Hohe Krankenstände und keine Konsequenzen

  • Covid verschlimmert doch den Lehrermangel und dann kippt das System. Wenn ich 3 kranke Lehrkräfte an einer Grundschule habe, schaffe ich es vielleicht gerade noch einen vernünftigen Vertretungsplan hinzustellen. Wenn dann aber noch 1-2 Lehrkräfte zusätzlich durch Covid fehlt, geht es irgendwann nicht mehr.

    An der Nachbarschule fehlt eine Lehrkraft durch Long-Covid seit fast einem Jahr. Rückkehr ungewiss. Das sind natürlich Einzelfälle aber in der Summe fehlen diese Lehrkraft. Und vor allem selbst, wenn das Land Gelder für Neueinstellungen bereit stellt, ist der Markt leer. Wir haben mehrere Schulen, die verzweifelt jemanden für genehmigte Feuerwehrstellen suchen. Der Markt ist aber leer.

    Und am Ende ist auch die Frage, inwieweit Lehrkräfte nach einer überstandenen Corona-Infektion nun leichter an anderen Infektionskrankheiten erkranken.


    Aber natürlich hast du Recht, dass es ohne Lehrermangel unproblematisch(er) wäre. Hätte jede Schule eine Versorgung von 110% könnte man die Ausfälle einfacher kompensieren. Wir haben aber schon ohne Corona Schulen mit einer Versorgung von unter 100%.

    Wie viele Lehrer fehlen denn aufgrund Longcovid, hast du zahlen?


    Und wie auch immer, was Susanneas Landkreis da macht ist Unterrichtsausfall mit Ansage und kein Homeschooling, da beißt die Maus kein' Faden ab.

  • Und wie auch immer, was Susanneas Landkreis da macht ist Unterrichtsausfall mit Ansage und kein Homeschooling, da beißt die Maus kein' Faden ab.

    Unterrichtsausfall wäre ohne Aufgaben, der Rest heißt eben offiziell Distanzlernen. und taucht somit auch in der Statistik des Schulamtes (warum überhaupt Landkreis, der hat damit so gar nichts zu tun!) nicht als Ausfall auf.

  • Unterrichtsausfall wäre ohne Aufgaben, der Rest heißt eben offiziell Distanzlernen. und taucht somit auch in der Statistik des Schulamtes (warum überhaupt Landkreis, der hat damit so gar nichts zu tun!) nicht als Ausfall auf.

    Ja eben! Es geht um die Statistik und es ist kein Unterricht. Scheißegal, wie das zuständige Amt heißt. Reicht doch, dass es offiziell schöngefärbt wird, wieso Lehrkräfte Aufgaben erstellen/kontrollieren und das ganze noch verteidigen verstehe ich nicht.

  • und es ist kein Unterricht.

    Achso, wenn also die Schüler alleine in der Schule ihre Arbeitsblätter oder Wochenpläne bearbeiten, dann ist es kein Unterricht?!? Denn anders ist es doch so auch nicht, nur das der Ort ein anderer ist und besser zuhause als unbeaufsichtigt in der Schule (so löst es die Schule meiner Töchter, die Aufgaben finden sie in der Cloud und Aufsicht ist keine da, das kann man viel besser zuhause!).

    • Offizieller Beitrag

    Nur weil du dich damals beim Distanzlernen im Stich gelassen gefühlt hast, heißt das nicht, dass Wochenpläne kein Distanzlernen wäre.


    Schöner wäre natürlich auch eine intensive Betreuung. Aber z.B. in NRW wurde auch ganz klar dargestellt, dass Wochenpläne in der Grundschule im Sinne des Distanzunterrichts sind. Weil es realitisch ist. Videokonferenzen oder so machen in der Grundschule kaum Sinn.

    Das hat jetzt nichts mit Schönfärben oder Verteidigen zu tun.


    Was natürlich sein muss: die Aufgaben müssen hinterher von Seiten der Schule nachbereitet werden. Aber ich lese nirgendwo, dass das bei Susannea nicht der Fall ist.

  • Achso, wenn also die Schüler alleine in der Schule ihre Arbeitsblätter oder Wochenpläne bearbeiten, dann ist es kein Unterricht?!? Denn anders ist es doch so auch nicht, nur das der Ort ein anderer ist und besser zuhause als unbeaufsichtigt in der Schule (so löst es die Schule meiner Töchter, die Aufgaben finden sie in der Cloud und Aufsicht ist keine da, das kann man viel besser zuhause!).

