Diskussion über Kopftuch unter Schülern

  • Die aktuelle Kleiderordnung Situation im Iran sollte zumindest nachdenklich machen. Mich stören Zwangsmaßnahmen ganz allgemein.

    Im Iran gibt es eine Kopftuchpflicht für Frauen. Dass das niemand gut heißen sollte, dürfte ja klar sein. Ein Kopftuchverbot ist aber doch die gleiche Zwangsmaßnahme.

  • In Zeiten in denen sich Männer Frauenkleidung anziehen und behaupten dürfen, sie seien eine Frau UND auch noch bestimmte Pronomen einfordern dürfen…

    Genau, das ist nur ein Modetrend, die machen das aus Lust und Laune oder weil sie in die Frauenumkleide möchten oder weil sie dann von Frauenquoten profitieren...


    Ist es das was du uns damit sagen möchtest oder verstehe ich da was falsch?

  • OT: Meine Tochter (Christin eigentlich) wollte 5jährig mal eine Weile nur mit Kopftuch rumlaufen, auch im Kindergarten. Sie hat es wohl an Frauen bemerkt und es gefiel ihr, es in einer bestimmten Art zu tragen. Wir konnten es ihr nicht verständlich erklären/ausreden. Hat sich aber schnell wieder gegeben. Sie ging damit in den katholischen Kindergarten, der zur Hälfte von muslimischen Kindern besucht wurde.

  • @RosaLaune Unser "Kopftuchverbot" entstand nach langen Diskussionen und hat sich bewährt. Auch deshalb, weil das Verbot alle Kopfbedeckungen betrifft. Schulregeln kannst du als Zwangsmaßnahme bezeichnen, genau wie andere Vorschriften zum besseren Zusammenleben. Das steht dir frei.

  • Dann sollen sie diese religiösen Ansichten begründen, am Besten mit Textverweise.

    Also erstmal haben wir in diesesem Land Religions- und meinungsfreiheit als Grundrecht garantiert. Um das in Anspruch zu nehmen muss niemand überhaupt was begründen.


    Zusätzlich kannst du auch aus dem Grundgesetz zitieren: Da das Tragen eines Kopftuches Ausdruck der persönlichen Identität der Mädchen und Frauen ist und die persönliche Identität als Teilbereich des allgemeinen Persönlichkeitsrechts gilt, genießt sie den Schutz von Art. 2 Abs. 1 GG in Verbindung mit Art. 1 Abs. 1 GG.

    Und die o.g. Artikel gelten für Jungs/Männer/* nicht?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Das wird in dem Moment schwierig, in dem die vorgelegten Textverweise offen formuliert sind und daher Interpretationsspielraum zulassen.

    Falls es sich um ein muslimisches Mädchen handelt [...]

    Ich hoffe, ich habe undichbinweg richtig verstanden, dass diejenigen, die das Kopftuch zum Vorwand nehmen, um auf ihre Kopfbedeckung zu bestehen, dies schriftlich begründen sollen, und nicht die muslimischen Schülerinnen ... ?!

  • Ich hoffe, ich habe calmac richtig verstanden, dass diejenigen, die das Kopftuch zum Vorwand nehmen, um auf ihre Kopfbedeckung zu bestehen, dies schriftlich begründen sollen, und nicht die muslimischen Schülerinnen ... ?!

    Ich hoffe, dass die muslimischen Schülerinnen es wirklich ehrlich begründen können, warum sie ein Kopftuch tragen müssen.

  • Und die o.g. Artikel gelten für Jungs/Männer/* nicht?

    Natürlich schon! Sie gelten, wie du weißt, selbstredend für alle Menschen! Allerdings habe ich die Rechte auf das Kopftuch, bezogen das meines Wissens überwiegend von Frauen getragen wird und für die meisten von diesen als ein Teil der eigenen Identität angesehen wird. Die eigene Identität setzt sich aus verschiedenen Merkmalen, wie u. a. dem Geschlecht, der Herkunft und Sprache, den Körpermerkmalen, der Bildung und Religion sowie den Werten zusammen. Wo würdest du die Marken- oder ''Noname''-Mütze einordnen, die im Winter primär zum Wärmen der Ohren und des Kopfes fungiert, aber von der jeweiligen Schülerin oder des jeweiligen Schülers nicht abgesetzt werde möchte?

  • Letztes Schuljahr war ich an einer Schule, die bis Klasse 10 ging. Die Kopftuchträgerinnen waren allesamt seehr aufgebrezelt und sehr stark geschminkt. Ich hatte den Eindruck, dass das Kopftuch mehr ein Assesoir der Kleidung (teilweise bauchfrei) war als Ausdruck religiöser Überzeugung.

  • Ich hoffe, ich habe undichbinweg richtig verstanden, dass diejenigen, die das Kopftuch zum Vorwand nehmen, um auf ihre Kopfbedeckung zu bestehen, dies schriftlich begründen sollen, und nicht die muslimischen Schülerinnen ... ?!

    Ja, so hatte ich das auch verstanden.

  • Es hängt davon ab, ob du den Begriff "Identität" eng fasst, also beschränkt auf Aspekte, die biologisch vorgegeben und damit interessenunabhängig sind, oder ihn um solche Aspekte ergänzt, die von persönlichen Vorlieben und Entscheidungen abhängig sind. Wenn du beispielsweise Religion und Werte nennst, sind das Dinge, die in demokratischen Staaten das Ergebnis persönlicher Vorlieben und Entscheidungen sind. Dazu zählt aber wiederum auch die Zugehörigkeit zu bestimmten Jugendkulturen, die teilweise spezielle Kleidungsstile, inklusive Kopfbedeckungen, als elementare Bestandteile haben.

  • @RosaLaune Unser "Kopftuchverbot" entstand nach langen Diskussionen und hat sich bewährt. Auch deshalb, weil das Verbot alle Kopfbedeckungen betrifft. Schulregeln kannst du als Zwangsmaßnahme bezeichnen, genau wie andere Vorschriften zum besseren Zusammenleben. Das steht dir frei.

    Danke, sehr großzügig.


    Aber ernsthaft: inwiefern sorgt ein Kopftuchverbot für ein besseres Zusammenleben?

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