Mitarbeiterin geht mir tierisch auf den Keks

  • Hallo,


    ich bin gerade tierisch genervt von meiner Mitarbeiterin (Erzieherin) und würde gerne diesen Thread nutzen, um meinen Ärger ein wenig abzubauen, da ich nicht weiß, wohin damit.


    Ich arbeite an einer Förderschule und habe ständig eine Mitarbeiterin im Klassenraum, die ich nicht immer sinnvoll beschäftigen kann.


    Es sei noch vorangestellt, dass sie ein lieber und netter Mensch ist. Umso schwieriger ist es manchmal, ihr zu sagen, dass ich einige ihrer Verhaltensweisen als störend empfinde.


    Mich stört, dass sie aus purer Langeweile mit dem Handy spielt, in einer Zeitschrift blättert, bastelt oder lautstark mit dem Löffel ihren Kaffee umrührt.


    Die Sache mit dem Handy, dem Basteln und der Zeitschrift hatte ich schon mehrfach angemahnt, dennoch kommt es hin und wieder vor, dass sie mit dem Handy spielt.


    Ich habe nur eine Handvoll super-lieber Schüler in der Klasse und bin immer echt glücklich, wenn die Mitarbeiterin sich krank meldet.


    Was mich besonders stört ist das Rumsitzen. Sie wird kaum gebraucht und bekommt Geld fürs Kaffeetrinken.


    Ich habe eine volle Stelle und bin täglich mehrere Stunden in meiner Klasse. Es gibt keine einzige Stunde, in der ich einmal mit den Kindern alleine bin. Ich fühle mich durch die dauernde Anwesenheit dieser Person total kontrolliert und überwacht.


    Macht irgendjemand ähnliche Erfahrungen?


    Meistens ist es ja umgekehrt, dass man schwierige Klassen hat und sich über jede Unterstützung freut.


    Bei mir ist die „Unterstützung“ eine reine Belastung.

  • 😅 Ich höre das manchmal von einer Kollegin. Eine I-Helferin, eine Erzieherin - selten sogar zwei -, gelegentlich noch eine Sonderpädagogin und ebenso selten dann nochmal eine Praktikantin … sie weiß die Unterstützung zu schätzen, genießt es aber auch, mal alleine in ihrer Klasse zu sein.


    Das klingt jetzt so, als wären wir mit Personalstunden gesegnet, das sind wir aber nicht. In meiner Klasse gibt es keine Minute lang eine Doppelbesetzung. Ich würde an deiner Stelle die Schulleitung mit ins Boot holen, das ganz offen thematisieren und zusammen gucken, ob die Erzieherin nicht an anderer Stelle besser unterstützen kann. Zwei Tage bei dir, drei Tage in einer anderen Klasse oder so. Oder sitzt in allen euren Klassen mehr Personal als ihr brauchen könnt?

  • Es sitzt in jeder Klasse Personal rum und trinkt Kaffee.


    Hinzu kommen noch die I-Helfer.


    Mit der Schulleitung hatte ich mehrfach schon gesprochen.


    Die Lehrer aus den anderen Klassen möchten an der Personalsituation nichts verändern. Darum mag die Schulleitung da nicht durchgreifen.


    Dabei gäbe es in der benachbarten LE-Schule genügend Bedarf.


    Ich finde, dass das enorme Verschwendung von Geldern ist.


    Aber es war schon immer so, dass an GE-Schulen pädagogische Mitarbeiter den Unterricht begleiten.


    Neuerdings muss man sie Fachkräfte nennen. Dennoch sitzen sie weiterhin nur rum.


    In den anderen Klassen lässt man sie sogar mit dem Handy spielen. 😣

  • Irre.


    Bei uns ist die ehemalige Reinigungskraft jetzt Erzieherin in einer der Ganztagsklassen (ich weiß nicht, ob sie davor mal eine Ausbildung gemacht oder Berufserfahrung in der Richtung gesammelt hatte). Irgendwie musste die Stelle besetzt werden.

    In den Klassen, die nicht Ganztag sind, gibt es zwischen null und sechs Stunden Doppelbesetzung. In der Woche.


    Vielleicht hilft das ja, das Rumgesitze etwas entspannter zu nehmen 🤷‍♂️

  • Bitte verzeih, wenn ich komisch nachfrage.

    Welche Aufgaben hat sie konkret?


    Ich unterrichte auch in einer Integrationsklasse bzw bis letztes Jahr war ich Klassenleitung von einer. In vielen Stunden habe ich auch einen Integrationslehrer dabei. Er hat bestimmte Aufgaben. Es kann aber u. U. mal passieren, dass er ein paar Minuten nichts zu tun hat. Dann trinkt er auch mal Kaffee (ich auch - er bringt mir dann einen mit 😊), bereitet Material für die I-Kinder vor, ist vielleicht auch mal mit dem Handy beschäftigt, stört mich alles normalerweise nicht. Sobald ihn ein Kind braucht, ist er dort (auch bei den anderen Kindern).

