Freistellung vom Dienst wg. "Kind krank" (älter als 12) möglich?

  • Ich sehe es wie websheriff. Klar, sollte es dann mal ein paar Tage frei geben. Aber grundsätzlich kann der Arbeitgeber sich nicht um alles kümmern. Catania schreibt über den Fall, dass das Kind ü12 plötzlich Magen-Darm etc. bekommt und eine Betreuung braucht. Aber das muss ich mir doch überlegen bevor ich wieder arbeiten gehe? Es kann doch nicht sein, dass der Arbeitgeber für alles zuständig ist? Dann muss ich gucken, ob ich in der Familie oder im Freundeskreis jemanden habe. Oder ich bleibe noch ein Jahr zu Hause oder suche mir einen Job, der damit vereinbar ist.


    Ich hatte plötzlich erfahren, dass ein Eltern sich im Endstadium einer tödlichen Krankheit befand. Ich musste auch am nächsten Tag arbeiten. Bei Tod eines Elternteils gibt es bei uns 2 Tage frei. Gleiches für Tod der Kinder oder Lebenspartner. In akuten Fällen bin ich ganz bei euch. Da gibt es bei uns auch die Möglichkeit bis zu 3 Tage Sonderurlaub zu bekommen. Dann gibt es noch bis zu 10 Tage um eine Pflege zu organisieren. Das finde ich schon gut. Aber jetzt wochenlang beurlaubt zu werden, finde ich schwierig.

  • Ich hatte plötzlich erfahren, dass ein Eltern sich im Endstadium einer tödlichen Krankheit befand. Ich musste auch am nächsten Tag arbeiten. Bei Tod eines Elternteils gibt es bei uns 2 Tage frei. Gleiches für Tod der Kinder oder Lebenspartner. In akuten Fällen bin ich ganz bei euch. Da gibt es bei uns auch die Möglichkeit bis zu 3 Tage Sonderurlaub zu bekommen. Dann gibt es noch bis zu 10 Tage um eine Pflege zu organisieren. Das finde ich schon gut. Aber jetzt wochenlang beurlaubt zu werden, finde ich schwierig.

    Zunächst einmal: Mein herzliches Beileid! Das ist hart und 2 Tage reichen sicher nicht, um sich wieder "zu funktionieren".


    Bei der notwendigen Betreuung eigener minderjähriger Kinder sieht die Lage aber etwas anders aus: Wie ich weiter oben ausgeführt habe, gibt es zur Betreuung von minderjährigen Kindern einen Rechtsanspruch auf (unbezahlte) Freistellung vom Dienst, sowohl für Angestellte als auch für Beamte. Die Schwierigkeit der Umorganisation von Stundenplänen u.ä. stellen keine dringende oder gar zwingende dienstliche Belange dar, die diesem Rechtsanspruch entgegenstehen.

  • Ich sehe es wie websheriff. Klar, sollte es dann mal ein paar Tage frei geben. Aber grundsätzlich kann der Arbeitgeber sich nicht um alles kümmern. Catania schreibt über den Fall, dass das Kind ü12 plötzlich Magen-Darm etc. bekommt und eine Betreuung braucht. Aber das muss ich mir doch überlegen bevor ich wieder arbeiten gehe? Es kann doch nicht sein, dass der Arbeitgeber für alles zuständig ist? Dann muss ich gucken, ob ich in der Familie oder im Freundeskreis jemanden habe. Oder ich bleibe noch ein Jahr zu Hause oder suche mir einen Job, der damit vereinbar ist.

    Ich soll mir also quasi in der Schwangerschaft überlegen und auch entscheiden, dass ich die nächsten 15 Jahre auf keinen Fall arbeiten gehen kann, weil mein 12,5 -jähriges Kind möglicherweise Magen-Darm bekommen könnte und ich vielleicht mal einen Tag oder 2 zu Hause bleiben muss????


    Und du meinst, deine Freunde oder deine Familie würde jauchzend sich zu einem hochinfektiösen Kind zu dir nach Hause begeben, um dann 2 Tage später selber mit M-D flachzuliegen???


    Also ich würde so etwas niemals machen und ich kenne auch keinen, der das freiwillig macht.


