Nach Ref-Abbruch als Angestellte arbeiten?

  • Es tut mir Leid, es zu sagen, aber ...


    Wenn man nicht mit dem Druck des Refs zurechtkommt, dann sollte man sich vom Gedanken verabschieden, doch irgendwie in der Schule als Angestellter (ohne Ref) bleiben zu wollen.


    Entweder an den Problemen arbeiten, ggfs. mit Unterstützung geeigneter Personen oder einen Berufswechsel anstreben.

  • Es tut mir Leid, es zu sagen, aber ...


    Wenn man nicht mit dem Druck des Refs zurechtkommt, dann sollte man sich vom Gedanken verabschieden, doch irgendwie in der Schule als Angestellter (ohne Ref) bleiben zu wollen.


    Entweder an den Problemen arbeiten, ggfs. mit Unterstützung geeigneter Personen oder einen Berufswechsel anstreben.

    Der Druck im Ref ist einfach übertrieben. Ich habe vor dem Ref auch als Lehrerin gearbeitet und es hat mir super viel Spaß gemacht.

  • Es kommt darauf an, wie weit du schon bist.

    Es gibt Stichtage oder Anrechnungen je Bundesland, wenn man darüber hinaus ist, gilt ein Abbruch als Nicht-Eignung und man bekommt auch keine Vertretungsstellen an staatlichen Schulen mehr.

  • Der Druck im Ref ist einfach übertrieben. Ich habe vor dem Ref auch als Lehrerin gearbeitet und es hat mir super viel Spaß gemacht.

    Es wird immer wieder Situationen geben in denen der Druck hoch ist. Auch wenn man "regulär" als Lehrkraft arbeitet. Eine fertig ausgebildete Lehrkraft wird idR auch nochmal anders "belastet" als eine "ungelernte" Lehrkraft, die "nur" aushilft. WiPäd heißt du bist an einer BBS. Allein die hohe Belastung an Prüfungen. (Es gab schon Jahre, da hatte ich 5 Abschlussklassen, zweimal Abi, einmal BK2, einmal Mittelstufe, einmal KMK-Zertifikat. Das waren über 250 zu korrigierende Klausuren insgesamt... Alles natürlich mit recht zeitnahen Deadlines und Korrekturtage gab's nur fürs Abi... Wenn das kein hoher Druck ist, weiß ich auch nicht.) Außerdem: Dann hast du 25 Stunden pro Woche und nicht 12 wie im Ref. Ich fand die ersten drei Berufsjahre schon ziemlich happig im Vergleich zum Ref.


    Ich würde tendenziell auch eher schauen, das anderweitig in den Griff zu bekommen. Ohne zweites Staatsexamen ist ein Lehramtsstudium in vielen Fällen wertlos. Bzw. mit WiPäd kannst du ja ggf. "irgendwas in der Wirtschaft" machen, wie man so lapidar sagt.


    Woran liegt es denn genau, dass der Druck hoch ist? An den Ausbildern am Seminar? An den Mentoren in der Schule? Was macht dir den Druck? (Du musst das hier natürlich nicht beantworten. Nur als Denkanstoß wo man bei der Bewältigung des Problems ansetzen könnte.)

  • Es wird immer wieder Situationen geben in denen der Druck hoch ist. Auch wenn man "regulär" als Lehrkraft arbeitet. Eine fertig ausgebildete Lehrkraft wird idR auch nochmal anders "belastet" als eine "ungelernte" Lehrkraft, die "nur" aushilft. WiPäd heißt du bist an einer BBS. Allein die hohe Belastung an Prüfungen. (Es gab schon Jahre, da hatte ich 5 Abschlussklassen, zweimal Abi, einmal BK2, einmal Mittelstufe, einmal KMK-Zertifikat. Das waren über 250 zu korrigierende Klausuren insgesamt... Alles natürlich mit recht zeitnahen Deadlines und Korrekturtage gab's nur fürs Abi... Wenn das kein hoher Druck ist, weiß ich auch nicht.) Außerdem: Dann hast du 25 Stunden pro Woche und nicht 12 wie im Ref. Ich fand die ersten drei Berufsjahre schon ziemlich happig im Vergleich zum Ref.

