Hochzeitsplanung

  • Wenn solche Frauen dann von Sozialleistungen abhängig sind, geht es uns schon etwas an.

    Das ist wahr.


    In meinem Fall bin ich mir aber absolut sicher, dass ich das nicht wäre. Und eigentlich geht das als Lehrerin auch gar nicht. Man bekommt ja gar nichts vom Staat, selbst wenn man nur Teilzeit arbeitet, das ist schon viel zu viel. Und wenn man dann noch aufstockt, braucht man das ja auch gar nicht.


    Das Problem, was ihr hier alle schildert, trifft auf ganz viele Frauen in unsere Gesellschaft zu. Aber nicht auf verbeamtete Lehrerinnen.


    Es gibt doch ganz viele alleinerziehende Lehrerinnen, die prima von ihrem Gehalt leben. Egal, ob sie früher mal Teilzeit gearbeitet haben oder nicht. Ich kenne sogar alleinerziehende Kollegen, die Teilzeit arbeiten und trotzdem nicht verhungern. Geht alles.

  • Und wenn das jemand nicht tut? Geht dich doch gar nichts an!? Warum zerbrichst du dir darüber den Kopf?

    Dann darf ich anmerken, dass es vielleicht andere Möglichkeiten gegeben hätte.

  • Dann hätte er ja zu Hause bleiben können.

    Das hätte sich mein Mann nicht vorstellen können. Da hat dann seine Biographie auch Auswirkungen auf ihn.

    Er wollte gern der Familienversorger sein.

  • Dann darf ich anmerken, dass es vielleicht andere Möglichkeiten gegeben hätte.

    Es gibt ja auch total viele Rentnerinnen, die viel zu wenig Rente bekommen, weil sie in ihrem Leben nie, zu wenig etc. gearbeitet haben. Kommentierst du das auch alles? Sorgst du dich um ihren Lebensstandard? Wenn ja, was tust tu, um zu helfen?


    Es gibt auch jede Menge Leute, die den Mindestlohn verdienen und trotz Vollzeit weniger als ich verdienen. Zerbrichst du dir da auch den Kopf? Gibst du denen auch Ratschläge, wie sie dieses Problem lösen können?

  • In meinem Fall bin ich mir aber absolut sicher, dass ich das nicht wäre. Und eigentlich geht das als Lehrerin auch gar nicht. Man bekommt ja gar nichts vom Staat, selbst wenn man nur Teilzeit arbeitet, das ist schon viel zu viel. Und wenn man dann noch aufstockt, braucht man das ja auch gar nicht.

    Das stimmt wohl.

    Ich denke, dass wir Beamte da wirklich einen extremen Vorteil haben.

  • Es gibt ja auch total viele Rentnerinnen, die viel zu wenig Rente bekommen, weil sie in ihrem Leben nie, zu wenig etc. gearbeitet haben. Kommentierst du das auch alles? Sorgst du dich um ihren Lebensstandard? Wenn ja, was tust tu, um zu helfen?


    Es gibt auch jede Menge Leute, die den Mindestlohn verdienen und trotz Vollzeit weniger als ich verdienen. Zerbrichst du dir da auch den Kopf? Gibst du denen auch Ratschläge, wie sie dieses Problem lösen können?

    Ja, habe ich bereits: Frauen sollten Vollzeit arbeiten oder die Care-Arbeit wirklich gleichberechtigt aufteilen. Ganz einfach. Und in Bildung investieren.

  • Es gibt ja auch total viele Rentnerinnen, die viel zu wenig Rente bekommen, weil sie in ihrem Leben nie, zu wenig etc. gearbeitet haben. Kommentierst du das auch alles? Sorgst du dich um ihren Lebensstandard? Wenn ja, was tust tu, um zu helfen?


    Es gibt auch jede Menge Leute, die den Mindestlohn verdienen und trotz Vollzeit weniger als ich verdienen. Zerbrichst du dir da auch den Kopf? Gibst du denen auch Ratschläge, wie sie dieses Problem lösen können?

    Im übrigen zerbreche ich mir keinen Kopf. Ich habe lediglich meine Meinung über Teilzeitfallen geäußert. Du machst das doch auch, steht mir das nicht zu? Ich dachte, wir diskutieren hier.

  • Es gibt auch jede Menge Leute, die den Mindestlohn verdienen und trotz Vollzeit weniger als ich verdienen. Zerbrichst du dir da auch den Kopf? Gibst du denen auch Ratschläge, wie sie dieses Problem lösen können?

    Ob man sich nach 7 Jahren akademischer Ausbildung mit dem Mindestlohn vergleichen sollte, halte ich für recht fraglich.


    1700€ würden mir zumindest mal nicht den Standard ermöglichen, auf den ich hingearbeitet habe.

