Lohnt sich Lehramt nur für "Familienmenschen"?

  • Hallo wertes Forum,


    kurz zu meiner Situation: Lehramt Mittelschule (ehemals Hauptschule) in Bayern studiert, sehr gute Noten im ersten und zweiten Staatsexamen (im besten Fünfzigstel des Jahrgangs), direkt nach dem Vorbereitungsdienst vom Freistaat nach München versetzt worden, Rückversetzungsantrag gestellt, allerdings keinerlei Aussicht in den nächsten Jahren von München wieder Richtung Nordbayern zu kommen.


    Die Versetzungen bzw. das Recht darauf, überhaupt aus der Heimat wegversetzt zu werden, regelt sich in Bayern quasi ausschließlich über die sogenannten Sozialpunkte, d. h., ob man verheiratet ist, ob man Kinder hat, etc.



    Ich habe volles Verständnis dafür, dass der Staat als sozialer Arbeitgeber auf solche Aspekte Rücksicht nimmt. Natürlich war mir auch schon vor dem Studium klar, dass das Beamtentum bei allen Vorzügen auch gewisse Nachteile mit sich bringt, so z. B. der Einsatz in der miettechnisch teuersten Stadt Deutschlands. Nun sitze ich in diesem Spielplatz für reiche Leute und höre von Kollegen, die ebenfalls aus Nordbayern stammen, dass sie seit vielen Jahren in Folge ihre Rückversetzungsanträge stellen, jedes Jahr im August wieder auf gepackten Koffern sitzen, nur um dann zu hören, dass aus der Rückversetzung nichts wird. Der Frust ist groß bei diesen Leuten. Als Lehrer hat man eben nicht so ohne weiteres die Möglichkeit, sich einen anderen Arbeitgeber zu suchen, wie das in der freien Wirtschaft der Fall ist.



    So langsam habe ich den Eindruck, dass sich Lehramt/Beamtentum eigentlich nur für Leute rechnet, die zum Zeitpunkt ihres eigenen Schulabschlusses schon wissen, dass sie mit Ende 20 Anfang 30 einen Ring am Finger, ein bis zwei Kinder und ein Eigenheim haben wollen - sprich: Leute die einen ganz klassischen Lebensweg einschlagen.


    Die Singles ohne Kinderwunsch sind die Lückenbüßer. Egal wie gut die Noten sind, egal wie gut die dienstlichen Beurteilungen ausfallen... Verheiratete Kollegen mit Kindern können einen miesen Job mit Minimalaufwand machen und trotzdem hofiert sie das System. Als ob es unmöglich wäre, in eine andere Stadt zu ziehen, wenn man verheiratet ist oder Kinder hat. In der freien Wirtschaft wird derartiges ja durchaus auch verlangt, wenn man Ambitionen hat.


    Sehe ich das zu verbissen oder habt ihr ähnliche Erfahrungen? Sollten NEBEN Sozialpunkten nicht auch Leistung(-sbereitschaft) ein Rolle bei Versetzungen spielen?

  • So langsam habe ich den Eindruck, dass sich Lehramt/Beamtentum eigentlich nur für Leute rechnet, die zum Zeitpunkt ihres eigenen Schulabschlusses schon wissen, dass sie mit Ende 20 Anfang 30 einen Ring am Finger, ein bis zwei Kinder und ein Eigenheim haben wollen - sprich: Leute die einen ganz klassischen Lebensweg einschlagen.

    was man so im Forum / Netz liest: in Bayern, vielleicht.

    Woanders, nicht unbedingt.
    In meinem Bundesland ärgere ich mich ja _auch_ mal über die "Bevorzugung der Familie", es ist aber wesentlich weniger einschränkend als in Bayern. Bzw. du hättest dich von Anfang an in die richtige Region beworben.
    Ich weiß, es hilft dir nicht weiter, aber die Einschränkung muss sein: es trifft fast nur auf das bayrische Verteilverfahren der Lehrkräfte.