    Naja, ich kann's schon nachvollziehen. Trotz des Stresses gerade zu Beginn mit voller Stelle würde ich nie wieder ins Ref wollen. Es war die Hölle. Das Problem war für mich nicht der Zeitaufwand oder Korrekturen oder oder oder, sondern eher zwischenmenschlicher Natur. Wenn einzelne ihre Machtposition ausnutzen und man herzlich wenig dagegen tun kann, wird's schwierig. Natürlich weiß ich nicht, wie es bei Flame_90 ist, aber das Argument "später wird's noch viel härter" ist etwas, was wir gar nicht beurteilen können. Das tun wir/tut ihr dann wohl eher basierend auf unseren/euren eigenen Erfahrungen, die man so nicht auf andere übertragen kann.


    Trotzdem würde ich das Ref nicht abbrechen bzw. nur "zur Not". Wenn, dann könnte man es wohl krankheitsbedingt unterbrechen, um so die Möglichkeit zu haben, es später fortzuführen - vorausgesetzt, man ist auch krank. Das war bei uns am Seminar natürlich nicht die Regel, aber das gab es in einigen Fällen. Ob es danach einfacher wird, ist eine andere Frage.


    Flame_90

    Gibt es jdn., an den du dich wenden kannst? Leider braucht man im Ref auch einfach ein wenig Glück, was die Ansprechpartner angeht, die man so hat ...

  • Mit abgebrochenem (oder nicht bestandenem) Ref bist du "Nicht-Erfüller" und damit immer der Fisch. Du kannst unbefristet arbeiten, unter Umständen auch an staatlichen Schulen, kommst aber nicht über E11 hinaus.

    Ich teile nicht ganz die Ansicht von undichbinweg, dass für den Schuldienst ungeeignet ist, wer das Ref als zu anstrengend empfindet, bin aber entschieden der Meinung, dass man die Ausbildung abschließen sollte.

  • Es gab schon Jahre, da hatte ich 5 Abschlussklassen, zweimal Abi, einmal BK2, einmal Mittelstufe, einmal KMK-Zertifikat. Das waren über 250 zu korrigierende Klausuren insgesamt... Alles natürlich mit recht zeitnahen Deadlines und Korrekturtage gab's nur fürs Abi... Wenn das kein hoher Druck ist, weiß ich auch nicht.

    Das kannst du ehrlicherweise nicht vergleichen. Die ständige Beobachtung und Kontrolle wie im Ref hast du als fertige Lehrkraft einfach nicht mehr.

    Um im Bild zu bleiben: Wenn du 250 Klausuren zu korrigieren hast, ist das selbstredend stressig. Aber es kommt nicht nach jeder 10. Klausur einer an und erzählt dir, dass deine Korrekturweise sch* ist und du dies und jenes unbedingt ändern musst (natürlich ohne jemals konkret zu sagen, wie).

  • Das kannst du ehrlicherweise nicht vergleichen. Die ständige Beobachtung und Kontrolle wie im Ref hast du als fertige Lehrkraft einfach nicht mehr.

    Um im Bild zu bleiben: Wenn du 250 Klausuren zu korrigieren hast, ist das selbstredend stressig. Aber es kommt nicht nach jeder 10. Klausur einer an und erzählt dir, dass deine Korrekturweise sch* ist und du dies und jenes unbedingt ändern musst (natürlich ohne jemals konkret zu sagen, wie).

    Nein, das nicht. Aber wenn du bei der Abi-Korrektur Mist baust, z.B. dann kann es sein, dass es eine Schelte gibt. Und zwar von einer übergeordneten Stelle. Was ich an meiner alten Schule auch schon hatte, war, dass durch das Abitur rauskam, dass ein Kollege sich überhaupt gar nicht an den Bildungsplan hält. Die Schüler hatten die Aufgabenformate wie sie im Abitur drankommen, noch nie gesehen und entsprechend schlecht abgeschnitten. Was da los war. Inklusive Fachberater-Besuch, etc... Also der Kollege hatte auf jeden Fall nix zu lachen... Da hab ich ehrlich gesagt, den Kollegen lieber, der das direkt anspricht. Wenn auch "ungeschickt"... Und dann kann ich mich drum bemühen auf eine entsprechende Fortbildung zu gehen.

