Ausgelagert: Klimakleber und Selbstjustiz

  • Nur mal so:

    Im vergangenen Jahr gab es annähernd 3.000 Tote im Straßenverkehr - ganz oft ohne 'Schuldige', sondern offenbar mehrheitlich im Sinne von "Kollateralschäden", die der (Auto-) Verkehr nun einmal so mit sich bringt.

    Wir haben uns leider daran gewöhnt.

    Jeden Tag quälen sich unzählige Rettunswagen durch stockenden und zähfließenden Verkehr und kommen wegen dieser Voraussetzungen andauernd wichtige Minuten später dort an, wo sie dringend ankommen müssen!

    Das ist halt so, pflegen wir zu sagen. Da kann ja keiner etwas dafür!

    Doch, da können sehr viele etwas dafür! Das Problem ist nur: wenn sehr viele mitverantwortlich sind, kann kein Einzelner konkret belangt werden. Und also kümmert es uns nicht besonders!

  • S. o.!!!

    Das nenn ich mal Konfliktfähigkeit. Wie sollen es die Schüler*innen lernen, wenn nichtmal Lehrkräfte dazu in der Lage dazu sind. Nun gut, ich habe von meiner Seite genpgend getan, un das Missverständnis/ den Konflikt zu klären. Jetzt bin ich ebenfalls raus. Machen wir es doch wie die Kind: *PLONKZURÜCK*

    :autsch:

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Nur mal so:

    Im vergangenen Jahr gab es annähernd 3.000 Tote im Straßenverkehr - ganz oft ohne 'Schuldige', sondern offenbar mehrheitlich im Sinne von "Kollateralschäden", die der (Auto-) Verkehr nun einmal so mit sich bringt.

    Ja, das ist halt der Preis für unsere Mobilität, den wir als Gesellschaft bereit sind zu zahlen. Ich habe vor wenigen Tagen einen Beitrag zum Thema Tempolimit gelesen. Dabei ging es darum, daß innerorts nur noch durchgehend 30 gefahren werden sollte, außerorts 80 und auf den Autobahnen 100 und wie viele Menschenleben damit verschont werden könnten.


    Als Fazit wurde provokant formuliert: Wir könnten alle Menschenleben verschonen, wenn wir ein Tempolimit von 0 km/h (null!) einführen würden. Nur würde unsere komplette Gesellschaft dann zusammenbrechen.

  • Nur mal so:

    Im vergangenen Jahr gab es annähernd 3.000 Tote im Straßenverkehr - ganz oft ohne 'Schuldige', sondern offenbar mehrheitlich im Sinne von "Kollateralschäden", die der (Auto-) Verkehr nun einmal so mit sich bringt.

    Wir haben uns leider daran gewöhnt.

    Jeden Tag quälen sich unzählige Rettunswagen durch stockenden und zähfließenden Verkehr und kommen wegen dieser Voraussetzungen andauernd wichtige Minuten später dort an, wo sie dringend ankommen müssen!

    Mehr muss man dazu nicht sagen.

  • Zudem gibt es demokratische Wege Auf seine Ziele aufmerksam zu machen bzw ggf durchzusetzen. Dafür muss man aber den Weg ins Parlament finden und darf die Gesellschaft nicht in Geiselhaft nehmen bzw nicht seine Ziele durch Nötigung durchzusetzen versuchen.


    Die Wissenschaft warnt seit Jahrzehnten vor einer verheerenden globalen Katastrophe. Deren Verursacher vertuschen, leugnen und ignorieren sie oder lügen, dass sie etwas dagegen tun würden, aber ausgerechnet ein paar Demonstranten sollen "die Gesellschaft in Geiselhaft" nehmen.
    Wer hier wohl wen in Geiselhaft nimmt...

  • Als Fazit wurde provokant formuliert: Wir könnten alle Menschenleben verschonen, wenn wir ein Tempolimit von 0 km/h (null!) einführen würden. Nur würde unsere komplette Gesellschaft dann zusammenbrechen.

    Mit 30/80/100 würde die Gesellschaft sicher nicht zusammenbrechen.


    Diese Art "Argumentation" nervt. Jemand schlägt etwas, durchaus diskutables, vor, das wird ad absurdum geführt und an der absurden Übertreibung wird dann "gezeigt", dass die Grundidee unsinnig sein soll.


    Da wird dann aus "Wer kann sollte beim nächsten Autokauf auf Elektro umsteigen." "Ja, aber wir haben doch gar nicht genug Strom. Die Grünen (1!!1!1) wollen, dass wir alle unsere Verbrenner sofort verschrotten und auf Elektroautos umsteigen. Das mit den E-Autos kann gar nicht funktionieren."

    Oder aus "Wer in der Stadt wohnt kann sich über ein Lastenrad gedanken machen." wird "Hahaha, dumme Grüne, wie soll denn ein Handwerker sein Material von A nach B bringen. Mit dem Lastenrad? Hahaha." obwohl niemand behauptet hat, dass das eine Option für alle sein muss.

