Seiteneinsteiger an einer Privatschule in Bayern

    • Offizieller Beitrag

    Edit: Ich bin überzeugt, dass man auch gewisse Lehrveranstaltung, z.B. Geschichte der Pädagogik nicht braucht und durch den Vorbereitungsdienst in pädagogisch-didaktischer Hinsicht mehr als ausreichend auf das Berufsleben als Lehrer vorbereitet werden kann. Dafür braucht es kein Staatsexamen in EWS.

    Teile der EWS nachzuholen erscheint mir dann aber in der Tat durchaus als sinnvoll, z.B. Schulpädagogik und Psychologie. Da sind wir aber in einem Größenordnung von ~20 ECTS CP und eben bei keinem komplett neuem Lehramtsstudium.

    ich bin ein absoluter Fan von Leuten, die vom Schreibtsich aus beurteilen können, was für welchen Beruf wirklich wichtig ist.


    Bitte mehr davon, @Fenrir, erkläre uns endlich mal, was man als Lehrer wirklich braucht. Wir wissen es nämlich nicht, wir dummen Buddies, wir:bete:

  • Ich bin mir nicht sicher, ob ich auf die Bedürfnisse aller Art der SuS eingehen muss. Ich will schließlich kein Sonderpädagoge werden.

    Obacht. Du musst sicher nicht auf alle Bedürfnisse deiner Schülerinnen eingehen, trotzdem aber auf Bedürfnisse jeglicher Art. Insbesondere bei jüngeren jungen Menschen ist der pädagogische Anteil an der Lehrerinnentätigkeit nicht zu unterschätzen. Du wirst dich wundern, mit was die alles um die Ecke kommen. Und (schlimmer), mit was die alles hinterm Berg halten.

  • Ich empfinde es auch als sehr arrogant und anmaßend von dir, dass du in deiner Lage einschätzen kannst, was man für den Lehrer*innenberuf braucht und was nicht.

    Zum Glück hat hier auch noch niemand prophezeit, dass das noch käme. Ja, manche Threads fangen so an und enden dann so.

  • Ich bin mir nicht sicher, ob ich auf die Bedürfnisse aller Art der SuS eingehen muss. Ich will schließlich kein Sonderpädagoge werden.

    Bitte lass das mit dem Lehrerberuf.

  • Bitte lass das mit dem Lehrerberuf.

    Vor allem an der Realschule.

    (Auch wenn ich die bayrische nicht kenne)


    Aber auch im dualen System an berufsbildenden Schulen würde man da nicht weiterkommen. Wenn ich da an meine Informationselektroniker denke, ganze viele mit Deutsch als Zweitsprache und extremen Defiziten im sprachlichen Bereich sowie Grundlagen von allem.

  • Schön, dass mir hier das Wort im Mund umgedreht wird. Ist ja nicht so als ob ich noch nie vor der Klasse gestanden wäre. Lasse ich jetzt mal so stehen. Man sollte sich vielleicht in diesem Thread mal einen Überblick verschaffen, an welchen Stellen ich wirklich Tatsachenbehauptungen aufgestellt habe und wo ich meinen subjektiven Eindruck (ich glaube, ich bin davon überzeugt, ich bin mir nicht sicher ob,...) wiedergegeben habe.

    Einmal editiert, zuletzt von Fenrir ()

  • Hierunter fallen z.B. Algorithmen und Datenstrukturen und theoretische Informatik. Diese habe ich in meinem Erststudium geschickt umgangen.

    Ich sehe da keine Möglichkeit mit "vertretbarem Aufwand" das 1. Staatsexamen nachzuholen. Eher ist davon auszugehen, dass mehrere Zweit- und Drittversuche nötig sein werden.

    [...]

    Die eigentliche "Schuld" sehe ich in diesem Fall beim Freistaat, welcher einerseits auf absurde Anforderungen bei der Fachwissenschaft Informatik besteht (ist ja in Mathe nicht viel anders) und gleichzeitig die Türe für Quereinsteiger nicht öffnen will.

    Algorithmen und Datenstrukturen und die theoretische Informatik sind in der Oberstufe wesentlicher Bestandteil des Curriculums in verschiedenen Bundesländern. Wenn du das selbst nicht verstehst (oder verstehen möchtest), solltest du auch nicht Schüler in diesen Inhalten unterrichten.


    In der Sekundarstufe I wird in Informatik viel fachfremd unterrichtet. Da gibt es einfach nicht den großen Bedarf, der einen Seiteneinstieg rechtfertigen würde. Außerdem sollte man bedenken, dass Bayern unglaublich viele Informatiklehrkräfte nachqualifiziert hat.

  • Dann sind wir ja beisammen. Der Lehrerberuf ist nichts für mich. Aus eurer Sicht sicherlich der optimale Kandidat für eine Privatschule - den Beamtenstatus und das Geld nicht wert soll er doch den Bedarf an den Privatschulen stillen, die für normal ausgebildete Lehrer nicht gut genug sind :pfeifen:


    Klassisch könnte man auch sagen "es matcht eben nicht" - zurück in die Wirtschaft, wo Geld und Anerkennung stimmen.

  • Aus eurer Sicht sicherlich der optimale Kandidat für eine Privatschule

    Wer auch immer hier in der zweiten Person Plural gemeint sein soll, eine solche „Sicht“ wurde hier nicht geäußert.


    Schön, dass mir hier das Wort im Mund umgedreht wird.

    Genau. So! Auf keinen Fall andersherum.

