Ergänzung zur Genderdiskussion

  • Ich wüsste nicht, wie es anders gehen sollte.

    Ich schon. Weder meine Frau noch ich waren in Teil- oder Elternzeit. Ja, manchmal ist es stressig, und man braucht pflegeleichte Kinder. Insofern ist mein Erleben selbstredend anekdotisch.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Eben, darum geht es doch. Und nein, dann trägt nicht automatisch die Mama auch dafür die Verantwortung.

    ... und da kenne ich im Freundeskreis leider auch zwei ganz krass negative Beispiele, wo jeweils der Vater die Familie sitzen gelassen hat und es erfolgreich schafft, die finanzielle Verantwortung komplett abzustreifen. (Und die Mamas schuften sich mit voller Stelle ab.) In dem einen Fall lässt er sich (leider ungelogen) nur alle Jahr mal blicken und im anderen Fall fordert er zwar die Kinder für "Spaßtermine" ein, verweigert aber komplett jede Verantwortung in Bezug auf Schule, Erziehung etc.

    Und da merke ich dann als mit den Familien befreundeter Papa, wie sehr gerade den Buben der Vater dort als verlässliches Vorbild fehlt, weil er sich komplett verantwortungslos verhält. Oder anders gesagt: Der verantwortungslose Vater hinterlässt massive Enttäuschung und negative Spuren.

  • Ich kenne leider auch solche Fälle wie die von dir beschriebenen, @golum. Hierbei frage ich mich, ob Anzeichen für das fehlende Verantwortungsbewusstsein der Männer bereits zu einem frühen Zeitpunkt in der Beziehung erkennbar waren und ob den Frauen bewusst war, welcher Typ Mensch das ist, mit dem sie vorhaben, zu heiraten und Kinder zu kriegen.

  • Die hier anwesenden Damen haben nach eigenen Angaben aber keine Arschloch-Männer zu Hause. Dass es die gibt, ist klar. Um die geht es doch aber nicht wenn hier Frauen von Excel-Listen erzählen, die sie ihren Männern schreiben. Das finde ich ehrlich bekloppt. Da würde ich als Mann nen ziemlichen Anfall bekommen, ob frau mich eigentlich für völlig verblödet hält.

  • Gymshark Ja, in dem einen Fall war es offensichtlich, da zwei Beziehungen mit Kindern mit dem selben Muster vorangegangen waren und das auch kein Geheimnis war. Da ist der Grad schmal, wie vorsichtig darüber gesprochen wird, ohne dass es sch**** rüberkommt. Das war auch ein Gesprächsthema (also im direkten Gespräch und nicht hintenrum).

  • Um die geht es doch aber nicht wenn hier Frauen von Excel-Listen erzählen, die sie ihren Männern schreiben. Das finde ich ehrlich bekloppt. Da würde ich als Mann nen ziemlichen Anfall bekommen, ob frau mich eigentlich für völlig verblödet hält.

    Da bin ich mal jetzt ganz vorsichtig, wie ich's formuliere... ;) Wer im Glashaus sitzt...


    Ein bisschen blöd ist jeder mal, z.B. brauche ich bei manchen Dingen tatsächlich detaillierte Anweisungen und meine Frau dann wieder bei anderen Sachen. Anweisungen, die in ihrer Detailfülle fast schon an eine Excel-Liste rankommen :D :D :D

  • Wer im Glashaus sitzt...

    In welchem Glashaus sitze ich denn? Wenn mir meine Freundin ne Excel-Liste schreibt was ich zu tun habe während sie im Urlaub ist, ziehe ich aus. Da geht's nicht um die Einkaufsliste, die sie mir durchaus aufs Handy schickt wenn ich zum Coop gehe. Weil ihr, während ich schon unterwegs bin, dies, das und jenes noch eingefallen ist. Wenn die aber meint, ich kann ohne sie meinen Alltag nicht organisieren, dann kann sie mich mal sonstwo. JETZT bin ich dann wirklich pampig, da ist meine Grenze von "lustig" überschritten. Hier beklagen sich Frauen über ihren angeblichen "mental load". Man möge das ganze doch auch bitte mal anders rum denken. Offenbar können die meisten Männer dieses Verhalten besser ignorieren als ich als Frau. Das wird schon was mit der Sozialisation zu tun haben, Mutti war ja auch schon so. Umso schlimmer finde ich es, dass es so viele Frauen gibt, die sich so verhalten obwohl sie gar nicht müssten. Meine Güte, lasst das doch einfach.

  • Meine Güte, lasst das doch einfach.

    Genau das! Ich verstehe z.B. auch nicht, was schwer daran sein soll, nicht zu kommentieren, wenn mein Mann mit dem Kind Hausaufgaben macht. Da bin ich gar nicht Raum. Was soll ich da? So spannend ist das nicht und in dem Moment bin ich doch gar nicht verantwortlich.
    Ich kenne allerdings auch so ein paar Fälle von "gate keeping", wo die Frau sich darüber definiert, die Familienmanagerin zu sein. In einem Fall wird das seit 6 Jahren als Grund genannt, nicht wieder arbeiten zu gehen. Aussage: "Ich kann ja nicht arbeiten, ich muss mich ja zu Hause um alles kümmern. Der Mann macht ja nichts." Der Mann macht nichts, weil sie ihn davon abhält. Das ist natürlich nur ein Beispiel und sicher nicht die Mehrheit.

