Meine eigene Schulzeit war schön, weil...

  • Ich hatte am Wochenende Abiturtreffen und uns sind so unglaublich viele schöne Erinnerungen eingefallen, wir haben alle so gelacht, geschwärmt, uns begeistert.

    Ich wollte euch fragen, was sind eure schönen Erinnerungen an die Schulzeit? Oder lustige Begebenheiten, welchen Lehrern wollt ihr noch danken, was hat euch inspiriert, warum seid ihr gerne zur Schule gegangen?


    Ich konnte jetzt beim Treffen zB daran denken, dass ich im Schulorchester Querflöte gespielt habe, zusammen mit einer Mitschülerin. Zu unsrem Abitur wollte uns der Musiklehrer etwas Gutes tun und hat ein Stück ausgewählt, das mit einem Querflötensolo beginnt. Wir fanden das Stück unglaublich schwer, fühlten uns aber natürlich geehrt und haben mit unsrer gemeinsamen Flötenlehrerin viel dafür geübt, was meistens ziemlich witzig war. Die Aufführung ist dann gelungen.


    Und so vieles mehr.

    Schule ist echt toll :)

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich bin weder gern noch ungern zur Schule gegangen, sondern, weil man es eben so macht. Mir fällt jetzt auch nichts ein, was ich als (besonders) schöne Erinnerung teilen könnte. Eher im Gegenteil, die letzten Jahre sind mir eher im Hinblick auf Mobbing in Erinnerung (ein Begriff, den es damals noch gar nicht gab).


    Was mir aber als sehr Besonders in Erinnerung ist und immer bleiben wird - ich habe mitten in der Pubertät, mit 14 Jahren, in Ostberlin die Wende miterlebt - und damit das ganze Chaos, dass dann in den folgenden zwei Jahren an der Schule ausbrach. Mit all den Veränderungen, Umwälzungen, Unsicherheiten (Letzteres sicher vor allem für die Lehrer). Sicher, das Chaos war durchaus spannend, sehr sogar, aber eben Chaos. Totales Chaos. Für uns Schüler, aber vor allem, auch hier wieder, für die Lehrer. Ein Beispiel: Ich habe gelengtlich stundenweise geschwänzt (Grund war das Mobbing, aber damals hat kein Mensch über solche Probleme gesprochen), und obwohl wir in den letzten zwei Jahren aufgrund der schulpolitischen Veränderungen plötzlich nur noch 8 Schüler in der Klasse waren, hat es niemand gemerkt und ich stand als "anwesend" im Klassenbuch. Das sagr wohl schon viel aus (...). Dann ist wochen- und monatelang Unterricht komplett ausgefallen, vor den Sommerferien (vor der großen Umstrukturierung des Schulsystems). Das waren Zeiten, das kann sich heute keiner mehr vorstellen. Die Corona-Probleme von heute sind vermutlich NICHTS im Vergleich.

    Für uns als Schüler war das alles ein einziges großes Abenteuer. Für viele Lehrer aus vielen verschiedenen Gründen sah das ganz anders aus, bis hin zur Existenzgefährdung. Die Nachwehen davon spürt man im ostdeutschen Schulsystem teilweise bis heute, finde ich.

  • Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Die vielen lustigen Momente im Unterricht, die lustigen Pausen und Freistunden, die lustigen Wege nach Hause...

    Besonders gefallen hat mir die zum größten Teil positive Atmosphäre in meiner Klasse in der Sek. 1 und mit den Lehrern. Ich hatte das Glück, dass wir eine sehr gute Klassengemeinschaft hatten und niemand für Mist, den er gebaut hat, verpetzt wurde (kam mir auch ein paar Mal zu Gute). Auch die meisten Lehrer waren voll in Ordnung und haben uns als Menschen und nicht nur als Schüler gesehen. Wenn man Probleme hatte, konnte man sich immer an einen Lehrer wenden, wenn z. B. Freunde nicht helfen konnten. Dafür bin ich sehr dankbar gewesen, vor allem auch im Nachhinein, weil das leider nicht normal ist.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • ...mir alles so herrlich egal war, und ich trotzdem immer irgendwie durchgekommen bin.

    Ey, ich kenn dich! ;)

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe die Schule sehr gern gemocht und mich dort wie zu Hause gefühlt.