  • a, das ist halt der Preis für unsere Mobilität, den wir als Gesellschaft bereit sind zu zahlen.

    Nein. Ich bin nicht bereit den zu zahlen. Wie viele von „euch“ als Gesellschaft das sind, wäre noch zu klären. Mein eigenes Leben möchte ich nicht der Dicke-Eier-Brummbrumm-Fraktion opfern. Und auch das der übrigen Menschen setze ich höher an als die ungehemmte, unkontrollierte „Mobilität“ — also Raserei und andere Geschwindigkeitsmasturbation. Sinnlose Fahrten und Transportaufgaben, die man anders besser bewältigen könnte.


    Dabei ging es darum, daß innerorts nur noch durchgehend 30 gefahren werden sollte, außerorts 80 und auf den Autobahnen 100 und wie viele Menschenleben damit verschont werden könnten.

    Ich ziehe mal zwei Worte heraus: „Menschenleben“, „verschont“. Welche Argumente für Raserei soll es denn danach noch geben?


    provokant

    Eben. Gerne auch mal laut, pöbelig, stammtischig. Auch gerne mal übertrieben oder überübertrieben. Selten sachlich. Und immer wieder falsche Dichotomien. Ist dir das daselbst nicht irgendwann zu flach?


    Wir könnten alle Menschenleben verschonen, wenn wir ein Tempolimit von 0 km/h (null!) einführen würden.

    Und weil 0 km/h nicht geht, machen wir 30 km/h nicht? In welchem Universum soll das denn logisch sein?


    Nur würde unsere komplette Gesellschaft dann zusammenbrechen.

    Äh, nein. Die Menschheit hat es Jahrhunderte und Jahrtausende verstanden, ihre Transportaufgaben ohne Motoren zu lösen. Damals hätte man sich unsere Form von Mobilität nicht vorstellen können. Man hätte womöglich auch nicht verstanden, wofür das nötig sein soll. Jetzt haben viele sich daran gewöhnt, immer alles mit Motorfahrzeugen zu machen. Mit den Möglichkeiten steigen auch die Ansprüche. Also fahren sie den lieben langen Tag ungehemmt durch die Gegend, verbrauche Ressourcen und gefährden Menschenleben. Wir können vieles anders machen, umweltfreundlicher und menschengerechter. Und nach kurzer Zeit werden wir uns auch daran gewöhnt haben. Nichts ist so selbstverständlich, wie es erscheint.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Ergänzung:

    wie soll denn ein Handwerker sein Material von A nach B bringen. Mit dem Lastenrad?

    Es gibt durchaus Handwerkerinnen, die das tun. Wenige, aber es gibt sie. Und vielleicht ist das nicht für alle Gewerke gleich geeignet.


    „Ha, das geht doch gar nicht!“ mag als Schockreaktion funktionieren, wenn man feststellt, dass man kurz davor war, über etwas nachzudenken. Wenn man es zulässt und das auch mal macht (also nachdenken), könnte man allerdings auf die Idee kommen, dass die Antwort in Wirklichkeit komplexer ist. Hm?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Ergänzung:

    Es gibt durchaus Handwerkerinnen, die das tun. Wenige, aber es gibt sie. Und vielleicht ist das nicht für alle Gewerke gleich geeignet.


    „Ha, das geht doch gar nicht!“ mag als Schockreaktion funktionieren, wenn man feststellt, dass man kurz davor war, über etwas nachzudenken. Wenn man es zulässt und das auch mal macht (also nachdenken), könnte man allerdings auf die Idee kommen, dass die Antwort in Wirklichkeit komplexer. Hm?

    Ich weiß. Nachdenken wäre generell empfehlenswert.

  • Ich glaube, so wie ich O. Meier hier im Forum kennen gelernt habe, dass er der User mit dem kleinsten CO2-Abdruck ist.

    Mag sein. Ist aber nicht wichtig. Wichtig ist, dass immer noch weniger geht. Noch wichtiger aber wäre, dass es nicht nur darum geht, dass jede etwas tun kann, sondern alle etwas tun müssen. Diskussionen von Einzelfällen treffen es nicht und auch die Betrachtung von einzelnen Nationen als Binnenwirtschaften auch nicht. Es ist en globales Problem und bedarf einer globalen Lösung.


    Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass die Menschen in den (westlichen) Industrienationen noch mehr über ihre Verhältnisse leben als alle anderen. Zu Lasten der Menschen in den armen Ländern, deren Wirtschaft eben keine Wasserversorgung und keine sommerlichen Kühlräume finanzieren kann.


    Und wenn jemand dann die Gefährdung des eigenen Wohlstands als Grund gegen klimaschützenden Maßnahmen anführt, so erklärt sie damit doch nur, dass der eigene dicke Ranzen und dessen Erhalt wichtiger sind als das Leben anderer. Genau so, wie in manchen Köpfen das Leben anderer hinter dem Brummbrumm-Bedürfnis zurückstecken muss.


