Wie verbringt ihr dieses Jahr die Weihnachtstage?

  • Och wie schön, ihr alle Weihnachten zelebriert. Bei uns ist es extrem deutsch und nüchtern, leider familiär so gewollt. Ich wette, bei mir wird es später ins genau andere Extrem ausarten, sobald ich eine eigene Familie haben werde :victory:.

  • Wir feiern mit unseren 3 Studentenkindern und 2 davon haben ihren Partner dabei, also zu siebt. Wobei es schon bissel grenzwertig ist für meine Vorstellung, aber wen soll man weglassen?

    Es gibt Fleischfondue und vegetarisches Fondue, vllt. machen wir ein bissel Musik. Singen darf man ja nicht. Spiele am späteren Abend. Whiskey zu Verdauung. Ich telefoniere mit Mutter und Geschwistern. Meine Mutter besuche ich erst Anfang Januar, meine Geschwister vmtl. gar nicht.

  • Wird schon. Die gesundheitlichen Sorgen sind bei uns nicht nur an Corona gekoppelt, die hätten wir sowieso gehabt

    Das tut mir sehr Leid für dich.

    Ich habe dieses Jahr auch erstmals Sorgen um zwei Menschen, die mir sehr nahe stehen.

    Zum einen mein bester Freund, der Lungenkrebs im Endstadium hat und seit gestern Sauerstoff bekommt, und zum anderen unser lieber Nachbar/Freund, der Darmkrebs ebenfalls im Endstadium hat. Beide Fälle machen mich sehr nachdenklich und traurig, weil beide seit vielen Jahren zu meinem Leben gehören und ich - obwohl ich das gar nicht will - darüber nachdenke, welche Lücke beide im Falle eines Falles hinterlassen werden.

    Erst letztes Jahr im November ist meine Mutter gestorben, da waren mir beide noch jeder auf seine Art zur Seite gestanden. Diese Form von Freundschaft, Wärme und Anteilnahme hat mir sehr gut getan, ich könnte heulen beim Gedanken, die beiden zu verlieren. Aber Krebs ist bekanntlich ein Arschloch und holt sich immer die Guten.

    Och wie schön, ihr alle Weihnachten zelebriert. Bei uns ist es extrem deutsch und nüchtern, leider familiär so gewollt.

    Das kann ich gut verstehen.

    Ich hatte bisher nichts dagegen, so nüchtern zu feiern - das fängt ja meistens damit an, dass man sagt "Wir schenken uns nichts mehr, nur die Kinder kriegen noch was!", dann werden die oft als nervig empfunden Verwandtschaftsbesuche reduziert, bis mein Mann und ich uns quasi nur noch mit dem Hund eingekuschelt haben und "a merry little Christmas" genossen haben.

    Je älter ich aber werde und je mehr Verluste ich inzwischen zu beweinen habe, desto mehr spüre ich auch diese Art von Einsamkeit, die andere User hier schon angedeutet haben. Aus einer selbst gewünschten und schrittweise herbeigeführten Isolation im Laufe der Jahre ist genau dieses Jahr ein flaues Gefühl geworden. Ich weiß noch nicht, wie das werden wird.

  • Och wie schön, ihr alle Weihnachten zelebriert. Bei uns ist es extrem deutsch und nüchtern, leider familiär so gewollt. Ich wette, bei mir wird es später ins genau andere Extrem ausarten, sobald ich eine eigene Familie haben werde :victory:.

    Und bis dahin misch doch einfach mal deine Familie auf. ;-) Macht das Leben glücklicher, wenn man das, was einem wirklich wichtig ist, nicht immerzu auf einen unbekannten Tag in der Zukunft verschiebt, sondern einfach mal macht (und glücklich zu sein, du selbst zu sein- das ist es, das dich für potentielle Partner_innen attraktiv macht, nicht der Packen unerfüllter Träume und Hoffnungen, den man schnell mal einer Beziehung auflädt). Womöglich fehlt deiner Familie nur der Mut, sich mal auf etwas Anderes einzulassen oder der kleine Tritt in den Allerwertesten, um aus der "so war´s immer schon"-Ecke rauszukommen.


