Corona-Sonderzahlung im öffentlichen Dienst

    • Offizieller Beitrag

    Und wer mit historischen Aspekten aus vorherigen Jahrhunderten Argumentiert ist für mich irgendwo in der gesellschaftlichen Entwicklung stehen geblieben.

    Was nicht heißt, dass es manchmal gut wäre, wenn man Lehrkräften wieder etwas mehr Respekt zukommen lassen würde.

    Dieses Phänomen - in beide Richtungen - trifft man sowohl bei den LehrerInnen als auch bei den Nicht-LehrerInnen an.


    Das hängt im Wesentlichen davon ab, wie andere Menschen vom Sozialstatus und dem sich daraus mitunter ergebenden Standesdünkel (der auch in beide Richtungen funktioniert) ab. Hierbei kommt es den Lehrkräften gegenüber einerseits zu versuchten Abwertungen ihres Status', indem man die Pauschalurteile und Stammtischparolen artig skandiert. Andererseits konnte ich beobachten, dass Menschen sich für ihre eigene Schulzeit und ihre Leistungen rechtfertigen - vorzugsweise in den Fächern, die der/die GesprächspartnerIn unterrichtet.


    Ein Vergleich zwischen Berufsgruppen und dem zugeschriebenen oder wahrgenommenen oder sich angemaßten Sozialstatus ist auch immer eine Frage des Respekts und der Ausstrahlung bzw. mittelbar der natürlichen Autorität, die der/die GesprächspartnerIn wahrnimmt.


    (Ich ertappe mich dabei, dass ich als halbwegs frischgebackener A15er mitunter einen kleinen Standesdünkel als "Studiendirektor" entwickle, weiß aber sehr wohl, dass ich bei Rückkehr in den Schuldienst insbesondere in meinem Kerngeschäft des Unterrichtens, nichts besseres oder schlechteres bin als ein/e A13erIn. Dort mache ich dieselbe Arbeit mit im Wesentlichen derselben Qualifikation.

    In der Behörde bin ich wiederum vom Status her ein Zwitter. Als pädagogischer Mitarbeiter habe ich weder Personalverantwortung, noch großartig Entscheidungsbefugnis und erst recht keine Weisungsbefugnis. Somit bin ich dort ein ganz kleines Rädchen. Von der Besoldungsgruppe her bin ich aber ReferentInnen gleichgestellt.
    Mit der Rückkehr in den Schuldienst würde ich wohl irgendeine Fachkoordination übernehmen, in der ich durchaus in Absprache mit der Schulleitung Entscheidungs- und Weisungsbefugnis bekommen kann. Als dann Mitglied der ESL-Runde könnte ich mir dann einbilden, etwas Besonderes zu sein. Sobald ich dann aber einen Klassenraum betrete, weiß ich wieder, was bzw. wer man wirklich ist. Lehrkraft.)

  • Ich weiß nicht. Als Lehrer arbeitest du eigentlich vollkommen selbstständig nach eigenen Ermessen deine Vorgaben ab. Du bist alleine verantworlich für deine Klasse. Du triffst selber Entscheidungen, legst Schwerpunkte, strukturierst deine Arbeit. Du entscheidest relativ frei über Fortbildungen, Zeiteinteilungen, etc.. Du arbeitest vollberechtigt an der Gestaltung des Schullebens mit. Du entwickelst schulinterne Stoffverteilungspläne, du erarbeitest Konzepte beispielsweise zum Medieneinsatz, du evaluierst selbstständig deine Arbeit und bist an der Schulentwicklung beteiligt. Dein Chef hat nur sehr begrenzte Weisungsbefugnisse bezogen auf deinen Unterricht. Diesen führst du in eigener Verantwortung und mit einer pädagogischen Freiheit durch.


    Das ist kein normaler Angestellter. Mal davon abgesehen, dass kaum ein normaler Angestellter ein vierjähriges Vollzeitstudium plus Anwärterzeit vorweisen wird. Bei Angestellten ist es so, dass der Chef zu einem groß Teil sagt, was er machen soll und wie er es machen soll. Natürlich kann ich als Angestellter Vorschläge machen. Aber letztlich entscheidet der Chef. Die Möglichkeiten der Mitbestimmung, die die Schule bietet, hat kein Angestellter. Bei uns hat vor kurzem die Fachkonferenz einen fachlichen Vorschlag des Schulleiters abgelehnt. Gefällt ihm nicht, konnte er aber nichts machen. Letztlich gibt es nur sehr wenige Bereiche, wo ein Schulleiter direkt seine Vorstellungen durchsetzen kann.

