9-Euro-Ticket

  • Warum ist da das Pedelec "toll" und das Motorrad "böse"?

    Ich verstehe die Frage nicht. Ich finde Strommofas nicht toll. Ich versteh nicht, warum man überall 'nen Motor anbasteln muss. Was ist so schlimm daran, sich mal aus eigener Kraft zu bewegen?

  • Die wirklich guten Sharing-Angebote gibt es nur direkt in Großstädten und selbst da längst nicht in jedem Stadtviertel. Auf dem Land sieht man aber auch solche Elektro“tret“Roller, die sind aber privat angeschafft.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man von Pedelecs redet, finden die alle ganz toll

    Ich nicht. Als Autoersatz okay, mehr: naja. Muss jeder selber wissen.


    Unterschied Mofa - Pedelec.

    Das Pedelec hat zwar auch einen Motor, aber der unterstützten nur. Du musst also schon bewusst treten, damit der Motor Leistung liefert.


    Bei der Mofa musst du nicht selber treten, sondern steuerst das Gas ... ähm ... per Pedal? Handgriff? Auf jeden Fall ist das von deinem eigenen Antreiben unabhängig

  • Bei Pedelecs wird der Fahrradfahrer nur unterstützt, wenn er selbst tritt. Je schneller man tritt, desto stärker ist die Unterstützung. Wer nicht mehr Radfahren kann (d.h. nicht mehr treten kann), kann daher auch kein Pedelec fahren. Und wer schneller als 25 km/h fahren möchte, muss das Pedelec sowieso ohne Unterstützung weiter beschleunigen. Schwächere Fahrer werden daher nicht schneller als 25 km/h und erreichen diese Geschwindigkeit auch nicht unbedingt. Mit einem Rennrad kann man bei gleichem Energieeinsatz daher deutlich schneller am Ziel sein.


    Um Mofa zu fahren, muss man quasi nur auf dem Mofa sitzen können. Es unterstütz nicht nur den Radfahrer sondern fährt auch alleine.

  • Bei uns kommen immer mehr Kollegen mit Pedelecs statt Autos zur Schule. Es ist günstiger im Unterhalt, aber bei Hügeln nicht so schweißtreibend. (Entfernung Wohnung - Schule zwischen 10 und 30 km)


    Die erste wurde noch belächelt, inzwischen überlegen viele (ich auch).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • setzt ja voraus, dass "man" fit genug ist, überhaupt mit dem Rad zu fahren.

    Sicher, dass es so herum stimmt? Man fährt nicht Rad, weil man nicht fit genug ist? Oder verwechselt man mal wieder Ursache und Wirkung? Dann wäre man nicht fit genug, weil man nicht Rad fährt.


    Radeln braucht auf die gleiche Strecke ein Zehntel der Energie einer Fußgängerin. Wie „unfit“ will man sein, dass man die nicht aufbringen kann. Und wie „unfit“ will man sein, dass man denn Motor eines Strommofas nicht getriggert bekommt?


    Wirklich? E-Biken nur für die ganz Harten? Man muss erst noch auf der Couch sitzen, bis man fit genug ist?

  • Man muss erstmal überhaupt ein E-Bike besitzen. Ist ja auch nicht ganz günstig. (Natürlich teurer als ein Auto, aber wenn man das Auto so oder so benötigt, dann ist vielleicht kein Geld für ein E-Bike noch zusätzlich da.)

    Ja, stimmt. Erstmal 30.000 Flocken in eine Blechdose investieren. Dann sind keine 3.000 Kröten für ein Radl mehr da. Radln ist einfach zu teuer.


    Habt ihr auch immer so’n Durst? Nachdem ich den Schampus gekauft habe, konnte ich mir kein Wasser mehr leisten. Da müsste die Politik mal etwas tun.

  • Mir macht ebike Spaß, man ist schnell auf Geschwindigkeit und kommt auch auf längeren oder hügeligen Strecken nicht verschwitzt an. Ansonsten muss man schon ordentlich treten, wenn man über 25km/h erreicht hat und halten will. Und je nach Modus ist die Unterstützung des Motors ja auch unterschiedlich stark.


    Ob ich ohne das Jobrad Angebot über den Arbeitgeber meines Mannes nun eins hätte, weiß ich nicht. Wäre ich vielleicht doch zu geizig für den Spaß. So bin ich happy mit dem Teil. (Und froh das wir noch gerade rechtzeitig was gefunden haben, was auch auf Lager war. Ansonsten wirklich lange Lieferzeiten, wenn man spezielle Wünsche hat)

  • Carsharing und Lastenrad-Sharing sind die wichtigen Aspekte damit alles gelingen kann.
    Meine Groß-Einkäufe (ja auch 4-5 Kisten Bier, eine Waschmaschine oder Spülmaschine) mache ich mit dem Lastenrad.