    Mit Dank erinnere ich mich an meinen Französischlehrer in der Sek I, der uns enorm viel beigebracht hat, auch über den Unterricht hinaus.

    Ich erinne mich an Kicheranfälle im Handarbeitsunterricht (jaaa, das gab es bei uns --schauder)

    und natürlich an den süßen Referendar in Klasse 11:liebe:

  • Die vielen lustigen Momente im Unterricht, die lustigen Pausen und Freistunden, die lustigen Wege nach Hause...

    Daran erinnere ich mich auch sehr gern. Ich bin eigentlich auch immer gern zur Schule gegangen. Die Lehrkräfte kamen mir allerdings bis zum Abitur alle sehr distanziert vor; selten hat man mit ihnen ein persönliches privates Wort gewechselt.

    Am besten hat mir allerdings meine Schulzeit an der Berufsfachschule, die ich nach dem Abi besucht habe, gefallen. Da hatte ich eine tolle Klasse, sehr freundliche, offene, zugängliche Lehrkräfte (mit einigen haben wir uns nach der Schulzeit auch noch getroffen) und mir gefielen die Fächer. Das hat mich letztendlich auch dazu bewogen, das Lehramt BBS zu studieren :).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Die Schulzeit war schön, weil sie aus meiner damaligen Sicht eine Zeit ohne Verpflichtungen und Stress war. Ich war später kein besonders guter Schüler, aber es war mir auch nicht wichtig. Durchgekommen bin ich immer. Diese verpflichtungsfreie Zeit ohne Nachdenken wurde nur von meinem Zivi getoppt, bei dem ich nach 8 Stunden auf Station meine Sachen gewechselt habe und danach 16 Stunden keinerlei weitere Gedanken über die Zukunft, Konsequenzen oder Geld haben muss (das "üppige Gehalt" eines Zivis zusammen mit Zeitungen austragen war wirklich gut).


    Aus der Schule habe ich allerdings einige Einstellungen zum Menschsein von den engagierten Lehrern mitgenommen (hier gab es tatsächlich mangels Lehrerinnen keine wirklichen Prägungen, mit Ausnahme von Englisch, wo ein menschenhassender Drache mich unterrichtet hat). Ich erinnere mich sehr gerne an den SoWi-Unterricht in der Oberstufe, bei der mein Lehrer unglaublich gute Diskussionen anzetteln und moderieren konnte, ohne das es in Geschrei, Niedermachen oder ähnliches ausartete - der sollte hier mal Moderator werden :-)- Das war herausragender Unterricht, was mir aber natürlich erst Jahre später so bewusst geworden ist.


    Es klingt echt altklug, aber die Schulzeit war echt eine der schönsten, weil stressfreisten Zeiten die ich hatte. Entspannter waren nur 3/4 Semestern im Master, in denen ich einfach gar nicht in die Uni gegangen bin und WoW gesuchtet habe. Dafür war dann das vierte Semester etwas stressig, als mir aufgefallen ist, dass Bafög ja nur 4 Semester gezahlt wird. Annähernd alle Klausuren + Thesis in einem Semester zu machen war... anstrengend :)


    An meine Grundschulzeit habe ich erstaunlich wenig Erinnerungen, weder positiv noch negativ. Wundert mich etwas, die sollte eigentlich prägender gewesen sein. Ab der Mittelstufe wurde es aber super - allerdings wirklich vor allem wegen den sozialen Kontakten aus und mit der Schule, die einen großen Teil meiner Freizeit geprägt haben.


    Achja, war das schön damals.


    (Bei Youtube gibt es tolle Musikvideozusammenstellungen von älteren Jahren/Jahrzehnten - das lohnt sich, um in Erinnerungen zu schwelgen. Kann ich nur empfehlen, wenn man mal abschalten möchte :-))

  • Meine Schulzeit war schön, weil ich in der Klasse auch meine Freundinnen hatte und wegen der Fächer, die ich gern mochte. An dieser Stelle ist auch mein Berufswunsch entstanden.

    Andersherum war ich aber auch froh, als es vorbei war, weil ich leider auch schlechte Erinnerungen/Erfahrungen gemacht habe.

  • Uiuiui.


    Das klingt zwar hart, aber es war in der Tat mein allererster Gedanke.


