Masterarbeit Mathematikdidaktik

  • Ich möchte demnächst in der Mathematikdidaktik meine Abschlussarbeit beginnen. Eine Themenidee habe ich schon mit meinem Prüfer abgesprochen. Ich möchte in die Richtung gehen, dass ich Lernvideos in Verbindung mit dem Feedback bei Aufgaben bei STACK setze. STACK ist ein Programm für digitale Aufgaben, wo man individuelles Feedback für die SuS einarbeiten kann zu allen Fehlvorstellungen. Ich bin mir allerdings noch unsicher, wie meine Forschungsfrage aussehen soll. Ich hätte folgende Idee: Wie können Lernvideos als Feedback auf STACK eingesetzt werden?

    Habt ihr andere Ideen? und Ideen für eine bestimmte MEthode?

  • (...)

    Habt ihr andere Ideen? und Ideen für eine bestimmte MEthode?

    Das ist DEIN Job, um DEINEN Abschluss zu bekommen, also setz dich auf den Hosenboden, streng die kleinen, grauen Zellen an und finde heraus, wie deine Forschungsfrage lauten soll. Es könnte helfen, dir vorab einen Überblick zu verschaffen über den Forschungsstand und mögliche methodische Ansätze, damit du eine begründete Entscheidung treffen kannst. Auch ein Blick in die Bildungspläne deines Bundeslandes und vor allem deiner Zielschulart könnte hilfreich sein, um deine Forschungsfrage ggf. weit genug zu fassen für verschiedene Klassenstufen bzw. umgekehrt ggf. eng genug zu fassen, um dich auf eine Klassenstufe- abgestimmt auf deren Bildungsplan- konzentrieren zu können. Besprich beide möglichen Varianten mit deinem Prüfer, ehe du dich vorzeitig auf etwas festlegst, was dieser für gänzlich ungeeignet hält.

    Die Themenfindung ist bereits ein Teil der Leistung, für die du bewertet wirst, also zeig, dass du gelernt hast wissenschaftlich zu arbeiten, nicht, dass du gelernt hast den Weg des geringsten Widerstands zu gehen, indem du andere für dich denken lässt.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • ... also zeig, dass du gelernt hast wissenschaftlich zu arbeiten,.. .

    Hab ich auch nicht gelernt, während des Studiums. Beim ersten Staatsexamen saß ich wie der Ochs vorm Berg beim Prof. und habe eine etwa genauso I konkrete Idee in den Raum geworfen wie die TE und wurde ratlos wieder weggeschickt. Ich hab dann alles alleine gemacht, komplett ohne Hilfe oder Anleitung. Scheint so'n Lehramtsproblem zu sein, ein Haufen Schnulliseminare und einmal am Ende soll man wissenschaftlich arbeiten.

  • Hab ich auch nicht gelernt, während des Studiums. Beim ersten Staatsexamen saß ich wie der Ochs vorm Berg beim Prof. und habe eine etwa genauso I konkrete Idee in den Raum geworfen wie die TE und wurde ratlos wieder weggeschickt. Ich hab dann alles alleine gemacht, komplett ohne Hilfe oder Anleitung. Scheint so'n Lehramtsproblem zu sein, ein Haufen Schnulliseminare und einmal am Ende soll man wissenschaftlich arbeiten.

    Nein, das ist kein generelles Lehramtsproblem, dafür kenne ich zu viele Lehrämtler, die damit gut umgehen konnten. Das hängt vor allem davon ab, wie das Studium organisiert war seitens der Hochschule und welche Art von Arbeit und vor allem Leistungsnachweisen man kennengelernt hat, sowie ergänzend unter Umständen eigenen Präferenzen bei gegebenen Wahlmöglichkeiten. In meiner PO gab es noch mehrere wissenschaftliche Hausarbeiten im Studienverlauf, um genau das trainieren zu können schrittweise, was am Ende in ausführlicher Form gezeigt werden muss. Ich weiß von aktuell Studierenden, die im Lehramtsbachelor keinerlei klassische Hausarbeiten erstellen mussten, was bereits die Bachelorarbeit zu einem kleinen Mysterium gemacht hat, die dafür aber äußerst erfahren sind im Erstellen von Portfolios und Lerntagebüchern. Der Praxisbezug in den Lehramtsstudiengängen kann manchmal eben auch zum Pferdefuß werden. Ich weiß aber zufällig auch, dass es genau deshalb an den meisten Hochschulen Kurse gibt, in denen man wissenschaftliches Schreiben trainieren kann und auch, dass z.B. die von mir angesprochenen Bachelorstudenten durchaus die Wahl hatten etwas intensiver ins wissenschaftliche Arbeiten einzusteigen und dies zu lernen, dies aber für weniger sinnvoll hielten, als besonders schulpraktisch klingende Kurse zu absolvieren.

