Versetzung einfach nicht erfolgreich

  • Hallo liebes Forum,
    die ersten Versetzungen sind ja schon raus und nun wollte ich euch mal nach eurer Meinung fragen. Ich bin schon richtig depri.
    Ich arbeite 75 km von meinem Wohnort entfernt (Fahrtzeit 1 Stunde) und versuche nun seit 12 (!!!) Jahren versetzt zu werden. Ich habe zwei Kinder (inzwischen sind sie schon 9 und 11), bin verheiratet und arbeite in Teilzeit.

    Ich habe meinen Versetzungsantrag sehr offen gestellt:

    - ich habe meine Stundenzahl weit angegeben ( 8 -28 Stunden)
    - ich habe 9 Schulen draufstehen

    - ich habe schon einmal über eine Landtagsabgeordnete meinen Versetzungsantrag weitergeben lassen

    - ich habe mich bei einigen Schulen vorgestellt und bei zwei Schulen auch schon mal als Abordnung gearbeitet


    Was kann ich noch tun? Woran liegt es nur, dass es bei mir einfach nichts wird? Ich mache sehr viel außerunterrichtliche Aktionen und bin auch bereit, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen.
    ich möchte in den Raum Regensburg, ich weiß, dass der beliebt ist, aber ich habe wie gesagt schon viele Schulen angegeben. Meine Fächerkombi ist Mu/KR.


    Hat jemand einen Tipp für mich? In meinem Bekanntenkreis bin ich nun wirklich die ALLERLETZTE, die immer noch wartet (am Montag haben es die letzten, die genauso lange warten wie ich erfahren).

    Ich bin ratlos und weiß nicht, wie ich mich für kommendes Schuljahr motivieren soll, wenn es wieder nichts wird....
    LG

  • Hallo,

    ich weiß dass das eine unbefriegende Antwort/Frage ist, aber: Spricht da was gegen, deinen Lebensmittelpunkt richtung Schule zu bewegen? Es muss ja nicht die vollen 75km sein. Aber 40km machen da auch schon einen Unterschied. und zu Freunden/Familie im alten Lebenmittelpunkt ist es auch nicht sooo weit?

  • Hast du einmal bei der abgebenden Schule und dem abgebenden Schulamt bzw. der Regierung nachgefragt?

    Bei uns hat die Schulleitung erfolgreich eine Versetzung verhindert, weil die Kollegin zu viel Spezialwissen hatte und an unserer Schule gebraucht wurde.

    Der Verdacht liegt bei mir nahe, dass es bei dir ähnlich sein könnte:

    Du hast ein Mangelfach, bist engagiert und wirst deswegen an deiner Schule gebraucht.

    Irgendwo hakt die Freigabe.

    Zuerst brauchst du quasi eine Freigabe durch das Schulamt und die können das verhindern. Ich würde mit Schulleitung und zuständigem Schulrat beim Schulamt oder Regierung - wer halt nach dem Schulleiter für dich zuständig ist - persönlich reden.

    Ich denke Regensburg würde dich bei dem Mangelfach mit Kusshand nehmen.

  • Ich danke euch sehr für eure Antworten.

    Zum Thema Lebensmittelpunkt verlagern:
    Wir haben vor 8 Jahren darüber nachgedacht, aber uns dann auch verschiedenen Gründen (Krankheit meiner Eltern, Familie, Ehrenämter, Beruf meines Mannes...) dagegen entschieden und ein Haus gebaut. Ich dachte, ich könnte das mit der Versetzung "aussitzen" :(
    Inzwischen ist dies also leider keine Option mehr.


    Zum Thema Verhinderung der Versetzung:
    Unsere Schulleitung betont eigentlich immer, dass sie keinem im Weg steht. Es sind auch die letzten Jahre einige engagierte Kollegen versetzt worden, die sie gerne behalten hätten. Deswegen kann ich mir das eigentlich nicht vorstellen. Aber man weiß natürlich nie. Bei uns ist direkt das Kultusministerium zuständig; Schulämter oder Schulräte gibt es nicht - da ist es immer schwer, einen Ansprechpartner zu finden bzw. man "darf" dort ja auch nicht anrufen. Aber ich werde auf jeden Fall nochmal das persönliche Gespräch suchen und mal schauen, ob ich mich danach irgendwie erkundigen kann. Danke für den Tipp.
    Die Regensburger Schulen betonen auf Nachfrage schon immer, dass sie keinen Bedarf für meine Fächerkombi haben - pro Realschule reichen im Notfall zwei Lehrkräfte bzw. Musik fällt dann halt einfach aus... ist ja ab der 7. Klasse nur einstündig.


