Ich möchte auch noch mal betonen, dass ich Gewalt gegen Frauen keinesfalls klein reden will. Es ist aber ein Fehlschluss, nur Frauen als Opfer (und Frauen nur als Opfer) zu sehen. Dieser führt dazu, dass an den falschen Stellen nach Lösungen gesucht wird.
Meckerforum, hier darf alles rein, was doof ist
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Edit: falsche Information entfernt
RosaLaune , was ist in Barcelona deiner Erfahrung nach anders als in Bochum oder Berlin, das dein Sicherheitsgefühl erhöht hat. Hattest du das erklärt?
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Es ging doch eigentlich darum, wo man sich in Städten sicher fühlt.
Das ist der Punkt, warum ich gestern etwas genervt war. Es geht um Sicherheitsempfinden in Städten bzw. im öffentlichen Raum und relativiert wird mit "aber früher in der Ehe". Die subtilen Unterschiede in Begegnungen, die das Sicherheitsempfinden negativ beeinflussen, finden sich auch gar nicht zwingend in Statistiken, sondern verbleiben auf individueller Erfahrungsebene. Deswegen läuft man vielleicht spätabends entspannt durch Barcelona, aber nicht mehr durch Berlin, und es bewirkt den stellenweisen Rückzug aus dem öffentlichen Raum.
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Das Beispiel Barcelona ist gut. Was macht dort die Polizei? Die gehen als erstes ganz anders mit ihren Blaulichtern an den Streifenwagen um. Die sind nämlich bei der normalen Streifenfahrt nicht ausgeschaltet sondern stehe auf Dauer Blau jedoch nicht blinkende. Sitzt man draußen in der Gastronomie sieht man fast immer und ständig irgendwo ein blaues Dauerlicht. Das erzeugt, zumindest bei mir, wirklich ein Gefühl von Schutz und es zeigt auch potentiellen Tätern, "Vorsicht Freund, wir haben Dich im Blick".
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Das ist der Punkt, warum ich gestern etwas genervt war. Es geht um Sicherheitsempfinden in Städten bzw. im öffentlichen Raum und relativiert wird mit "aber früher in der Ehe". Die subtilen Unterschiede in Begegnungen, die das Sicherheitsempfinden negativ beeinflussen, finden sich auch gar nicht zwingend in Statistiken, sondern verbleiben auf individueller Erfahrungsebene. Deswegen läuft man vielleicht spätabends entspannt durch Barcelona, aber nicht mehr durch Berlin, und es bewirkt den stellenweisen Rückzug aus dem öffentlichen Raum.
Wenn Männer auf offener Straße häufiger Opfer von schwerer Körperverletzung werden, kann man natürlich argumentieren, dass sie ebenso viel oder wenig Angst zu haben brauchen wir Frauen. Ich halte allerdings sexuelle Gewalt für folgenschwerer als eins in die Fresse zu bekommen.
Schmidt , weißt du denn Genaueres über die Art der Gewaltdelikte, denen männliche Opfer in Städten ausgeliefert sind?
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Wenn Männer auf offener Straße häufiger Opfer von schwerer Körperverletzung werden, kann man natürlich argumentieren, dass sie ebenso viel oder wenig Angst zu haben brauchen wir Frauen. Ich halte allerdings sexuelle Gewalt für folgenschwerer als eins in die Fresse zu bekommen.
Schmidt , weißt du denn Genaueres über die Art der Gewaltdelikte, denen männliche Opfer in Städten ausgeliefert sind?
Von jemandem zusammengeschlagen zu werden oder einfach „sich eine zu fangen“ kann durchaus auch auf längere Sicht Folgen für das Opfer haben. Gerade dann, wenn davon ausgegangen wird das man ja körperlich recht kräftig ist und das so null half. Das ist vor allem aber abhängig von den individuellen Voraussetzungen.