    Ich kenne das auch von "normalen" Angestellten, was du beschreibst. Nicht jeder Lehrer ist Führungskraft, auch bei Angestellten und Arbeitern steht der Chef nicht daneben und kontrolliert alles, was man tut. Ich kenne selbst Arbeiter, auf die deine Beschreibung zutrifft.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Ein Studienrat entspricht einem Major bei der Bundeswehr und ist vom Qualifikationsniveau einem Staatsanwalt oder Arzt gleichzustellen. Nicht umsonst waren historisch die klassischen Honoratioren einer Kleinstadt zu Urgroßvaters Zeiten der Doktor, der Pfarrer, der Richter und der Herr Studienrat. Angesichts dieser selbstverkleinernden Selbsteinschätzung wundern mich die hier geäußerten Ansichten nicht.


    Lehrer neigen nicht nur zur Selbstausbeutung, sondern offenbar auch zu geringem (beruflichen) Selbstbewusstsein. Ich meine übrigens wirklich, dass das Referendariat bewusst dazu beiträgt.

    Staatsanwalt passt vielleicht noch, Arzt ganz sicher nicht. Das Medizinstudium geht mehr als 6 Jahre (Regelstudienzeit) und die Facharztausbildung dauert mehrere Jahre. Da geht LA deutlich schneller. Auch hat ein Arzt viel mehr Verantwortung.

    Lehrer ist ein wichtiger Beruf mit viel Verantwortung, aber nicht mit Ärzten zu vergleichen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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  • Ich denke schon, daß jeder normale Klassenlehrer Personalverantwortung hat. Oder arbeiten wir mit Material, das wir wegwerfen können, wenn wir uns vertan haben? Ich denke nicht.

    Dann hat auch der Busfahrer Personalverantwortung oder allgemein jeder, der mit Menschen arbeitet. Schüler sind aber kein Personal, genauso wenig wie Fahrgäste.

    Nach deiner Logik müsste ein Busfahrer nicht 15€, sondern eher 30€ verdienen, weil er ja Personalverantwortung hat und das besser bezahlt wird. Die Zahlen sind jetzt fiktiv, aber zeigen eine Richtung auf.

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  • Ich bin ehrlich gesagt entgeistert über die Geringschätzung des Berufsprestiges aus den eigenen Reihen und das gering ausgeprägte berufliche Standesbewusstsein.

    Scheinbar bestehen fundamentale Unterschiede in der Selbst- und Berufseinschätzung und dem Verhältnis zur Fachlichkeit.


    Vielleicht wird es Zeit die Unterschiede zwischen den Laufbahnen wieder mehr zu betonen, als zu versuchen die Schulformen zunehmend auswechselbar zu gestalten, ziehe ich daraus als Konsequenz.

    Unterschiede zwischen den Laufbahnen? Also mehr Geld für Gym und BK? Wieso?

    Die Tätigkeit ist je nach Schulform und sogar Schule unterschiedlich, aber gleichwertig.

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  • Würdest Du also sagen, Du respektierst Krankenschwestern nicht?

    Warum sollte DeadPoet das tun? Das ist quasi das Gegenteil seiner Aussage.

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  • Ich bin examinierter Akademiker, der qua Gesetz zu einem untadeligen Lebenswandel verpflichtet ist und die befähigten Schüler auf ein universitäres Studium vorbereiten soll. Eine Vorbildfunktion sollte sich eigentlich von selbst verstehen. Als Beamter sind Lehrer außerdem Stützen der Rechtsstaatlichkeit und Hoheitsträger, die durch Notenselektion entscheidende Verantwortung für den weiteren Lebensweg ihrer Schützlinge tragen. Allein qua Besoldung sind Studienräte Offizieren oder anderen Beamten der höheren Laufbahn gleichgestellt. Gesamtgesellschaftlich stellen Lehrer einen Löwenanteil des Bildungsbürgertums dar.

    Du willst also so viel Geld wie ein Arzt verdienen, weil du nicht kriminell sein darfst? Das darf übrigens niemand.

    Oder weil du SuS "selektierst"?

    Oder weil du dem "Bildungsbürgertum" angehörst?

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  • Staatsanwalt passt vielleicht noch, Arzt ganz sicher nicht. Das Medizinstudium geht mehr als 6 Jahre (Regelstudienzeit) und die Facharztausbildung dauert mehrere Jahre. Da geht LA deutlich schneller. Auch hat ein Arzt viel mehr Verantwortung.

    Lehrer ist ein wichtiger Beruf mit viel Verantwortung, aber nicht mit Ärzten zu vergleichen.