    Abgesehen davon: Deine Freunde werden wahrscheinlich alle arbeiten. Diejenigen, die nicht, werden in Elternzeit etc. sein und doch nicht ihre eigenen Kinder dem Ansteckungsrisiko aussetzen? Und die älteren in der Familie, die nicht mehr arbeiten, setzt man doch auch nicht so einem Risiko aus? Hast du eine Ahnung, was ein heftiger M-D für einen Senioren bedeuten kann???


    Also mal ehrlich: Nur weil man möglicherweise (!) mal 2-3 Tage fehlen könnte -und selbst wenn es eine ganze Woche ist - kann man doch nicht nie mehr arbeiten, bis das Kind 18 ist bzw. außer Haus ist. Mal bitte die Kirche im Dorf lassen.

  • Ich soll mir also quasi in der Schwangerschaft überlegen und auch entscheiden, dass ich die nächsten 15 Jahre auf keinen Fall arbeiten gehen kann, weil mein 12,5 -jähriges Kind möglicherweise Magen-Darm bekommen könnte und ich vielleicht mal einen Tag oder 2 zu Hause bleiben muss????


    Also mal ehrlich: Nur weil man möglicherweise (!) mal 2-3 Tage fehlen könnte -und selbst wenn es eine ganze Woche ist - kann man doch nicht nie mehr arbeiten, bis das Kind 18 ist bzw. außer Haus ist. Mal bitte die Kirche im Dorf lassen.

    Nein, aber wenn Du wieder anfange zu arbeiten möchtest, solltest du dir überlegen, was ist wenn deine Kinder krank sind.


    Es geht doch nicht darum mal 2-3 Tage zu fehlen sein. Da muss der Chef schon ein ziemliches ... sein, wenn er das nicht hinbekommt. Dann feiert man mal Überstunden ab oder so. Aber es gibt auch genug, die ihre Tage bis zu Grenze ausnutzen. Der Partner kann ja nicht zu Hause bleiben. Das geht dort nicht. Aber in der Schule wird es erwartet und soll möglichst noch ausgebaut werden. Was ist wenn dein 17jähriger krank ist? Musst du dann auch zu Hause bleiben? Man kann jetzt sicherlich reden, ob die Grenze von 11, 12, 13, 14 oder 15 sinnvoll ist. Aber grundsätzlich ist es doch sicherlich sinnvoll. Bei uns hat mehr als ein Drittel der Kollegen Kinder zu Hause. Was machen wir in der Grippewelle? Lassen wir die Klassen zu Hause, damit alle Kollegen ihre Kinder versorgen können?

    Mir geht es darum, dass man auch eine Eigenverantwortung hat. Du musst ja nicht deswegen zu Hause bleiben. In der Regel gibt es auch noch einen Ehepartner. Und viele haben auch Familie und Freunde. Aber letztlich kann es doch nicht die Erwartung sein, dass der Arbeitgeber die Kinderbetreuung sicherstellt? Wir haben nun mal einen Beruf, wo wir präsent sein müssen. Irgendwo muss man dann halt eine Grenze setzen. Und da reicht es auch nicht, wenn man mehr Personal bereit stellt. Dann hätten wir zur Grippesaison gerade genug Leute und im Sommer würden einige Däumchen drehen.

  • Nein, aber wenn Du wieder anfange zu arbeiten möchtest, solltest du dir überlegen, was ist wenn deine Kinder krank sind.


    Es geht doch nicht darum mal 2-3 Tage zu fehlen sein. Da muss der Chef schon ein ziemliches ... sein, wenn er das nicht hinbekommt. Dann feiert man mal Überstunden ab oder so. Aber es gibt auch genug, die ihre Tage bis zu Grenze ausnutzen. Der Partner kann ja nicht zu Hause bleiben. Das geht dort nicht. Aber in der Schule wird es erwartet und soll möglichst noch ausgebaut werden. Was ist wenn dein 17jähriger krank ist? Musst du dann auch zu Hause bleiben? Man kann jetzt sicherlich reden, ob die Grenze von 11, 12, 13, 14 oder 15 sinnvoll ist. Aber grundsätzlich ist es doch sicherlich sinnvoll. Bei uns hat mehr als ein Drittel der Kollegen Kinder zu Hause. Was machen wir in der Grippewelle? Lassen wir die Klassen zu Hause, damit alle Kollegen ihre Kinder versorgen können?

