Mit "Mitteldeutschland" ist ja aus irgendeinem Grund der Osten gemeint.
Meckerforum, hier darf alles rein, was doof ist
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Mit "Mitteldeutschland" ist ja aus irgendeinem Grund der Osten gemeint.
Aber nur, wenn man Ostpreußen mitzählt.
(Und das finde ich heute ziemlich daneben.)
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Der Begriff ìst durchaus vielfältig zu verstehen und wird nicht nur in reaktionären Kreisen verwendet.
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Im Internet siezen sich nur Leute, die keine Ahnung haben wie das Internet funktioniert. Es ist absolute Konvention, dass da nicht gesiezt wird. Noch mehr als in der Kneipe oder dem Sportstudio.
Da pflichte ich Ihnen bei

In den Kommentaren unter ZEIT-Artikeln wird viel gesiezt und das klingt für mich unhöflich. Wie wenn man sich über jemanden ärgert und dann pikiert zum Sie zurückkehrt...
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Hast du wirklich noch nie was vom "Ihrzen" gehört?
Edit: Das ist kein Scherz. So werden die ganz alten bei uns auf dem Dorf angesprochen.
Das wiederum habe ich noch nie gehört, das ist quasi Pluralis Majestatis?
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Und dann, wie verabschiedet man sich, wenn man prinzipiell alle umarmt, aber jemanden in der Runde das erste Mal gesehen und ohne Umarmung begrüßt hat? Ist wahrscheinlich auch unterschiedlich, je nach Region oder Gepflogenheit in der Altersgruppe.
Ich habe das neu in Sachsen und Sachsen-Anhalt so ganz krass erlebt. Auf Studi-Partys sind eintrudelnde Gäste rumgelaufen und haben jeder einzelnen Person die Hand geschüttelt. Erst ab halböffentlicher Hauspartygröße mit hunderten Leuten hörte das auf. Und seit Corona anders...
Verabschiedung war aber nur ein allgemeines Tschüs in die Runde.
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In meinem Umfeld kommt es relativ häufig zum Ihrzen. Sprachlich findet es immer dann Verwendung, wenn zwar eine einzelne Person adressiert wird, aber man das "du" umgehen oder bewusst schwammig formulieren möchte.
Betreffend Sie vs. du: Ich stelle auch fest, dass (zumindest in meiner Umgebung) häufiger geduzt wird, vermute aber gleichzeitig, dass vielen Menschen eine sprachliche Möglichkeit fehlt, sich bei Bedarf stärker von bestimmten Personen distanzieren zu können, weil man nicht zu jeder Person emotionale Nähe initiieren/behalte möchte.
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Darf ich mal kurz fragen, wie das gehandhabt wird, wenn ein Paar nie heiratet? Bleiben dann Eltern und Partner*in ihrer Kinder auf immer und ewig beim Sie?
Ist mit Recht schnurz denn in unserer Familie trifft das auf keinen von uns zu.
Aber ja in Theorie ist das so und in der Theorie war das auch bei den Partnerin meines Bruders so. -
Und dann, wie verabschiedet man sich, wenn man prinzipiell alle umarmt, aber jemanden in der Runde das erste Mal gesehen und ohne Umarmung begrüßt hat? Ist wahrscheinlich auch unterschiedlich, je nach Region oder Gepflogenheit in der Altersgruppe.
Wenn ich nicht umarmen will umarme ich nicht. Ist mir doch wurscht, wer da meint welche Gepflogenheiten es dazu geben könnte oder meint sich verletzt fühlen zu wollen. Mein Körper, meine Entscheidung.
Wie ich dann so jemanden verabschiede, den ich offenkundig gar nicht kenne, hängt von der Person und dem Kontakt an dem Abend ab, also ignorieren, „Tschüss“ sagen o.ä., oder maximal kurz zuwinken. Auch da gilt: Wer meint sich dadurch verletzt fühlen zu wollen darf das Gefühl genießen, solange ich davon unbehelligt bleibe. Irgendwelche eingebildeten Ansprüche auf bestimme Arten der Verabschiedung erlaube ich mir gepflegt zu ignorieren. Höflichkeit ist schließlich nicht wichtiger als Selbstfürsorge. (Und ich bin grundlegend freundlich und höflich genug, weiß also, dass ich garantiert nicht noch mehr machen muss in diesem Bereich, sondern einfach auch mal Grenzen haben und setzen darf.) -
Betreffend Sie vs. du: Ich stelle auch fest, dass (zumindest in meiner Umgebung) häufiger geduzt wird, vermute aber gleichzeitig, dass vielen Menschen eine sprachliche Möglichkeit fehlt, sich bei Bedarf stärker von bestimmten Personen distanzieren zu können, weil man nicht zu jeder Person emotionale Nähe initiieren/behalte möchte.