    Die Besoldungsstufen, die für beamtete Ärzte vorgesehen sind, sprechen eine andere Sprache. Studienräte, Richter, Staatsanwälte, Ärzte beim GA bzw. Polizei- oder Gefängnisärzte werden in allen mir bekannten Bundesländern in A13 (bei Staatsanwälten äquivalent R1) eingestellt.


    Geht auch gar nicht viel anders, weil ja bei A16 bereits wieder Schluss ist. Das System muss ja aber auch noch Leitungsfunktionen u.ä. vorhalten. Gleichermaßen verhält es sich mit den Bundeswehr-Ärzten. Da knubbelt sich im Falle eines Bundeswehrzentralkrankenhauses die gesamte Hierarchie einer "normalen" Klinik mit Assistenärzten, Oberärzten, Chefärzten im Raum zwischen A13 und A15.


    Eine Besoldung außerhalb des auch für uns vorgesehenen Systems ist nicht vorgesehen. Das Ergebnis dieser Deckelung nach oben - in Konkurrenz zur sog. freien Wirtschaft - lässt sich überall beobachten. In den nächsten Jahren fällt uns das gehörig auf die Füße.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

    2 Mal editiert, zuletzt von elCaputo ()

  • Die Besoldungsstufen, die für beamtete Ärzte vorgesehen sind, sprechen eine andere Sprache. Studienräte, Staatsanwälte, Polizei- oder Gefängnisärzte werden in allen mir bekannten Bundesländern in A13 (bei Staatsanwälten äquivalent R1) eingestellt.

    Trotzdem kann man Ausbildungszeit oder Verantwortung von Lehrern und Ärzten nicht gleichsetzen.


    Mal in die Runde: Ist es eigentlich so schwer zu akzeptieren, dass es Berufe mit mehr Verantwortung gibt?

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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  • Trotzdem kann man Ausbildungszeit oder Verantwortung von Lehrern und Ärzten nicht gleichsetzen.


    Mal in die Runde: Ist es eigentlich so schwer zu akzeptieren, dass es Berufe mit mehr Verantwortung gibt?

    Ich mag mich irren, aber erstens habe ich das nicht bestritten und zweitens ging es doch primär um Bezahlung und Sozial-Prestige. Beides ist nicht zwingend an Verantwortung (weil schwer zu definieren und zu vergleichen) gekoppelt, wie ja hier bereits mit dem Hinweis auf Busfahrer oder Lokführer ausgeführt wurde.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Studienräte, Richter, Staatsanwälte, Ärzte beim GA bzw. Polizei- oder Gefängnisärzte werden in allen mir bekannten Bundesländern in A13 (bei Staatsanwälten äquivalent R1) eingestellt.

    Das stimmt so nicht ganz. Richter und Staatsanwälte werden nach der R-Besoldung besoldet. Während in der Grundstufe R1 die Anfangsbesoldung noch vergleichbar zu A13 ist, entspricht die höchste Erfahrungsstufe in R1 bereits der in A15. Ärzte beim Gesundheitsamt sind ohne Personalverantwortung in der Regel in der Entgeltgruppe 14, mit Personalverantwortung in 15 eingruppiert. Bei Polizei- und Gefängnisärzten weiß ich es nicht, da mag das stimmen.

  • Im Grunde ist es doch so, dass man beim Weg des Lehramts weiß, was gehaltstechnisch auf einen zu kommt.

    Und von "normalen Angestellte" wird mindestens genauso viel Selbstständigkeit erwartet wie von LehrerInnen. Spätestens dann wenn sie in einer ähnlichen Gehaltsklasse spielen.

  • Wieso? Weil ich umgangssprachlich formuliert habe und anstelle des "RCD = Fehlerstrom-Schutzschalter" einfach von einer "Sicherung" gesprochen habe

    Ja, genau deshalb.

    den man so anschließen kann, daß er auslöst, der Stromkreis aber trotzdem nicht abgeschaltet wird

    Wie willst Du denn das hinbekommen? Mit einer Brücke? Oder indem Du ihn einfach neben den Verteiler legst?

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Das stimmt so nicht ganz. Richter und Staatsanwälte werden nach der R-Besoldung besoldet. Während in der Grundstufe R1 die Anfangsbesoldung noch vergleichbar zu A13 ist, entspricht die höchste Erfahrungsstufe in R1 bereits der in A15. Ärzte beim Gesundheitsamt sind ohne Personalverantwortung in der Regel in der Entgeltgruppe 14, mit Personalverantwortung in 15 eingruppiert. Bei Polizei- und Gefängnisärzten weiß ich es nicht, da mag das stimmen.

