Stellenausschreibungen NRW

  • Hallo zusammen,


    schon seit einiger Zeit suche ich vergeblich nach freien Stellen für den Seiteneinstieg ins Lehramt, da einfach keine passenden ausgeschrieben sind. Weiß jemand, wann die Stellen auf LOIS veröffentlicht werden? In LEO war ja gerade das Ausschreibungsverfahren. Werden eventuell also jetzt nicht besetzte Stellen für den Seiteneinstieg geöffnet? Habe zu dieser Frage leider keine wirkliche Antwort gefunden und hoffe, jemand von euch kann mir helfen.

    Vielen Dank für eure Antworten!

  • Vor allem Ende Mai/Anfang bis Mitte Juni für das neue Schuljahr. Daneben im November für das Halbjahr, das im Februar beginnt. Es kommen bestimmt noch einige Ausschreibungen.

  • Danke für die Antwort!


    Das wäre toll, wenn sich im November was ergeben würde.

    Man hört ja ständig vom sogenannten Lehrermangel, von daher ist es aus meiner Sicht erstaunlich, dass so wenige Stellen für den Seiteneinstieg geöffnet werden. Insbesondere, da ich Mathe als erstes Fach hätte, habe ich mir den Einstieg irgendwie einfacher vorgestellt.

    • Offizieller Beitrag

    Die Seiteneinstiegsstellen werden oft "passend" ausgeschrieben.
    Wenn ich als Schule eine Stelle ausschreibe und es gibt nur einen Bewerber (und er erfüllt die Voraussetzungen der Ausschreibung), MUSS ich den nehmen. Egal wie blöd, unqualifiziert oder nicht im Team passend ist.

    Wenn ich Deutsch oder ENglisch ausschreibe, kann ich am Gesprächetag aussieben / auswählen.
    Wenn ich Elektrotechnik ausschreibe, MUSS ich ggf. den gescheiterten, mürrischen Elektroingenieur nehmen, von dem ich schon merke, dass es knallen wird und die Schüler*innen nichts anfangen können werden.

    Oder (ob es schlimmer ist, hängt von der Sichtweise): es bewirbt sich keine*r und die Stelle verfällt erstmal, es ist aufwändig, sie umzuwidmen, neu zu beantragen, usw..

    Also: Kontakt zu Schulen aufnehmen und auf sich aufmerksam machen, GEspräche führen, um die Schule zu überzeugen, dass es sich lohnt, die Stelle auszuschreiben.

    • Offizieller Beitrag

    Es ist IMMER sinnvoll, sich zu bewerben.
    Einige Schulen sind ja verzweifelt, sind im Zugzwang, und und und ...
    (und Mathe ist jetzt nicht DAS Mangelfach schlechthin, also wird es so oder so in den meisten Regionen auch Regelbewerber*innen geben).

    Aber auf eine Ausschreibung aus dem Himmel zu warten ist sehr gewagt. In den Ballungszentren und in Uninähe: da gibt es die Regelbewerber*innen, in den "weniger beliebten" Ecken (warum auch immer :( ), ist es von der Schule aus riskant, da würde ich als interessierte*r Bewerber*in auf mich aufmerksam machen

    • Offizieller Beitrag

    Ausgenommen: natürlich die Sek1-Schulen mit "beliebig/beliebig" ausgenommen. Da gibt es zur Zeit vielleicht nur Deutsch- oder Erdkunde-Leute.

    TROTZDEM würde ich immer versuchen, vorher abzuchecken. Immerhin wirst du dort deine nicht erholsame Ausbildung machen und vermutlich eine Weile bleiben...

  • Man hört ja ständig vom sogenannten Lehrermangel, von daher ist es aus meiner Sicht erstaunlich, dass so wenige Stellen für den Seiteneinstieg geöffnet werden. Insbesondere, da ich Mathe als erstes Fach hätte, habe ich mir den Einstieg irgendwie einfacher vorgestellt.

