Corona-Sonderzahlung im öffentlichen Dienst

  • Nein, ich glaube dir das schon. Ich weiß ja auch, was meine Frau rausbekommt (allerdings A12 und schlechtere Steuerklasse) - als ihre erste Abrechnung kam, habe ich meine Kündigung dann doch nicht abgegeben.


    Sehr hübsch übrigens das Werbebanner von "Gehalt.de", das ich gerade eingeblendet bekomme:


    - wer's glaubt, wird selig!

    Gehalt.de hat noch andere Kuriositäten zu bieten:


  • Als ich 2013 meine erste Abrechnung bekommen habe (a13, Erfahrungsstufe 3) und feststellen durfte, daß da nach GKV ca. 1.900 € netto übrig geblieben sind, hatte ich innerlich gleich gekündigt. "Und dafür hast Du studiert und dich im Referendariat erniedrigen lassen?" Besser wurde es, als sie zum 1.9.2014 in NRW die Erfahrungsstufen 3 und 4 gestrichen haben und ich entsprechend gleich in Stufe 5 eingruppiert wurde.


    Aber seitdem nölt mein Kollege rum, der ein Jahr vor mir angefangen ist, weil wir gleichzeitig hochgestuft werden und sein "Vorsprung" bei den Erfahrungsstufen weg ist. Soviel zum Thema "Lohnabstand".

    Liegt das Problem nicht in der Tatsache, dass es vielleicht nicht gerecht ist, dass man, wenn man in der GKV ist, auch den Arbeitgeberanteil tragen muss?


    Das Problem liegt doch nicht im Gehalt an sich. Würde man nun 50% deines Beitrages zur GKV "gerechtigkeitshalber" für alle Beamten als Gehaltserhöhung umsetzen, würdest du dich doch weiterhin ungerecht behandelt fühlen, weil du auch weiterhin deutlich weniger hättest, als der Normalfall.

  • Da kann man ja nur neidisch werden! Aber macht ja nichts, wenn der Kita-Leiter in Wiesbaden 10.000 brutto bekommt - deshalb haben wir ja nicht weniger, stimmt's?

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Da kann man ja nur neidisch werden! Aber macht ja nichts, wenn der Kita-Leiter in Wiesbaden 10.000 brutto bekommt - deshalb haben wir ja nicht weniger, stimmt's?

    Genau das. Wobei ich lieber Gärtner in Balingen wäre. Das Gehalt ist nur minimal niedriger, dafür kein Lärm, frische Luft und Bewegung in der Natur. Ich frage mich, wieviele Einträge bei Gehalt.de gelistet sein müssen, damit ein Gehalt veröffentlicht wird oder ob irgendwo noch eine Prüfung auf Schlüssigkeit erfolgt. Ich habe auch Gehälter gesehen, die unterhalb des Mindestlohns liegen. Vielleicht fehlt dort die Möglichkeit anzugeben, dass die Tätigkeit in Teilzeit ausgeübt wird.

  • Würde man nun 50% deines Beitrages zur GKV "gerechtigkeitshalber" für alle Beamten als Gehaltserhöhung umsetzen, würdest du dich doch weiterhin ungerecht behandelt fühlen

    Als gerecht würde ich es empfinden, wenn das "Hamburger Modell" zur Krankenkasse in allen Bundesländern eingeführt wird. Also entweder PKV + Beihilfe oder man verzichtet auf die Beihilfe und dafür zahlt der Arbeitgeber den Arbeitgeberanteil in die GKV.



    Aber macht ja nichts, wenn der Kita-Leiter in Wiesbaden 10.000 brutto bekommt - deshalb haben wir ja nicht weniger, stimmt's?

    Nicht ganz. Wenn viele Berufsgruppen mehr bekommen, konsumieren sie auch mehr und dadurch steigt die Inflationsrate. Bleibe ich jetzt bei meinem Einkommen, habe ich dadurch am Ende bedingt durch die gestiegene Inflation einen Kaufkraftverlust, eben weil "der Kita-Leiter in Wiesbaden" mehr bekommt.