  • @golum: Ich habe oft auch den Eindruck, dass es in diesen Fällen bei genauerem Hinschauen von Anfang an klar gewesen wäre, an welchen Typ Mensch man sich da bindet. Vermutlich gab es aber Gründe, die darüber lange hinwegtäuschen konnten, z.B. ein gutes Aussehen, charmante Sprüche, eine rosarote Brille und die Hoffnung, man könne den Partner in die richtige Richtung biegen...

  • @golum: Ich habe oft auch den Eindruck, dass es in diesen Fällen bei genauerem Hinschauen von Anfang an klar gewesen wäre, an welchen Typ Mensch man sich da bindet. Vermutlich gab es aber Gründe, die darüber lange hinwegtäuschen konnten, z.B. ein gutes Aussehen, charmante Sprüche, eine rosarote Brille und die Hoffnung, man könne den Partner in die richtige Richtung biegen...

    Sehr ausgeprägt. Und Heirat ging dann ganz schnell. Halt so der Typ sympathischer Halodri, wenn man es als Kumpel sieht.

    So bisschen wie Boris Johnson: Hey, nicht unsympathisch, mit dem könnt man mal feiern, irgendwie cool. Aber als Premierminister... Der Verstand weiß es besser, aber aus dem Bauch heraus passiert's. Also Premierminister und Bezug zu Ehemann so im übertragenen Sinne hier zu verstehen ;) :D

  • Original schon so gehört: "Ich habe gedacht, der ändert sich für mich."


    Ja klar. Was meinst du eigentlich, wer du bist, Mädchen?

  • Weil hier vor ein paar Seiten noch um den Wunsch nach eigenen Kindern diskutiert wurde, Perspektivwechsel:

    Immer mehr Kinder entscheiden sich gegen Eltern

    Droht Deutschland ein neuer sozialer Wandel? Wie eine neue Studie des Staatsinstituts für Familienforschung in Bamberg ergab, entscheiden sich inzwischen immer mehr Kinder bewusst gegen Eltern.

    Forscher warnen vor dem Trend: Wenn sich immer weniger Kinder gegen Eltern entscheiden, droht die Zahl erwachsener Menschen immer weiter zurückzugehen. Dann könnte der Altersschnitt langfristig unter 18 rutschen und Deutschland nur noch von Minderjährigen bewohnt werden.

  • :staun: Meinst du das ernst? :schreien:

    Nee (sorry, war missverständlich formuliert), nicht so! Ich finde, er ist ein gruseliger und populistischer Politiker, der Stimmungen nutzt, um seine Macht zu erringen. Das britische Volk war ihm aber offensichtlich mit seinem halodrihaften und clownesken Verhalten doch in vielem nicht böse und hat ihm lange vieles verziehen, also das, was ich so als kumpelhafte Einstellung schrieb: "Hey, nicht unsympathisch, mit dem könnt man mal feiern, irgendwie cool." Das ist nicht meine Meinung, aber ich habe mal gelesen, dass er so in GB (anders als wir mit unserer Wahrnehmung) durchaus so gesehen wurde, was lange geholfen hat, ihm zu verzeihen, bei Dingen, wo mir die Hutschnur platzte. Und komplett OT: Mit ihrer Rolle bzgl. Nordirland (NI-Protokoll: Brexit vs. GFE...) bin ich als Irland-Fan auch froh, dass sich Liz Truss so schnell verabschiedet hat.

  • Da ich ja nun mit meiner Excel-Liste hier mehrfach erwähnt wurde und das ein bißchen ins Lächerliche gezogen wird: Wer seinen Alltag mit 2 Kindern und 2 mehr als Vollzeit arbeitenden Eltern verbringt, kann sich dazu gern eine Meinung bilden. Alle anderen sollten vielleicht auch mal einsehen, dass ihnen der Erfahrungsschatz hier fehlt, um das zu beurteilen, was da als Organisationsaufwand nötig ist.

  • und das ein bißchen ins Lächerliche gezogen wird

    Nee, das habe ich nicht. Ich schrieb, dass das für mich ein Grund wäre, auszuziehen, wenn mir meine Partnerin eine solche vorläge in der Annahme, ich wäre ansonsten nicht überlebensfähig. Das ist ganz und gar nicht lächerlich.



    Alle anderen sollten vielleicht auch mal einsehen, dass ihnen der Erfahrungsschatz hier fehlt, um das zu beurteilen, was da als Organisationsaufwand nötig ist.

    Genau. Das war klar, dass das irgendwann als "Argument" kommt. Kennst du eigentlich meinen Alltag? Ich kann dir nur versichern, dass wir uns hier gegenseitig nicht bevormunden was die andere jeweils zu tun habe. Genau als das empfinde ich nämlich dieses "ich muss für meinen Mann mitdenken". Nee, das kann der selber.

  • Ich will damit sagen: Letzte Woche war ich weg, natürlich ohne Liste. Die Kinder sind groß, da muss nichts organisiert werden. Und ob er sich was kocht oder essen geht, ist mir schlichtweg egal. Der ist erwachsen und kommt alleine klar. Der Alltag gestaltet sich nun mal anders, wenn mehrere Kinder mitversogt werden müssen und das normalerweise nur eine Person betrifft.

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