Erstklässler heute... tja.

  • In Anführungsstriche gesetzt. Im despektierlichen Jargon. Nicht meine Definition, mir geht's gut hier, bin selber Migrantin. "Hoher Migrantenanteil" wird auch hier immer und immer wieder wie automatisch mit "Probleme" gleichgesetzt. Ist der Ausgangspunkt des Threads. Oh, eine Grundschule mit Problemen. Oh, hoher Migrantenanteil, war ja klar. Anekdotische Muttis, die sich nicht adäquat um ihre Kinder kümmern, sind syrisch und türkisch. Und dann wird eifrig beteuert, man habe ja nichts gegen "die". Aber "die" machen halt ihren Job als Eltern nicht richtig.


    dass er unlösbare Hausaufgaben gibt

    Wenn nicht plötzlich (mal wieder) über Hausaufgaben geschrieben worden wäre, die ja ach so unbedingt wichtig sind, wäre die ganze Diskussion nicht vom Zaun gebrochen. "Unlösbar" wäre ja noch schöner, es reicht schon, dass welche aufgegeben werden. Wenn du die für so wahnsinnig wichtig hältst, dann nimmst du in Kauf, dass ein Teil der Kinder das dann halt nicht kann. Der Teil, dem nicht geholfen wird. Du hast einem entsprechenden Beitrag zugestimmt, der genau das aussagt. Hausaufgaben = wichtig, Stoff vertiefen, einüben, etc.

  • Wenn also das Kind ohne Unterstützung zuhause nur eine 3 liefert im Referat/Plakat und der Justus eine 1, weil Muddi ihm alles gemacht hat, dann kann ich dem armen andren Kind einfach mal so schnell eine 1 irgendwo mitgeben, ohne, dass ich dafür einen schriftlichen Nachweis brauche.

    Und wenn der Justus das tolle Plakat von Muddi (warum nicht von Vaddi?) so toll vorstellt, dass es einer 1 würdig ist, dann bekommt er halt die 1 für das Vorstellen und ich geb ihm sonstwann mal eine mündliche 3 oder 4, weil´s sonst ungerecht ist.

    Das machst du so? Krass. Ich gebe mir grösste Mühe, Leistung zu bewerten und nicht die Personen, die sie erbringen.


    Das kann man doch nicht einfach wegdiskutieren?

    Doch, doch, man kann. Hier hat nämlich keiner Schuld dran.

  • Es ging ganz generell drum, ob man als sozial nicht benachteiligtes Elternteil sein Kind unterstützen darf. Und wo "in den Allerwertesten blasen" anfängt und wo "Unterstützung" aufhört. Das wurde hier sehr laut diskutiert, ohne jemals die Begrifflichkeiten genau zu definieren.

    Dass sozial benachteiligte Schüler schlechtere Chancen haben, zweifelt sicher keiner an. Das fängt ja schon bei der Schwangerschaft an, wo sich besser Gestellte in der Schwangerschaft schneller krankschreiben lassen können als Frauen in prekären beruflichen Situationen, geht weiter bei der Wohnsituation etc.

    Ist es erlaubt, mit dem 1. Klässler Lesen zu üben? Auch mehr, als die LK verlangt? Ab wievie Jahren darf ich das nicht mehr? Wer sagt, dass ich nicht mit dem Kinde üben darf? Wann ist es zu alt dafür? Was ist zu viel? wer legt das fest? Wie kommen eigentlich Noten zustande und wer darf aufs Gymnasium? Wo verlange ich schon zu viel? Ist "Stifte mitbringen" schon zu viel verlangt, weil die Eltern von Nur niemals Schulasachen kaufen? Soll ich mich auf das Niveau des Schwächsten einstellen? Darf ich nur noch einfach Bücher lesen, weil lange Sätze die tiorok Kinder überfordern? Denke ich daran, dass Markenlkamotten auch mich in der Notengebung beeinflussen?

    etc

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Das machst du so? Krass. Ich gebe mir grösste Mühe, Leistung zu bewerten und nicht die Personen, die sie erbringen.

    Ich kann es dir gerne NOCHMAL sagen, meine Schüler erstellen keine Referate.

    Und wenn, ja, WIE ich ein Referat vortrage fließt auch in die Bewertung mit ein. Blickkontakt, klare Sprache, laute Stimme, freies Sprechen, Wortschatz...