    Ok, der einzelne Kita-Leiter hat zu geringe Auswirkungen auf die Inflation, als das es auffallen würde. Aber wenn große Gruppen in der Gesellschaft mehr bekommen, man selber aber Nullrunden hinnehmen soll, passiert genau das.


    Oder anders: Mein Ur-Opa war bei der Reichsbahn verbeamteter Fahrdienstleiter und als solcher Oberamtmann, was heute Besoldungsgruppe a13 entspricht. Er ist damals mit 125 Reichsmark monatlich nach Hause gegangen. Hätte er über Jahrzehnte Nullrunden hingenommen während alle anderen Werktätigen immer mehr Geld bekommen, hätte die Inflation das Einkommen soweit aufgefressen, daß er heute Grundsicherung beantragen müßte.

  • plattyplus - Ich weiß. Meine Anmerkung war ironisch zu verstehen. Ich bin also ganz bei Deiner weiter oben geäußerten Ansicht, dass eine gewisse Gehaltsspreizung vorhanden sein muss.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Nicht ganz. Wenn viele Berufsgruppen mehr bekommen, konsumieren sie auch mehr und dadurch steigt die Inflationsrate. Bleibe ich jetzt bei meinem Einkommen, habe ich dadurch am Ende bedingt durch die gestiegene Inflation einen Kaufkraftverlust, eben weil "der Kita-Leiter in Wiesbaden" mehr bekommt.

    Hey, das geht aber nicht. Die sollen bitte weiterhin weniger verdienen, damit ich mich nicht einschränken muss. Aber echt. Was denken die sich. <Ironie off>

  • Da die Krankenkasse aber generell bei den Beamten noch vom ausgezahtlen Betrag bezahlt werden muß, während sie beim Angestellten vorab abgeführt wird, denke ich schon, daß das da mit rein gehört. Außerdem haben wir in NRW ja nicht das Hamburger Modell, bei dem die Beamten zwischen der Beihilfe und der Übernahme des Arbeitgeberanteils durch das Land wählen können.

    https://www.asscompact.de/nach…%BCr-beamte-ab-01-oktober

    Warum hast du diese Chance offensichtlich nicht genutzt?

  • Wenn man calmacs Aussage nur als Feststellung betrachtet, dann trifft sie in der Tat zu. Der Lebensstandard orientiert sich auch - sicherlich aber nicht ausschließlich - am Einkommen. Daran ist auch erst einmal nichts verwerflich.

    Die E6-Sekretärin KANN sich nicht mehr leisten, also lebt sie vermutlich in einer Wohnung, kauft im Discounter ein und fährt nicht dreimal im Jahr in Urlaub.

    Der A13-A16 Unterrichtsbeamte kann sich mehr leisten - und es ist wie erwähnt nicht verwerflich, dies auch entsprechend zu tun. Es ist ebenso wenig per se verwerflich, seine unter anderem durch Bildung und Beruf erworbene soziale Stellung mit einem entsprechenden Lebensstandard zu leben. An der GleichWERTIGKEIT der Menschen ändert sich dadurch ja nichts,

    Aber ein Mensch, der mehr verdient, hat nicht zwangsläufig höhere Ausgaben. Wohlhabend zu sein ist nicht teurer als arm zu sein, eher umgekehrt.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Mit hohem Gehalt habe ich tendenziell einen spezialisierteren Beruf, den es nicht an jeder Ecke gibt. Entsprechend habe ich die Pflicht tendenziell weitere Strecken zum Arbeitsplatz zurückzulegen und verbrauche damit entsprechend viel mehr Energie als in den unteren Einkommensgruppen (vgl. Schulsekretärin), die als Verwaltungsfachangestellte genauso in der Kreisverwaltung arbeiten könnte. Ein Umzug ist ausgeschlossen, weil es das Modell der Hausfrauen-Ehe ja nun einmal nicht mehr gibt und entsprechend der Arbeitsort der Frau/Freundin berücksichtigt werden muß. Bringt ja nichts, wenn man selber dann weniger fährt, sie dafür aber mehr fahren muß.

