Vorbereitungsdienst berufsbegleitend machen ?

  • Für die Anerkennung meiner im Ausland erworbenen Ausbildung (pädagogischer Master) darf ich die Vorbereitungsdienst in Berlin entweder ganz klassisch machen (13 Stunden pro Woche und 1500€ als Bruttogehalt) oder berufsbegleitend mit mehr Geld und mehr Stunden (und unbefristeter Einstellung: Also als Quereinsteiger). Staatsprüfungen sowie Modulprüfungen muss ich keine ablegen. Beamtenstatus ist für mich irrelevant, weil ich nicht deutsch bin. Da ich sehr oft das Referendariat als „die schlimmste Zeit meines Lebens“ bezeichnet höre, möchte ich die liebe Community fragen, was ihr davon haltet. Am meisten mache ich mir Sorgen um die finanzielle Frage (da ich nicht als Beamte auf Widerruf angestellt werde, sondern als ganz normaler Arbeitnehmer, muss ich alle Steuern und gesetzliche Versicherung bezahlen, damit komme ich am Ende mit ungefähr 1000€ netto raus) und natürlich um die Belastung in dem Fall des berufsbegleitenden Weges. Ich wäre sehr sehr dankbar für eure Tipps und Erfahrungen damit.

    • Offizieller Beitrag

    eine richtige Ausbildung ist allem anderen in meinen Augen immer vorzuziehen.


    Was meinst du mit "berufsbegleitend"?


    Und warum sollte ein Referendariat bei dir ohne Staatsprüfung ablaufen??

  • Danke für die Rückmeldung! Berufsbegleitend ist es, wenn ich als Quereinsteigerin angestellet werde, mehr Stunden an der Schule arbeite und einen unbefristeten Vertrag habe. Dass ich keine Staatspürufung belegen muss, wurde mir mehrmals vom Berliner Senat kommuniziert, weil ich eine ausländische Lehrerausbildung mitbringe, lasse sie nur letztendlich anerkennen. Bei mir wird nur Unterricht benotet.

  • Berufsbegleitend ist es, wenn ich als Quereinsteigerin angestellet werde, mehr Stunden an der Schule arbeite und einen unbefristeten Vertrag habe.

    Na ja, dann ist es aber ja nicht "berufsbegleitend", sondern die Lehrtätigkeit ist dein Beruf! ;)


    Ich würde dir auch raten, den Weg über den Vorbereitungsdienst/das Referendariat zu nehmen, auch wenn du bereits eine im Ausland eine Ausbildung als Lehrerin gemacht hast. Du bekommst im Vorbereitungsdienst zwar weniger Geld, wirst aber noch einmal im deutschen Schulsystem ausgebildet und wirst nicht direkt "ins kalte Wasser" geworfen.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich kenne Deine Lebensumstände nicht, ob Du über ein Partner bzw. Partnerin abgesichert bist. Aber von 1000 Euro im Monat zu leben, davon eine Wohnung zu unterhalten, zum Seminar zu fahren etc., ist schon eine sportliche Aufgabe. Wenn ich vor der Wahl stünde, würde ich mir die 2 Jahre Stress antun, müsste mir in der Zeit aber keine finanziellen Gedanken machen. Das kann in der Tat sehr belastend sein, wenn man nach 3 Wochen nicht mehr weiß, wie man den Kühlschrank voll bekommt. Kommt aber, wie gesagt, auf deine persönlichen Umstände an.

  • Und noch einmal: Das ist für mich höchstirrelevant, weil ich eben NICHT verbeamtet werden kann. Diese Frage habe ich schon mit dem Senat geklärt, ich werde nicht verbeamtet. Deswegen habe ich in der Frage geschrieben, bitte nicht über diesen Aspekt zu diskutieren. Ich würde mich auf eine relevante Rückmeldung zu meiner Frage sehr freuen.


    Senat sagt dazu:

    Den schulpraktischen Teil des Anpassungslehrganges absolvieren die Teilnehmenden in einem Gleichstellungsverfahren der ausländischen Lehrqualifikation als Angestellte. Eine Verbeamtung ist dabei nicht möglich. Wie dies zu einem späteren Zeitpunkt (nach erfolgreichem Abschluss der Anpassungsmaßnahme) aussieht, wäre mit der Personalstelle zu klären.


    und noch das: Zu den persönlichen Voraussetzungen (für die Verbeamtung) gehört die gesundheitliche Eignung, das uneingeschränkte Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung, aber auch die Erfüllung der gesetzlich festgelegten Altersgrenze und die Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedsstaates, Islands, Lichtensteins, Norwegens oder der Schweiz

  • aber vlt könntest du auch einen Kommentar zu meiner Problematik lassen?

    Es gibt kein einziges Fragezeichen im Ausgangspost.


    Wenn man sagt, von 1000€ kann ich nicht leben und keine WG oder sonst was für die Zeit haben will, dann Quereinsteig.