    Natürlich gab es auch schöne Zeiten. Aber ich war ein anstrengender Schüler und die Situation zu Hause war nicht gut. Später hatte ich dann einen Wandel und dann wurde es besser. In jeder Phase habe ich vor allem gelernt, dass derjenige in Systemen erfolgreich ist, der sich am besten anpassen kann und keine Probleme macht. Da ich darin schlecht war, musste ich das auf eine sehr bittere Art und Weise lernen. Ich fand das für ein soziales System in einem sozialen Beruf immer sehr bitter, denn emphatische Lehrer kannte ich nicht wirklich.


    In der Oberstufe wusste ich dann, dass ich für Lehramt an meiner Wunschuni schlechtestenfalls 1,7 brauche und das war dann auch wieder ein sehr unschöner Druck.


    Ich habe durch diese Erfahrungen ein eher nüchternes Verhältnis zum Bildungssystem und auch zu einigen Kollegen. Wenn ich manchmal jetzt mitbekomme, wie über anstrengende SuS gesprochen wird, denke ich mir immer ,So wurde über dich auch geredet.‘

    Einige Sachen ändern sich scheinbar nie.

  • In jeder Phase habe ich vor allem gelernt, dass derjenige in Systemen erfolgreich ist, der sich am besten anpassen kann und keine Probleme macht.

    Da möchte ich widersprechen.

    Ich finde es schade, dass Leute, die nicht erfolgreich sind, das dann immer auf "das System" schieben.

    Ja, wer erfolgreich sein will im System, muss im System sein und mitspielen.

    Einstein sagte: Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein.

    Also, entweder man möchte ein Mitglied sein, dann als Schaf, oder nicht, dann kann es einem aber egal sein.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • ...ich Freunde fürs Leben gefunden habe

    ...bei mir Grundlagen in Fremdsprachen und Allgemeinwissen gelegt wurden

    ...wir die eine oder andere interessante Lehrperson hatten, die uns an Projekttagen mit Begeisterung an ihrem Hobby und somit ihr als Persönlichkeit teilhaben ließ

  • Da möchte ich widersprechen.

    Ich finde es schade, dass Leute, die nicht erfolgreich sind, das dann immer auf "das System" schieben.

    Ja, wer erfolgreich sein will im System, muss im System sein und mitspielen.

    Einstein sagte: Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muß man vor allem ein Schaf sein.

    Also, entweder man möchte ein Mitglied sein, dann als Schaf, oder nicht, dann kann es einem aber egal sein.

    Dem kann ich nicht folgen. Wenn erfolgreich sein bedeutet, in der Masse mitzuschwimmen und ja und Amen zu sagen, nach oben zu buckeln, dann ist das ziemlich traurig. Wieso sollte einem das aber egal sein?

  • Ich geh nochmal in mich, samu.

    Hatte gestern zuviel Rotwein. Muss nochmal nachdenken :)

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    Aldous Huxley

  • Ich habe in der Schule zweifellos einiges gelernt, was hinterher in Studium und Beruf ausgesprochen nützlich war bzw. ist, insgesamt habe ich diese Zeit aber schlichtweg gehasst. Ich war vor allem am Gymnasium ganz sicher an der falschen Schule in der falschen Klasse. Mei, sowas gibt's halt. Ist vorbei, interessiert mich nicht mehr. Mit "erfolgreich sein" oder so, hat das alles nichts zu tun. Es läuft halt nicht bei jedem immer alles feinifein. Aber sorry, ich wollte eure Schwelgerei nicht stören ;)

  • Die Grundschule war toll, ich mochte meine Klassenlehrerin und die Kinder. Meine Stippvisite auf dem Gymnasium war dann echt traumatisierenden. Als Arbeiterkind bin ich nicht in den „inneren Kreis“ gekommen, war der „Exot“. Auch wegen des Musikgeschmacks, dem „Nicht-angepasst-sein“. Dann auf der Gesamtschule war es wieder ok, ich musste viel Stoff aufholen und die Oberstufe war super. Da bin ich echt gerne zur Schule gegangen.

  • Ich bin wirklich gerne in die Schule gegangen bis ich so ab Mitte 10. Klasse plötzlich (ausgehend von meiner damaligen besten Freundin) derbe gemobbt wurde.

    Aber ein Mädchen hat immer zu mir gehalten und das war toll, bis heute eine gute Freundin.

    Und Schüleraustausch war auch super! Frankreich, Neuseeland...

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

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