    Dies geschrieben ist die TE bereits im Masterstudium. Sie hat also bereits eine Bachelorarbeit erfolgreich erstellt und sollte sich insofern ausreichend eingearbeitet haben in diese Art wissenschaftlichen Arbeitens. Das ist also etwas völlig anders als bei dir, die du erst im Staatsexamen erstmalig eine derartige Arbeit erstellen musstest offenbar und zusätzlich nicht ausreichend untestützt wurdest von deinem Prof. Heutzutage haben selbst Hochschulen Willkommenstage für die Eltern ihrer angehenden Studierenden, ich bezweifle insofern, dass es so gar keine Hilfe und Anleitung geben wird...

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hausarbeiten haben wir auch geschrieben, aber das sind ja reine Literaturarbeiten.


    Edit: die TE hat im April schon etwas planlos rumgesucht. Insofern wäre es sicher ratsam, mit der Arbeit erst mal anzufangen und sich an einer Gliederung zu versuchen, mit der man zum Prof gehen könnte. Bücher ausleihen und deren Inhaltsverzeichnisse checken wäre ein erster Schritt.

  • Grundsätzlich finde ich die Idee/Fragestellung hier im Thread schon gut.

    Warum soll man eine Masterarbeit nicht an den Bedürfnissen der Praxis orientieren - wohlwissend, dass man als Studenten noch jenseits der "Praxis" ist. Dann sollte die Frage erlaubt sein.

  • Ich denke, es geht nicht um den Praxisbezug, sondern darum, dass die TE völlig planlos ist und fragt, ob ihr mal jemand die Arbeit abnimmt. Forschungsfrage und Vorgehen bestimmen ist der erste Teil der Abschlussarbeit.

  • Die TE fragt in absolut *jeden* Beitrag, den sie hier schreibt, ob *wir* denn Ideen hätten. *Sie* hat ja offenbar nachhaltig keine.


    Davon abgesehen: Wie ist das denn an deutschen Gymnasien heutzutage, unsere SuS haben bis zur Matura bereits 2 Arbeiten geschrieben, die einen gewissen wissenschaftlichen Standard erfüllen müssen.

  • Davon abgesehen: Wie ist das denn an deutschen Gymnasien heutzutage, unsere SuS haben bis zur Matura bereits 2 Arbeiten geschrieben, die einen gewissen wissenschaftlichen Standard erfüllen müssen.

    Für NRW: Offiziell die Facharbeit in der 11. Klasse / 12. Klasse (im Schuljahr vorm Abijahr).
    Da sind die Ansprüche der Kolleg*innen sehr unterschiedlich (sorry, das muss ich mal sagen). Von "ich fordere es auf dem Niveau ein" (ich, aber auch mit entsprechender, ausführlicher Erklärung im Unterricht, denn die SuS lesen nicht die Broschüre) bis "ach, man soll nicht päpstlicher sein als der Papst, an der Uni ist es im Bachelor auch solala" über -die KuK können es offensichtlich selbst nicht (auch hier sorry, ist aber so) und bewerten es also seeeehr flexibel-.
    Also theoretisch: ja.

    Aber: Theoretisch ist es auch an der Uni so. Und je nach Institut und Veranstaltung (und "Auslastung" der Kurse*) ist es ganz unterschiedlich.

    *ja: zum Beispiel vorletzte Woche erfahren: die (Über)Auslastung der Kurse führt zu einer Senkung der (schon niedrigen) Wörterzahl in einem Seminar dieses Semester. Aufgrund der Anzahl an Studis ist es eh schon kein Seminar mit Referat UND Ausarbeitung sondern eine Vorlesung mit nur noch kleinerer Ausarbeitung. Kreditpunktzahl bleibt.