  • Da die GE-Gruppen sehr heterogen sind, soll die PF dabei unterstützen, dass die Kinder je nach individuellem Bedarf gefördert werden.


    D. h., sie soll beim Differenzieren unterstützen.


    Ich habe allerdings eine sehr selbständige Lerngruppe. Die Schüler sind mit Wochenplänen und Stationsarbeit vertraut und kontrollieren ihre Arbeitsergebnisse selbständig.


    Sobald ein Kind Unterstützung benötigt, bin ich da.


    Es bedarf aus meiner Sicht keiner zweiten Person bei diesen 6 Schülern.

  • Ich kann deinen Frust verstehen und natürlich ist das Ressourcenverschwendung. Ich wette auch bei euch gibt es genug Schulen, die dankbar für jede Hilfe wären.

    Trotzdem solltest du versuchen ein bisschen zu trennen: auf der einen Seite sind die störenden Verhaltensweisen, das musst du mit ihr direkt klären, das geht tatsächlich nicht. Auf der anderen Seite steht der überflüssige Einsatz und das rausgeschmissene Geld: das liegt nicht in ihrer Verantwortung. Es sei denn es gibt doch irgendetwas, was sie sinnvoll tun könnte. Dann müsstet ihr aber gemeinsam festlegen was das sein soll. Vor allem auch was sie eigenverantwortlich tun kann. Es klingt für mich so als würde sie passiv abwarten, dass du ihr Anweisungen gibst. Aber du bist ja letztlich nicht ihre Vorgesetzte. Vielleicht müsst ihr das mal klären.


    Und wenn es wirklich gar nichts zu tun gibt, kannst du ihr schlecht vorwerfen, dass sie rumsitzt.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • 😅 Ich höre das manchmal von einer Kollegin. Eine I-Helferin, eine Erzieherin - selten sogar zwei -, gelegentlich noch eine Sonderpädagogin und ebenso selten dann nochmal eine Praktikantin … sie weiß die Unterstützung zu schätzen, genießt es aber auch, mal alleine in ihrer Klasse zu sein.


    Das klingt jetzt so, als wären wir mit Personalstunden gesegnet, das sind wir aber nicht. In meiner Klasse gibt es keine Minute lang eine Doppelbesetzung. Ich würde an deiner Stelle die Schulleitung mit ins Boot holen, das ganz offen thematisieren und zusammen gucken, ob die Erzieherin nicht an anderer Stelle besser unterstützen kann. Zwei Tage bei dir, drei Tage in einer anderen Klasse oder so. Oder sitzt in allen euren Klassen mehr Personal als ihr brauchen könnt?

    Das ist ja keine echte Doppelbesetzung. Ich kenne das leider auch von Inklusionshelferinnen. Da habe ich aber sehr unterschiedliche Erfahrungen. Meine jetzige redet immer lautstark mit Kindern, hat nicht einmal Kontaktdaten mit den Eltern der Schülerin gehabt, obwohl sie schon 1 Jahr vor mir da war, kommt und geht, bis ihre Stunden voll sind, so wie es ihr privat passt. In Sport, wo sie gebraucht würde, geht sie nicht mit mangels Stunden. Ich habe das im ganzen Team (Sportlehrerin, sie, ehemalige Lehrerin) angesprochen, aber anscheinend ist ja alles super so....und niemand will was ändern. Geld fürs rumsitzen.

    Meine letzte Inklusionskraft bei einem anderen Kind hatte allerdings einen Vollzeitjob und ich war froh, wenn sie da war. Jetzt bin ich das nicht.

  • Ich kann dich sehr gut verstehen, aber es hilft dir auch nichts. Meine kann nicht mal was kopieren. In der Pause, wo es dem Mädchen manchmal schlecht wird (aber wir vermuten, dass sie nur so tut), sitzt sie im Lehrerzimmer und trinkt Kaffee, weil sie jetzt Pause hat und ich muss mich kümmern.

  • Ich hatte mal eine I-Helferin, die eine Freundin der Familie war und ihrem Schützling bei Leistungsfeststellungen die Lösungen vorgesagt hat. Ansonsten war sie am Handy oder hat Mandalas angemalt.


    Und von dem Förderlehrer, der manchmal in meinem Unterricht eingenickt ist, hab ich ja schon mal erzählt.


    Hilft dir alles nichts, Antonia87 , aber du wolltest ja Frust abladen. Ich verstehe dich. :troest:

  • Mich stört, dass sie aus purer Langeweile mit dem Handy spielt, in einer Zeitschrift blättert, bastelt oder lautstark mit dem Löffel ihren Kaffee umrührt.