  • dass durch das Abitur rauskam, dass ein Kollege sich überhaupt gar nicht an den Bildungsplan hält. Die Schüler hatten die Aufgabenformate wie sie im Abitur drankommen, noch nie gesehen und entsprechend schlecht abgeschnitten. Was da los war. Inklusive Fachberater-Besuch, etc... Also der Kollege hatte auf jeden Fall nix zu lachen

    Wenn dir eine so gravierende dienstrechtliche Verfehlung im Ref passiert, bist du draußen.

    Dass so etwas auch für einen verbeamteten Kollegen gravierende Folgen hat, ist hoffentlich selbstverständlich.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Was sagst du einer Schülerin, die die Ausbildung abbrechen möchte, aber trotzdem im dann nicht erlernten Beruf arbeiten? Wäre das z. B. in der Bank deine bevorzugte Anlageberaterin? Oder die Gas-Wasser-Installateurin, die du rufst?


    Womöglich kann man auch diesen Beruf als Nichterfüllerin ausüben. Das hängt von vielen individuellen Aspekten ab. Aber ’n G’schmäckle wird immer bleiben.

  • Ich finde die Idee, das Ref abzubrechen und dann dennoch als Lehrkraft arbeiten zu wollen auch etwas irritierend. Ja, das Ref mag stressig sein und mit einem Gewissen Druck und Erwartungshaltungen einhergehen. Das dabei erlernte Handwerkszeug ist für die spätere Berufsausübung aber aus meiner Sicht unabdingbar.

  • Nein, das nicht. Aber wenn du bei der Abi-Korrektur Mist baust, z.B. dann kann es sein, dass es eine Schelte gibt. Und zwar von einer übergeordneten Stelle. Was ich an meiner alten Schule auch schon hatte, war, dass durch das Abitur rauskam, dass ein Kollege sich überhaupt gar nicht an den Bildungsplan hält. Die Schüler hatten die Aufgabenformate wie sie im Abitur drankommen, noch nie gesehen und entsprechend schlecht abgeschnitten. Was da los war. Inklusive Fachberater-Besuch, etc... Also der Kollege hatte auf jeden Fall nix zu lachen... Da hab ich ehrlich gesagt, den Kollegen lieber, der das direkt anspricht. Wenn auch "ungeschickt"... Und dann kann ich mich drum bemühen auf eine entsprechende Fortbildung zu gehen.

    Ist das jetzt ein Plädoyer für den Abbruch des Referendariats oder dagegen? Oder passt das hier gar nicht?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Du hast es jetzt schon zu 2/3 geschafft, glaubst du nicht, dass du den letzten Rest auch noch schaffen kannst? Es klingt ja nicht so, als ob du an deiner Berufswahl zweifelst oder du nennenswert Schwierigkeiten auf schulischer Seite hast. Das ist doch prima. Und mit der Prüfungs/Beobachtungssituation wirst du jetzt auch noch ein halbes Jahr zurechtkommen; du hattest im Studium sicher auch solche Momente, die dich an deine Grenzen gebracht haben und du rückblickend froh bist dich durchgekämpft zu haben.


    Ich weiß auch nicht ob man pausieren kann. Das wäre auch eine Alternative, aber denke nicht, dass es möglich ist.

    Es gibt die Möglichkeit der Verlängerung, das würde ja auch schon einiges an (Zeit)Druck von dir nehmen. Ich weiß allerdings nicht, ob dies zu diesem Zeitpunkt noch möglich ist. Sprich am besten mal mit deinem Seminar.

    "In einer Gesellschaft in der Privatsphäre kriminalisiert wird, haben nur noch Kriminelle Privatsphäre" - frei nach Phil Zimmermann

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