    Es gibt noch weitere Lösungen: Jeder hat eine Wohnung und am Wochenende wohnt man zusammen in einer Wohnung oder man sucht sich eine Freundin/Frau, die in der Nähe der Schule wohnt, an der man arbeitet.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Das machen mehr als du denkst, aber schon während des Studiums. Wo sind denn die MINT-Lehrer?

    Haben ihr Studium abgebrochen. Im Ernst, ich kenne viel mehr ehemalige MINT-LA-Studenten, die abgebrochen haben/exmatrikuliert wurden als Wechsler zum regulären MINT-Studium.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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  • Kirchensteuer: 114,29 €

    Das ist ja freiwillig. Der leichteste Weg, dein Gehalt zu steigern, ist der Austritt aus der Kirche.

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  • Nur mal so (an alle, die glauben, dass man sich als Beamter keine Gedanken um seine Gehaltssituation zu machen braucht):

    Zitat

    Hessische Beamte bekamen jahrelang zu wenig Geld

    Brandmeister, Kommissare, Professoren: Viele Beamte in Hessen wurden mehrere Jahre zu schlecht bezahlt, urteilt der Hessische Verwaltungsgerichtshof. Nun beschäftigt die Entscheidung auch das Bundesverfassungsgericht.

    https://www.spiegel.de/karrier…38-4e2d-b515-875c3ef95947


    In den einzelnen Jahren werde »bis zur Besoldungsgruppe A9, teilweise auch bis zur Besoldungsgruppe A10, der notwendige Mindestabstand zur Grundsicherung für Arbeitssuchende nicht eingehalten«, führte der zuständige 1. Senat seinen Beschluss aus.


    Durch das Abstandsgebot zwischen den Besoldungsgruppen sind wir davon auch mittelbar betroffen.

  • plattyplus - Ich weiß. Meine Anmerkung war ironisch zu verstehen. Ich bin also ganz bei Deiner weiter oben geäußerten Ansicht, dass eine gewisse Gehaltsspreizung vorhanden sein muss.

    Sorry, aber ich kann wirklich nicht ganz nachvollziehen, woher dieser Drang kommt, sich von denen mit vermeintlich geringerem Einkommen unbedingt abgrenzen zu wollen. Was steckt dahinter? Fehlende Anerkennung? Erfolgreichere Geschwister? Das Gefühl, zu den Normalos zu gehören, weil auch viele andere gut und einige besser verdienen?

  • Das ist ja freiwillig. Der leichteste Weg, dein Gehalt zu steigern, ist der Austritt aus der Kirche.

    Kann man machen, die Kirche betreibt aber auch eine Menge sozialer Einrichtungen. Das Geld nach Austritt in Form von Spenden und nachhaltigen Lebensmitteln wieder auszugeben wäre der ethisch einwandfreie Weg:wink2:


    Erfahren wir eigentlich von plattyplus noch, warum er nicht als Techniker arbeiten will, obwohl es denen do viel besser geht?

  • Es gibt noch weitere Lösungen: Jeder hat eine Wohnung und am Wochenende wohnt man zusammen in einer Wohnung oder man sucht sich eine Freundin/Frau, die in der Nähe der Schule wohnt, an der man arbeitet.

    So wie Reise nach Jerusalem, nur mit Frauen statt Stühlen?

  • Kann man machen, die Kirche betreibt aber auch eine Menge sozialer Einrichtungen. Das Geld nach Austritt in Form von Spenden und nachhaltigen Lebensmitteln wieder auszugeben wäre der ethisch einwandfreie Weg :wink2:

    Bin ich dabei. Steht ganz oben auf meiner Liste, wenn ich ein VZ-Gehalt verdiene.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • So wie Reise nach Jerusalem, nur mit Frauen statt Stühlen?

    Das war schon ernst gemeint, gerade der erste Vorschlag ist leicht umzusetzen. Nachteil oder Vorteil ist, dass man seinen Partner nicht so oft sieht. Ich habe selbst schon eine Fernbeziehung geführt, kann durchaus klappen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




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