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich bewerte und benote auch nichts, was Kinder zuv Hause vorbereitet, geschrieben oder angefertigt haben.

    All das machen alle Kinder unter den gleichen Bedingungen in der Schule

  • Ich arbeite an einer Förderschule in Bayern und bei uns gibt es jeden Tag Hausaufgaben. (Schüler sind das 2. Jahr in der Schule)

    Bissl Lesen, bissl Schreiben, bissl Mathe.

    Die Hausaufagben sollen in 30-45 min geschafft werden.


    Die Aufgaben sind so gestellt, wie die Kinder sie auch im Unterricht (alleine) machen. Sie wissen also was zu tun.

    Sie brauchen aber jemanden, der sich darum kümmert, dass die Aufgaben gemacht werden.


    Was ist daran verkehrt?

  • So ein Schwachsinn ...den armen Kindern denen nie geholfen wird.

    Bei uns an der Schule kann jeder in den Ganztag. ..da ist die Hausaufgabenbetreuung dann inklusive...

    Wie gesagt ich habe weder eine syrische muddi, noch eine ukraininische oder türkische von denen hier angeblich immer geschrieben wird die ja ihren Job nicht richtig machen würden.

    Die " türkischen" Muttis die ich habe sind Deutsch ( bzw. Deutsch und Türkisch-:einige haben beide Pässr). Meine SuS sind die 3. Generation und trotzdem behaupten die Kurzen immer wieder gerne, dass sie " Türken" wären.

    Immer wieder sage ich ihnen, dass ich eine Liste habe und in meiner Klasse 100% deutsche Kinder säßen..

    Das sorgt immer mal wieder für ungläubigen Gesichter und dann besprechen wir regelmäßig gerne, dass es eh völlig egal ist woher man kommt..

    Meine Eltern sprechen alle durchweg gut Deutsch und wie gesagt sie sind doch alle bereits selbst hier zur Schule gegangen, voll integriert..ich habe hier keine Parallelgesellschaft.

    Meine Eltern sind durchweg interessiert an Bildung und auch an guten Noten.

    Daher arbeite ich auch so wie ich arbeite.

    Wie gesagt andere Umstände würden sicherlich anderes Arbeiten erfordern..

  • Anekdotische Muttis, die sich nicht adäquat um ihre Kinder kümmern, sind syrisch und türkisch. Und dann wird eifrig beteuert, man habe ja nichts gegen "die". Aber "die" machen halt ihren Job als Eltern nicht richtig.


    Wenn nicht plötzlich (mal wieder) über Hausaufgaben geschrieben worden wäre, die ja ach so unbedingt wichtig sind, wäre die ganze Diskussion nicht vom Zaun gebrochen. "Unlösbar" wäre ja noch schöner, es reicht schon, dass welche aufgegeben werden. Wenn du die für so wahnsinnig wichtig hältst, dann nimmst du in Kauf, dass ein Teil der Kinder das dann halt nicht kann. Der Teil, dem nicht geholfen wird. Du hast einem entsprechenden Beitrag zugestimmt, der genau das aussagt. Hausaufgaben = wichtig, Stoff vertiefen, einüben, etc.

    Zu Teil 1: Hab ich nie geschrieben, bitte hör auf, mich zu zitieren und dann durch deine Antwort sowas zu implizieren!


    Zu Teil 2: Ich habe einen Betrag geliked, in dem jemand schreibt, wären die Umstände anders, würde sie andere Hausaufgaben geben. Wenn du meinen Beitrag im Arbeitsbelastungs-Thread gelesen hast, weißt du, dass ich wenig Hausaufgaben gebe und darauf achte, dass die Kinder sie alle schaffen können.


    Und jetzt reicht es mir, diese Diskussion mit dir bringt nichts, weil du absichtlich Dinge missverstehst und einem die Worte im Mund herumdrehst.

  • Ich kann es dir gerne NOCHMAL sagen, meine Schüler erstellen keine Referate.

    Und wenn, ja, WIE ich ein Referat vortrage fließt auch in die Bewertung mit ein. Blickkontakt, klare Sprache, laute Stimme, freies Sprechen, Wortschatz...

    Ich bin mir sicher, du hast mich richtig verstanden. Wenn der Paul für das hingepfuschte Referat eine 1 bekommt, geb ich ihm halt später mal ne 3. Alles klar.