    Alles andere zu Fuß oder mit der Satteltasche.


    Das Problem ist meist, das Auto ist da, die Wege und der Alltag haben sich daran angepasst. Da auszubrechen ist schwer ohne Frage.


    Ich lege mir (ja ich bin alleine) meine Termine so, dass ich es mit Bus/Bahn/Rad schaffen kann und kommuniziere das auch so.


    Häufig sind (in den Städten und davon haben wir verdammt viele) die Zweitwagen nur dazu da, die Kinder zur Kita zu fahren.

    Das liegt sicherlich auch mit an unflexiblen Arbeitgebern! Auch da müsste angesetzt werden.


    Eigentlich wollte ich gar nicht so viel schreiben, habe gerade gestern nur wieder festgestellt, der Sprit ist noch nicht teuer genug. So viel Verkehr in und um Düsseldorf und fast alle Autos nur einfach besetzt.


    Es geht auch nicht um ein Verbot von Autos aber um eine klare Reduzierung von Autofahrten.

  • Ja, stimmt. Erstmal 30.000 Flocken in eine Blechdose investieren. Dann sind keine 3.000 Kröten für ein Radl mehr da. Radln ist einfach zu teuer.


    Habt ihr auch immer so’n Durst? Nachdem ich den Schampus gekauft habe, konnte ich mir kein Wasser mehr leisten. Da müsste die Politik mal etwas tun.

    Ich glaube nicht, dass der Großteil der Bevölkerung in Deutschland Autos für 30.000 Euro kauft. Wir haben noch nie einen Neuwagen gekauft und unsere Autos haben beim Kauf höchstens knapp über 10.000 Euro gekostet. Mehr würde ich auch nicht ausgeben wollen. Das Auto wird bei uns definitiv benötigt, anders geht es hier nicht. (Zu meiner Arbeit wäre ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln ca. 1,5 Stunden einfache Strecke unterwegs, mit dem Auto ist es eine knappe halbe Stunde. Zu meinen Schwiegereltern fahren wir 10 Minuten mit dem Auto, mit der S-Bahn wären wir knapp eine Stunde unterwegs. Zu meinen Eltern fahren wir eine knappe Stunde, mit der Bahn wären es 2,5 Stunden. Wenn mein Kind aus der Schule abgeholt werden müsste - was ja mal vorkommen kann und auch schon vorgekommen ist, wäre ich von meiner Schule geschätzte zwei Stunden unterwegs, statt 10-15 Minuten mit dem Auto. Und so könnte man noch ganz viele Beispiel finden.)

    Da überlegt man echt, ob man noch 1-2 E-Bikes für weitere paar Tausend Euro kaufen möchte - ZUSÄTZLICH zum Auto.


    Der Vergleich mit Schampus hinkt, weil das die wenigsten Leute zum Durstlöschen kaufen. Das Auto ist aber nun mal in vielen Gegenden absolut NOTWENDIG, anders geht es gar nicht. Lebt man in einer größeren Stadt mit guten Angeboten im öffentlichen Nahverkehr, sieht es natürlich anders aus.


    Und noch eine Anmerkung: Wir nutzen wirklich auch gerne öffentliche Verkehrsmittel, wenn es passt. Ich fahre eigentlich NIE mit dem Auto in die Stadt, weil es da gute andere Möglichkeiten gibt. Oder auch in den Urlaub fahren wir gerne mit der Bahn, wenn es sich anbietet.

  • Das Problem ist meist, das Auto ist da, die Wege und der Alltag haben sich daran angepasst. Da auszubrechen ist schwer ohne Frage.

    Richtig, vor allem muss man wollen. Und wie oben jemand schrieb, die Städte wurden für den Autoverkehr angelegt und optimiert, weil in den 50er-70er Jahren Autos selten, toll und ein Zeichen von Wohlstand waren.


    Wer am Arsch der Welt wohnt, der braucht halt ein Auto und das wäre auch kein Problem, aber die Städte müssten umstrukturiert, der Nahverkehr ausgebaut werden, auch der Güterverkehr muss auf die Schiene und das ist ewig bekannt. Deutschland ist extrem hinterher wie mit so vielem.

  • Eigentlich wollte ich gar nicht so viel schreiben, habe gerade gestern nur wieder festgestellt, der Sprit ist noch nicht teuer genug. So viel Verkehr in und um Düsseldorf und fast alle Autos nur einfach besetzt.