    Mir geht es darum, dass man auch eine Eigenverantwortung hat. Du musst ja nicht deswegen zu Hause bleiben. In der Regel gibt es auch noch einen Ehepartner. Und viele haben auch Familie und Freunde. Aber letztlich kann es doch nicht die Erwartung sein, dass der Arbeitgeber die Kinderbetreuung sicherstellt? Wir haben nun mal einen Beruf, wo wir präsent sein müssen. Irgendwo muss man dann halt eine Grenze setzen. Und da reicht es auch nicht, wenn man mehr Personal bereit stellt. Dann hätten wir zur Grippesaison gerade genug Leute und im Sommer würden einige Däumchen drehen.

    Und schon wird wieder pauschalisiert: Die Teilnehmerin hat überhaupt nichts davon geschrieben, dass sie wegen jeder Krankheit zu Hause bleibt und sie hat auch überhaupt nichts davon geschrieben, dass ihr Partner nie zu Hause bleibt.


    In dem speziellen Sonderfall müssen eben mal beide Elternteile beim Kind sein. Punkt.


    Und natürlich überlegt man sich, was ist, wenn die Kinder krank sind. Trotzdem kann es mal zu Situationen kommen, wo das geplante Modell eben nicht funktioniert, z.B. weil die Großeltern selber krank sind etc.


    Und nein, ein 13-jähriger muss nicht zu Hause betreut werden. Im Normalfall. Meine Kinder bleiben auch immer alleine zu Hause. ABER: wenn mein Sohn z.B. 40 ° Fieber hätte, würde ich definitiv zu Hause bleiben, einfach, weil ich auch den Zeitpunkt nicht verpassen wollen würde, ab wann eine Einweisung ins KH notwendig ist. Und nein, das würde ich außer meinem Mann niemand Anderem überlassen.


    Aber das sind doch alles Sonderfällt, die alle Jubeljahre mal vorkommen. Deswegen kann man doch nicht Eltern vorwerfen, sie hätten sich nicht vorher überlegt, was ist, wenn das Kind mal krank ist.

  • Vor allem haben wir alle diese Dinge vor einer Pandemie geplant und zumindest bei uns ist jede Planung von Anfang an auf die Großeltern mit ausgerichtet.


    Oder noch ein Beispiel aus meiner Referendariatsschule, wo auch die beste Planung nichts genützt hat. Unsere FL hatte ein Sabbatical angemeldet fürs nächste Schuljahr, weil nämlich die Schwiegertochter nach der Elternzeit wieder einsteigen wollte. War auch alles genehmigt und schick, blöd nur, dass besagte FL innerhalb von drei Wochen und das kurz vor dem Beginn des Sabbaticals an Magenkrebs gestorben ist.


    Aber sicher, das hätte die Familie, die nun alle Planungen umgeworfen hat, auch einplanen müssen. :autsch:

  • Nein, aber wenn Du wieder anfange zu arbeiten möchtest, solltest du dir überlegen, was ist wenn deine Kinder krank sind.

    Ja, natürlich. Aber die allerwenigsten gehen erst dann wieder arbeiten, wenn das Kind ü12 ist.

    In der Regel gibt es auch noch einen Ehepartner.

    Oder zumindest einen Vater. Mein Mann hat aber z.B. keine Kinderkrankentage, egal ob u12 oder ü12, daher musste ich das weitgehend allein geregelt bekommen. Er konnte mir lediglich durch seine Gleitzeit etwas "aushelfen" (dass ich z.B. zur 1./2. Stunde zur Schulaufgabe fahren konnte, wenn das Kind an dem Tag krank war und dann wieder heim kam, dass er zur Arbeit konnte).