  • Antimon hat nicht Unrecht mit ihrer Beobachtung, dass die Erwartungshaltung der Schulen durch die mehr oder minder heimliche Mitarbeit der Eltern teils höher geschraubt wird als notwendig. Ich weiß nicht, warum man sich über die Erkenntnis, dass HA für noch mehr Ungerechtigkeit sorgen, echauffieren muss.


    Dennoch gebe ich zu, werde auch ich regelmäßig mit meinem Kind daheim üben und kontrollieren, dass der kleine Herr Faulpelz seine Aufgaben erledigt, obwohl ich genau weiß, dass nicht jedes Kind dieses "Glück" hat. Nur weil andere Eltern nicht helfen können, heißt das nicht, dass mein Kind den gleichen Nachteil haben muss.


    Und ich habe es gestern noch hautnah erlebt. Mein Kind hat einen Kiga-Freund, dessen Eltern aus Moldawien kommen. Sein Freund ist jetzt 5 und kam mit 3 in den Kindergarten. Er spricht sehr, sehr schlecht Deutsch, hat viele generelle Aussprachefehler und muss theoretisch nächstes Jahr in die Schule. Er musste eigentlich aufgrund seiner Probleme mit dem Sprechen (auch in der Muttersprache, laut Aussage der Mama) zum Logopäden. Ich schwatze immer nett mit der Mama, wenn die Kids spielen, und sie und ihr Mann haben 1. sehr wenig Geld und 2. sprechen sie sehr schlecht Deutsch. Es klappt dennoch immer und wir reden viel miteinander, auch über Schule, die Sprachprobleme der Kids, ihre Angst davor Deutsch zu sprechen usw. Die kleinere Schwester soll auch erst mit 3 in den KiGa....


    Der direkte Vergleich zeigt jetzt schon,wie schwer der Freund es haben wird. Die Mama macht sich bereits jetzt Sorgen, dass er es in der Schule nicht schafft, weil sie und ihr Mann nicht wirklich helfen können, wenn es um Fächer geht, in denen die Sprache relevant ist. Hausaufgaben wird es geben und die OGS kann das nicht alles auffangen, das ist utopisch, nicht bei knappen 80% Kindern mit Migrationshintergrund und einer seeeehr durchwachsenen sozialen Schichtung im Allgemeinen (Standortfaktor neu = 6).


    Ich habe kurz überlegt anzubieten, dass ihr Sohn bei uns mit meinem zusammen die HA machen könnte, dann könnte ich beiden helfen. Aber ist das wirklich eine Aufgabe und Verantwortung, die ich übernehmen kann und will? Ich weiß es nicht. Mir tut die Lage der Family wahnsinnig leid.


    Ich habe ihr angeboten, ihr generell dabei zu helfen eine Tagesmutter für die Kurze zu finden, Krabbelgruppen/Spielgruppen zu finden (generell mehr deutsche Kontakte) und einen Logopäden zu kontaktieren, aber solange daheim nur Moldawisch/Rumänisch gesprochen wird, werden die Kids es immer schwerer haben.


    Was könnte man noch Hilfreiches tun? Ideen?

  • Wenn er auch in der Muttersprache solche Schwierigkeiten hat, und Logopädie empfohlen wurde, dann wäre das jetzt mal das Erste, was die Mutter unbedingt vor Schulbeginn angehen sollte! (Und wenn in der Schule Probleme bestehen bleiben, kann man immer noch auf eine Sprachentwicklungsstörung testen und entsprechend fördern.)


    Wenn die Eltern selbst sehr schlecht Deutsch sprechen, dann sollten sie daheim in der Muttersprache sprechen, sonst hört das Kind zu viele Fehler.


    "Sprachbad": Kontakte, Sportverein etc. Gibt es bei euch so etwas wie einen Kindertreff? Nachmittags offene Angebote für Kinder des Viertels, oft organisiert von der Jugendhilfe, wo sie hingehen und basteln und spielen können?


    Sonstige Tipps, die du der Mutter geben kannst, damit er einen erfolgreichen Schulstart hat:

    - Jeden Tag ins Hausaufgabenheft schauen, überprüfen, ob die Hausaufgaben gemacht (gemacht, nicht richtig) sind.

    - Schauen, ob da ein Elternbrief in der Mappe liegt, den sie unterschreiben soll. Wenn sie den nicht versteht, kannst du ihr helfen.

    - Gemeinsam mit dem Kind schauen, dass er seine Schulsachen vollständig dabei hat. Stifte gemeinsam spitzen.

