits oben - eine Anzeige gegen einen Mitschüler meines Sohnes laufen. Der Vorfall ereignete sich am Anfang des Jahres. Wir hatten damals sofort Anzeige bei der Polizei erstattet. Es gab keine Zeugen, trotzdem ging die Anzeige weiter zur Kripo, wo ermittelt wurde. Der Beschuldigte streitet bis heute alles ab. Die Kripo muss bei ihren Ermittlungen dann aber doch irgendwas Belastendes herausgefunden haben, denn die Anzeige wurde NICHT (etwa wg. "Aussage gegen Aussage") eingestellt. Es gab im Herbst einen Gerichtstermin, später einen zweiten Gerichtstermin. Das Ergebnis ist noch offen, Verfahren läuft noch.


    Es kann sich also durchaus "lohnen", eine Anzeige zu erstatten.

  • kreidebleich, stoppte, um sich an der Wand abzustützen...

    Echt, so war das? Dann soll er sich krank schreiben lassen. Dein Part ist mir noch nicht recht klar- wäre ich die betroffene Person, wollte ich nicht, dass das ganze noch ein weiteres Mal im Internet aufgewärmt wird.

  • Demnächst endet das erste Halbjahr. Vielleicht gibt es schulorganisatorische Gründe, warum der Kollege im nächsten Halbjahr in der Klasse nicht mehr unterrichtet?
    (Grundsätzlich bin ich dagegen, anonymen Hinweisen, Erpressungsversuchen oder nur "einfacher" Einflussnahme nachzugeben. Aber in diesem Fall könnte das den Kollegen vielleicht vor einer immer wieder psychisch belastenden Situation schützen?)

  • sondern auch einen Link zu völlig privaten Seiten des Kollegen

    Bedeutet, dass jemand anderes das ins Netz gestellt hat. Was sich viele nicht klarmachen: Wir hinterlassen im Netz viele Spuren - mehr als man denkt.

    Da kann man durchaus "Puzzlesteinchen" zusammensetzen und zumindest einige Personen als Urheber ausschließen, vielleicht sogar auf nur wenige mögliche "Kandidaten" eingrenzen. Ich kann mir gut vorstellen, dass man den Urheber findet.

  • Die Frage wie es weitergeht hängt ja auch stark davon ab, ob man den Verursacher findet. Wenn man ihn findet, Schulverweis und gut ist. Grundsätzlich bin ich ja immer dafür solche Situationen offensiv anzugehen. Aber da ist auch die Frage, was vorgefallen ist und was der Kollege für ein Typ ist.

  • Wenn man ihn findet, Schulverweis und gut ist.

    Schulische Ordnungsmaßnahmen können sich nur gegen Schüler richten, man kann - zumindest rechtlich belastbar - keinen Schüler Verweisen aufgrund von Handlungen seiner Eltern.

    Wenn der beschriebene Sachverhalt vollständig ist, ist Start- und Zivilrecht einschlägig, nicht Schulrecht.

  • Er soll sich auf jeden Fall einen Anwalt nehmen.


    Jenachdem wie massiv der Vorfall ist, ist Post super. Da gibt es dann DNA-Spuren.

    Daher würde ich versuchen mindestens zwei Asservate sichern zu lassen. Ob die dann irgendwann ausgewertet werden, ist mal dahingestellt, aber zumindest gibt es dann die Möglichkeit.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ein Schulverweis, weil die ELTERN sich falsch verhalten? Ich bin mir ziemlich sicher, dass das keinen rechtlichen Bestand hätte

    Hätte es auch nicht. Aber manchmal wäre es schon schön, die Eltern der Schule zu verweisen. (Was ja auf jeden Fall geht, also physisch. Hausverbot. Aber das hilft in dieser Situation wahrscheinlich auch nicht.

  • Wenn das Verhalten ausschließlich von den Eltern ausgeht, ist das natürlich richtig. Ich war davon ausgegangen, dass es um ein Fehlverhalten von Eltern und Schüler handelt. Bzw. das es ein Fehlverhalten des Schüler gab/gibt, worauf die Eltern aktiv werden. Aber das geht natürlich aus dem Post nicht hervor.

    Insofern habt ihr sicherlich Recht.

    Nichtsdestotrotz würde ich als SL den Eltern einen Schulwechsel naheliegen. Aber das ist dann natürlich auch sehr situationsabhängig. So wie es beschrieben ist, stehen die anderen Eltern anscheinend ja auch eher auf der Seite der Lehrkraft.

  • Ja, die Eltern stehen auf der Seite meines Kollegen.

    Ich war einige Stunden hier nicht da, weil ich den Kollegen zum Arzt gefahren habe. Da er übermäßig für seine SuS engagiert ist (bes. in der Corona-Zeit), ist er auch zusätzlich ausgebrannt. Und dann auch noch diese Sache mit der Hetzkampagne... Er möchte die 3 Tage noch aushalten und dann "richtig abschalten". Da ich den Kollegen seit über 20 Jahren sehr gut kenne, wird ihm das "Abschalten" nicht von heute auf morgen gelingen, weil er ein Helfersyndrom hat und nur für andere lebt. Aber wir sind nun einen Schritt weiter: Er braucht keine Medis, keine Ärzte, sondern "nur" Erholung und Abstand zu Fieslingen.