    Auch in Düsseldorf ist der ÖPNV alles andere als optimal. Ich hatte mehrere Jahre einen Arbeitsweg direkt an der sogenannten "Wehrhahn-Linie". Wenn man die Fußwege mit einrechnet, habe ich an keinem Tag jemals so lange im Stau gestanden (meist gar nicht, ich finde auch, dass gerade in Düsseldorf eher wenig Verkehr ist für eine Stadt dieser Größe), wie die reguläre Bahnfahrt gedauert hätte. Und es geht hier im die "Prestige U-Bahn" als Vergleich.

  • Ja, stimmt. Erstmal 30.000 Flocken in eine Blechdose investieren. Dann sind keine 3.000 Kröten für ein Radl mehr da. Radln ist einfach zu teuer.

    Ich würde weder 30.000 in eine "Blechdose" investieren noch 3.000 in ein "Radl".


    Eher 3000 für ein Auto und 300 für ein Rad, eher weniger.

  • Eher 3000 für ein Auto und 300 für ein Rad, eher weniger.

    Das klingt durchaus so, als wenn sich das ab A12 aufwärts finanzieren ließe.


    So oder so. Wenn sich vom Preis eines Kraftwagens zehn Fahrräder finanzieren lassen, leuchtet mir „Fahrrad zu teuer“ nicht ein. Und da haben wir noch nicht über Betrieb und Unterhalt gesprochen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich glaube nicht, dass der Großteil der Bevölkerung in Deutschland Autos für 30.000 Euro kauft.

    Schöner Strohmann. Um den Preis fürs Auto in absoluten Zahlen geht es doch gar nicht. Es geht um die Relation, dass ein Fahrrad sowohl in Anschaffung als auch in Betrieb ein preiswerter Einstieg in die Mobilität ist.


    Aber trotzdem ist für Auto immer Geld da, aber Fahrrad zu teuer. Echt?


    Mal abgesehen davon, dass ein „Auto nunmal haben“ zu müssen eine derart einschränkende Situation darstellt, dass ich diese dringend vermeiden wollte, kann man ein Fahrrad sehr wohl durch die ersparten Betriebskosten für unterlassene Autofahrten gegenfinanzieren.


    Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Je schneller man tritt, desto stärker ist die Unterstützung.

    Ja, bei einigen Modellen (meist preiswerten) wird tatsächlich nur die Pedalbewegung gemessen. Da hat man dann quasi zwei Gaspedale. Entsprechend schnell ist bei derartigem Klump der Akku leer.


    Intelligentere Systeme messen zum Beispiel das Drehmoment und regeln danach. Da muss man dann tatsächlich noch eigene Bewegung investieren.


    Nichtsdestotrotz werden die Motoren (bei gleichen Nennwerten) immer leistungsstärker und die Akkus im fetter, so dass am Ende nur noch wenig Beinkraft für einen relevanten Vorschub nötig ist. Riesig ist der Unterschied zum Mofa mit Handgas dann nicht mehr.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich verstehe die Frage nicht.

    Ich auch nicht. Ich kannte e-Motorräder bislang nicht und das von plattyplus verlinkte sieht durchaus schick aus. Aber ich kenne niemanden, der je über ein e-Motorrad nachgedacht hätte oder es gar schlechter fände als eine e-Rad. Ich kenne auch keinen, der sein e-bike tunen würde, das nutzen in meinem Bekanntenkreis nur Senior*innen.


    Ich frage mich deswegen generell, wer e-Räder kauft. Ersetzen damit viele Menschen wirklich Autofahrten oder ist es eher für ältere Damen und Herren, die damit Radtouren machen, weil es weniger anstrengend ist als Radfahren? Statistisch gesehen würde mich das interessieren.


    Und dann bleibt die Frage, ob die Herstellung und Entsorgung von e-Motoren nicht noch ein riesen Desaster ist und noch geben wird. Ich vermute, am Ende hilft nur Verzicht und nicht noch mehr Produktion von Gütern. Oder eine neue Technologie...

  • Ich frage mich deswegen generell, wer e-Räder kauft. Ersetzen damit viele Menschen wirklich Autofahrten oder ist es eher für ältere Damen und Herren, die damit Radtouren machen, weil es weniger anstrengend ist als Radfahren? Statistisch gesehen würde mich das interessieren.

    In meiner Heimat auf dem Land: Ganz klar zweiteres. Aber auch nur ab 20 Grad und strahlendem Sonnenschein tagsüber. Aber nur Touren. Damit geht man doch nicht EINKAUFEN, dafür hat man doch das AUTO ;)


    In der Stadt kann man hochwertige Fahrräder aber auch nur bei sicherer Stellplatzsituation verwenden, sonst sind die schneller weg als man schauen kann.

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