    Welcher Staatsanwalt oder Richter wird mit der höchsten Erfahrungsstufe eingestellt? Die Entgeltgruppe 14 beim GA bzw. A14 macht monetär durch den Wefall der allgemeinen Stellenzulage (Strukturzulage in NRW) eine Netto-Differenz von ca 100,- pro Monat zum A13 Studienrat aus.


    Eine nennenswert höhere Vergütung für die ärztliche Tätigkeit (und das war ja das ursprüngliche Thema) kann man das wohl kaum nennen.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Ich würde mir eigentlich wünschen, dass in diesem Forum ein ernsthafter Thread gestartet würde zum Thema "Tarifabschluss 2021". Leider war in der Überschrift das Thema schon nur auf die Corona Prämie bezogen und endete in einem Vergleich "Wer hat den Größten" zwischen verschiedenen Berufsgruppen. Daher meine Frage an Euch und die Mods, sollen wir nochmal einen neuen Thread zum eigentlichen Thema starten?

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Was soll man dazu großartig sagen. Ein Desaster für all jene, die rechnen und die aktuellen Inflationsraten interpretieren können. Für die anderen auch, aber die merken's erst später.


    Corona bietet ja auch mehr Thrill als die Entwicklungen bei den Tarifabschlüssen, an den Zapfsäulen, bei der ungelösten Rentenfrage, den Infrastrukturplänen usw. auch wenn man im Zweifel flächendeckender und unmittelbarer betroffen sein dürfte.

    Von wegen Schuft, ein Zyniker ist ein enttäuschter Idealist!

  • Ich würde mir eigentlich wünschen, dass in diesem Forum ein ernsthafter Thread gestartet würde zum Thema "Tarifabschluss 2021". Leider war in der Überschrift das Thema schon nur auf die Corona Prämie bezogen und endete in einem Vergleich "Wer hat den Größten" zwischen verschiedenen Berufsgruppen. Daher meine Frage an Euch und die Mods, sollen wir nochmal einen neuen Thread zum eigentlichen Thema starten?

    Den Vorschlag finde ich gut :)

  • Ich würde mir eigentlich wünschen, dass in diesem Forum ein ernsthafter Thread gestartet würde zum Thema "Tarifabschluss 2021".

    Da bestünde der erste Irrtum allerdings schon im Titel, denn es handelt sich um den Tarifabschluss 2021-2023, was ziemlich wesentlich ist, um die +2,8% ein zu ordnen.

  • Wie man den Abschluss bewertet, hängt halt auch davon ab, was die Alternative wäre. Schätze, dass 0% Erhöhung wahrscheinlicher wäre als 5% Erhöhung, von daher ist man jetzt ganz gut weggekommen.

    Wie hoch die individuelle Inflationsrate ist, kann natürlich nicht durch die allgemeine Inflationsrate bestimmt werden. Jemanden mit abgezahltem Haus jucken steigende Miet-/Kaufpreise nicht. Jemanden mit niedrigem Stromverbrauch interessieren höhere Strompreise auch wenig usw.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

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  • Ich hatte im letzten Jahr durchaus Wochen mit 60 Stunden. Als ich noch in der freien Wirtschaft war, hatten wir eine Zeiterfassung. Überstunden wurden abgebummelt oder ausgezahlt.

    Ich nicht (und ich wage mal zu behaupten, dass ich noch nie in meinem ganzen Lehrerleben - auch nicht im Ref - eine 60-Stunden-Woche gehabt habe). Wie ich bereits mehrmals schrieb: Bei mir gibt es durchaus Wochen, wo ich mehr als "normalerweise" arbeite, dann aber auch mal ruhige Wochen, wo ich recht wenig zu tun haben. Und mein Lebensgefährte arbeitet in einem Betrieb, wo Überstunden "zum Wohle des Unternehmens" gemacht werden; da wird nichts erfasst und dementsprechend auch nichts abgebummelt oder ausgezahlt.

    Tja, anekdotische Evidenz mal wieder.

    Bei uns in der Schule sehen wir uns in einer Garantenstellung, wir haben dafür geradezustehen, daß nur Facharbeiter/Gesellen auf die Bevölkerung losgelassen werden, die es auch wirklich können.

    Ihr als Schule seid doch gar nicht dafür verantwortlich, dass jemand seinen/ihren Gesell*innenbrief erhält. Das ist doch Sache der Kammern. Es kann doch auch jemand seine/ihre Kammer-Abschlussprüfung bestehen und trotzdem nur ein Abgangszeugnis von der Berufsschule erhalten.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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