Ist im Vergleich zu einer vergewaltigung aber natürlich noch mal ein anderes empfinden. -
Hm, aber es passiert schon seltener, dass Männer vergewaltigt werden, als dass Frauen vergewaltigt werden, oder lese ich die falschen Zeitungen?
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Das auf alle Fälle, dazu gibt es Zahlen.
Es gibt hier eine Übersicht über die Anzahl der Opfer von Gewalttaten, allerdings nicht aufgeschlüsselt, um welches Delikt es in welcher Häufigkeit geht. Die Übersicht gibt es zu Mordfällen und zu Sexualstraftaten.
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Mir ging es übrigens nie darum, Männer vs. Frauen auszuspielen, sondern um eine mögliche Erklärung, warum Frauen evtl. sensibilisierter für Schwingungen sein könnten und evtl. (?) ein höheres Bedrohungsempfinden haben. Mädchen und Frauen passiert halt ständig und überall etwas, was latent übergriffig ist.
Bei Männern knallt es meinem Eindruck nach dafür eher direkt richtig.
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Hm, aber es passiert schon seltener, dass Männer vergewaltigt werden, als dass Frauen vergewaltigt werden, oder lese ich die falschen Zeitungen?
Ja, deutlich.
https://de.statista.com/statistik/date…ach-geschlecht/
Wobei ich vermute, dass die Dunkelziffer bei Männern größer sein dürfte als bei Frauen.
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Das ist der Punkt, warum ich gestern etwas genervt war. Es geht um Sicherheitsempfinden in Städten bzw. im öffentlichen Raum und relativiert wird mit "aber früher in der Ehe". Die subtilen Unterschiede in Begegnungen, die das Sicherheitsempfinden negativ beeinflussen, finden sich auch gar nicht zwingend in Statistiken, sondern verbleiben auf individueller Erfahrungsebene.
Deutschland ist objektiv nicht gefährlicher geworden. Bleibt die Frage, warum bei dir gefühlt alles viel schlimmer geworden ist. Die Propaganda bestimmter politischer Gruppierungen scheint Früchte zu tragen.
Meine Schwägerin fühlt sich auch dauernd angegriffen und belästigt, obwohl das nie jemand, der mit ihr unterwegs ist bestätigen kann, mich, meine Frau und meine andere Schwägerin eingeschlossen. Gefühle sind mittlerweile offenbar mehr wert, als objektive Tatsachen. Kann man nix machen.
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Hat Maylin / irgendjemand geschrieben, dass es heute gefährlicher / unsicherer sei?
Es ist mir nicht egal, wie es früher war, aber doch...
Mein Empfinden ist, dass ich als Frau schon mal belästigt bis angegriffen wurde, es wurde auch schon mal ziemlich knapp.
und ja, mein Gefühl ist mir mehr wert als eine Statistik, wenn ich nachts (oder nicht nachts, sogar) das Gefühl habe, mich an Leuten klammern zu müssen, um nicht alleine zu sein, oder mit dem Telefon eine Verbindung aufzubauen, usw..
Eins meiner unangenehmsten Erlebnisse hatte ich übrigens in Rom. Eine komplette Woche lang das Gefühl, ein Stück Fleisch zu sein. und kommt mir nicht mit kulturellen Unterschieden, MEIN Gefühl war so und ich kann jetzt noch weniger mit Italien anfangen, als schon vorher. -
Gefühle sind mittlerweile offenbar mehr wert, als objektive Tatsachen. Kann man nix machen.
Das sagt der Richtige...
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Gefühle sind mittlerweile offenbar mehr wert, als objektive Tatsachen. Kann man nix machen.
Ich nehme diesen Beitrag stellvertretend für alle anderen, die in diese Richtung gehen.