  • Egal wie gut die Noten sind, egal wie gut die dienstlichen Beurteilungen ausfallen... Verheiratete Kollegen mit Kindern können einen miesen Job mit Minimalaufwand machen und trotzdem hofiert sie das System.

    Die Begründung ist etwas schief. Warum sollte dich eine Region/eine Schule freigeben, weil du besonders gute Arbeit leistest? Die behalten dich doch sicher besonders gern...


    Außerdem ist es natürlich mit Kindern 100x schwieriger umzuziehen. Die müssen ihren Lebensmittelpunkt/Freunde/Schule etc. verlassen.


    Und warum sollte die teuerste Stadt Deutschlands für Familien bezahlbarer sein? Wieso sollte ein Single lieber in Nordbayern wohnen als in der Großstadt...?


    Also nein, deine Begründungen kann ich nicht nachvollziehen.


    Natürlich trotzdem viel Erfolg bei deinen Versetzungswünschen. Oder ein innerliches Arrangieren mit deiner Situation.

  • Das hängt m. E. auch sehr von der Region, von der Schulform, vom Bedarf / den Unterrichtsfächern, ... ab. Ich kenne Lehrkräfte mit Familie, die jahrelang erfolglos Versetzungsanträge gestellt haben, und auf der anderen Seite Singles, die problemlos nach dem ersten Antrag versetzt wurden.

    So langsam habe ich den Eindruck, dass sich Lehramt/Beamtentum eigentlich nur für Leute rechnet, die zum Zeitpunkt ihres eigenen Schulabschlusses schon wissen, dass sie mit Ende 20 Anfang 30 einen Ring am Finger, ein bis zwei Kinder und ein Eigenheim haben wollen - sprich: Leute die einen ganz klassischen Lebensweg einschlagen.


    Die Singles ohne Kinderwunsch sind die Lückenbüßer. Egal wie gut die Noten sind, egal wie gut die dienstlichen Beurteilungen ausfallen... Verheiratete Kollegen mit Kindern können einen miesen Job mit Minimalaufwand machen und trotzdem hofiert sie das System.

    Dem möchte ich dementsprechend zumindest für meine Schulform und meine Region - ganz klar widersprechen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich glaube auch, dass es eher ein Problem speziell in BY ist.

    Zum einen ist es in Nds so, dass es großen Lehrkräftemangel und viele offene Stellen in ganz unterschiedlichen Regionen gibt,

    zum anderen sind gerade die Uni-Städte begehrt.


    Würde man sich in die Peripherie bewerben, wäre es sicher ein schnellerer Wechsel, will man in eine Uni-Stadt, muss man bereit sein, in den Brennpunkt zu gehen oder eine Funktionsstelle zu übernehmen oder beides.

    Die Alternative ist das Pendeln, das gibt es in beide Richtungen, aber der Speckgürtel um die niedersächsischen Städte ist sehr viel kleiner.

  • Ich bin in Nordbayern am GY und erlebe es gerade andersrum: Die Singles ohne Kinder zieht es aus der fränkischen Pampa weg in die Großstädte/Unistädte.
    Könntest du dich nicht auf eine Stelle als Konrektor bewerben? Das hat eine Bekannte aus der GS gemacht, damit sie aus Oberbayern wegkommt.

  • So langsam habe ich den Eindruck, dass sich Lehramt/Beamtentum eigentlich nur für Leute rechnet, die zum Zeitpunkt ihres eigenen Schulabschlusses schon wissen, dass sie mit Ende 20 Anfang 30 einen Ring am Finger, ein bis zwei Kinder und ein Eigenheim haben wollen - sprich: Leute die einen ganz klassischen Lebensweg einschlagen.

    Dann habe ich einen ganz unklassischen Lebensweg, denn ich habe nichts davon.

    Aber ich arbeite auch in einem Land mit mehr Flexibilität, das gebe ich gerne zu. Dafür aber auch mit weniger Sicherheit, denn Beamte gibt es hier nicht.


