Differenzierte Kursarbeiten Sek1 Gesamtschule NRW

  • Liebe Kolleginnen und Kollegen,


    Wir sind kurz vor Weihnachten in den Fachschaften Mathe/Deutsch/Englisch darauf hingewiesen worden, dass man für jeden Kurs 3 Niveaustufen in den Kursarbeiten anbieten muss.

    Konkret bedeutet das zB für Englisch im Erweiterungskurs Jg. 7, dass ich 3 Arbeiten konzipieren muss und die Kollegen in den Grundkursen auch 3 Arbeiten.

    Mir ist diese Regelung ehrlich gesagt neu und ich habe dazu nichts verbindliches gefunden. Wir handhabt ihr das an anderen Schulen?

    Zur Info: Wir sind eine Gesamtschule in NRW.

  • Sauerlandkind

    Hat den Titel des Themas von „Differenzierte Kurzarbeiten Sekt Gesamtschule NRW“ zu „Differenzierte Kursarbeiten Sekt Gesamtschule NRW“ geändert.
  • Vor der Differenzierung (Kl. 5-6) : Eine Klassenarbeit für alle schülerInnen ggf mit Zusatzaufgaben


    Innere Differenzierung (Kl. 7-8) : 2 KAs 1x G-Kurs Niveau für G-Kurs SchülerInnen 1x E-Kurs Niveau für E-Kurs Schülerinnen. Wenn ich überlege einen G-Kurs Schüler hochzustufen, so kann dieser auch vorher schonmal eine E-Kurs Arbeit schreiben


    Äußere Differenzierung (Kl. 9-10) : Eine Klassenarbeit für das jeweilige Niveau


    Von einer Vorgabe 3 verschiedene Klassenarbeiten zu erstellen, habe ich noch nie etwas von gehört. Gerade wenn man einen nach außen differenzierten Kurs unterrichtet…

    Holy Moses met the Pharaoh

    Yeah, he tried to set him straight

    Looked him in the eye,

    "Let my people go!"

    Holy Moses on the mountain

    High above the golden calf

    Went to get the Ten Commandments

    Yeah, he's just gonna break 'em in half!

  • Dumme Frage: Äußern sich differenzierte Kursarbeiten in einem differnzierten Zeugnis? Oder wie soll das dann gewertet werden?

    Die Kinder haben sobald es E/G Kurse gibt ein Niveau auf dem sie lernen und bewerten werden. Also ein Kind was sehr gute G Kursarbeiten schreibt bekommt auf die 1 (und dann kann überlegt werden ob man das Kind hochstuft). Ein Kind das mangelhafte E Kursarbeiten schreibt, bekommst auch eine 5 (und dann wird das Kind ggf runtergestuft).


    Wenn es um die Frage geht, ob ein Kind die Quali bekommt, so ist als Beispiel die Note 3 im Erweiterungskurs eine Grundkurs 2.

    Holy Moses met the Pharaoh

    Yeah, he tried to set him straight

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  • Dumme Frage: Äußern sich differenzierte Kursarbeiten in einem differnzierten Zeugnis? Oder wie soll das dann gewertet werden?

    Das ist wie hier in BW mit G-M-E-Niveau: Anderes Niveau =andere KA= Niveau wird im Zeugnis entsprechend ausgewiesen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • chilipaprika

    Hat den Titel des Themas von „Differenzierte Kursarbeiten Sekt Gesamtschule NRW“ zu „Differenzierte Kursarbeiten Sek1 Gesamtschule NRW“ geändert.
  • Das ist wie hier in BW mit G-M-E-Niveau: Anderes Niveau =andere KA= Niveau wird im Zeugnis entsprechend ausgewiesen.

    Kleiner Nachtrag für O. Meier (Leerzeichen enthalten): Die Gleichheitszeichen sind selbstredend mathematisch völlig inkorrekt an dieser Stelle, weil keine inhaltliche Gleichheit gegeben ist. Ich übersetze also, ehe ein entsprechender Kommentar erfolgt:


    G-M-E-Niveau führen zu jeweils unterschiedlichen Klassenarbeiten. Das jeweilige Niveau auf dem beschult wurde wird (je nach Schulform fachweise oder insgesamt) im Zeugnis entsprechend ausgewiesen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • PLONK

    Verstehe, wenn es keinen Stein des Anstoßes gibt (weil ausgeräumt), ist genau das so doof und anstößig und fad, dass man gar nicht mehr reden mag. Auch gut.:hammer:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ich kenne eine Gesamtschule, die macht das VOR der Differnzierung in E- und G- Kurse so (also in Mathe und Englisch in Jahrgang 5&6 und in Deutsch in Jahrgang 5-8). Die SuS wählen die jeweilige Arbeit auf drei Niveaustufen aus. Je nachdem, welches Niveau man wählt, gibt es mehr Hilfen/sind die Aufgaben leichter. Die Gesamtpunktzahl, also Note "sehr gut", kann man nur mit der "schweren" Arbeit erreichen. Mit der Mittleren Arbeit kann man maximal ein "gut" erreichen und mit der leichten Arbeit maximal ein "befriedigend".