  • Ich bleibe in meinen Ausführungen absichtlich etwas vage und allgemein, um Beteiligte zu schützen.


    Nach meiner Erfahrung ist es in einem solchen Fall unbedingt notwendig, alles zu dokumentieren und Protokolle anzufertigen. Hierbei sollte die Korrespondenz jedoch hauptsächlich über die Schulleitung erfolgen. Der Kollege des TE sollte jedoch auch möglichst alle Schriftstücke auch selbst haben und ordnen. In einem mir bekannten Fall, bei dem ein Elternteil auch eine Art Hetzkampagne gegen eine Lehrkraft gestartet hat, konnte dann aufgrund dieser Dokumentation eine Anzeige (als Privatperson) gegen dieses Elternteil gestellt werden. So konnte tatsächlich erreicht werden, dass dieses Elternteil zumindest zu einer Sachstrafe (Geld) verurteilt wurde. Was in diesem Fall auch sehr wichtig war und in dem vom TE beschriebenen Fall auch gegeben scheint, ist, dass sowohl die Kollegen als auch die Eltern hinter der Lehrkraft standen. Insgesamt hat dieser Fall jedoch beinahe ein halbes Jahr in Anspruch genommen und der Lehrkraft ist es dabei gelungen, trotzdem weiterzuarbeiten und in den meisten Situationen ruhig zu bleiben. Leider kann man manchmal auch nicht viel anderes machen, wenn sich die Dinge so entwickeln sollten, dass sie sich der mittelbaren Kontrolle entziehen. Was der Lehrkraft geholfen hat, war, sich wirklich auf die Dinge zu konzentrieren, die sie direkt unter ihrer Kontrolle hatte. Das war eben hauptsächlich ruhig bleiben, die Arbeit vernünftig weiterführen und Allianzen mit verschiedenen Stellen aufzubauen.


    Leider kann man wohl (zumindest in meinem Bundesland) in so schwierigen Fällen nicht so wirklich auf die Mithilfe und wirkungsvolle Unterstützung durch das RP vertrauen.


    Gruß und viel Kraft

    Ragnaroek

    :autsch:„Lache und die Welt lacht mit dir; weine und du weinst allein.“ (Oldboy)


    Und ja, meine Lehrer waren auch beide Eltern ;)

  • PS: Es sollte von dem Lehrer auch darüber nachgedacht werden, sich an möglichst hohe Stellen des PR zu wenden. In dem von mir beschriebenen Fall wäre eine sehr kurzfristige Versetzung für die Lehrkraft an eine andere Schule auch ziemlich unbürokratisch möglich gewesen. Es wäre gut herauszufinden, welche Möglichkeiten des Selbstschutzes alle für den Kollegen des TE bestehen sollten.


    Gruß Ragnaroek

    :autsch:„Lache und die Welt lacht mit dir; weine und du weinst allein.“ (Oldboy)


    Und ja, meine Lehrer waren auch beide Eltern ;)

  • Triggert Dich das Thema irgendwie?


    Aber sicher!

    Das dargestellte Verhalten der Eltern habe ich in meinem ersten Post hier schon abgetan, brauchen wir nicht drüber zu reden, kriminell.

    Hingegen erscheint mir die Reaktion des Kollegen als vollkommen überzogen, wenn er sich nichts hat zu Schulden kommen lassen. Dann geht man einen anderen Weg, nämlich den wie oben schon benannten: Anwalt, Strafantrag gegen unbekannt.

    Wenn hier dann KoK um Rat fragt, wie er/sie damit umgehen solle, muss sie/er doch erwarten, dass hier ganz unterschiedliche Hinweise gegeben werden. Warum dann so ein Mimimi?

    Leute, ihr seid manchmal wirklich kleinkariert. Mir habt ihr anfangs mal vorgehalten, ich sei hier zu empfindlich. Nun gut, vielleicht hab ich mich ja auch an euch gewöhnt. Sozialisierung heißt das.

    Hoffentlich liest Adriana diesen Thread hier nicht dem leidenden Kollegen vor. Nicht dass der sich noch was antut.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Leute, ihr seid manchmal wirklich kleinkariert. Mir habt ihr anfangs mal vorgehalten, ich sei hier zu empfindlich. Nun gut, vielleicht hab ich mich ja auch an euch gewöhnt.

    Wir, ihr und du? Ich glaube, du misst der Forenteilnehmerschaft immer etwas zu viel Homogenität bei:P

  • du misst der Forenteilnehmerschaft immer etwas zu viel Homogenität bei :P


    So war das aber nicht gemeint von mir.


    Mein ich wenigstens.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

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