    Und zum letzten Tipp:
    Ich fürchte, ich habe schlechte Chancen auf eine Funktionsstelle. Aber wenn das natürlich der Weg "nach draußen" ist, werde ich in Zukunft auch diesen Rat befolgen.

  • Ich würde mit dem für dich zuständigen Ministerialbeauftragten einen Termin ausmachen. Der sitzt in der Regierung.

    https://www.km.bayern.de/minis…ealschule-und-fosbos.html

    Im Volksschulbereich gehen wir als Lehrer auch mal zu dem zuständigen Schulrat, wenn es um eine Versetzung geht.

    Das müsste auch für die Realschule gelten.


    Ich würde einen persönlichen Gesprächstermin ausmachen, denn wenn dich jemand kennt, hat er ein Gesicht vor Augen und du hast evtl. eher Erfolg.

    Eine Idee wäre noch, den Personalrat um Beratung zu bitten.

    Ich verstehe nicht, dass schon jahrelang so wenig Rücksicht auf deine Familiensituation genommen wird. Ist die auch wirklich den Behörden bekannt?


    Du könntest dich auch nach einer Privatschule in deiner Nähe umschauen. Man kann sich eine Weile beurlauben lassen, so wie ich mitbekommen habe. Aber da musst du dich erkundigen.

  • Der Ministerialbeauftragte ist für die Schulen in seinem Bezirk zuständig. Ich will aber ja in 7 von 9 Fällen in einem anderen Bezirk. Zudem fallen Versetzungen nicht in seinen Zuständigkeitsbereich, da diese im KM bearbeitet werden (war die Auskunft, als ich vor 2 Jahren dort angerufen habe - mit dem Hinweis, ich solle gefälligst den Dienstweg einhalten).
    Vielleicht probier ich es mal mit einer Email?

    Hauptpersonalrat ist eine gute Idee. Dort ruf ich mal an. Da kann ich mich auch zum Thema Privatschulen informieren. Soweit ich weiß, muss die Beurlaub erstmal genehmigt werden und das wird sie aktuell angeblich nur, wenn man gar nicht arbeitet (ob das so stimmt, weiß ich aber nicht). Wäre halt schon eine gravierende Entscheidung, da ich dann Pensionsansprüche und Beihilfe verliere. Aber schön langsam bin ich an dem Punkt, an dem ich das in Kauf nehmen würde.


    Was meinst du mit familiäre Situation? Verheiratet, 2 Kinder ist ja fast Standard (meine Eltern sind nicht langfristig auf Unterstützung angewiesen und keine Pflegefälle oder so). Eine Stunde Fahrtzeit ist im Realschulbereich nicht ungewöhnlich. Schließlich kann man aufgrund der Fächerbindung nicht in jeder beliebigen Schule eingesetzt werden. Die Dauer der Wartezeit bis zur Versetzung ist bei mir allerdings schon ungewöhnlich, würde ich behaupten. Zumal ich schon seit dem 1. Antrag verheiratet mit Kind bin.


    Natürlich ist dem KM mein Familienstatus bekannt. Ich fülle ja jedes Jahr den Versetzungsantrag aus!
    Und bekomme Familienzuschlag und Kindergeld.


    Vielen Dank für deine Ideen!

  • Vielleicht kommt es ja für dich in Frage dich umzuorientieren und dich auch bei Schulen in freier Trägerschaft (Privatschulen) zu bewerben. Ja, kein Beamtengehalt, aber man ist diese Abhängigkeit los, dass man jahrelang auf eine Versetzung wartet. So ein langer Anfahrtsweg ist ja schließlich auch mit hohen Kosten und viel Zeit verbunden.

  • Vielleicht kommt es ja für dich in Frage dich umzuorientieren und dich auch bei Schulen in freier Trägerschaft (Privatschulen) zu bewerben. Ja, kein Beamtengehalt, aber man ist diese Abhängigkeit los, dass man jahrelang auf eine Versetzung wartet. So ein langer Anfahrtsweg ist ja schließlich auch mit hohen Kosten und viel Zeit verbunden.

    Ja, tatsächlich müsste ich das dann wohl erwägen.

    Wobei das nach 14 Jahren Staatsdienst schon eine große Nummer wäre. Geht ja nicht nur um das monatliche Gehalt, sondern eben um meine Pension und Versicherung.