    Wovon sprichst du? Ich habe keine Ahnung, was deine Tochter für Unterricht hat. Es ging darum, dass in deinem Schulbezirk Klassen mit Arbeitsblättern nach Hause geschickt werden und das Homeschooling genannt und nicht als Unterrichtsausfall gewertet wird. Und das ganze dann "weil Corona" irgend einen tollen Namen bekommt. Und du, wie du selbst schriebst, ZUSÄTZLICH zu deinem Unterricht Aufgaben erstellst und korrigierst. Das ist einfach absurd, gute Nacht.

  • Wie viele Lehrer fehlen denn aufgrund Longcovid, hast du zahlen?

    Solche Zahlen werden sehr schwer zu bekommen sein. Es gibt da eine ärztliche Schweigepflicht. Wenn sich jemand krank meldet, erfährt der Arbeitgeber gar nicht, warum er krank ist. Die Beihilfestellen könnten so etwas berechnen. Aber die haben wahrscheinlich kein Interesse. Am Ende könnte nur rauskommen, dass der Staat zu wenig für den Schutz seiner Leute gemacht hat. Vielleicht geben die Krankenkassen da auch mal Zahlen raus. Aber ob die Interesse haben so etwas nach Berufsgruppen zu differenzieren? Und dann müsstest die Zahlen noch zusammentragen. Ich denke, dass es unmöglich ist, dort exakte Zahlen zu bestimmen.

    Aus meinem näheren Schulumfeld kenne ich zwei Lehrkräfte. Allerdings auch nur über den "Buschfunk". Es kann durchaus sein, dass jemand mit Long-Covid zu Hause war und dann eine andere Krankheit entdeckt wurde und er inzwischen damit krankgeschrieben ist.

    Wer heute erkrankt, weil er vorher eine Corona-Infektion hatte, wirst du auch kaum rausbekommen. Man wird wahrscheinlich irgendwann sagen können, dass das Risiko um XY% steigt. Aber du hast auch Menschen, die gar nicht wissen dass sie Corona hatten...

  • Und du, wie du selbst schriebst, ZUSÄTZLICH zu deinem Unterricht Aufgaben erstellst und korrigierst. Das ist einfach absurd, gute Nacht.

    Wenn nicht genug Lehrkräfte da sind, muss doch reagiert werden. Anscheinend finden Schulbehörde und Schule diesen Weg am sinnvollsten. Das lässt sich sicherlich aus der Distanz nur begrenzt beurteilen.

    Und die Lehrkräfte können sich nicht aussuchen, ob sie das gut finden oder nicht. Wenn die Schule das anordnet, macht man das. Wenn es mit der Arbeitszeit nicht passt, bleiben andere Dinge liegen.

  • Bei uns ist so was schon vor Corona normal gewesen. (Ab und zu!) wenn wieder Sitzungen fürs Zentralabitur in Soest sind, Abi Pretest, Vorklausuren, Abiklausuren, mündliche Prüfungen,.. da fällt so viel aus weil Leute woanders eingeplant sind bzw. wir haben nicht genügend Eöume, dass in solchen Phasen schon immer "Heimarbeitstage" waren. Ich lasse keine volljährigen Schüler*innen für eine Stunde Anreise , die schreiben sich eh eine Entschuldigung und kommen nicht.


    Aber gut, am BK ist das mit der Betreuung eh anders.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

    Einmal editiert, zuletzt von yestoerty ()

  • In Brandenburg darfst gar kein Distanzlernen machen da gibt’s vom Schulamt eins auf den Sack.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Nur weil du dich damals beim Distanzlernen im Stich gelassen gefühlt hast, heißt das nicht, dass Wochenpläne kein Distanzlernen wäre.

    Sprichst du mit mir? Es geht nicht um Wochenpläne, sondern darum, dass...

    ...ins Distanzlernen gegangen mit Aufgaben, die gemacht werden müssen, die übrigens die anwesenden Lehrkräfte natürlich on top stellen und korrigieren.

    Wie gesagt, hat übrigens das Schulamt so angeordnet mit ihrem Stufenplan.

    Wollt ihr mir erzählen, dass ihr das für Distanzlernen haltet, Sechstklässler so angemessen beschult werden? Findet ihr es in Ordnung, dass das nicht als Ausfall zählt, sondern als Unterricht, der Lehrermangel also statistisch wahrgenommen wird?


    Dass es gut und richtig ist, die bereits unterrichtenden Lehrkräfte diese Aufgaben zusätzlich erstellen und korrigieren zu lassen (also doppelt so viel zu arbeiten, es gibt ja angeblich ausgefeilte Wochenpläne)?

  • Also unter Homeschooling stelle ich mir was anderes vor.