    Ich bin demnächst selbst betroffen, da mein Kind in weniger als 4 Wochen 12 wird; Gott sei Dank ist es aber selten krank. Es soll dann umgehend geimpft werden und von meinen SuS und von meinen Kids von der Grippeimpfung weiß ich, dass die auch mal einen halben oder einen Tag flach liegen. Wenn es die x.te Grippeschutzimpfung ist, ok, dann würde ich das Kind auch mal ein paar Stunden allein lassen, aber gegen Covid wird es die allererste Impfung sein, und ich weiß nicht wie es reagiert. Einen Impftermin vor meinem freien Tag bekomme ich nicht. Ich werde demnächst auch meinen Chef fragen, wie ich mich in so einem Fall verhalte, wenn mein Mann eben nicht kann und ich eigentlich Unterricht hätte. Ich meine, dass es da irgendwelche Sondertage gibt (4 pro Jahr oder so, ich weiß es nicht mehr genau); eine Kollegin, deren 17-Jähriger (!) einmal so krank war, dass er ein paar Mal umgekippt ist (Kreislauf), konnte auch z.H. bleiben. Das sind natürlich nur kurzfristige Angelegenheiten, nichts Langfristiges - für so einen Fall bleibt wohl nur unbezahlte Beurlaubung.

  • Wenn das Kind gerade 12 geworden ist und es um Nebenwirkungen der Covidimpfung geht, sollte es ja wohl kein Problem sein, für einen Tag vom Chef freigestellt zu werden. Wenn denn die Nebenwirkungen wirklich auftreten, nicht "zur Vorsicht", aber ich bin mir sicher, das hat Lehrerin2007 auch gemeint.


    Und nein, man kann nicht dreimal die Woche fehlen, weil ein Kind krank ist. Aber wenn das mal passiert, geht die Welt nicht unter und das muss ich auch nicht planen, wenn ich wieder anfange zu arbeiten. Wie bei Susannea sind bei uns auch die Großeltern Teil der Planung, der Teil war in den letzten eineinhalb Jahren aus offensichtlichen Gründen nicht immer umsetzbar. Wir haben Glück: das Kind ist nur ganz selten krank, ich meine im ganzen letzten Jahr ein oder zwei Krankheitstage. Wenn das Kind öfter krank wäre, hätte ich ggf. die Kinderkranktage voll ausnutzen müssen (und mich dabei auch nicht schlecht gefühlt).

  • Mir geht es darum, dass man auch eine Eigenverantwortung hat. Du musst ja nicht deswegen zu Hause bleiben. In der Regel gibt es auch noch einen Ehepartner. Und viele haben auch Familie und Freunde. Aber letztlich kann es doch nicht die Erwartung sein, dass der Arbeitgeber die Kinderbetreuung sicherstellt? Wir haben nun mal einen Beruf, wo wir präsent sein müssen. Irgendwo muss man dann halt eine Grenze setzen. Und da reicht es auch nicht, wenn man mehr Personal bereit stellt. Dann hätten wir zur Grippesaison gerade genug Leute und im Sommer würden einige Däumchen drehen.

    Du verdrehst die Tatsachen. Der AG hat nicht sicherzustellen, dass die Kinder betreut werden, sondern die Eltern. Dafür steht ihnen in sehr engem Umfang bezahlter Sonderurlaub zu, bei Angestellten darüber hinaus noch die Möglichkeit, Kinderkrankengeld für einige Tage mehr zu erhalten. Wenn das alles aufgebraucht ist, gibt es aber noch das Recht auf unbezahlte Freistellung von der Arbeit. Das hat aber nichts mit der Sicherstellung der Kinderbetreuung durch den AG zu tun!

  • Nur wer gesetzlich versichert ist, hat Anspruch auf Lohnfortzahlung. Das meint Lehrerin2007 wohl. Deinem Mann müssten durchaus 5 Kinderkranktage zustehen, allerdings sind die unbezahlt.

  • Du verdrehst die Tatsachen. Der AG hat nicht sicherzustellen, dass die Kinder betreut werden, sondern die Eltern. Dafür steht ihnen in sehr engem Umfang bezahlter Sonderurlaub zu, bei Angestellten darüber hinaus noch die Möglichkeit, Kinderkrankengeld für einige Tage mehr zu erhalten. Wenn das alles aufgebraucht ist, gibt es aber noch das Recht auf unbezahlte Freistellung von der Arbeit. Das hat aber nichts mit der Sicherstellung der Kinderbetreuung durch den AG zu tun!