    Ich habe grosses Verständnis für deine Situation, aber ich denke nicht, dass man das verallgemeinern kann. Die von dir geschilderte Konzentration auf eine Stadt und ihr Umland ist sehr spezifisch für Bayern, denke ich… dass schon seit Jahren viele Lehrer nach dem Ref in den Grossraum München versetzt werden, hat sich auch bis zu mir herumgesprochen.


    Andererseits kann ich den Standpunkt des Landes aber auch nachvollziehen - von einem Single kann man mehr Flexibilität erwarten als von Eltern mit Kindern. Dass die Heimatverbundenheit bei Menschen unterschiedlich ausgeprägt ist, das ist mir auch klar - dass Heimatverbundenen aber für das Land kein Argument für einen heimatnahen Dienstort bei einem ungebundenen Single ist, leuchtet mir aber auch ein. Sorry wenn das etwas hart klingt, aber dass man den Orten seiner Kindheit Adieu sagen muss, gehört nun mal zu den Dingen, die das Leben mit sich bringen kann.


    Hier hilft vielleicht auch ein Blick über den Tellerrand - diese Problematik betrifft viele Akademiker. Heimatnähe und ein Job, der den eigenen Neigungen und und Qualifikationen entspricht, lassen sich oft nicht so leicht unter einen Hut bringen. Ein Ingenieur im Automobilbau muss halt da arbeiten, wo Autos gebaut werden. Das weiss der angehende Ingenieur aber vorher, genauso wie ein angehender Lehrer wissen sollte, dass es mit einem heimatnahen Dienstort vielleicht nichts wird.

  • Dass man immer alles vorher wissen sollte, ist nicht gegeben, wenn sich die Bedingungen ändern und hilft in der Situation nicht.

    Vielleicht gibt es ja selbst in BY Urteile dazu?

    Meines Wissens gibt es in NDS zeitliche Fristen, sodass man nach vielen Versetzungsanträgen irgendwann an der Reihe ist, ohne sich einen Ehepartner suchen zu müssen. Das ist doch unfair, wenn der/die Partnerin vorweg in die Wunschregion ziehen kann und der/die PartnerIn damit bevorzugt wird.


    Aber auch hier gibt es Schulen, von denen aus das Wechseln schwierig ist und man über Funktionsstellen gehen muss. Aber auch das ist in NDS einfacher als in BY.

  • „Wissen sollte“ war vielleicht etwas überspitzt formuliert, ich meinte, dass man eben mit der Möglichkeit rechnen muss.


    Vielleicht bin ich da auch in meinen Ansichten speziell, aber als ich zum Studium weggezogen bin, war mir klar, dass ich nicht wieder in meine Geburtsstadt oder auch nur in die Region zurückkehren würde. Tja, und jetzt lebe ich in einem anderen Land und mir geht es da ziemlich gut 🙂


    Aber wie gesagt, ich bin Single - dass die Situation anders ist, wenn Menschen zusammenziehen wollen, ist klar. Dafür gibt es ja aber auch die Sozialpunkte. Für einen Single sollte es keine geben, da bin ich auf der Seite des Landes.

  • Wenn man sich vorher darauf einstellt und es so bleibt, hat man leicht reden, oder?


    Was wäre, wenn du nicht mehr Single wärest, sich dein Lebensplan geändert hätte, du Familie hättest und die Unterstützung deiner Familie bräuchtest und deshalb dort leben wollen würdest? Ach ja, in BY könntest du heiraten und bekämest Sozialpunkte und die andere Stelle und Elterngeld und anderes. Darauf kann man dann sogar spekulieren, den weiten Schulweg angeben und auf baldige Versetzung während der Elternzeit hoffen.


    Der Single darf aber solche oder ähnliche Wünsche nicht haben, sondern soll sich hinten anstellen, die teure Wohngegend besetzen, den Brennpunkt stemmen, die doppelte Klassenleitung und den weiteren Fachschaftsvorsitz der xten Schwangerschaftsvertretung… etc.