    Dass innerhalb der sowieso schon differenzierten Kurse nochmal drei unterschiedliche Arbeiten gestellt werden sollen, widerspricht doch der Logik. So könnte ja theoretisch die einfachste E-Kurs Arbeit auf G-Kurs-Niveau sein. Ich denke nicht, dass es dafür eine rechtliche Grundlage gibt und das somit angeordnet werden kann.

  • Die Gesamtpunktzahl, also Note "sehr gut", kann man nur mit der "schweren" Arbeit erreichen. Mit der Mittleren Arbeit kann man maximal ein "gut" erreichen und mit der leichten Arbeit maximal ein "befriedigend".

    was hat das denn dann mit Differenzierung zu tun, wenn nicht jeder Schüler und jede Schülerin die selben Chancen erhält? Differenzieren bedeutet, dass jeder Schüler und jede Schülerin die Möglichkeit hat auf seiner oder ihrer Niveaustufe zu arbeiten und FAIR bewerten zu werden. Dass SchülerInnen, die auf dem untersten Niveau lernen, maximal die Möglichkeit haben eine 3 zu erreichen ist so ziemlich das Gegenteil von vernünftiger Differenzierung. Da kannst du die Kinder auch gleich alle das oberste Niveau schreiben lassen…

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  • Hallo!

    Ich hatte zu diesem Thema mal eine Fortbildung. Dort wurde gesagt, dass in jeder Arbeit die 3 Anforderungsbereiche abgedeckt werden müssen und es für jeden der Bereiche Hilfekarten geben müsse. Punkte dürften für die Nutzung nicht abgezogen werden. (Total irre). Durch den Einsatz der Hilfekarten kann jedoch das Niveau (E-G) ermittelt werden und der Schüler hätte dennoch immer die Gelegenheit, die höhere Niveaustufe und eine gute Note zu erlangen. Das war ganz offiziell das Ziel: Auch schwache HS müssen gute Noten schreiben können.

    Praktisch bedeutet das, dass ein Schüler der 5 die gesamte Arbeit mit Hilfekarten bewältigt, und dann eine Note sehr gut auf HS Niveau erhält. Schafft er es ohne, hat er eine Note sehr gut auf Gym Niveau. Später wird diese Differenzierung noch auf die E- und G-Kurse übernommen.

    Auch hier hat der Schüler dann, wie oben beschrieben, die Chance, ohne Hilfen auf eine sehr gute Note mit dem Niveau E zu gelangen. Benutzt besagter G- Kurs Schüler regelmäßig die Hilfen, kann er eine gute HS Bewertung erwarten aber nicht automatisch beim nächsten ES darauf pochen, in den E-Kurs zu wechseln.

    Die Hilfestellungen nehmen in den Jahrgängen immer weiter ab. Den SuS wird deutlich gemacht, dass sie beim Kurswechsel in der Regel eine Note absacken.

    Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich...

  • So in etwa stellt sich unser didaktischer Leiter das auch vor, zB kann man dann im EKurs Mathe 9 (äußere Differenzierung) mit der leichteren Arbeit auf eine 3 maximal kommen, aber eben nicht auf eine 5 wie mit der schwierigeren Arbeit...

    Wir fragen als Fachschaft da am Montag aber auch nochmal nach, wir fanden das auch alles sehr diffus ...

  • Als Erwachsener das zu lesen, verursacht schon einen Gehirnknoten, aber ich stelle mir gerade vor, ich müsste als Kind ständig selbst einschätzen, was das richtige Niveau für mich sein könnte... Innerlich und äußerlich zu differenzieren klingt für mich zunächst auch nach einem Widerspruch und implizit wieder nach der diffusen Angst, dass ein Kind über- oder unterfordert sein könnte, wenn es mal doch auf dem selben Niveau wie die Klassenkameraden arbeitet.

  • So in etwa stellt sich unser didaktischer Leiter das auch vor, zB kann man dann im EKurs Mathe 9 (äußere Differenzierung) mit der leichteren Arbeit auf eine 3 maximal kommen, aber eben nicht auf eine 5 wie mit der schwierigeren Arbeit...

    Wir fragen als Fachschaft da am Montag aber auch nochmal nach, wir fanden das auch alles sehr diffus ...