    Genau so ist. Aber es wurde ja kritisiert, dass das zu wenig ist und der AG mehr freistellen soll beispielsweise wenn ältere Kinder krank sind.

  • Ich werde demnächst auch meinen Chef fragen, wie ich mich in so einem Fall verhalte, wenn mein Mann eben nicht kann und ich eigentlich Unterricht hätte.

    Aber da fängt das Problem doch schon an. Warum kann dein eben nicht? Ist Aufgabe als Lehrkraft weniger wichtiger? Ich finde es oft im Gegenteil. Ich kenne 2 Lehrkräfte mit Lebenspartner als Ingenieure. Die dürfen sogar offiziell zu Hause arbeiten. (Die Firma ist ein großer AG in der Region.) Trotzdem bleibt grundsätzlich die Lehrkraft zu Hause.


    Ich wollte auch nicht sagen, dass unser System schlecht ist. Aber letztlich sind wir schon privilegiert und wer sich darüber beschwert, muss vielleicht mal in andere Branchen gucken.

  • Ich finde manche Äußerungen hier reichlich realitätsfremd. Man kann im Leben nicht alles PLANEN, auch nicht die Kinderbetreuung (über Jahre). Meine eigenen Eltern leben schon lange nicht mehr (sind aber erst nach den Geburten ihrer Enkel gestorben), die Schwiegereltern waren zuerst noch selbst voll berufstätig und sind dann in der Rente weit weg gezogen. Nun ja, die haben eben auch ihr eigenes Leben. Muss ich deswegen schon von vornherein ganz auf Kinder verzichten oder wie? So liest sich das hier manchmal.

    Und natürlich fragt man nicht Freunde, Nachbarn oder sonstwen, ob sie wohl ein Magen-Darm-Kind, welches sich im halb-Stunden-Takt die Seele aus dem Leib ko..., betreuen möchten (und die Eimer ausleeren, besudelte Bettwäsche abziehen, etc.). Bezahlte Kräfte kann man für so etwas gleich ganz vergessen (noch dazu spontan), das macht kein Mensch.


    Im Übrigen war die Magen-Darm-Infektion nur ein einfaches (aber gängiges) Beispiel. Im meinem Fall ging es um etwas ganz anderes. Bitte ggf. mal von Anfang an lesen.


    Ich beschwere mich nicht generell über den Lehrerberuf (tut hier gerade eigentlich gar niemand). Ich habe auch im ÖD (Verwaltung) gearbeitet, in der Forschung, auch in der Industrie, und ich war auch zwischendurch arbeitslos. Ich bin mir der Vorteile des Lehrerberufs sehr wohl bewusst! Aber deswegen kann ich doch durchaus auch differenzieren und gewisse Schwachstellen benennen.

  • Genau so ist. Aber es wurde ja kritisiert, dass das zu wenig ist und der AG mehr freistellen soll beispielsweise wenn ältere Kinder krank sind.

    Ja, aber es ging ja um Ausnahmefälle, wie eine schwere Erkrankung. Wie oft kommt so etwas vor? Ja, und wenn dann 1x im Leben eines Lehrers dieser mal 3-5 zusätzliche Tage fehlt, wird die Schule es wohl verkraften können.


    Genau, diese 3-5 Tage sollten dann einfach so unkompliziert genommen werden können.

  • Aber da fängt das Problem doch schon an. Warum kann dein eben nicht? Ist Aufgabe als Lehrkraft weniger wichtiger? Ich finde es oft im Gegenteil. Ich kenne 2 Lehrkräfte mit Lebenspartner als Ingenieure. Die dürfen sogar offiziell zu Hause arbeiten. (Die Firma ist ein großer AG in der Region.) Trotzdem bleibt grundsätzlich die Lehrkraft zu Hause.


    Ich wollte auch nicht sagen, dass unser System schlecht ist. Aber letztlich sind wir schon privilegiert und wer sich darüber beschwert, muss vielleicht mal in andere Branchen gucken.

