Tarifrunde eingeläutet

  • Auch wenn jetzt die Verhandlung ÖD ist, wenn alles läuft wie immer, dann ist unser Ergebnis das gleiche, jedoch mit einem minimalen Abschlag. Aber die überbezahlten faulen Säcke haben es auch nicht besser verdient, vor allem nicht, nachdem die Lehrer wegen Corona zwei Jahre bei voller Bezahlung zuhause saßen…


    Mein Blick in die Glaskugel:


    Z.B. ÖD fordert 10,5 % und mindestens 500 Euro auf 12 Monate. Es gibt 9,5 % in drei Schritten auf 32 Monate und. 200 Euro Sockel um den Abstand zum Bürgergeld zu wahren.

    Und noch eine Einmahlzahlung.


    Also bekommt der TV L 9 % auf 36 Monate in drei Schritten und auch den Sockelbetrag (der ab A13 wohl irrelevant ist) und auch eine Einmalzahlung.

  • Wenn wir Abiklausuren mit geteilten Klassen und spontanen Coronaausfällen beim Test hinbekommen, gehe ich davon aus, dass ein Streik kein Problem sein dürfte und wir haben eine der größten Oberstufen NRWs. Dann fällt halt spontan alles aus.

    Aber wenn dann plötzlich ein neuer Abi oder Fachabivorschlag mal eben erstellt werden müssen oder fürs nächste Jahr zusätzlich damit was auf Halde liegt, ist bestimmt wieder niemand dazu bereit.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • 200 Euro Sockel um den Abstand zum Bürgergeld zu wahren.

    Ich denke, daß die Arbeitgeber diesmal mit dem Klammerbeutel gepudert sein werden, was Sockelbeträge angeht. Schließlich sind diese Sockelbeträge die Ursache dafür, daß später bei der Übernahme in die Beamtenbesoldung die Abstände zwischen den Besoldungsgruppen nicht mehr eingehalten werden können. Wenn Besoldungsgruppe a5 durch den Sockelbetrag effektiv 9% mehr Sold bekommt, müssen a6 bis a16 auch 9% mehr Sold bekommen, um die Abstände zu wahren.


    Ich bin jedenfalls gespannt, ob das Verwaltungsgericht nicht noch rückwirkend auf diese Art und Weise sämtliche Sockelbeträge der letzten Jahre in effektive Besoldungsanhebungen umrechnet und den entsprechenden Prozentsatz auch für die höheren Besoldungsgruppen entsprechend vom Land NRW als Arbeitgeber einfordert.

  • Sockelbeträge wird es in der Tat nicht mehr geben - Einmalzahlungen sind aber für viele Beschäftigte mittel- und langfristig noch viel schädlicher.


    Verbeamtete Lehrkräfte können die Tarifverhandlungen gelassen sehen, der ganze Komplex 'amtsangemessene Besoldung' wird für sehr viele viel relevanter sein (und die Lawine hat ja erst begonnen zu rollen).


    Zudem ist die Beamtenbesoldung ja nicht an Tarifverhandlungsergebnisse gebunden, der Arbeitgeber kann beliebig bei der Besoldung zulegen (wie z.B. gerade in Thüringen).


    Tarifbeschäftigte werden in den Verhandlungen (implizit/indirekt natürlich) damit konfrontiert werden, dass die Arbeitgeber wegen den Rückstellungen für eine 'amtsangemessene Besoldung' ihren Personaletat planerisch mehr als ausgeschöpft haben.


    Die Arbeitgeberseite wird (vermutlich erfolgreich) versuchen, ihre Mehrausgaben im Beamtenbereich über den Tarifbeschäftigtenbereich teilweise zu refinanzieren. Da auf der Arbeitnehmerseite teilweise ja auch Beamtenvertreter sitzen, dürfte sich der Widerstand in Grenzen halten.....(ja, die Interessenkonfliktline wird noch nicht mal offen formuliert werden).


    Beamtenvertreter haben sogar Interesse an einem niedrigen Tarifabschluss (weil über einen anderen Weg Besoldungssteigerungen für Beamte erreicht werden - bei einem niedrigen Tarifabschluss wäre der Spielraum für die Arbeitgeberseite sicherlich größer, da die TBs nicht beteiligt werden brauchen)

  • Sockelbeträge wird es in der Tat nicht mehr geben - Einmalzahlungen sind aber für viele Beschäftigte mittel- und langfristig noch viel schädlicher.