  • Darunter stelle ich mir eigentlich denjenigen vor, der die Arbeit, also die Arbeit am Kind, leistet.

    Da hat jeder andere Vorstellungen.

    Ich muss gestehen, dass ich mir das aber auch nicht gewünscht hätte.

    Ich bin ein großer Befürworter der Kita.

  • Seid ihr eigentlich auch neidisch auf die ganzen Leute mit richtig viel Knete, die gar nicht mehr arbeiten müssen?

    Absolut. Ein Leben ohne die Notwendigkeit zu arbeiten,in dem man sich einfach Dingen zuwenden kann, die einen interessieren oder einem am Herzen liegen, würde ich jederzeit gegen einen langweiligen Berufsalltag eintauchen wollen.


    Wenn ich sage, dass ich neidisch rüberschiele, meine ich das aber in wohlwollender und gönnender Art und Weise und nicht neidzerfressen. Nur, falls das falsch rüberkam. Auch wenn es für mich umständehalber nicht vorstellbar wäre, kann ich gut verstehen, dass man seine Lebenszeit nicht in Vollzeit an irgendeinen Job verschwenden möchte und andere Modelle wählt - egal, ob die mit mehr Abhängigkeit oder geringerer Pension einhergehen.

  • Aber Maylin, bist du nicht „berufen“ genug für den Job?


    Ne, ich bin ganz bei dir, ich wäre augenblicklich weg, aus diesem und jedem anderen Beruf, wenn ich das Geld nicht bräuchte. Ich langweile mich nicht, ich habe genug anderes zu tun.

  • Ne, ich bin ganz bei dir, ich wäre augenblicklich weg, aus diesem und jedem anderen Beruf, wenn ich das Geld nicht bräuchte. Ich langweile mich nicht, ich habe genug anderes zu tun.

    Ich würde promovieren. Und Geschichte studieren und die Welt bereisen und faul auf dem Sofa liegen. Und mich vermutlich für wohltätige Zwecke engagieren.

  • Ich würde promivieren. Und Geschichte studieren und die Welt bereisen und faul auf dem Sofa liegen. Und mich vermutlich für wohltätige Zwecke engagieren.

    Ich würde meinen Videospiel-Backlog angehen, das dauert erstmal ein paar Jahre. Dann würde ich das Brettspiel-Hobby weiter intensivieren, mir für Sport und Kochen mehr Zeit nehmen, mehr Sprachen lernen, mehr reisen,…


    Mir würde auch nicht langweilig.

  • Ja, habe ich bereits: Frauen sollten Vollzeit arbeiten oder die Care-Arbeit wirklich gleichberechtigt aufteilen. Ganz einfach. Und in Bildung investieren.

    Nein, so einfach ist das eben nicht. Nicht jede/r kann/will studieren und selbst Studierte verdienen gelegentlich recht wenig oder sind gar arbeitslos. Nicht jeder ist tiptop gesund und hat tiptop pflegeleichte Kinder, die gerne den ganzen Tag in eine Einrichtung gehen und auch sonst keine Umstände machen.


    Und dann gibt es - Vorsicht: Ironie! - so Mega-Trottel die andere Leute pflegen oder deren Häuser putzen oder Müll sortieren oder Sozialarbeit machen. Unbezahlt oder schlecht bezahlt. Wenn man sich all die schlecht oder gar nicht bezahlten Jobs wegdenkt, mit denen man sich die Knochen und/oder die Psyche kaputtmacht, dann liefe in diesem Land genau nichts.


    Stattdessen wird auf Leuten rumgehackt, die angeblich alles falsch gemacht haben und am Ende mit nichts dastehen.


    Ich empfehle Michael Sandel: "Vom Ende des Gemeinwohls". Leider habe ich es noch nicht gelesen, nur andere Bücher von ihm, aber ich hörte ein Interview mit ihm, bei dem es genau um diese Fragen geht. Das Geklatsche von den Balkonen während Corona schon vergessen?


    Auf diesem Hintergrund fand ich den Anspruch auf einen freien Tag für die Hochzeit vermessen. Und dass man irgendwie heiraten "muss", weil man sonst auf Privilegien verzichtet - hallo? Gehts noch?


    Von mir aus kann jede/r so aufwendig feiern wie er will, ich schrieb nur: Das ist nicht meins.

  • Ja, habe ich bereits: Frauen sollten Vollzeit arbeiten oder die Care-Arbeit wirklich gleichberechtigt aufteilen. Ganz einfach. Und in Bildung investieren.

    gibt noch ne viel konkretere Möglichkeit, um ein traditionelles TZ/VZ abzusichern: hab mehrere Pärchen in der Bekanntschaft, die für den TZ und Care-arbeitenden Teil in der Beziehung in eine private Rente einzahlen bzw. in ein Depot investieren.

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