  • Dann sind wir ja beisammen. Der Lehrerberuf ist nichts für mich. Aus eurer Sicht sicherlich der optimale Kandidat für eine Privatschule - den Beamtenstatus und das Geld nicht wert soll er doch den Bedarf an den Privatschulen stillen, die für normal ausgebildete Lehrer nicht gut genug sind :pfeifen:


    Klassisch könnte man auch sagen "es matcht eben nicht" - zurück in die Wirtschaft, wo Geld und Anerkennung stimmen.

    Ich verstehe gerade wirklich nicht, was hier dein Problem ist...

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Nur so als Einwand: ich habe Informatik studiert und bisher habe ich (weil kein Bedarf war) das Fach nur wenig unterrichtet und das war alles Officeanwendungen. Word, Excel, PowerPoint,... dafür hätte ich nicht mal ein Infostudium gebraucht. Da hat mir aber mein Wissen in Pädagogik, Erziehungswissenschaft und Didaktik deutlich mehr geholfen.

  • Ich verstehe gerade wirklich nicht, was hier dein Problem ist...

    Fehlende Zustimmung angesichts der absolut ungerechten Bezahlung, die er doch bekommen sollte.


    Ich halte auch nichts von Bonus für Mangelfächer. (Obwohl ich da welche hätte ...)

  • Privatschulen haben ihre eigene Gehaltspolitik.


    Da Informatik aber ab und zu als Mangelfach ausgeschrieben ist und ein Seiten-/Quereinstieg ins Ref. in diesem Fall gefördert wird stehst du mit deinem Master doch gar nicht schlecht da. Ich würde dir einfach raten weiter die Augen offen zu halten. Denke aber, dass du am BK die besten Chancen hast.


    Oder du machst halt ein pädagogisches Aufbaustudium z.b. den Master of Education (der gleicht dem 1. Staatsexamen). Da kannst du bestimmt viele Scheine aus deinem Master anerkennen lassen... musst aber neben Pädagogik, Didaktik, Psychologie, deinem Hauptfach (Informatik) zusätzlich noch ein weiteres Fach (z.B. Sport, Englisch, Politik und Wirtschaft, usw.) studieren und in diesem später dann auch unterrichten.


    Mehr Möglichkeiten kenne ich nicht.

  • @Fenrir Mal umgekehrt gefragt: Was würdest du dir von uns, vom Forum wünschen, um dir in deiner jetzigen Lage weiterzuhelfen? Kannst du konkrete Anliegen/Fragen formulieren, für die sich hier, in einem Lehrerforum, Ansprechpartner finden lassen müssten?


    Außerdem habe ich inzwischen etwas den Überblick verloren: In deinem ersten Beitrag im Thread schreibst du, dass du in der Sekundarstufe 2 unterrichten willst (Schulform?), später geht es dann um Realschule. Auch schreibst du erst von einem Master in Informatik, dann Wirtschaftsinformatik. Es ist schwierig, diese Diskussion zu führen, wenn sich die Parameter ständig ändern. Könntest du bitte nochmal klarstellen, welche Schulformen, welches Fach (genaue Fachbezeichnung) und welche Jahrgangsstufen du ins Auge fasst?


    Natürlich nur, wenn dir wirklich daran gelegen ist, Lösungsmöglichkeiten für deine Situation zu finden. Im Eingangsbeitrag werden wir ja streng genommen nur um unsere Meinung zu dem Angebot der Privatschule gefragt und da hattest du ja schon einige Meinungen gesammelt.



    Falls du dich fragst, weshalb ich mich als Lehrer mit anderen Fächern und aus einem anderen Bundesland einmische: Ich habe in Bayern meine beiden Staatsexamen gemacht und anschließend einen berufsbegleitenden Erweiterungsstudiengang Informatik begonnen (full disclosure: nicht abgeschlossen, weil private Änderungen anstanden, interessiert mich aber nach wie vor sehr), daher denke ich, dass ich vielleicht etwas beitragen kann.

  • Da Informatik aber ab und zu als Mangelfach ausgeschrieben ist und ein Seiten-/Quereinstieg ins Ref. in diesem Fall gefördert wird stehst du mit deinem Master doch gar nicht schlecht da.

    In Bayern nicht, das haben wir doch 4 Seiten lang erörtert. Und das Bundesland wechseln möchte Fenrir nicht.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Also dazu muss ich jetzt auch mal was sagen: Das Bundesland zu wechseln wird hier immer so salopp vorgeschlagen. Aber wenn man nicht gerade Single ist, hängt da i.d.R. ein großer Umzug mit dran und noch eine ganze Menge mehr. Zum Beispiel der Beruf/Arbeitsplatz des Partners. Schulwechsel von Kindern ggf., und vielleicht auch ein Eigenheim, das man natürlich nicht aufgeben möchte (und wo wiederum eine große Finanzierung, Verträge etc. dran hängen). Das Verlassen von Familie, Verwandten, Freunden.


    Ich kann absolut verstehen, wenn man das nicht machen möchte.


    (Und ich selbst habe GENAU DAS gemacht, mit all den Nebenbedingungen, die ich oben erwähne.)


    Einen Bundeslandwechsel oder auch nur einen Umzug an einen weit entfernten Ort (der nicht mehr im Rahmen eines üblichen täglichen Arbeitsweges machbar ist), sollte man wirklich niemanden vorwerfen. Bleibt mal bitte ein bisschen auf dem Teppich.

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