    Die Arbeitnehmervertreter wären mit dem Klammerbeutel gepudert, würden die bei über 10% Inflation Einmalzahlungen akzeptieren. Ich denke, daß sie 15% für 12 Monate fordern sollten, um am Ende bei einem Inflationsausgleich von 10-11% zu landen.

  • Wenn die Klausuraufsicht in den Abiturprüfungen mit 1 Minute Vorwarnzeit mitten drin den Raum verläßt, weil der Streik beginnt… 😉

    Dann steht in der Bild, wie die bösen Lehre r den Konflikt auf den Rücken der Schüler austragen. Sowie Lauterbach über streikende Ärzte schimpft, die jetzt Mandeloperationen verweigern.

  • fachinformatiker

    Ich denke halt beim Thema Streik immer an Claus Weselsky, seine Lokführer und die Deutsche Bahn. Die Lokführer haben z.B. vor einigen Jahren mal nur in einzelnen Bahnhöfen gestreikt. Als da z.B. in Hamm alle Gleise mit Zügen vollgestellt waren, weil dort gezielt gestreikt wurde, war die ICE-Strecke Berlin-Rhein/Ruhr blockiert und nichts ging mehr. Die übrigen Lokführer, die auf der Strecke standen und mangels Durchfahrt vor Hamm warten mußten, streikten selbstverständlich nicht und mußten so von der Bahn bezahlt werden (Lohnkosten).

    Das zeigte, wie man mit wenigen Streikenden und entsprechend geringen Kosten für die Gewerkschaft einen großen Effekt erzielen kann.

  • Das zeigte, wie man mit wenigen Streikenden und entsprechend geringen Kosten für die Gewerkschaft einen großen Effekt erzielen kann.

    Das zeigt, dass man in bestimmten Branchen mit wenig Aufwand das halbe Land lahmlegen kann. Als Lehrkraft hilft es relativ wenig. Wenn nur in einer Stadt/Schule gestreikt wird.

  • Die Arbeitnehmervertreter wären mit dem Klammerbeutel gepudert, würden die bei über 10% Inflation Einmalzahlungen akzeptieren. Ich denke, daß sie 15% für 12 Monate fordern sollten, um am Ende bei einem Inflationsausgleich von 10-11% zu landen.

    Bei meinem Beitrag ging es darum, dass die am Tisch sitzenden Arbeitnehmervertreter von ihren Organisationen her auch die beamten vertreten (auf der Arbeitgeberseite sitzen sogar fast ausschließlich nur solche). Es könnte Anreize geben für Beamtenvertreter, gar nicht so einen dollen Tarifabschluss zu erreichen.....(um halt mehr Spielraum für Besoldung von Beamten zu haben und nicht Tarifbeschäftigte partizipieren zu lassen - und da spielt die 'Musik' zunehmend außerhalb des Bereichs von Tarifverhandlungen)

  • Ich bin leicht überarbeitet und habe hier jetzt mehrfach "Sockenbeträge" gelesen.

    Sockenbeträge sind die Einmalzahlungen. Wie bei einer Socke mit Loch scheint was drin zu sein, fällt aber schnell wieder raus.

  • Bei meinem Beitrag ging es darum, dass die am Tisch sitzenden Arbeitnehmervertreter von ihren Organisationen her auch die beamten vertreten (auf der Arbeitgeberseite sitzen sogar fast ausschließlich nur solche). Es könnte Anreize geben für Beamtenvertreter, gar nicht so einen dollen Tarifabschluss zu erreichen.....(um halt mehr Spielraum für Besoldung von Beamten zu haben und nicht Tarifbeschäftigte partizipieren zu lassen - und da spielt die 'Musik' zunehmend außerhalb des Bereichs von Tarifverhandlungen)

    Hört sich gut an, aber ist der Gedanke auch taktisch sinnvoll? Keine Ahnung.

  • https://www.n-tv.de/wirtschaft…tert-article23909070.html


    Wie es gehen kann, zeigt die Post. Trotz sehr hoher Forderung und einem guten Angebot geht's in den Arbeitskampf.

    Gutes Angebot der Arbeitgeber der Post?


    Für das Jahr 2023 sieht das eine Nullrunde vor...(man darf sich wirklich nicht orientieren an der manipulativen Medienberichterstattung, dies gilt eigentlich für den gesamten Bereich der Berichterstattung über Tarifrunden - ausnahmslos über alle Medien)

  • Die Medien haben sich das scheinbar gute Angebot von den Anbietern ins Heft diktieren lassen. Die Informationen die von außen kommen werden absolut nicht ausgewertet und bewertet

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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