    Wir haben alle Wünsche und sicher ist es richtig, Familien zu unterstützen, am Ende muss es aber für die, die keine Familie gründen können oder wollen, dennoch fair und leistbar bleiben.


    Dass es ein Land nicht interessiert, dass bestimmte Schulen oder Regionen über Jahre den Lehrkräftemangel und schwierige Bedingungen haben und die Lehrkräfte das stemmen müssen, finde ich dabei besonders schlimm. Vielleicht wären weit mehr Lehrkräfte bereit, diese Aufgaben zu übernehmen, wenn diese Schulen vom Land aus mehr Rosinen bekommen würden. Dann wäre auch der Wechsel in eine Wunschregion auch leichter.

  • Warum sollte dich eine Region/eine Schule freigeben, weil du besonders gute Arbeit leistest? Die behalten dich doch sicher besonders gern...

    Der Witz hier in Bayern ist: Die Noten und die Leistung im Job spielen weder im Positiven noch im Negativen eine Rolle. Ob man dabehalten oder versetzt wird, hängt in keiner Weise damit zusammen.


    Hinzu kommt, dass das nicht die Schule entscheidet, sondern das Kultusministerium... Mein ehemaliger Rektor wollte mich unbedingt an seiner Schule behalten, aber er hat das nicht zu entscheiden. Da hilft auch kein Betteln bei seinen Vorgesetzten. Statt mich hat er einen anderen jungen Lehrer bekommen, über den er nicht gerade glücklich ist. Eine faule Socke hoch zehn, die Kollegen anblafft und sich nicht ansatzweise um seine Schüler schert. Aber der Kerl hat einen Ring am Finger und ein Kind und hat somit "freie Auswahl" bei der Schule.




    Mir geht es gar nicht darum, an den Ort zurückzukommen, an dem ich aufgewachsen bin. Das wäre mir zu ländlich. Gerne gehe ich in in irgendeine andere Stadt Bayerns, von mir aus auch an eine verrufene Brennpunktschule. Aber der Drang weg vom teuren München führt dazu, dass selbst die anderen Großstädte in Bayern mit Lehrern übersättigt sind und in München weiterhin Mangel herrscht.



    Bei Beamten im mittleren Dienst zahlt der Freistaat noch einen "Großstadtzuschlag" an sein Personal in München, damit die sich überhaupt ansatzweise ein Leben in dieser Stadt leisten können. :autsch: Zuuufälligerweise liegt die Grenze, ab der man keinen Anspruch mehr auf diese Unterstützung hat, knapp unter der Besoldung eines Grund-/Mittelschullehrers mit seinem A12. Kurz gesagt: Man sitzt als alleinverdienender Beamter zwischen allen Stühlen.



    Ja, ich weiß, es ist Jammern auf hohem Niveau, aber es sollte dem Freistaat Bayern schon zu denken geben, wenn jedes Jahr eine ganze Handvoll fertig ausgebildeter Lehrer den Dienst gar nicht erst antritt, wenn sie erfahren, dass sie in München landen. Und das, obwohl sie jahrelang etwas studiert haben, mit dem man - abgesehen von Privatschulen - kaum in einem anderen Bereich einsteigen kann.

  • Dendemeier


    Hab ich es richtig verstanden: du hast dich nach dem Ref auch in M beworben bzw. die Region nicht ausgeschlossen? Oder gibt es Landkreispräferenzen in BY nicht?

    Eine Versetzung kenne ich aus BaWü erst, nachdem man eine Weile gearbeitet hat.

  • Dein Problem das du schilderst existiert für das Lehramt an Grundschulen und Hauptschulen schon ewig und war dir auch bewusst. Du kannst das nicht auf alle BL verallgemeinern und nicht mal auf alle Lehrämter in Bayern. Ich bin dabei Lehrer für berufliche Schulen in Bayern zu werden und muss nicht in München arbeiten, wenn ich fertig bin. Du als Hauptschullehrer musst das natürlich und das war dir auch bewusst, deshalb verstehe ich nicht wieso du dich so aufregst. Deine Entscheidung diese Folgerung "ich muss in München arbeiten, wenn ich fertig bin" bewusst bis zum Ende zu ignorieren, ist dein Fehler.