    Du definierst Seiteneinstieg als Einstieg in den Schuldienst ohne Referendariat und bei voller Besoldung?

    Davon halte ich - als Quereinsteigerin, die nochmal ganz normal das Referendariat gemacht hat - gar nichts. Und finde es jetzt auch eher beruhigend, dass man "nicht irgendwen" in ein Klassenzimmer stellt ohne pädagogische Ausbildung, nur weil Mangel in einem Fach herrscht.

    In RLP werden Quereinsteiger wohl auch in Mathe dringend gesucht - verbunden allerdings dann mit einem Referendariat und entsprechend geringer Bezahlung.

  • Du definierst Seiteneinstieg als Einstieg in den Schuldienst ohne Referendariat und bei voller Besoldung?

    Davon halte ich - als Quereinsteigerin, die nochmal ganz normal das Referendariat gemacht hat - gar nichts. Und finde es jetzt auch eher beruhigend, dass man "nicht irgendwen" in ein Klassenzimmer stellt ohne pädagogische Ausbildung, nur weil Mangel in einem Fach herrscht.

    In RLP werden Quereinsteiger wohl auch in Mathe dringend gesucht - verbunden allerdings dann mit einem Referendariat und entsprechend geringer Bezahlung.

    Die pädagogische Ausbildung findet parallel zum Unterrichten statt. Wieso sollte ein Seiteneinsteiger die Arbeit als Lehrer nicht hinbekommen?

    Zur Wahrheit gehört ja auch, dass dies vor allem viel mit der eigenen Motivation der Lehrkraft zu tun hat. Ich hatte selbst zu meiner Schulzeit Seiteneinsteiger als Lehrer, welche deutlich besser waren als andere Kollegen in ihrem Bereich.

  • und gleichzeitiger pädagogischer Ausbildung und Unterrichtsbesuche (mit kleiner Anrechnung auf das Deputat)

    Ja: 18 Stunden Unterricht und 6 Stunden Befreiung für die Ausbildung haben die Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger in RLP. Die machen die ganz normale Ausbildung mit, die auch die Quereinsteiger machen. Es gibt dann ein paar Befreiungen aber natürlich zum Ausgleich ein Angestelltengehalt während der Ausbildung.

    • Offizieller Beitrag

    Die pädagogische Ausbildung findet parallel zum Unterrichten statt. Wieso sollte ein Seiteneinsteiger die Arbeit als Lehrer nicht hinbekommen?

    Zur Wahrheit gehört ja auch, dass dies vor allem viel mit der eigenen Motivation der Lehrkraft zu tun hat. Ich hatte selbst zu meiner Schulzeit Seiteneinsteiger als Lehrer, welche deutlich besser waren als andere Kollegen in ihrem Bereich.

    Zur Wahrheit gehört auch, dass viele Nicht-LehrerInnen der Meinung sind, die Arbeit von ausgebildeten Lehrkräften problemlos und mindestens genauso gut übernehmen zu können. Ihre eigene "Expertise" als SchülerInnen im Hinblick auf eigenen Lehrkräfte, sprich anekdotische Evidenz, ist Beleg genug dafür.

    Ich wäre vermutlich aufgrund meiner tatsächlichen Expertise auch ein im Vergleich zu den "weniger motivierten AnwältInnen" guter Rechtsanwalt für Schul- und Prüfungsrecht...

    ... ich käme aber nie auf die Idee, so in einem Rechtsforum aufzutreten wie Du es hier tust.


    Was die Motivation betrifft, so sind sicherlich mindestens 95% der Junglehrkräfte anfangs motiviert. Viel interessanter wären die Gründe, weshalb das irgendwann möglicherweise nicht mehr so ist - und davor bist Du ebenso wenig gefeit.

  • Autsch...

    Vielleicht habe ich mich da falsch ausgedrückt. Der Satz bezog sich auf den Seiteneinstieg und nicht generell auf den Lehrerberuf. Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass eine berufliche Neuorientierung viel mit Eigenmotivation zu tun hat und man auch als Seiteneinsteiger ein guter Lehrer werden kann. (Haubsi hatte ja vorher geschrieben, dass er/sie vom Seiteneinstieg gar nichts halte).


