Home Office-Zwang

  • Wir haben auch jeder unser eigenens Arbeitszimmer, aber in der Zeit, in der wir beide zu Hause waren (und auch noch das Kind), bin ich fast verrückt geworden. Wenn mein Mann und ich beide in Videokonferenzen waren, war es hier trotz geschlossener Türen sehr laut. Und immer musste das Kind ruhig gehalten werden. (Ein paar mal ist sie reingeplatzt, ich konnte es nicht ändern).


    Die Enge, auf der ihr lebt, kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich würde auch auf jeden Fall zu einem Fachanwalt gehen!

  • Also wir haben ca. 90 qm zu viert und einen Garten vor der Tür, was in der nicht allzu kalten Jahreszeit schon sehr hilfreich ist, aber ehrlich gesagt stört mich mein arbeitender Mann mehr als die Kinder 😬


    Bevor meine Eltern ein Haus gebaut haben, hatten wir eine ähnlich große Wohnung und als Kind empfand ich das als groß; außerdem konnten wir immer raus, wann wir wollten, was bei unseren Kindern ähnlich ist. Wichtiger ist ja, dass jeder seinen Rückzugsort hat, aber das ist definitiv nicht gegeben, wenn mein Mann den ganzen Tag so "präsent" ist. Auch die Kinder sind anders drauf, wenn er (nicht) da ist. Über Jahre hatte ich (arbeite wegen der Kinder in TZ) eine gewisse Routine bis zum Abed bis mein Mann heimkam. Diese ist jetzt völlig perturbiert worden (und jede 2. Woche ist es wieder anders) und die Routinen von vorher klappen einfach nicht mehr, alles ist durcheinander und das stresst mich noch zusätzlich zu dem, was ich im Eingangspost beschrieben habe.

  • Was wäre mit einem Bürokontainer im Garten? Am besten vom AG bezahlt.


    Die Situation ist natürlich absolut abstrus, wenn im Prinzip das Büro beim Arbeitgeber bereit steht.

  • Wir hätten sogar eine (eigene) Ferienwohnung. Aber die ist 600 km weit weg. Bisschen lang als Arbeitsweg...

    Na ja: Für reines Homeoffice ginge das doch... :zahnluecke: (Dann macht es auch wieder viiiiiiiiel mehr Spaß, wenn dein Mann jede zweite Woche zuhause ist, weil ihr euch statt auf die Nerven zu gehen vermissen könnt. Nur die Kinder müsstest du ihm regelmäßig mal mitgeben können der Fairness halber.)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das geht eben nicht, die müssen ja zur Schule...

    Ich weiß, das war auch nicht ernst gemeint, sondern eher Galgenhumor, entschuldige bitte. :rose:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Auch die Kinder sind anders drauf, wenn er (nicht) da ist. Über Jahre hatte ich (arbeite wegen der Kinder in TZ) eine gewisse Routine bis zum Abed bis mein Mann heimkam. Diese ist jetzt völlig perturbiert worden (und jede 2. Woche ist es wieder anders) und die Routinen von vorher klappen einfach nicht mehr, alles ist durcheinander und das stresst mich noch zusätzlich zu dem, was ich im Eingangspost beschrieben habe.

    DANKE für diese Zeilen!!!!


    Das kann ich meinen Partner absolut nicht verständlich machen. Er ist dann immer beleidigt, wenn ich ihn völlig entnervt irgendwann verdonnere, wenigstens vorübergehend mal zu verschwinden (zumindest nach der Arbeitszeit, einkaufen oder so), weil es ohne ihn mit den Hausaufgaben usw. einfach viel besser klappt. Er sagt dann immer, dass es doch bestimmt viel einfacher ist, wenn er auch mithilft…. Ist. Es. Nicht. :autsch:


    Umgekehrt ist es übrigens tatsächlich so, dass gar nichts klappt, wenn ich mal nicht da bin. Ich glaube, er hat da einfach nie eine Routine entwickelt, er war ja meist erst abends zuhause.