    Dir bleibt nicht viel übrig, als es wie die anderen zu tun, indem du heiratest und Kinder zeugst und/oder dich auf Konrektorenstellen etc. bewirbst oder du lässt dir alles was geht für Lehramt an Realschulen/Sonderschulen anerkennen (EWS, dein Hauptfach, Didaktikfächer). Studierst dann den Rest nach. Machst das Referendariat für Realschulen/Sonderschulen und bewirbst dich dann dahin wo du willst.


    Ich war selbst Hauptschüler bis zur 10 Klasse und mein Direktor war eigentlich ein Grundschullehrer, aber er wollte endlich aus München raus ^^. Wunder mich aber trotzdem wie es meine Klassenlehrerin (Anfang 30, Kinderlos, nicht verheiratet) sofort nach ihrem Referendariat nach Mittelfranken geschafft hat. Die war aber echt super als Lehrerin :top:

    4 Mal editiert, zuletzt von Berufsschule ()

  • ab ich es richtig verstanden: du hast dich nach dem Ref auch in M beworben bzw. die Region nicht ausgeschlossen? Oder gibt es Landkreispräferenzen in BY nicht?

    Nein, hat er nicht. In Bayern ist alles einbisschen anders. Du kannst zwar Präferenzen angeben, landest aber als Grund- oder Hauptschullehrer trotzdem zu 99,9% in München bzw. näherer Umgebung, aber das weiß man auch bzw. man findet es spätestens im Studium sicherlich heraus. Von da wegzukommen ist sehr schwer, besonders wenn man keine Kinder hat und nicht verheiratet ist.

  • So langsam habe ich den Eindruck, dass sich Lehramt/Beamtentum eigentlich nur für Leute rechnet, die zum Zeitpunkt ihres eigenen Schulabschlusses schon wissen, dass sie mit Ende 20 Anfang 30 einen Ring am Finger, ein bis zwei Kinder und ein Eigenheim haben wollen - sprich: Leute die einen ganz klassischen Lebensweg einschlagen.


    Die Singles ohne Kinderwunsch sind die Lückenbüßer. Egal wie gut die Noten sind, egal wie gut die dienstlichen Beurteilungen ausfallen... Verheiratete Kollegen mit Kindern können einen miesen Job mit Minimalaufwand machen und trotzdem hofiert sie das System. Als ob es unmöglich wäre, in eine andere Stadt zu ziehen, wenn man verheiratet ist oder Kinder hat. In der freien Wirtschaft wird derartiges ja durchaus auch verlangt, wenn man Ambitionen hat.


    Sehe ich das zu verbissen oder habt ihr ähnliche Erfahrungen? Sollten NEBEN Sozialpunkten nicht auch Leistung(-sbereitschaft) ein Rolle bei Versetzungen spielen?

    Zum Einen siehst du das m.E. wirklich zu verbissen und zum Anderen reduzierst du seltsamerweise "das Lehramt/Beamtentum rechnet sich" auf die Frage der einfachen Versetzbarkeit, was eine doch arg eingeschränkte Sichtweise ist.


    Natürlich ist eine Versetzung ohne Sozialpunkte schwieriger als mit. Aussichtslos ist sie deswegen noch lange nicht. Es ist durchaus normal, dass Versetzungswünsche nicht sofort, sondern erst nach 1-3 Jahren realisiert werden können, in Ausnahmefällen auch länger. Eine andere Option ist den Weg über eine Bewerbung auf Beförderungsstellen zu wählen, das kann dann auch ohne Freigabe zur Versetzung führen.