Dem kann zum Glück ja durch eigenes sprachliches Handeln abgeholfen werden. Ich wechsel im Zweifelsfall sehr klar ins Siezen, wenn Leute meinen, dass ein Duzen die Einladung sei respektlos zu werden, um bereits sprachlich eine klare Grenze zu ziehen. Das irritiert zumindest manche Menschen so, dass sie kurz innehalten und nachzudenken beginnen, was da gerade abläuft. Je mehr Menschen das derart handhaben , desto mehr passende Sprachvorbilder erleben dafür empfängliche Mitmenschen.
Mir wurde jedenfalls schon ein paar Mal rückgemeldet von diesbezüglich unsichereren Mitmenschen, dass sie versuchen würden, dass sprachlich ähnlich zu machen wie ich, um über das Siezen eine hörbare Distanz herzustellen .
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Schöner Artikel dazu, daraus:
"Neulich erzählte mir ein Freund, Schüler seines Kurses über „die Grundlagen der Reportage“ duzte er schon am ersten Tag ohne Umschweife. Die fanden das prima. Nur glaubten sie in der Folge, seine Kritiken an ihren abgelieferten Texten seien Diskussionsbeiträge und keine Direktiven. Das Missverständnis ließ sich nicht wieder ausräumen."
https://blog.einsakommunikation.de/index.php/2020…eder-auftaucht/
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Höflichkeit ist schließlich nicht wichtiger als Selbstfürsorge. (Und ich bin grundlegend freundlich und höflich genug, weiß also, dass ich garantiert nicht noch mehr machen muss in diesem Bereich, sondern einfach auch mal Grenzen haben und setzen darf.)
Das ist klar, darum ging es mir aber gar nicht. Mir ging es eher um Gepflogenheiten diesbezüglich, aber offenbar kennt ihr das nicht wirklich, was ich meine. Wenn man etwas nicht will, macht man es nicht. Gilt ja für alles, auch fürs Händeschütteln. Auch das kann man durch ein Winken, oder einen mündlichen Gruß, vermeiden.
Wobei - Quittengelee, das mit den Studipartys: Früher war das hier auch so! Eine Runde Händeschütteln, wenn man auf Partys Unbekannte traf. Zum Glück ist das vorbei

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Da pflichte ich Ihnen bei

In den Kommentaren unter ZEIT-Artikeln wird viel gesiezt und das klingt für mich unhöflich. Wie wenn man sich über jemanden ärgert und dann pikiert zum Sie zurückkehrt...
Bei news 4teachers wird auch gesiezt.
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Das ist klar, darum ging es mir aber gar nicht. Mir ging es eher um Gepflogenheiten diesbezüglich, aber offenbar kennt ihr das nicht wirklich, was ich meine. Wenn man etwas nicht will, macht man es nicht. Gilt ja für alles, auch fürs Händeschütteln. Auch das kann man durch ein Winken, oder einen mündlichen Gruß, vermeiden.
Was du als Gepflogenheiten bezeichnest kenne ich durchaus, empfinde das je nach Situation und Kontext aber schlicht als unangemessene soziale Erwartungshaltung, die ich nicht pauschal erfülle im Privatleben.
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Ich wollte das aber nicht unter diesem Aspekt besprechen, denn das sollte eigentlich klar sein, dachte ich zumindest. Aber gut, dass du es nochmal deutlich schreibst. Das ist das gleiche wie bei "Gib Oma ein Küsschen", wo wir schon die Kinder sensibilisieren, dass sie das nicht müssen. Natürlich muss man keinen berühren, wenn man nicht will, das gilt für alle möglichen Situationen.
Ich meinte eher, wie verabschiedet man Leute, die man kennengelernt hat, aber die man noch nicht wirklich gut kennt. Da gibt es eben manchmal so unbeholfene Situationen. Komisch, offenbar kennt ihr sowas gar nicht.
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CDL : An sich hast du Recht. Ich weiß von ein paar Bekannten, dass inzwischen in einigen Unternehmen eine Duz-Kultur etabliert ist, was es dann für Einzelne schwierig macht, sich dem Gruppendruck zu widersetzen. Vor allem, wenn man sich aufgrund der äußeren Rahmenbedingungen nicht aus dem Weg gehen kann und zur Kommunikation verpflichtet ist.