    Ist halt auch deprimierend für die Kinder, wenn sie sehen, dass mit Hilfen die KAs gut meistern können und dann doch nur befriedigende Noten maximal bekommen. Finde ich gerade bei den Kleinen sehr schwierig

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  • Als Erwachsener das zu lesen, verursacht schon einen Gehirnknoten, aber ich stelle mir gerade vor, ich müsste als Kind ständig selbst einschätzen, was das richtige Niveau für mich sein könnte... Innerlich und äußerlich zu differenzieren klingt für mich zunächst auch nach einem Widerspruch und implizit wieder nach der diffusen Angst, dass ein Kind über- oder unterfordert sein könnte, wenn es mal doch auf dem selben Niveau wie die Klassenkameraden arbeitet.

    Nee nee, es wird ja entweder erst innerhalb des Klassenverbandes (7/8) und dann nach außen im Kursverband(9/10) [Mathe] differenziert. In der 7 und 8 soll so ein gleitender Übergang zwischen den Niveaustufen möglich sein. Meiner Erfahrung nach ist ein Wechsel sobald die Kids im Kursverband lernen sehr sehr schwierig. Gerade wenn dann nochmal zur 10. klasse gewechselt wird- weil das Kind nun doch in die Oberstufe will- geht das häufig schief (gerade wenn die 10 schon angefangen hat).

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  • Ich habe den Eingangsbeitrag aber so verstanden, dass im Kurs mit erhöhtem Anforderungsniveau und im Kurs mit grundlegendem Anforderungsniveau innerlich differenziert werden soll. Daher verstehe ich jetzt deine Antwort auf meinen Kommentar in diesem Kontext nicht so ganz.

  • Hallo,


    ich unterrichte auch an einer Gesamtschule in NRW. Da dachte ich, melde ich mich hier mal an, als ich das gelesen habe ;)


    Bei uns ist es ähnlich wie auch von Andrew geschildert.


    Bei den Arbeiten im E- und G-Kurs schreiben die SuS bei uns die gleiche Arbeit - sie haben aber bei einzelnen Aufgaben i.d.R. noch eine Wahlmöglichkeit (leichtere Aufgaben geben weniger Punkte). Ich übertreibe es an der Stelle aber nicht, weil es natürlich auch Zeit kostet, erst einmal zu entscheiden, welche Aufgabe man denn nimmt. Man kann also immer noch ziemlich gut abschneiden, auch wenn man an ein oder zwei Stellen die jeweils leichtere Aufgabe wählt.


    Ich finde es wichtig, dass die Kinder auch einfach mal ein "Niveau" haben, an dem sie sich orientieren. Keine wilde Binnendifferenzierung. Es gibt Erwartungen, die sie erfüllen sollten. Es gibt ein "Minimum".


    Binnendifferenzierung in Form von zusätzl. Unterstützung im Unterricht? ja. Aber Binnendifferenzierung im Sinne von: "Bearbeite mal andere Aufgaben, die leichter sind." Nein. (Ausgenommen: Die SuS befinden sich noch nicht in getrennten Kursen)


    Genauso halte ich es auch nicht für sinnvoll, verschiedene KAs in einem E- oder G-Kurs zu haben. Hier ist ja schon eine äußere Differenzierung erfolgt. Die Kinder werden durch diesen Schnickschnack auch nicht klüger. Ich glaube eher, dass die Leistungen dadurch sogar abnehmen. Die, die sich wenig zutrauen, werden ja nie mehr eine 1 oder 2 erreichen können. Wie traurig.


    Pädagogisch und didaktisch ist das ein Fehlgriff. Und vom Land und den Bezirksregierungen wird das meines Wissens auch nicht gefordert.


    Dazu kommt noch, dass es eine Schikane der Korrekturlehrer darstellt. Die arbeiten meist eh schon mehr als so manch anderer. Du solltest "Verbündete" suchen und diesen Kram in der Fachschaft noch einmal ansprechen. Wenn das nicht klappt und du dich dieser Willkür beugen musst, überlege dir am besten, wie du den Aufwand gering hältst. Beispiel: Alle haben die gleichen Aufgaben, aber die beiden leichteren Arbeiten haben eine Extraseite mit Hilfen (die leichteste hat dann eben schon konkrete Hinweise). Dann musst du nicht zig verschiedene Aufgaben stellen. Wenn jemand nachfragt, kannst du ja sagen, dass du dich an die Vorgaben gehalten hast. Hast du ja auch - die Arbeiten waren ja anders.


    Schon faszinierend, wie weit der Differenzierungswahn zum Teil getrieben wird.

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