Gibt es Beamte auf Probe, die nach einer mißlungenen Lehrprobe nicht Beamte auf Lebenszeit wurden?

  • Hallo liebes Forum.


    Wie oft kommt es Eurer Erfahrung nach vor, dass eine Lehrkraft, die das Referendariat erfolgreich hinter sich gebracht hat, als Beamte/r auf Probe nicht Beamte/r auf Lebenszeit geworden ist, weil er/sie die Lehrproben(n) versemmelt hat? Kennt hier jemand jemanden persönlich, bei dem das der Fall ist/war?

  • Verstehe ich nicht, die Lehrproben sind doch während des Refs?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Das sind die Unterrichtsbesuche und Prüfungsunterrichte. Um auf Lebenszeit verbeamtet zu werden, muss man doch, soweit ich weiß, Lehrproben geben? Zumindest in Niedersachsen. Man wird nach dem Ref zunächst Beamter auf Probe, wenn man eine Stelle antritt. Um auf Lebenszeit verbeamtet zu werden, muss man Lehrproben (oder nur ein Lehrprobe?) geben.

  • Es kommt nicht nur auf den einen Unterrichtsbesuch an. Hier kommt nicht mehr der Schulrat zum Verbeamtungsbesuch wie früher, sondern den Unterrichtsbesuch macht der Schulleiter. Der weiß natürlich auch, wie du sonst arbeitest, bzw. Kennt dich zumindest besser als der Schulrat. Ich glaube, wenn das mit mit dem Unterrichtsbesuch nicht gut läuft oder wenn der Schulleiter aus anderen Gründen nicht ganz überzeugt ist, wird die Verbeamtung verschoben.

    Kann in deinem Bundesland oder Schulform auch anders sein.

    Bei mir waren es 2 Unterrichtsbesuche. Ein unangekübdigter, beim 2. Wusste ich immerhin die Woche. Musste das ganze Schriftwesen parat dastehen haben: Stoffverteilungspäne, Wochenpläne, sämtliche gehaltenen Unterrichtsstunden schriftlich ausgearbeitet. Schülerhefte vorlegen.

    War aber Bayern.

  • In Niedersachsen laufen die meisten Unterrichtsbesuche durch Schulleiter reibungslos ab. Zumeist sind sie angekündigt, es folgt irgendwann auch mal ein Personalentwicklungsgespräch.

    Eine seltene Ausnahme ist, dass die Probezeit verlängert wird (weil weder Unterrichtsbesuche noch die Arbeit "drumrum", also das tägliche Geschäft stimmen). Da kenne ich einen, bei dem das mal so war - aus sehr gutem Grund (der Kollege ist leider auch heute noch manchmal zu "kreativ" und verursacht Zusatzarbeit für Klassenlehrkräfte, Beratungslehrer, Schulleitung, ...).


    Ein "erfolgreiches" Referendariat kann ja durchaus gerade noch so bestanden worden sein. Dann sind da Baustellen, an denen man arbeiten sollte. (Wer beratungsresistent war, ist, bleibt, kann halt bei der Verbeamtung Probleme bekommen.) Aber nicht jede/r mit "schlechter" Einstellungsnote ist eine schlechte Lehrkraft.

  • Bei einer jungen Kollegin wurde die Verbeamtung verschoben, weil der Schulleiterin der Umgang der Kollegin mit den Eltern nicht gefiel. Die Eltern haben sich wohl auch über ihre arrogante Art beschwert.

  • Ich kenne auch einen Fall, wo die Verbeamtung in Nds. nicht geklappt hat.

    Da lag es aber nicht allein an den UB, sondern an ganz vielen zusätzlichen Sachen, die alle im Schulalltag nicht gut und vor allem nicht tragbar waren.


    Die UBs macht die SL,

    sie sind vorab angekündigt und es wird mitgeteilt, wie umfangreich der Entwurf dafür sein soll.

  • Hallo liebes Forum.


    Wie oft kommt es Eurer Erfahrung nach vor, dass eine Lehrkraft, die das Referendariat erfolgreich hinter sich gebracht hat, als Beamte/r auf Probe nicht Beamte/r auf Lebenszeit geworden ist, weil er/sie die Lehrproben(n) versemmelt hat? Kennt hier jemand jemanden persönlich, bei dem das der Fall ist/war?

    Hallo,

    ein solcher Fall ist mir nicht bekannt. Um aber dennoch (vielleicht) etwas Hilfreiches beizutragen, verlinke ich mal die Internetpräsenz des niedersächsischen Regionalen Landesamts für Schule und Bildung. Ganz oben ist das Formblatt, das der Beurteilung zugrundeliegt, als Word-Dokument zum Download verfügbar: https://www.rlsb.de/service/formulare/personal

  • Ich kenne auch niemanden.


    Ein befreundeter SL erzählte uns mal, dass er jemandem durchfallen lassen wollte, da er denjenigen für absolut schlecht hielt. UB"S etc. .


    Die Beurteilung kam nicht durch. Die Bezreg " zwang ihn" denjenigen bestehen zu lassen. Es war ein riesen Theater...er sagte er würde niemanden mehr durchfallen lassen. Das wäre nicht gewollt und für ihn war es eine Menge Arbeit und Stress.