    Sowas eben...Das sage ich übrigens allen Erstklasseltern, das ist für alle wichtig. Nach ein paar Wochen mal in die Sprechstunde gehen, viele Schulen können auch Dolmetscher organisieren, und fragen, wie es läuft.


    Täglich gemeinsam Hausaufgaben machen, hm... Das wäre ja jeden Tag quasi ein Fixtermin und die Kinder müssten sich dazu auch gut verstehen.

    Ich würde Nummern austauschen und ihr sagen, dass sie dich kontaktieren kann, wenn sie Fragen oder Probleme hat.


    Warum soll eigentlich der Kleine erst mit 3 in die Kita? Warum nicht schon jetzt?

  • Aber ist das wirklich eine Aufgabe und Verantwortung, die ich übernehmen kann und will?

    Ich denke nicht. Aber ich wäre wohl diejenige, die es trotzdem täte. Ich muss selber aufpassen, dass ich mir nicht Jugendliche zum "Projekt" mache, die mir besonders leid tun. Das ist eben auch nicht gerecht.


    Allerdings hatte ich mit einer Kollegin aus den Fremdsprachen mal ein interessantes Gespräch bezüglich Sprachkompetenz bei Kindern. Sie meinte, es sei gar nicht so wichtig, wie man meint, dass zu Hause die regionale Sprache gesprochen wird. Wenn die Eltern kein vernünftiges Deutsch sprechen, sollen sie es lieber bleiben lassen und den Kindern die eigene Muttersprache richtig beibringen. Für die jeweilige Landessprache seien dann Kindergarten und Schule zuständig. Sie erwähnte irgendwelche Studien, ich kenne mich da nicht aus. Fand es aber interessant. Ein Deutsch-Kollege meinte mal, die lernen schon Deutsch an der Schule, wenn sie können. Wenn nicht, dann nicht. Tatsächlich ist es so, dass wir in den zweisprachigen Klassen eher die "rich kids" haben, deren Eltern oftmals kein Deutsch sprechen. Das sind halt aber auch am ehesten die, die am Elternabend mal motzen, warum die Tochter "nur" eine 4.5 in Physik hat.

  • Antimon hat nicht Unrecht mit ihrer Beobachtung, dass die Erwartungshaltung der Schulen durch die mehr oder minder heimliche Mitarbeit der Eltern teils höher geschraubt wird als notwendig. Ich weiß nicht, warum man sich über die Erkenntnis, dass HA für noch mehr Ungerechtigkeit sorgen, echauffieren muss.

    Keiner hat ihr da widersprochen.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich bin mir sicher, du hast mich richtig verstanden. Wenn der Paul für das hingepfuschte Referat eine 1 bekommt, geb ich ihm halt später mal ne 3. Alles klar.

    Ich glaube, du verwechselst da ganz gewaltig was.

    Gefall dir nur selbst weiterhin so gut.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Allerdings hatte ich mit einer Kollegin aus den Fremdsprachen mal ein interessantes Gespräch bezüglich Sprachkompetenz bei Kindern. Sie meinte, es sei gar nicht so wichtig, wie man meint, dass zu Hause die regionale Sprache gesprochen wird. Wenn die Eltern kein vernünftiges Deutsch sprechen, sollen sie es lieber bleiben lassen und den Kindern die eigene Muttersprache richtig beibringen. Für die jeweilige Landessprache seien dann Kindergarten und Schule zuständig. Sie erwähnte irgendwelche Studien, ich kenne mich da nicht aus. Fand es aber interessant. Ein Deutsch-Kollege meinte mal, die lernen schon Deutsch an der Schule, wenn sie können. Wenn nicht, dann nicht. Tatsächlich ist es so, dass wir in den zweisprachigen Klassen eher die "rich kids" haben, deren Eltern oftmals kein Deutsch sprechen. Das sind halt aber auch am ehesten die, die am Elternabend mal motzen, warum die Tochter "nur" eine 4.5 in Physik hat.

    Das ist auf jeden Fall so!

    Ein korrektes Türkisch, Polnisch, was auch immer bringt für die Sprachentwicklung viel mehr als fehlerhaftes Deutsch. Daher wird Eltern empfohlen, mit ihrem Kind zu Hause NICHT deutsch zu sprechen, wenn diese die Sprache nicht korrekt beherrschen, weil die Kinder sonst das falsche erlernen.