Auch im Freizeitbereich (Vereine o.ä.) habe ich selbst schon erlebt, dass manche Menschen erst einmal etwas irritiert reagieren, wenn man sie siezt. Nicht jeden Menschen möchte man direkt bei ersten Begegnung emotional so nah an sich heranlassen, vor allem wenn sich diese Personen bereits bei der Kontaktaufnahme übergriffig oder sonst wie unangenehm zeigt.
Hinzukommt, dass sich ein einmal angebotenes oder angenommenes "Du" schlecht zurücknehmen lässt.
Das sprachliche Distanzieren gelingt meiner Meinung nach am ehesten bei Fällen, bei denen es gesellschaftlich akzeptiert ist, ein Verhältnis bewusst auf Abstand halten zu können, z.B. bei (unliebsamen) Nachbarn, im medizinischen Kontext oder im Supermarkt an der Kasse. Ausnahme: Man kennt diese Personen seit Kindesalter. Bei diesen Personen hatte ich es bis auf einen Fall so, dass ich weiter geduzt wurde, und ich vermute auch, dass sie einen auch weit ins Erwachsenenalter nur bedingt als Erwachsenen, sondern immer noch so ein bisschen als "den Jungen/das Mädchen/das Kind von damals" sehen.
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Ich meinte eher, wie verabschiedet man Leute, die man kennengelernt hat, aber die man noch nicht wirklich gut kennt.
In Bayern klopft man auf den Tisch und sagt "Servus", egal ob man kommt oder geht. Zumindest war das so, als ich da studiert habe.
Momentan mache ich es so, dass ich kurz die Hand hebe und mich in die Runde verabschiede. Nur gute Freunde oder Familienmitglieder werden in den Arm genommen. Alle anderen halte ich auf Abstand.
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In Bayern klopft man auf den Tisch und sagt "Servus"
Es irritiert mich immer wieder, dass jemand „Moin“ sagt und „Tschüß“ meint.
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Ausnahme: Man kennt diese Personen seit Kindesalter. Bei diesen Personen hatte ich es bis auf einen Fall so, dass ich weiter geduzt wurde, und ich vermute auch, dass sie einen auch weit ins Erwachsenenalter nur bedingt als Erwachsenen, sondern immer noch so ein bisschen als "den Jungen/das Mädchen/das Kind von damals" sehen.
Ich habe einzelne Erwachsene in meinem Umfeld, die mich schon als Jugendliche kannten. Die haben irgendwann gefragt, ob sie überhaupt weiter „Du“ sagen dürfen und mir im Gegenzug dann ebenfalls das Du angeboten.
Den Eltern einer früheren Freundin, die schon als ich eine Jugendliche war respektlos mir gegenüber waren und meinten, mich fröhlich weiter zu Duzen, während ich - anders als diese Freundin meinen Eltern gegenüber, wo das Du immer okay war- weiter gesiezt habe und das auch sollte habe ich als Erwachsene dann eine klare Grenze gesetzt. Erst habe ich sie ebenfalls geduzt und als sie mich irritiert angesehen haben gesagt, dass wir dann wohl alle beim „Sie“ bleiben. Das hat ihnen nicht geschmeckt, aber sie haben es geschluckt, da sie halt schlicht nicht geduzt werden wollten und wollen und verstanden haben, dass ich das andernfalls machen werde.
An einem bestimmten Punkt wird das ungefragte, einseitige Weiterduzen einfach nur respektlos, ganz egal, wann man sich kennengelernt hat. Wer auf seinem „Sie“ besteht schuldet mir dieselbe Höflichkeitsform. -
Den Eltern einer früheren Freundin, die schon als ich eine Jugendliche war respektlos mir gegenüber waren und meinten, mich fröhlich weiter zu Duzen, während ich - anders als diese Freundin meinen Eltern gegenüber, wo das Du immer okay war- weiter gesiezt habe und das auch sollte habe ich als Erwachsene dann eine klare Grenze gesetzt. Erst habe ich sie ebenfalls geduzt und als sie mich irritiert angesehen haben gesagt, dass wir dann wohl alle beim „Sie“ bleiben. Das hat ihnen nicht geschmeckt, aber sie haben es geschluckt, da sie halt schlicht nicht geduzt werden wollten und wollen und verstanden haben, dass ich das andernfalls machen werde.
Was sind denn das für Leute? Eltern von Freunden werden hier geduzt, sie stellen sich mit Vornamen vor und dann wird, spätestens wenn das erste "Sie" fällt, sofort das "Du" angeboten. Auch Eltern von Freunden unserer Kinder - also sogenannt Mit-Eltern - duzt man automatisch.
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