    Wenn man sagt, ich bin nicht bereit, auf zwei oder drei Wochenenden im Monat zu verzichten, dann Vorbereitungsdienst.


    Da ich sehr oft das Referendariat als „die schlimmste Zeit meines Lebens“ bezeichnet höre, möchte ich die liebe Community fragen, was ihr davon haltet.

    Als Nicht-EU Ausländer, der eine Anpassungsmaßnahme gemacht hat und verbeamtet wurde, gebe ich folgenden Rat:

    • Wenn man sich selbst als Geschenk Gottes sieht oder man ist arrogant, reflexionsunfähig, überheblich, oder fordernd --> keine Chance.
    • Wenn man die Bereitschaft zeigt, sich anzupassen, offen für Ratschläge, kritikfähig und den Willen zeigt, Ratschläge umzusetzen, dann ist es ein Spaziergang.
  • Ich weiß nicht, wie das in Berlin ist. In Niedersachsen und bei der Schulform BBS machen die Quereinsteiger den Vorbereitungsdienst berufsbegleitend. Sie unterrichten vom ersten Tag an 24 Stunden, solange, bis der nächste Vorbereitungsdienst-Starttermin da ist (in Nds. 01.05. und 01.11.). Ab dann unterrichten sie "nur" noch 20 Stunden und machen gleichzeitig den Vorbereitungsdienst. Dort machen sie zu 95% das gleiche wie die "richtigen" Referendare, die nach der Einstiegsphase bis zur Prüfung im Schnitt 9 Stunden unterrichten. Ich habe keine Ahnung, wie die das überleben. In meiner Gruppe haben wir drei davon, und mein Ausbildungslehrer hat das auch so gemacht.

    Quereinsteiger sind die, die einen Abschluss haben, der als 1. Staatsexamen anerkannt werden kann und die mindestens ein Unterrichtsfach anerkannt bekommen haben. Wenn sie nur ein Fach anerkannt bekommen, können sie berufsbegleitend das zweite Fach nachstudieren (Das geht ausschließlich bei der Schulform BBS) und gleichzeitig den Vorbereitungsdienst machen. Das kann dann auch mal drei Jahre dauern. Mein Ausbildungslehrer hat das auch so gemacht.

    Eine Abschlussprüfung müssen die Quereinsteiger in Nds. mit BBS-Lehramt nicht machen. Dafür haben sie sehr viel mehr Beratungsgespräche und "große" Unterrichtsbesuche im Ref.

    Jedenfalls: Die Ausbildung der Quereinsteiger ist praktisch identisch mit der Ausbildung der "normalen" Referendare. Vielleicht ist das in Berlin und bei Deiner Schulform ja auch so? Dann kommt es "nur" darauf an, wie belastbar Du bist. :)

  • Für die Anerkennung meiner im Ausland erworbenen Ausbildung (pädagogischer Master) darf ich die Vorbereitungsdienst in Berlin entweder ganz klassisch machen (13 Stunden pro Woche und 1500€ als Bruttogehalt) oder berufsbegleitend mit mehr Geld und mehr Stunden (und unbefristeter Einstellung: Also als Quereinsteiger). Staatsprüfungen sowie Modulprüfungen muss ich keine ablegen. Beamtenstatus ist für mich irrelevant, weil ich nicht deutsch bin. Da ich sehr oft das Referendariat als „die schlimmste Zeit meines Lebens“ bezeichnet höre, möchte ich die liebe Community fragen, was ihr davon haltet. Am meisten mache ich mir Sorgen um die finanzielle Frage (da ich nicht als Beamte auf Widerruf angestellt werde, sondern als ganz normaler Arbeitnehmer, muss ich alle Steuern und gesetzliche Versicherung bezahlen, damit komme ich am Ende mit ungefähr 1000€ netto raus) und natürlich um die Belastung in dem Fall des berufsbegleitenden Weges. Ich wäre sehr sehr dankbar für eure Tipps und Erfahrungen damit.

    Ich selbst bin Quereinsteigerin und habe als solche in Rheinland-Pfalz das Referendariat nochmal gemacht und dann das 2. Staatsexamen abgelegt und jetzt "normale Lehrerin". Ich hätte vorher theoretisch auch die Möglichkeit gehabt, an einer Privatschule als Quereinsteigerin Wirtschaft und Deutsch zu unterrichten, bei entsprechend höherer Bezahlung. Ich hatte mich seinerzeit dagegen entschieden und bin inzwischen froh drum. Mir ging es darum, das System "von der Pieke auf zu lernen" entsprechend anerkannt zu sein von den anderen Lehrern und mir selber auch sagen zu können, dass ich eine stabile Ausbildung habe. Nach dem Ref (das ich auch als sehr anstrengend empfand - keine Frage) frage ich mich, wie man das ohne das Referendariat als Quereinsteiger einigermaßen professionell machen will - und bin froh, diesen Weg über das Referendariat gegangen zu sein. Nun bist du bereits Lehrer, aber ich bin mir sicher, dass die Ausbildung in einem anderen Land (übrigens selbst in einer anderen Schulform und in derselben Schulform innerhalb eines Bundeslandes) sehr unterschiedlich ist. Daher würde auch ich dir zum Referendariat raten - wenn du es dir leisten kannst finanziell. Die Frage kannst indes nur du selbst dir beantworten.