    • Offizieller Beitrag

    Also ich war ja als temporärer Behördenmitarbeiter auch mehrere Monate im Homeoffice. Wenn meine Frau mir jetzt sagen würde, dass ich störe, dann würde mich das schon sehr treffen. Immerhin will ich ihr ja nichts Böses sondern nur meine Arbeit erledigen und ihr ggf. etwas unter die Arme greifen.
    Natürlich entwickelt sich je nachdem, welches Elternteil anwesend ist (oder eben beide) eine andere Routine, das ist völlig normal.

    Aktuell ist es ja so (zugespitzt): Frau ist genervt, weil Mann entgegen der bisherigen Routine plötzlich dauerhaft zu Hause ist. Da er zuvor immer auswärts gearbeitet hat, gab es nie die Möglichkeit, eine Routine zu entwickeln, wie er sich zu Hause nun im Rahmen der Arbeit, der Freizeit sowie der Care-Arbeit einbringen kann.


    Ich denke, da muss man sich zusammensetzen und überlegen, wie man die Tage unter der Woche so strukturieren kann, dass jeder von Euch arbeiten und Haushalt und Familie mit übernehmen kann. Momentan klingt das ein bisschen so, als stört Dein Mann Deine Routine. Ja, das wird so sein. Aber wieso ist das vor dem Hintergrund der Gesamtsituation allein sein Problem?

  • Er versucht nun, selbst Lösungen zu finden, er wird nur an meinen langen Tagen zu Hause arbeiten (immerhin schonmal 2 Tage) und nach 16:30, wenn ich daheim bin, keine Termine mehr annehmen, nur noch E-mails schreiben; dann wird er wahrscheinlich bei Freunden (großes Haus) hier und da auch mal einen Tag unterkommen und ansonsten "heimlich" irgendwo in einem Besprechungsraum verschwinden, wo keiner ist.


    Ich denke, da muss man sich zusammensetzen und überlegen, wie man die Tage unter der Woche so strukturieren kann, dass jeder von Euch arbeiten und Haushalt und Familie mit übernehmen kann. Momentan klingt das ein bisschen so, als stört Dein Mann Deine Routine. Ja, das wird so sein. Aber wieso ist das vor dem Hintergrund der Gesamtsituation allein sein Problem?


    Kompromissbereit ist er ja schonmal. Jetzt müsstest du ihm nur noch die Kinder anvertrauen. ;)


    Man kann übrigens, wenn es sein muss, erstaunlich gut in der Schule arbeiten. Hab ich jahrelang gemacht, als ich, alleinerziehend mit kleinen Kindern, mir die zweite Fahrtzeit nicht leisten konnte zwischen Schulschluss und Kinderabholen. Zuhause arbeiten (ohne die Kinder) wäre natürlich netter gewesen (zu dieser Zeit mit Kindern noch unmöglich), man muss sich dann halt organisieren.

  • Immerhin will ich ihr ja nichts Böses sondern nur meine Arbeit erledigen

    Ja klar, nur, wie ich im Eingangspost geschrieben habe, kann ich so auf Dauer nicht arbeiten. Ich kann nicht korrigieren oder Texte lesen, wenn jemand permanent im Hintergrund redet. Und sein Job besteht wirklich nur aus reden...

    Aber wieso ist das vor dem Hintergrund der Gesamtsituation allein sein Problem?

    Hab ich das geschrieben? 🤔 Wir haben beide ein Problem damit. Er kann im Büro auch viel besser arbeiten als zu Hause.

  • @karuna: Ich verstehe jetzt nicht so ganz, was dein Post mit meinem Thema zu tun hat. Ich spreche ja von der Arbeitssituation, nicht von unserer Familienzeit oder unserer Beziehung zu unseren Kindern, die wir natürlich auch vor Corona hatten.

  • Das kann ich meinen Partner absolut nicht verständlich machen.

    Das war bei uns auch mal so. Als ich aber (als die Kinder nicht mehr so klein waren) mal ein Wochenende weg war, hat er mir hinterher gesagt: Jetzt weiß ich, was du meinst. Nachdem ich zuletzt 5 Tage auf Klassenfahrt war, hat er es mir auch nochmal bestätigt.