    Was würdest du denn anders machen wollen? Wie müsste Weihnachten dieses Jahr aussehen, damit du sagen könntest "so schön war es bei uns, so sollte es jedes Jahr sein"?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Zum einen mein bester Freund, der Lungenkrebs im Endstadium hat und seit gestern Sauerstoff bekommt, [...]

    :!:Ich brauche euer Foren-Schwarmwissen, bitte. :!:


    Ich habe gerade mit der Frau meines Freundes telefoniert, die selber mit einem gesplitterten Oberschenkelhalsbruch in einer Reha-Einrichtung liegt. Sie weint ohne Ende, weil A. (der momentan bei seiner Cousine im Harz untergebracht ist) nicht mehr das Bett verlässt, Nahrung verweigert und viel schläft. Dass er inzwischen Sauerstoff bekommt, schrieb ich ja bereits. Auch ist er medikamentös eingestellt (Morphium?), aber sie weiß nicht, inwieweit die Metastasen nicht doch höllische Schmerzen verursachen.

    Die Cousine hat offensichtlich kurz vor mir bei ihr angerufen und ihr knapp mitgeteilt, dass A., wenn das so weiterginge, Weihnachten nicht mehr erlebe. R. ist ziemlich gefasst, sie weiß ja, dass A. sterben wird, aber a) schockiert es sie, dass es jetzt wohl so schnell geht und b) wäre ihre sehnlichster Wunsch, dass A. nach 46 Ehejahren in ihren Armen sterben darf. Und ausgerechnet jetzt sitzt sie selber so weit weg von ihm in einer Reha-Einrichtung.


    Ihr ahnt es sicher - ich kriege hier gerade massiv Panik und erinnere mich an meinen Vater, der ebenfalls Lungenkrebs hatte (deshalb weiß ich, was es bedeutet, wenn die schwere Sauerstoffflasche mit der Sackkarre geliefert wird), aber das unendliche Glück hatte, in den Armen meiner Mutter sterben zu dürfen.


    Bitte - gibt es hier jemanden, der in der Familie jemanden hat, der beim BRK o.ä. arbeitet?

    Was kann ich als Freundin tun?

    Kann man einen Krankentransport organisieren?

    Kann man das als Privatperson bezahlen?


    Ich würde ja selber fahren, aber R. sagte mir, dass sie keine 5 Stunden im Auto sitzen könne.

    Und noch habe ich nicht die Telefonnummern der beiden Kinder S. und B., sonst würde ich mich ja mit denen beraten.

    Ich sitz' hier grad in Mittelfranken, R. ist in Hessen und A. im Harz.

    Alles grad ziemlich ätzend.

  • Kann man einen Krankentransport organisieren?


    Das hab ich oben nicht richtig verstanden, Gruenfink:


    Für wen gedenkst du einen Krankentransport zu organisieren?

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Das hab ich oben nicht richtig verstanden, Gruenfink:


    Für wen gedenkst du einen Krankentransport zu organisieren?

    Für R., damit sie die Reise in den Harz zu A. antreten kann.

    A. selber ist keinesfalls transportfähig.


    Sie sitzt wohl tagsüber im Rollstuhl (wegen des Oberschenkelhalsbruch mit Muskelriss im Gesäßmuskel), ist aber grundsätzlich transportfähig. Sie sagt halt, dass sie nicht 5 Stunden im Auto sitzen könnte, deshalb habe ich an den Krankentransport im Liegen gedacht.

  • Bitte - gibt es hier jemanden, der in der Familie jemanden hat, der beim BRK o.ä. arbeitet?

    Was kann ich als Freundin tun?

    Kann man einen Krankentransport organisieren?

    Kann man das als Privatperson bezahlen?