Gefühle sind Tatsachen. Und diese sind durchaus auch objektiv feststellbar. Ein Unsicherheitsgefühl löst beispielsweise körperliche Reaktionen aus. Die meisten werden das in Form von leichter Schreckhaftigkeit kennen. Ein gutes Beispiel sind vielleicht erwartete Jumpscares in Filmen: man
weißahnt, dass da gleich etwas kommt und trotzdem erschreckt man sich. Der Hinweis allein darauf, dass etwas nur ein Gefühl ist, mindert dies nicht unbedingt. -
Deutschland ist objektiv nicht gefährlicher geworden. Bleibt die Frage, warum bei dir gefühlt alles viel schlimmer geworden ist. Die Propaganda bestimmter politischer Gruppierungen scheint Früchte zu tragen.
Meine Schwägerin fühlt sich auch dauernd angegriffen und belästigt, obwohl das nie jemand, der mit ihr unterwegs ist bestätigen kann, mich, meine Frau und meine andere Schwägerin eingeschlossen. Gefühle sind mittlerweile offenbar mehr wert, als objektive Tatsachen. Kann man nix machen.
Seit ich fast 30kg (inzwischen) abgenommen habe, werde ich definitiv wieder häufiger belästigt auf der Straße. Das hat auch nichts mit irgendeiner Propaganda zu tun, sondern schlicht damit, dass ich anders als noch mit Adipositas 3 plötzlich wieder von Männern als potentielles Sexobjekt betrachtet werde. Nein, das bedeutet nicht, dass mich ständig jemand anfasst, das weiß ich heutzutage zu verhindern, aber ich bzw. meine Brüste werden immer wieder dumm angelabert, ob sie Hilfe benötigen würden, etc. Ab dem Punkt, an dem ein Mann meint, meine Brüste im Gespräch fixieren zu müssen ist das nun einmal belästigend. Oder Männer, die mich quasi umrunden, um mich von allen Seiten anzuglotzen, ehe sie dann-natürlich- meine Brüste irgendetwas fragen. Dazu sexistische Sprüche, die nachgerufen werden, Griffe in den Schritt, etc.
Für jemanden mit meiner Geschichte ist es echt harte mentale Arbeit in dieser Welt nicht die dauerhafte Flucht in die Adipositas permagna anzutreten, nur um nicht länger als potentielles Sexobjekt für die meisten Menschen in Frage zu kommen.
Das machen- und spätestens da greift dein Holzhammerargument von der rechten Propaganda gar nicht mehr- übrigens biodeutsche Männer ganz genauso, wie manche Männer mit Migrationshintergrund.
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Seit ich fast 30kg (inzwischen) abgenommen habe, werde ich definitiv wieder häufiger belästigt auf der Straße. Das hat auch nichts mit irgendeiner Propaganda zu tun, sondern schlicht damit, dass ich anders als noch mit Adipositas 3 plötzlich wieder von Männern als potentielles Sexobjekt betrachtet werde.
[Sarkasmus] Ach, das ist doch nur deine Wahrnehmung, liebe CDL [/Sarkasmus]
und lustig: selbe Geschichte, GENAU diese selbe Erfahrung.
und weniger lustig: ich kenne es aus vielen Erzählungen anderer Frauen.
und jetzt sogar noch traurig:echt harte mentale Arbeit in dieser Welt nicht die dauerhafte Flucht in die Adipositas permagna anzutreten, nur um nicht länger als potentielles Sexobjekt für die meisten Menschen in Frage zu kommen.
dies. Oder in das andere Extrem.
Irgendwie gibt es eine (Gewichts-)Range für die Mehrheit der Männer. drüber und drunter existiert man nicht. und manchmal fühlt sich das echt gut an. -
Deutschland ist objektiv nicht gefährlicher geworden. Bleibt die Frage, warum bei dir gefühlt alles viel schlimmer geworden ist. Die Propaganda bestimmter politischer Gruppierungen scheint Früchte zu tragen.
Das ist halt Quatsch. Wir sind früher so ab 16/17 in der Altstadt unterwegs gewesen, die letzte Bahn in unser Dörfchen fuhr um 1:28 Uhr vom Hbf. Das war überhaupt kein Problem. Sexistisch angepöbelt und auch mal angefasst wurde immer mal, aber es gab auch gewisse Grenzen und man hatte keine ernsthaften Ängste.