  • Ich kenne auch keinen Fall von Verlängerung. Mein Schulleiter sagte vor dem ersten Unterrichtsbesuch, ihm reiche als Verschriftlichung ein Stundenverlaufsplan, denn "seien wir mal ehrlich, um Ihnen die Lebenszeitverbeamtung zu verwehren müssen Sie schon ein Kind schlagen und da können wir uns umständliches Theater auch direkt sparen".

  • Hallo liebes Forum.


    Wie oft kommt es Eurer Erfahrung nach vor, dass eine Lehrkraft, die das Referendariat erfolgreich hinter sich gebracht hat, als Beamte/r auf Probe nicht Beamte/r auf Lebenszeit geworden ist, weil er/sie die Lehrproben(n) versemmelt hat? Kennt hier jemand jemanden persönlich, bei dem das der Fall ist/war?

    zu Frage 1: Kann ich nicht sagen, denn ...

    zu Frage 2: Nein!

    Lehrproben (oder nur ein Lehrprobe?)

    An den nds. BBS muss man zwei dieser "Verbeamtungslehrproben" (durch den/die SL; Termine werden vorher abgesprochen ebenso wie der Umfang des Stundenentwurfs) durchführen: eine in der beruflichen Fachrichtung und eine im Unterrichtsfach. Zumindest kenne ich das nicht anders.


    Aber wie kommst du denn jetzt schon auf diese Fragen? Du bist doch gerade erst im Mai ins Referendariat gestartet?! Mach' dir doch bitte darüber erstmal keinen Kopf!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich mache mir darüber keine Gedanken.

    Ich hoffe, dass dieser Thread von all denen gefunden wird, die fürchten, dass nach dem Ref vor dem Ref ist.

  • Ah ok, dann hatte ich das in den falschen Hals bekommen.

    Naja, irgendeinen Grund wird er schon haben.

    Überlebenswahrscheinlichkeit bei Atomkrieg postet er ja auch nicht.

    Oder "Wie bekomme ich Kaffeeflecken aus der Tischdecke"...

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich kenne auch keinen Fall von Verlängerung. Mein Schulleiter sagte vor dem ersten Unterrichtsbesuch, ihm reiche als Verschriftlichung ein Stundenverlaufsplan, denn "seien wir mal ehrlich, um Ihnen die Lebenszeitverbeamtung zu verwehren müssen Sie schon ein Kind schlagen und da können wir uns umständliches Theater auch direkt sparen".

    Wir haben gerade jemanden, bei dem die Probezeit um 6 Monate verlängert wurde.

  • Hallo,


    ich verfolge das Forum nun schon als Gast eine Weile. Dieser Thread hat mich dazu bewogen, mich anzumelden, denn:


    Bei mir (Primarstufe, NRW) wurde vor den Ferien die Probezeit verlängert.

    Jetzt kann es theoretisch noch zwei Jahre dauern, bis ich weiß, was wird. Dann berichte ich aber gerne nochmal hier.


    Viele Grüße

    Lena

  • Mein Schulrechtsdozent im Ref, der wie so viele Schulrechtsdozenten selbst SL war, erzählte von einem Fall an seiner Schule, bei dem der junge Chemie Kollege nicht auf Lebzeit verbeamtet wurde, weil er über die gesamte Probezeit die Notengebung, auch die schriftliche, nicht sorgsam hinbekommen hat. Er hat wohl Klassen oder Klassenarbeiten verwechselt (meine Interpretation: volles Debutat und viele Parallelklassen, gerade in Chemie hat man die oft, und da den Überblick verloren).


    Er wurde aus dem Beamtenverhältnis entlassen und arbeitet seit dem an einer Nachbarschule als Angestellter und hat dort wohl gute oder zumindest befriediedigende Beurteilungen bekommen. Der Dozent selbst fand die Situation auch absurd, und wir als ganzer Kurs auch.


    LenaPrinzessin

    Ach wie ärgerlich. Weißt du, woran es laut SL lag? Denn dann kannst du ja dran arbeiten (bzw. die Situationen vermeiden) und dann sollte es doch eigtl im Kasten sein. Aber ja, 2 Jahre ist doof und lang.

  • Wir haben gerade jemanden, bei dem die Probezeit um 6 Monate verlängert wurde.

    Das kann aber auch z.B. aus gesundheitlichen Gründen geschehen (meist dann ergänzt um einen erneuten Amtsarztbesuch), wenn also die gesundheitliche Eignung durch hohe Fehlzeiten als unsicher erachtet wird und muss in jedem Fall auch dann sehr umfassend begründet werden, weil solche Fälle natürlich auch von Gewerkschaften gerne penibel geprüft werden. Bloß weil mal ein Unterrichtsbesuch in der Probezeit nicht ganz rund gelaufen ist wird niemand in die Verlängerung geschickt, wenn es ansonsten keine Probleme gibt in der Zusammenarbeit mit SuS, KuK, Eltern, SL.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Bloß weil mal ein Unterrichtsbesuch in der Probezeit nicht ganz rund gelaufen ist wird niemand in die Verlängerung geschickt, wenn es ansonsten keine Probleme gibt in der Zusammenarbeit mit SuS, KuK, Eltern, SL.

    Das habe ich auch nicht behauptet. Insofern stimme ich dir zu. Bei unserem Kandidaten liegt es an einem Vorfall innerhalb der Probezeit, bei dem ich als Schulleiter ähnlich entschieden hätte.

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