    Dürfte R. denn die Reha verlassen (Verischerungsfrage) oder wäre sie über Weihnachten dort?


    Ich nehme an, sie soll transportiert werden?

    Für wen gedenkst du einen Krankentransport zu organisieren?

  • Sie sagt halt, dass sie nicht 5 Stunden im Auto sitzen könnte, deshalb habe ich an den Krankentransport im Liegen gedacht.

    Hat sich überschnitten. auch nicht in Liegeposition mit speziellem Kissen? Oder gar im Camper oder so?
    Wäre zumindest günstiger als ein Krankentransport. Ob man den auf die Distanz bekommt, gerade aktuell. Keine Ahnung.


    Fühl dich auf jeden Fall mal gedrückt, toll wie du dich einsetzt!


    Habe meinen Vater mal mit einem Bandscheibenvorfall zumindest 350 km weit transportiert. Er lag zum Teil auf der Rückbank, weil er auch nicht so lange sitzen konnte. War in einem Kombi und er nicht so groß.

  • Dürfte R. denn die Reha verlassen (Verischerungsfrage) oder wäre sie über Weihnachten dort?


    Ich nehme an, sie soll transportiert werden?

    Sicherlich müssten die Ärzte in der Reha-Einrichtung ihr OK geben, aber ich habe R. nicht so verstanden, als müsste sie Medikamente nehmen, z.B. Spritzen oder so, die ihr nur geschultes medizinisches Fachpersonal verabreichen könnten.

  • Hat R. denn keinen Betreuer oder Familie, mit denen man diesbezüglich ja kontakten müsste?


    Sowas würde ich ja keinesfalls ohne Zustimmung von solcher Seite unternehmen.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Hat R. denn keinen Betreuer oder Familie, mit denen man diesbezüglich ja kontakten müsste?


    Sowas würde ich ja keinesfalls ohne Zustimmung von solcher Seite unternehmen.

    Naja, ich denke in erster Linie sind die Ärzte in der Reha-Klinik gefragt, ob sie R. für transportfähig halten.

    A. ist ja "nur" bei seiner Cousine im Gästezimmer untergebracht.

  • Wenn R. ein Pflegefall ist, sollte der Krankentransport ab Pflegegrad 4 übernommen werden, ggf. aschon ab Pflegegrad 3.

    Es gibt auch andere Möglichkeiten, z.B. über den Schwerbehindertenausweis. Deshalb fragte ich nach einem Betreuer. Der wird sowas wissen.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Ich hätte immerhin einen Kombi anzubieten.

    Weiß nicht, ob man den entsprechend herrichten könnte... :weissnicht:

    Vordersitz so weit wie möglich zurück klappen? Vielleicht reicht das schon? Oder auf der Rückbank quer? Das habe ich mal mit meiner Mutter gemacht, die krankheitsbedingr nicht richtig sitzen konnte. Stvo konform ist das natürlich nicht, aber was muss, das muss.


    Ansonsten mal beim DRK anrufen. Inwiefern die für sowas zuständig sind bzw. solche Transporte privat anbieten weis ich nicht, aber die können da sicher Hinweise geben.

    https://www.drk.de/hilfe-in-de…vention/krankentransport/

  • Gruenfink


    Ich weiß, dass mein Bruder bereits solche Fahrten von den Maltesern gemacht hat. Sie wurden schon angefordert von einem Verein, der den letzten Lebenswunsch erfüllt. Der Verein zahlt alles und sie reagieren auch schnell, aber so schnell? Wir wohnen leider ganz wo anders.


    Kannst du nicht googeln, ob es bei euch (Wohnort der Betroffenen) auch so etwas gibt? Es sind Ehrenamtliche, sie verlangen auch kein Geld (zumindest nicht hier). Der Verein zahlt die notwendigen Ausgaben (z. B. Krankenwagen). Ich erreiche meinen Bruder jetzt nicht, ich hoffe, dass du Erfolg hast, ich denke an dich.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

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