    Vielleicht hat der/die Partner(in) seine Kind krank Tage ja auch aufgebraucht und nun ist der Lehrer Elternteil mal dran?


    Es bleibt doch nicht immer nur der 1 Elternteil zu Hause. Bei euch hört sich das immer so an, als ob in der Realität immer der Lehrer zu Hause bleibt, aber eigentlich der andere Elternteil das gefälligst machen sollte. Ist aber nicht so.


    Mein Mann war z.B. von Mittwoch bis Samstag auf Dienstreise. Nein, da hätte er eben nicht gekonnt. Aber keine Sorge, meine Kinder sind alt genug, wir brauchen keine Kind krank Tage mehr.


    Wenn ich z.B. Abiturprüfungen habe, kann ich auch auf gar keinen Fall. Genauso hat mein Mann aber auch Termine, wo er auf gar keinen Fall kann. Das wird doch jedem Elternpaar so gehen?


    Ein anderes Beispiel: Mein Mann ist regelmäßig der diensthabende Notarzt für den Kreis - der einzige! Und ja, wenn er dann einfach zu Hause bleibt, dann hat der Kreis meist für diesen Tag keinen Notarzt oder eben erst Stunden später. Es ist IMMER ein Riesen-Drama, wenn sich ein Notarzt krank meldet, weil die total unterbesetzt sind und aus anderen Gründen, die ich hier nicht alle erläutern kann.

    Dann ist es in der Tat einfacher, wenn ich meine beiden Stunden, die ich an dem Tag hätte, vertreten lasse. Das richtet wesentlich weniger Schaden an.

  • Es kommt doch immer auf die Situation an. In dem Fall, den Anna Lisa gerade geschrieben hat, muss die Lehrkraft ja schon fehlen, anders ist es kaum zu verantworten.

    Dann gibt es sicher Fälle, in denen sich die Betreuung kranker Kinder irgendwie aufgeteilt werden kann (über das Jahr gesehen).


    Unabhängig von den hier beschriebenen Situationen in denen -soweit ich das überblicken kann - wirklich keine andere Lösung gefunden werden kann, kann ich mir aber gut vorstellen, woher die Vorstellung kommt, dass "Lehrer:innen erwarten, dass die Schule die Kinderbetreuung organisiert" (von mir paraphrasiert). Daher, dass einige Lehrkräfte das leider tatsächlich erwarten. Da kann ich als Stunden- und Vertretungsplanerin auf einen sehr reichen Erfahrungssschatz zurückgreifen. Bei uns an der Schule sind das ca 20% aller Lehrkräfte, die natürlich dann auch ein negatives Bild auf die restlichen 80% der Lehrkräfte werfen, die vielleicht mal einen Tag frei brauchen, weil das 12 jährige Kind sich in der Schule einen so heftigen Magen-Darm-Virus zugezogen hat, dass es keine halbe Stunde vom Klo wegkommt.


    Die im Thread beschriebene Ausgangssituation ist nochmal eine vollkommen andere, die man auch gar nicht mit Pauschallösungen lösen kann.

  • Ich weiß nicht, ob es durchgerungen ist, aber es geht nicht um Durchfall bei einem 17-Jährigen, sondern um epileptische Anfälle bei einem "über 12-Jährigen".


    Dieses Vorschieben irgendwelcher Leute, die irgendwas angeblich ausreizen kotzt mich an. Bei wem immer heile Welt ist, der sei einfach dankbar und lasse wenigstens die in Ruhe, deren Welt gerade ins Wanken gerät. Mitgefühl und Hilfe erwartet man ja schon gar nicht. Aber wenigstens keine Knüppel zwischen den Beinen.

  • Ich weiß nicht, ob es durchgerungen ist, aber es geht nicht um Durchfall bei einem 17-Jährigen, sondern um epileptische Anfälle bei einem "über 12-Jährigen".

    Genau das meinte ich ja mit meinem letzten Satz. Diese spezielle Situation ist eine völlig andere, als alle anderen, die hier diskutiert worden sind und kann eben nicht durch Pauschallösungen gelöst werden.
    (Aus meiner persönlichen Sicht solltest du übrigens freigestellt werden.)

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