  • Da sind die Ansprüche der Kolleg*innen sehr unterschiedlich (sorry, das muss ich mal sagen).

    Ja, das ist hier schon auch so. Merke ich allein schon daran, dass meine SuS sich regelmässig über *meine* Anforderungen erschrecken ;) Sowohl Projekt- als auch Maturaarbeit wird bei uns immerhin von zwei Lehrpersonen gelesen, das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass wenigstens einer davon das Niveau auch einfordert. In jedem Fall wurde es aber schon mal gemacht und ist damit bekannt.

  • Ich möchte demnächst in der Mathematikdidaktik meine Abschlussarbeit beginnen. Eine Themenidee habe ich schon mit meinem Prüfer abgesprochen. Ich möchte in die Richtung gehen, dass ich Lernvideos in Verbindung mit dem Feedback bei Aufgaben bei STACK setze. STACK ist ein Programm für digitale Aufgaben, wo man individuelles Feedback für die SuS einarbeiten kann zu allen Fehlvorstellungen. Ich bin mir allerdings noch unsicher, wie meine Forschungsfrage aussehen soll. Ich hätte folgende Idee: Wie können Lernvideos als Feedback auf STACK eingesetzt werden?

    Habt ihr andere Ideen? und Ideen für eine bestimmte MEthode?

    Mh ich steige noch gar nicht ganz durch was STACK überhaupt ist und welche Rolle Fehlvorstellungen hier spielen. Hilft das Tool Fehlvorstellungen sichtbar zu machen? Oder ist das Ziel, dass die Lehrkraft das erkennt und dann entsprechend Feedback gibt? Gibt es aktuell schon ein solches Feedback? Wenn ja in welcher Form? Lernvideos und Feedback sind für mich zwei verschiedene Dinge. Ich kann ein Feedback Video geben oder das ganze Tool mit Lernvideos ggf. aufwerten. Und dann natürlich Untersuchen, ob die Einbindung solcher Videos einen Effekt hat z.B. auf die Leistung. Allerdings brauchst du dann unterschiedliche Untersuchungsgruppen und müsstest Vortests durchführen, denn wenn nachher in der Gruppe ohne Video die Cracks sind oder umgekehrt führt das zu einer Verfälschung der Ergebnisse.

    Statt Lerneffekt könnte man auch andere Effekte Untersuchen. Methoden gibt es da verschiedene je nach Fragestellung. Über Fragebogen, Interviews etc. pp.

  • Gibt es in NRW immer noch die Möglichkeit, anstatt der "Facharbeit" (so hieß sie, als ich in der Oberstufe war) auch einen "Projektkurs" zu belegen, in dem dann zwar auch eine Arbeit verlangt wurde, die aber nicht so "anspruchsvoll" sein musste wie die Facharbeit? Dadurch haben sich einige meiner Klassenkameraden damals vor der Facharbeit drücken können (das war auch das Hauptargument, einen Projektkurs zu wählen), das Erwachen kam an der Uni.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • An meiner Schule gibt es keine Projektkurse (keine Personaldecke dafür und vermutlich auch eine Entscheidung dagegen), also keine Ahnung.
    Noch weniger anspruchsvoll als die Facharbeit? Hola die Waldfee. (Sorry, aber das Niveau ist ja nicht sooo hoch)

  • Noch weniger anspruchsvoll als die Facharbeit? Hola die Waldfee. (Sorry, aber das Niveau ist ja nicht sooo hoch)

    Ja, das haben bei mir damals die Lehrer auch gesagt. "Jeder, der studieren möchte, egal was, sollte die Facharbeit schreiben."

    Wie hoch der Anspruch war, hing stark von den Lehrern ab. Dementsprechend waren einige Lehrer gefragter als andere, hat aber nicht viel gebracht, im Endeffekt wurden die FA fair aufgeteilt, damit nicht ein Lehrer 10 FA korrigiert und einer keine (aufgeteilt auf alle Lehrer, die in der Q1 unterrichtet haben).

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




Werbung