  • so schlimm es klingt: wechsel das Bundesland.
    "Wir" aus den anderen Bundesländern werden selbst aus den Horrorerzählungen im Netz nicht nachvollziehen können, dass man mal 10 Jahre wartet, bevor es vielleicht eine Chance gibt. Bei "uns" geht es deutlich schneller, zumal man es auch beeinflussen kann, indem man 1) von Anfang an in die Region geht, die man will (oder NICHT dahin geht, wo man NICHT hinwill) oder 2) die Schulen, wo man hinwechseln möchte, davon überzeugt, einen zu wollen. (Keine Garantie aber große Hilfe).
    Aber wie @Berufsschule93 : das weiß man in Bayern.. (ICH weiß es seit über 10 Jahren. und bin sehr weit von Bayern). Vor- und Nachteile des Freistaats. Irgendwas wird es trotzdem gut geben, wenn man sieht, wieviele sich darauf einlassen.

  • wechsel das Bundesland.

    Danke, das ist natürlich auch nochmal eine Alternative für ihn, die mir oben nicht eingefallen ist.


    Generell würde ich Niemanden in Bayern zu Lehramt an Grund- oder Hauptschulen raten, außer Derjenige wohnt in München bzw. Oberbayern. Lieber gleich Lehramt an Sonderschulen mit GS oder HS Didaktik. Die kriegen auch A13 mit der Möglichkeit bis A16 bzw. B4? - bei denen gibt es bestimmt auch Ministerialbeauftragte oder wie das nochmal heißt dieses Ltd. OStD glaub ich? - hochzugehen, anstatt die armen Grund- und Hauptschullehrer die mit A12-A13 verarscht werden.

  • Also ich find's auch ein bisschen schräg... Wenn sich München überhaupt Jemand leisten kann, sind das doch Leute ledig, single, ohne Kinder. Und gerade in diesem Stadium ist man doch sicher besser in der Stadt aufgehoben. Ich denke, da lernt man am ehesten neue Leute kennen und findet ggf. einen Partner oder ein Partnerin.


    Ich wohne hier mit meinem Mann am Kaiserstuhl. Rund herum alles nur Familien oder Paare, die demnächst eine Familie gründen wollen. Das stelle ich es mir als Single jetzt schon suboptimal vor... Außer man möchte natürlich dem Strick-Club von Tante Martha beitreten. Dann geht das vielleicht. ;)

  • MrsPace Nur, weil man für den Staat nicht genug Sozialpunkte hat, heißt es nicht, dass man einsamer Single auf der Suche nach Kontakten und Partner*in ist. Vielleicht hat man trotz Partner*in nur keine Lust zu heiraten (oder kann nicht, betraf eine Freundin von mir in Bayern: Partner war schon geschieden, sie ist Relilehrerin), hat kein Interesse an eine Partnerschaft, usw..
    und ich vermute, dass eine Ehe sowieso nicht genügt, da braucht man sicher auch noch (menschliche) Kinder dazu.

  • Generell würde ich Niemanden in Bayern zu Lehramt an Grund- oder Hauptschulen raten, außer Derjenige wohnt in München bzw. Oberbayern. Lieber gleich Lehramt an Sonderschulen mit GS oder HS Didaktik. Die kriegen auch A13 mit der Möglichkeit bis A16 bzw. B4? - bei denen gibt es bestimmt auch Ministerialbeauftragte oder wie das nochmal heißt dieses Ltd. OStD glaub ich? - hochzugehen, anstatt die armen Grund- und Hauptschullehrer die mit A12-A13 verarscht werwerden.

    Früher habe ich diesen Beruf mit all seinen Facetten geliebt, vor allem das Klassleiterprinzip gefiel mir besonders gut. Heute würde ich niemandem mehr raten, in Bayern Mittelschullehrer zu werden.


    Der Lehrkräftemangel ist an dieser Schulart besonders extrem, gleichzeitig werden die Aufgaben immer mehr. Die Vorgesetzten in den Schulämter stehen nicht hinter uns und tun alles dafür, dass die zahlreichen Probleme nicht an die Öffentlichkeit dringen.

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