  • Spannend ist ja, dass man die Sachen eigentlich von beiden Seiten beklagen muss. Der Mann wird ins Homeoffice geschickt ohne dass er einen Arbeitsplatz bekommt. Aber auch als Lehrerin müsste die Schule dir einen Arbeitsplatz stellen. Letztlich machen es sich alle Arbeitgeber einfach...

  • Also ich war ja als temporärer Behördenmitarbeiter auch mehrere Monate im Homeoffice. Wenn meine Frau mir jetzt sagen würde, dass ich störe, dann würde mich das schon sehr treffen. Immerhin will ich ihr ja nichts Böses sondern nur meine Arbeit erledigen und ihr ggf. etwas unter die Arme greifen.
    Natürlich entwickelt sich je nachdem, welches Elternteil anwesend ist (oder eben beide) eine andere Routine, das ist völlig normal.

    Ich denke auch, dass man einfach eine andere Routine entwickeln muss.

    Ich bin immer noch dabei, mich daran zu gewöhnen, dass ich eines unserer Zimmer nicht wie jahrelang üblich einmal in der Woche am Nachmittag staubsaugen kann. Das geht einfach nicht, wenn dort jemand im Homeoffice telefonieren muss. Ich muss dann immer fragen und den passenden Moment abwarten.


    Daran, dass ich beim Kochen Unterstützung habe, habe ich mich dagegen viel schneller gewöhnt. Wenn ich wie sonst aus der Schule nach Hause hetze, um für die Kinder zu kochen, ist jetzt oft schon alles fast fertig.


    Räumliche Probleme haben wir in geringem Maße auch, aber zumindest haben wir zwei Büroecken und eine Tür, mit der man diese Ecken von dem restlichen Wohnbereich trennen kann. Das hilft ungemein. Da die Büroecken fast direkt nebeneinander liegen, können wir nur nicht gut gleichzeitig an Videokonferenzen teilnehmen, bei denen wir selbst viel sprechen müssen. Da habe ich dann schon an allen möglichen Tischen in der Wohnung gearbeitet.

    Außerdem arbeite ich nachmittags jetzt nur noch ungern an meinem Schreibtisch, weil die Kinder, wenn sie mich brauchen, dann an beiden Schreibtischen vorbeikommen und stören. Da bin ich dann gestresst, weil ich nicht möchte, dass sie beide Eltern stören.

    Daher sitze ich jetzt wieder später am Schreibtisch als mir eigentlich lieb ist.


    In dem Fall aus dem ersten Posting würde ich aber auch auf jeden Fall abklären, wie das rechtlich ist, wenn die Situation mit dem mobilen Arbeiten von zu Hause im Einzelfall nicht möglich ist. Es kann ja nicht sein, dass es da keine Einzelfallentscheidungen gibt, wenn vor Corona in der Wohnung kein Platz für mobiles Arbeiten eingeplant wurde. Laut Arbeitsvertrag ist ja vermutlich die Firma für das Bereitstellen eines Büros zuständig.

    (Wenn man zu sehr darauf pocht, was vereinbart, muss man aber natürlich damit rechnen, dass auch die Firma in Zukunft genau darauf schaut.)


    LG DFU

  • Wenn man öffentlich eine Frage stellt, muss man damit leben, dass verschiedene Leute verschieden interpretieren und auch nicht nur das Schreiben, was man hören will.

    Wenn man nicht kenntlich macht, auf welchen Post man sich bezieht, muss man damit leben, dass mal nachgefragt wird!


    Außerdem war meine ursprüngliche Frage eine ganz andere!

  • In dem Fall aus dem ersten Posting würde ich aber auch auf jeden Fall abklären, wie das rechtlich ist, wenn die Situation mit dem mobilen Arbeiten von zu Hause im Einzelfall nicht möglich ist. Es kann ja nicht sein, dass es da keine Einzelfallentscheidungen gibt, wenn vor Corona in der Wohnung kein Platz für mobiles Arbeiten eingeplant wurde. Laut Arbeitsvertrag ist ja vermutlich die Firma für das Bereitstellen eines Büros zuständig.

    Diese hier nämlich.

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