    Boah, jetzt habe ich das geschrieben und stelle fest, wie ekelhaft das doch ist.


    Ich möchte aber noch ergänzen, dass ich auf meinen (womöglich unterdurchschnittlichen) CO2-Fußabdruck mit wenig Aufwand komme. Ich halte es an vielen Stellen einfach nicht für notwendig, Energie durch die Gegend zu blasen, und lasse es bleiben bzw. setze weniger um. Dafür brauche ich keinen Klebstoff, keine Klimakonferenz und keine Gesetze.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Ehrlich gestanden finde ich nichts daran lustig. So wie mir auch bei den Bildern aus Griechenland zum Heulen ist. Es ist lediglich unsere privilegierte Lage, die uns oft noch rettet und wo und in welche Verhältnisse wir geboren werden doch ziemlich zufällig.

    Wir sind klimatisch deutlich anders verortet als Griechenland. Ich weiß nicht inwiefern "Privileg" hier eine Rolle spielt.

  • Na, wenn die Wirtschaft komplett am Boden liegt,

    Wird nicht passieren.


    braucht sie auch keine Azubis mehr und in Folge braucht sie Dich als Berufsschullehrer auch nicht mehr.

    Dann mache ich etwas anderes. Nur nebenbei: ich arbeite an einem Berufskolleg, nicht an einer Berufsschule.


    weil die staatliche Ordnung dann auch zusammengebrochen ist,

    Wird nicht passieren.


    Mach das doch erst einmal selber vor BEVOR Du es von anderen Mitmenschen einforderst.

    Was genau soll ich denn „selber“ machen? Werktäglich 200 km über die Autobahn knallen? Würde das helfen?



    Aber das ist natürlich mühevoll.

    Geht so. Mit dem Fahrrad zu fahren, finde ich deutlich angenehmer als in einer Blechdose im Stau zu stehen. Ist vielleicht Geschmachssache. Du hast vorgeschlagen, dass ich mir ein E-Auto anschaffe. Das ist vielleicht nicht mühevoll, aber kostet einen Haufen Geld, hinterlässt einen Haufen Müll, braucht einen Parkplatz (wenn es nicht im Stau steht). Und ob das jetzt so wirklich der Renner beim Klimaschutz ist, weiß ich nicht. Ich weiß überhaupt nicht, ob deine Tipps so die allerbesten für den Klimaschutz sind. Vielleicht bist du gar keine Expertin? Wenn die Maxime ist, dass ein Motor dabei sein muss, bin ich jedenfalls nicht deine Kundin.


    in buntes Schild hochhaltend sich auf einer Straße festzukleben ist hingegen einfach.

    Habe ich beides schon für mich abgelehnt. Deshalb kam ja die Frage auf, wie man mehr Menschen zum Klimaschutz bewegen kann.


    Wer natürlich in einer Mietwohnung lebt, hat es leicht nichts zu machen, weil er ja eh nichts machen kann.

    Naja, man kann da durchaus auf die Vermieterin zugehen, sich an den Kosten beteiligen, das Haus kaufen oder enteignen. Vielleicht anders, als als Eigentümerin, aber man kann zumindest etwas versuchen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • 1000 Dank für diesen Beitrag. Bitte poste ihn regelmäßig aller 3 Wochen, bis er in Fleisch und Blut übergegangen sein möge :bete:

  • Muss man die denn eigentlich immer so bald wieder losmachen?


    Ich wäre eher dafür, eine Umleitung einzurichten und die ein paar Tage da sitzen zu lassen. Vielleicht hätte das einen erzieherischen Effekt.

    Klar und die ganzen aggressiven Deppen, die bislang nur eintreten auf die Menschen auf der Straße können die dann ein paar Tage lang zusammentreten und auf sie einprügeln oder überrollen sie „versehentlich“ mit dem Auto. Das ist dann bestimmt pädagogisch wertvoll und selbstredend völlig unproblematisch mit unserem GG vereinbar.:autsch:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Klar und die ganzen aggressiven Deppen, die bislang nur eintreten auf die Menschen auf der Straße können die dann ein paar Tage lang zusammentreten und auf sie einprügeln oder überrollen sie „versehentlich“ mit dem Auto. Das ist dann bestimmt pädagogisch wertvoll und selbstredend völlig unproblematisch mit unserem GG vereinbar.:autsch:

    Wo werden denn Klimakleber überfahren?

  • Wo werden denn Klimakleber überfahren?

    Noch nirgendwo (hoffe ich jedenfalls), würde man die wie insinuiert ein paar Tage lang auf einer Straße kleben lassen wäre das aber sicherlich nur eine Frage der Zeit, bedenkt man, wie körperlich aggressiv manche Autofahrer schon nach wenigen Minuten reagieren auf Menschen, die auf einer Straße sitzen und sie am Weiterfahren hindern.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

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