    Ein andere Sprache, die aber korrekt gesprochen wird, hilft dem Kind insofern, weil es eine korrekte Sprache lernt. Und darauf aufbauend kann man eine weitere Sprache leichter lernen.

    Sprechen die Eltern mit dem Kind zu Hause deutsch, obwohl sie es nicht richtig können, kann es passieren, dass das Kind als EINZIGE Sprache eine total fehlerhafte erlernt, was natürlich nicht gut sein kann.

  • Dennoch gebe ich zu, werde auch ich regelmäßig mit meinem Kind daheim üben und kontrollieren, dass der kleine Herr Faulpelz seine Aufgaben erledigt, obwohl ich genau weiß, dass nicht jedes Kind dieses "Glück" hat. Nur weil andere Eltern nicht helfen können, heißt das nicht, dass mein Kind den gleichen Nachteil haben muss.

    Bei mir ist bei diesen Worten eine Foristin an die Decke gegangen.

    Was ist jetzt konrket der Unterschied zwischen unsren Taten?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich glaube, du verwechselst da ganz gewaltig was.

    Gefall dir nur selbst weiterhin so gut.

    Stimmt, du hast ihn Justus genannt. Überleg dir einfach mal, ob du wirklich meinst, was du schreibst oder ob es eben tatsächlich so ist, wie du schreibst und du nur nach entsprechender Antwort das Gegenteil beteuerst, weil...

  • Ist der Ausgangsbericht des Threads nicht eher ein Beweis dafür, dass "Sprachbad" Kindergarten und Schule in sehr migrantisch geprägten Vierteln nicht genügt, um Kinder fit in der deutschen Sprache zu machen? Die Theorie, dass migrantische Kinder die Muttersprache(n) der Eltern zuhause sprechen sollen, um Sprachgefühl zu entwickeln und fehlerhaftes Deutsch zu vermeiden, ist mir bekannt, aber gibt es Empirie, die das belegt? Kommt eine Muttersprache zudem besonders häufig in einem Umfeld vor, kann es durchaus sein, dass Kinder verstärkt den Kontakt mit Kindern mit gleicher Muttersprache suchen - und dann ist bei Kindern, die sich eh mit der deutschen Sprache schwer tun, die Wahrscheinlichkeit groß, dass untereinander eher in der gemeinsamen Sprache statt in Deutsch kommuniziert wird.

  • Die soziale Ungerechtigkeit fängt bei Kindern aus bildungsfernen Familien schon sehr weit vor dem mit Elternunterstützung vorzubereitendem Referat an.

    Die Betonung liegt tatsächlich auf dem Wort bildungsfern, dabei spielt Nationalität und Sprache erstmal auch nur eine untergeordnete Rolle.

    Ich arbeite in NRW an einer Grundschule mit Sozialindex 7. Als Förderschullehrerin bin ich mit für die Einschulungsdiagnostik zuständig und sehe mit Erschrecken, mit wie wenig Voraussetzungen Kinder zu uns kommen. Deutschkenntnisse sind oft nicht vorhanden, obwohl fie Kinder in D geboren sind (geschenkt, das ist erstmal nicht die wichtigste Komponente, aber natürlich auch eine Komponente). Viele Kinder waren nie in einem Kindergarten, haben kaum je einen Stift in der Hand gehalten, kennen es nicht, sich für kurze Zeit von den Eltern zu trennen, können nicht zuhören, sind es nicht gewohnt, dass die Aufgaben bearbeiten sollen, zu denen sie gerade keine Lust haben, haben noch nie ein Gesellschaftsspiel gespielt, kennen keine Würfelbilder usw. Das ist kein Gejammer, das sind Tatsachen. Natürlich haben diese Kinder es schwerer in der Schule und das lässt sich durch Schule auch nicht einfach ausbügeln, Vorschule oder Schulkindergarten gibt es bei uns leider nicht mehr.

    Dabei sind das oft keine ungeliebten Kinder. Die Eltern wollen schon das Beste für sie, nur ist das nicht unbedingt deckungsgleich mit "unseren" Vorstellungen von dem, was das Beste ist.

  • Ist der Ausgangsbericht des Threads nicht eher ein Beweis dafür

    Der Bericht ist Beweis für gar nichts. Er macht nur, dass die Wörter "Migrant" und "Problem" brav weiter verknüpft werden. Du weisst genau nichts über die Kinder und ihre Eltern, ausser dass es Migranten sind.

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