Heute geht das ganz objektiv nicht mehr und ab einer gewissen Uhrzeit (die deutlich vor Mitternacht liegt) kippt die Klientel dermaßen, dass (oder weil) das "normale" Ausgehvolk sich zügig zurückzieht und man dann wirklich nicht übrig bleiben möchte. Ich würde heute auch nicht mehr spätabends alleine mit der Bahn fahren. Hab ich im November mal nach längerer Zeit wieder gemacht, war extrem unangenehm. Grenzenziehen funktioniert nicht mehr oder anders, weil teilweise Typen mit einer Hartnäckigkeit und Ignoranz und Respektlosigkeit unterwegs sind, die zumindest mir neu ist. In meinem Bullerbü-Heimatkaff konnte man immer problemlos nachts vom Bahnhof durch den Park nach Hause laufen, es ist nie was passiert. In letzter Zeit gabs genau da zwei Vergewaltigungen und mehrere Überfälle, teils mit schwerer Körperverletzung). Das ist ein Wandel, den man in dem Fall auch ganz objektiv statistisch feststellen kann.
Ebenso kann man ganz objektiv steigende Straftaten an Bahnhöfen (Beispiel Düsseldorf, weil gerade erst gelesen, 1300 Straftaten in 5 Monaten), mehr Messerangriffe, mehr Einzelfälle a la Leute willkürlich Treppen runtergetreten oder vor die Bahn geschubst oder krankenhausreif geschlafen usw. beobachten. Mag sein, dasss das statistisch alles nicht supereindeutig auffällig ist, aber man nimmt doch wahr, was in seiner Umgebung passiert und wie Menschen sich verhalten. Mehr Geschrei, mehr Pöbelei, mehr Vandalismus, mehr Verwahrlosung - dass es irgendwo atmosphärisch entspannter und ruhiger geworden wäre, kann man nun wirklich nicht sagen.
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...und da mich Zahlen jetzt doch mal interessiert haben, ein Blick in die Polizeistatistik für den entsprechenden Landkreis:
Diebstahldelikte 2022 9.243, 2023 10.154, 2024 10.627
Körperverletzung 2022 3.421, 2023 3.513, 2024 3.991
Raubdelikte 2022 182, 2023 221, 2024 258
Wohnungseinbrüche 2022 540, 2023 611, 2024 779
Sexualdelikte 2022 500, 2023 636, 2024 717
Messerdelikte 2022 90, 2023 146, 2024 190
Auch interessant, Diebstahldelikte an/aus Kfz sind allein 2024 in meinem Dörfchen um mehr als 27,5% gestiegen.
...aber alles total subjektives Empfinden 🙃
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Was mich dazu aber auch noch interessieren würde, wäre der Vergleich zum Jahr 2010 oder so. Denn das ist "früher", 2022 ist ja gefühlt "jetzt".
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...und da mich Zahlen jetzt doch mal interessiert haben, ein Blick in die Polizeistatistik für den entsprechenden Landkreis:
Diebstahldelikte 2022 9.243, 2023 10.154, 2024 10.627
Körperverletzung 2022 3.421, 2023 3.513, 2024 3.991
Raubdelikte 2022 182, 2023 221, 2024 258
Wohnungseinbrüche 2022 540, 2023 611, 2024 779
Sexualdelikte 2022 500, 2023 636, 2024 717
Messerdelikte 2022 90, 2023 146, 2024 190
Auch interessant, Diebstahldelikte an/aus Kfz sind allein 2024 in meinem Dörfchen um mehr als 27,5% gestiegen.
...aber alles total subjektives Empfinden 🙃
Bitte nicht vergessen, es ist Deutschland hier. Probleme werden bitte erst angegangen, wenn es zu spät ist.
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