    OT: Eigentlich meint "homeschooling", dass Eltern ihre Kinder regulär und selbstständig zu Hause unterrichten. Das geschieht dann - sofern überhaupt legal - meist aus eher seltsamen Gründen.

    Was wir besprechen, heißt korrekt Distamzunterricht, auch wenn dabei leicht der selbe Quark rauskommt.

  • OT: Eigentlich meint "homeschooling", dass Eltern ihre Kinder regulär und selbstständig zu Hause unterrichten. Das geschieht dann - sofern überhaupt legal - meist aus eher seltsamen Gründen.

    Was wir besprechen, heißt korrekt Distamzunterricht, auch wenn dabei leicht der selbe Quark rauskommt.

    Von mir aus auch Distanzunterricht, es geht nicht um den Begriff. Es ist aber nicht möglich, neben seinem Präsenzunterricht noch Distanzunterricht vorzubereiten. Also entweder arbeiten Susannea und ihre Kolleginnen doppelt so viel, weil sie SuS in der Schule und zu Hause angemessen beschulen, oder sie kopieren ein paar Arbeitsblätter, dann ist es kein Distanzlernen.


    In jedem Falle läuft doch etwas schief. Entweder doppelt arbeiten (Schieflage Arbeitsbelastung) oder Kinder mit ein paar Aufgaben heimschicken (Schieflage Unterricht). Und wie auch immer das ganze abläuft, es funktioniert nur, weil das zuständige Schulamt den Unterrichtsausfall vertuschen will und im Namen von Corona einen Sonderbegriff einführt, den es vor Corona nicht gab (Stufendingsbums).


    Oder wie Seph schrieb:

    Ich kann das auch nicht nachvollziehen, warum eine Klasse nicht entsprechend aufgeteilt werden kann und stattdessen ganz zu Hause bleiben soll. Hier wird die Schule ihren Aufgaben überhaupt nicht gerecht.

    Vielleicht ist das weniger verwirrend?

  • Von mir aus auch Distanzunterricht, es geht nicht um den Begriff.

    Deshalb das OT. Ich mag den Begriff Homeschooling aber tatsächlich nicht, weil man sich dann sofort irgendwelche Spinner im amerikanischen Hinterland vorstellt, die ihren Kindern am Küchentisch Krudes servieren.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Von mir aus auch Distanzunterricht, es geht nicht um den Begriff. Es ist aber nicht möglich, neben seinem Präsenzunterricht noch Distanzunterricht vorzubereiten. Also entweder arbeiten Susannea und ihre Kolleginnen doppelt so viel, weil sie SuS in der Schule und zu Hause angemessen beschulen, oder sie kopieren ein paar Arbeitsblätter, dann ist es kein Distanzlernen.

    Wie kannst Du das denn aus der Distanz beurteilen? Bei uns ist es übrigens auch so, dass Lehrkräfte den pädagogischen Mitarbeitern Material hinlegen sollen. Spätestens wenn nun jemand längerfristig erkrankt, muss eine Lehrkraft sie mitversorgen. Letztlich ist es auch nicht die große Arbeit, wenn man parallel das Fach sowieso gibt.


    Aber am Ende finde ich es anmaßend die Situation aus der Ferne zu beurteilen. Anscheinend ist für die Schulaufsicht, die Schule und die Lehrkräfte die sinnvollste Lösung. Wir kennen weder die Klasse noch Leistungsstand noch Rahmenbedingungen. Wie wollen wir beurteilen, ob das die beste Lösung ist oder nicht.

  • So, hier ist der Supergau erreicht:

    Die Schulleitung meines Sohnes hat heute morgen um 7 Uhr den kompletten Unterricht der 6. Klassen abgesagt, es gibt auch kein Distanzlernen, also keine Aufgaben und nichts. Die 5. haben nur 4 Stunden und die 4. sind ab der 4. Stunde aufgeteilt (was dann heißt auf die zwei 3. Klassen, weil die Flexklassen ja in der Regel keinen Unterricht mehr haben).

    Aber hej, es sind noch 2,5 Wochen bis zu den Ferien, es kann noch schlimmer werden.


    Edit: Hier übrigens der Brandenburger Stufenplan, wir befinden uns bis auf weiteres in Stufe 3

    Pressemitteilungen | Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) (brandenburg.de)


    Eidt2: Es wird noch schlimmer bis Donnerstag für alle Klassen nur die Stunden 1-4 maximal Unterricht, danach nur Notbetreuung, was dann passiert ist noch offen.

  • Oweia! So viele Lehrer krank? Ich hoffe, ihr kriegt das gut hin!!

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

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