    Natürlich sollen ausgebildete Lehrkräfte bevorzugt werden, da diese über mehr Expertise verfügen und dass es Zeit braucht, bis man als Seiteneinsteiger, gerade im pädagogischen Teil, die Lücke zu ihnen geschlossen hat, ist mir auch klar. Sorry, wenn das falsch rübergekommen ist.

  • Ich habe mich eher daran gestoßen, die Motivation als den entscheidenen Faktor für den Berufserfolg herauszuheben. Motiviert sind wir sicher fast alle gestartet und klar, natürlich braucht es das. Letztlich ist aber insbesondere der pädagogisch-didaktische Teil auch ein Handwerk, das man erlernen muss und nicht unterschätzen sollte.

  • Bei vollem Entgelt. Seiteneinsteiger sind während der Qualifizierung keine Beamte.


    In RLP gibt es auch den Seiteneinstieg.

    De facto - aber alle Quereinsteiger, die ich kenne, wurden von der ADD "gezwungen", den Quereinstieg statt des Seiteneinstiegs zu machen. Eben aus der Argumentation heraus, dass auch eine pädagogische Ausbildung on top erfolgen muss.

  • Man sollte als Seiteneinsteiger oder OBASler ( scheint ja das Verfahren zu sein was du anstrebst und ich selbst durchlaufen habe) die pädagogische Und die didaktische Arbeit nicht unterschätzen.

    Ich weiß nicht, was ich ohne > 5 Jahre Wimi in der Didaktik gemacht hätte. In der Zeit habe ich nämlich Theoriekenntnisse gesammelt, die man sonst im Lehramtsstudium lernt und auch praktische Erfahrungen im Bereich Lehre wie auch Unterricht gesammelt.


    Ansonsten wurde ja schon geschrieben, bei den Schulen anfragen und ggf erstmal mit einer Vertretungsstelle starten

  • Die pädagogische Ausbildung findet parallel zum Unterrichten statt. Wieso sollte ein Seiteneinsteiger die Arbeit als Lehrer nicht hinbekommen?

    Zur Wahrheit gehört ja auch, dass dies vor allem viel mit der eigenen Motivation der Lehrkraft zu tun hat. Ich hatte selbst zu meiner Schulzeit Seiteneinsteiger als Lehrer, welche deutlich besser waren als andere Kollegen in ihrem Bereich.

    Sorry, das ist Mumpitz, meiner Meinung nach. Natürlich gibt es sowas wie eine Lehrerpersönlichkeit (wie wir ja spätestens seit der Hattie-Studie wissen) und natürlich gibt es Personen, die sich alleine von ihrer Persönlichkeit mehr oder weniger als Lehrer eignen also andere. Aber ALLE diese Personen profitieren trotzdem von einer fundierten pädagogischen Ausbildung: Ich kann mir natürlich außerhalb des Klassenraums schöne Methoden anlesen, etc. Aber NICHTS ersetzt Unterrichtsbesuche, wo man hinterher gezielte Rückmeldungen zum Unterricht bekommt, die rein pädagogischer Natur sind. ("Frau Haubsi, als Sie während der Stillarbeit der SuS auf die gezielte Nachfrage einer Lernerin reagierten und zu ihr hin sind und ihr Fragen beantworteten, hatten Sie währenddesssen nicht mehr im Blick, dass...Daher würden wir Ihnen in ähnlicher Situation empfehlen, dieses und jenes zu tun..") Oder die gezielten Hinweise meiner Mentorin, die öfters in meinem Unterricht war. Da geht es nicht um irgendwelchen fachlichen Kram, den ich mir anlesen kann. Sondern um Didaktik und Methodik im Unterricht, wo ich unendlich von erfahrerenen Pädagogen profitieren kann.

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