    Die Sache mit dem Handy, dem Basteln und der Zeitschrift hatte ich schon mehrfach angemahnt, dennoch kommt es hin und wieder vor, dass sie mit dem Handy spielt.

    Ich würde sie daran erinnern, daß sie vor den Schülern eine Vorbildfunktion hat, im Positiven wie im Negativen. Wenn es im Positiven nicht geht, muß sie eben als negatives Vorbild herhalten. Konkret würde ich sie wegen des Fehlverhaltens in letzter Konsequenz aus dem Unterricht rauswerfen, wie ich es mit Schülern auch mache. Eben, damit die Schüler sehen, daß ich mir manche Dinge von niemandem bieten lasse und sie (die Schüler) es gegenüber mir gar nicht erst zu versuchen brauchen.

  • Ich hatte mal eine I-Kraft, die auch nicht viel zu tun hatte. Sie saß immer schräg hinter dem Kind, dass manchmal etwas verhaltenskreativ wurde.

    Während der Stunde las sie in wissenschaftlichen Zeitschriften und guckte immer mal auf das Kind. Wenn sie merkte, dass das Kind unruhig wurde, ging kurz ihre Hand nach vorne, legte sich auf die Schulter und der Junge beruhigte sich wieder.


    Wenn ich die I-Kraft darüber hinaus um Unterstützung angefragt habe, war sie da. Sofort.


    Was ich sagen will: Unterricht ist für Erwachsene langweilig. Ich würde da auch sitzen und Däumchen drehen.

    Entweder musst du sie beschäftigen und einbinden oder damit leben, dass sie auch andere Sachen nebenher macht - denn sie ist nicht deine Schülerin und beschäftigt sich dann halt irgendwie.

    Oder wenn dich beides stört, musst du dich weiter darum kümmern, dass sie woanders hingeht.


    Aber: ich würde versuchen, sie einzubinden. Dafür ist sie da.

  • Ich würde sie sofort nehmen!


    Ich habe einen Englisch Grundkurs mit 17 EXTREM leistungsschwachen und auch teils leistungsunwilligen Schülern. 4 davon sind LE Inklusionsschüler und ein weiterer aus der internationalen Klasse, der weder deutsch noch englisch spricht. Null. Hurra!

  • Kannst du sie nicht dafür nutzen, dass sie dafür sorgt, dass Kevin-Horst nicht alle 30 Sekunden sich wegbeamt und in der Gegend rumstarrt und aus dem Fenster guckt? Oder dass Chantal-Joy versteht, wie die Aufgaben gehen und dass sie bitte a + b machen soll, wie du vorher 3x gesagt hast? Oder dass Maria und Agatha nicht ständig mit anderen Dingen beschäftigt sind und/oder quatschen?


    Oder dass sie die Fragen von A, B und C beantwortet, während du gerade D, E und F hilfst?


    Oder kann sie Material vorbereiten / kopieren / laminieren?

  • Kannst du sie nicht dafür nutzen, dass sie dafür sorgt, dass Kevin-Horst nicht alle 30 Sekunden sich wegbeamt und in der Gegend rumstarrt und aus dem Fenster guckt? Oder dass Chantal-Joy versteht, wie die Aufgaben gehen und dass sie bitte a + b machen soll, wie du vorher 3x gesagt hast? Oder dass Maria und Agatha nicht ständig mit anderen Dingen beschäftigt sind und/oder quatschen?


    Oder dass sie die Fragen von A, B und C beantwortet, während du gerade D, E und F hilfst?

    Bei sechs „sehr selbständigen“ und „super lieben“ Kindern?

  • Könntest du in deinen wopl einen aktiven, handlungsorientierten Part mit einbauen, der etwas anspruchsvoller ist und den sie selbstständig mit den Kindern täglich durchführt? Sowas wie komplexere Bastelanleitungen, Rollenspiele, Aufträge, die aus dem Klazi herausführen?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Bei sechs „sehr selbständigen“ und „super lieben“ Kindern?

    Das sechs hatte ich wohl überlesen, ich las nur "eine handvoll". Das sind für mich auch 17 statt den üblichen 30. Und von sehr selbständig stand da ja auch nichts, nur super lieb.


    Lieb sind meine Schüler auch, brauchen aber eigentlich permanent Einzelunterstützung, die ich alleine 17 Schülern ja nicht geben kann. Aber auch bei den 6en wird es doch einen geben, der ein bisschen mehr individuelle Unterstützung braucht, oder? Oder warum sind sie sonst auf der Förderschule?

    Wir sind keine Förderschule und haben fast nur solchen Schüler.

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