    Dann hätte ich irgendwie das Gefühl, die ganze Quälerei war umsonst :(

  • Also du willst damit sagen, dass du sicher bist, dass meine Schulleitung mich blockt? Und mir ins Gesicht sagt, dass sie das nicht tut?

    Wie finde ich das raus?

    Ich will deiner Schulleitung Nichts unterstellen… Ich kenne deine Schulleitung nicht… Aber es gibt definitiv toxische Führungskräfte…


    Meine Erfahrung ist, dass wenn etwas unbedingt klappen soll und alle mithelfen, dann klappt es auch irgendwie. Dann findet man Mittel und Wege. Die Tatsache, dass es bei dir, trotz schwerwiegender privater Gründe, seit 12 Jahren nicht klappt, lässt mich durchaus stutzig werden.

  • Realistischer Rat:

    Stundenzahl aus familiären Gründen auf null reduzieren und bei deiner jetzigen Schule deutlich machen, dass du notfalls dauerhaft raus bist, aber mit deiner aktuellen familiären Situation an dieser Schule nicht mehr arbeiten wirst. Der Behörde gegenüber deutlich sagen, dass du an deinem Wunsch Ort jederzeit anfangen kannst, wenn die Versetzung durch ist.

    Mir ist klar, dass das finanziell auf Dauer vielleicht nicht möglich ist, aber du musst es überzeugend verkaufen. Dann klappt es mit der Versetzung in der Regel ganz schnell.

  • Das Problem wird wirklich sein, dass in deinem Wunschort kein Stellenbedarf sein wird. Musik ist halt immer schwierig. Wenn da jede Schule mit 1-2 Kollegen versorgt ist und keiner in Pension geht, dann brauchen sie schlichtweg niemanden. Die SL darf in BY nur einmal ein Veto einlegen, ansonsten werden Bewerber nicht blockiert. Deswegen kann ich mir nicht vorstellen, dass es an der SL liegt.

    Versetzungen klappen aus meiner GY- Erfahrung immer dann gut, wenn man von einer anderen Schule namentlich angefordert wird. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das bei dir gerade nicht der Fall? Du solltest wirklich versuchen, eine Schule zu finden, die dich will und Bedarf hat.

  • Die Regensburger Schulen betonen auf Nachfrage schon immer, dass sie keinen Bedarf für meine Fächerkombi haben - pro Realschule reichen im Notfall zwei Lehrkräfte bzw. Musik fällt dann halt einfach aus... ist ja ab der 7. Klasse nur einstündig.

    Das Kernproblem dürfte hier liegen. Ohne eine aufnahmewillige Schule funktioniert eine Versetzung auch bei Freigabe an der bisherigen Schule nicht. Dass du den Kontakt zu potentiellen Schulen gesucht hast, ist schon einmal sinnvoll und hilfreich. Es kann sich lohnen, sich da immer mal wieder auf den Schirm zu bringen.

  • Ja, so wurde mir das auch immer wieder gesagt. Aber leider brauchen die mich nicht. Ich ruf jedes Jahr an oder schicke Initiativbewerbungen hin. Sie sagen, sie denken an mich, aber irgendwie ergibt sich dann leider doch nichts. Es ist echt zum Verzweifeln. Dann hilft anscheinend nur Geduld oder raus aus dem Beamtenzirkus.

    Ich danke allen für die Antworten!

  • Es gibt Neuigkeiten, aber keine guten.

    Nun habe ich nach 12 Jahren eine Schule mit Bedarf gefunden. Sie hat den Bedarf mit genau meiner Verbindung gemeldet und mich auch namentlich angefordert. Dennoch bin ich wieder nicht versetzt worden.

    Nun bräuchte ich Leute, die Erfahrung mit Alternativen haben. Für ein Jahr bin ich nun noch gefangen, aber dann werd ich mir das definitiv nicht mehr gefallen lassen. Was ist nun besser? Beurlaubung , aber da darf ich nicht viel arbeiten, oder?

    Welche Konsequenzen hat eine Entlassung aus dem Staatsdienstq genau? Nach 14 Jahren Staat? Könnte mir da jemand von euch weiterhelfen oder gibt es jemanden, der in der gleichen Situation war wie ich?

  • Gibt es in deinem Bundesland Altersgeld? Wenn ja, hättest du bei einer Entlassung als Beamter/Beamtin darauf Anspruch, sonst erfolgt einfach nur die Nachversicherung in der RV mit erheblich niedrigeren Altersleistungen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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