  • Als Nicht-EU Ausländer, der eine Anpassungsmaßnahme gemacht hat und verbeamtet wurde, gebe ich folgenden Rat:

    • Wenn man sich selbst als Geschenk Gottes sieht oder man ist arrogant, reflexionsunfähig, überheblich, oder fordernd --> keine Chance.
    • Wenn man die Bereitschaft zeigt, sich anzupassen, offen für Ratschläge, kritikfähig und den Willen zeigt, Ratschläge umzusetzen, dann ist es ein Spaziergang.

    Danke für diese Information, die ich hier beiläufig erfahren habe.

    Ich darf den 12 monatigen Anpassungslehrgang (in Bayern, bin aus Österreich, fertige GS Lerherin)- wie ich heute erfuhr- erst ab September 23 für das Schuljahr 2023/24 machen, weil ich das Fachgespräch erst im Juli hatte und die Fristen bis April ward Amit ich jetzt im September den Anpassungslehrgang hätte starten können.


    Angeblich darf ich auch entscheiden, ob ich eine Eignungsprüfung ablegen möchte, wovon mir abgerate wurde. Hat jemand etwas davon schon mal gehört oder erfahren und kann etwas dazu sagen (also Anpassungslehrgang oder Eignungsprüfung)?


    UND, meine nächste Frage wäre:


    Nachdem ich nun am Anpassungslehrgang ab September nicht teilnehmen darf, habe ich mich als Überbrückung für eine Stelle als Quereinsteigern/mobile Reserve beworben und würde gerne wissen, wie man hier als fertige aber "ausländische" Grundschullehrerin eingestuft wird?


    Danke :))))

  • In Niedersachsen und bei der Schulform BBS machen die Quereinsteiger den Vorbereitungsdienst berufsbegleitend. Sie unterrichten vom ersten Tag an 24 Stunden, solange, bis der nächste Vorbereitungsdienst-Starttermin da ist (in Nds. 01.05. und 01.11.).

    Nein, das betrifft nur "Quereinsteiger*innen in den Vorbereitungsdienst", die vor Beginn eben jenes Vorbereitungsdienstes an einer nds. BBS einen sog. "PKB-Vertrag" (Personalkostenbudgetierung) haben. An meiner Schule sind das bisher nur sehr wenige Personen gewesen. Alle anderen dieser "Quereinsteiger*innen" starten - wie jede/r "normale" LiV - einfach zum 01.05. oder 01.11. in das Referendariat/den Vorbereitungsdienst, ohne vorher in der jeweiligen Schule tätig gewesen zu sein.

    Ab dann unterrichten sie "nur" noch 20 Stunden und machen gleichzeitig den Vorbereitungsdienst. Dort machen sie zu 95% das gleiche wie die "richtigen" Referendare, die nach der Einstiegsphase bis zur Prüfung im Schnitt 9 Stunden unterrichten.

    Die "richtigen" LiV müssen mind. 12 Stunden unterrichten (8 Stunden eigenverantwortlicher Unterricht und mind. 4 Stunden begleiteten Unterricht). Ich wüsste nicht, dass die Quereinsteiger*innen in den Vorbereitungsdienst mehr Stunden unterrichten; bei uns zumindest nicht.

    Eine Abschlussprüfung müssen die Quereinsteiger in Nds. mit BBS-Lehramt nicht machen.

    Auch das ist mir neu. Da diese Quereinsteiger*innen den ganz normalen Vorbereitungsdienst bzw. das Referendariat absolvieren, haben sie doch am Ende auch die übliche Prüfung mit zwei Prüfungsunterrichtsstunden und einer mündlichen Prüfung?! So steht es auch im Merkblatt des nds. MK: "Für die Ableistung des Vorbereitungsdienstes gelten die gleichen Vorschriften und Bedingungen, wie für die Bewerberinnen und Bewerber, die ein Lehramtsstudium absolviert haben. Die „Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger“ werden diesen in der Ausbildung und Prüfung gleichgestellt Der Vorbereitungsdienst schließt mit dem Ablegen der Staatsprüfung für das Lehramt an berufsbildenden Schulen ab." (Dieses Merkblatt findet sich hier: https://www.mk.niedersachsen.d…enden-schulen-167434.html).


    Anyway: Ich glaube kaum, dass dies für den/die TE überhaupt relevant ist, da vermutlich in Berlin das System anders ist.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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