Handynutzung auf Klassenfahrten

  • Gibt es denn ein konkretes Gesetz, das Lehrern auf Klassenfahrt untersagt, unerlaubte Gegenstände zeitlich begrenzt zu konfiszieren? Mir ist keines bekannt (und da das durchaus häufig auf Klassenfahrten praktiziert wird, müsste es vielen Kollegen ähnlich gehen), aber vielleicht kennst du es ja und magst es gerade mit uns teilen.

  • Gibt es denn ein konkretes Gesetz, das Lehrern auf Klassenfahrt untersagt, unerlaubte Gegenstände zeitlich begrenzt zu konfiszieren? Mir ist keines bekannt (und da das durchaus häufig auf Klassenfahrten praktiziert wird, müsste es vielen Kollegen ähnlich gehen), aber vielleicht kennst du es ja und magst es gerade mit uns teilen.

    Wenn einer ein Messer dabei hat, rufe ich die Polizei, ein Handy ist kein unerlaubter Gegenstand.


    Es reicht doch schon, dass eine sagt, ihr bei dir abgegebenes Handy sei gestern aber noch nicht kaputt gewesen oder wo eigentlich sein bei dir gestern abgegebenes Handy wäre, alle andern hätten ihres schon zurück?!


    Und vor Gericht zu sitzen und sich unnötige Ansagen einer Richterin abzuholen, dass es unverhältnismäßig sei, in der Freizeit das Handy abzunehmen, gerade kombiniert mit dem Umstand, dass x Diabetes hat und y Panikattacken bekommt und sein Handy unbedingt gebraucht hätte, würde ich mir auch ersparen wollen.

  • Gibt es denn ein konkretes Gesetz, das Lehrern auf Klassenfahrt untersagt, unerlaubte Gegenstände zeitlich begrenzt zu konfiszieren? Mir ist keines bekannt (und da das durchaus häufig auf Klassenfahrten praktiziert wird, müsste es vielen Kollegen ähnlich gehen), aber vielleicht kennst du es ja und magst es gerade mit uns teilen.

    Das Problem ist, dass Handys mit Sicherheit keine "unerlaubten Gegenstände" sind, auch wenn Lehrkräfte dies so definieren. Ein generelles Handyverbot auf Klassenfahrten ist rechtlich nicht zu halten. Klammern wir aber mal die Diskussion, inwiefern Handys überhaupt auf Fahrt konfisziert werden dürfen, zunächst aus. Dann bleibt dennoch auch für konfiszierte Gegenstände (übrigens: gerade dann, wenn es die Pflicht zur Abgabe gibt!) natürlich die Verantwortungsübernahme für die sichere Verwahrung.


    PS: Ich war bislang in keiner Herberge/Hostel/Schullandheim usw., in dem ein hinreichend sicherer Safe gewesen wäre, dem ich einen Gegenwert eines Kleinwagens anvertraut hätte. Auch haben mindestens Angestellte der Einrichtung i.d.R. Zweitschlüssel und damit möglichen Zugang zum Zimmer. Bei Entwendung ohne Einbruchsspuren dürfte zunächst auf Basis des Beweises des ersten Anscheins die Vermutung aufkommen, man habe sein Zimmer offen stehen gelassen bzw. nicht abgeschlossen, was hier bereits ein grob fahrlässiges Handeln darstellen würde. Das wiederum führt gerade zu entsprechenden Regressansprüchen.

  • Wenn man es nicht schafft, die jungen Menschen dazu zu bewegen, ihre Sprechgarnitur ein paar Tage zu Hause zu lassen, gibt es keine befriedigende Lösung.


    Sowohl das Einsammeln als auch andere Kontrollmaßnahmen nerven doch nur. Die Omnipräsenz der Apparate erfordert eine Omnipräsenz beim Gegensteuern.


    Ein Grund mehr, nicht auf Klassenfahrten zu fahren.

  • Ein Grund mehr, nicht auf Klassenfahrten zu fahren.

    Nein Klassenfahrten machen spaß. Also mir zumindest. Es ist nur ein Grund mehr sich nicht ständig wegen Belanglosikeiten, wie Handykontrollen einzuscheißen.

  • Mein Sohn war eine Woche auf Pfingstfreizeit. Die Teilnehmer sollten kein Handy mitnehmen. Heute kamen alle lebend zurück. Keiner hatte heimlich ein Handy dabei. Die Erfahrung, eine Woche ohne Handy fanden die meisten gut. Altersgruppe 15-17.

  • Nein, das meine ich ernst. Während des Lockdown habe ich ja gesehen, wer wirklich vernünftigen Internetzugang hat. Meine armen (i.S.v. finanzschwachen) SuS haben entweder kein Handy oder eins mit zerbrochenem Display, mit dem man allenfalls telefonieren kann.

    Hatte ich in der Coronazeit auch schon erwähnt.

    Nicht jeder Schüler besitzt ein Handy.

    Manche weil sie aus finanzschwachen Familien kommen, manche weil es ihnen von den Eltern wieder abgenommen wurde (wegen zu häufiger Nutzung), bei manchen wollen die Eltern einfach nicht, dass die Kinder ein Handy nutzen . Bei drei mir bekannten Fällen hat das beispielsweise religiöse Gründe. Auch im Lehrerkollegium gibt es Kollegen ohne Handy. Ich finde es eher bedenklich, dass manche davon ausgehen, dass jeder eins hat.

  • Mein Sohn war eine Woche auf Pfingstfreizeit. Die Teilnehmer sollten kein Handy mitnehmen. Heute kamen alle lebend zurück. Keiner hatte heimlich ein Handy dabei. Die Erfahrung, eine Woche ohne Handy fanden die meisten gut. Altersgruppe 15-17.

    Joah und nun? Bei meiner Tochter war auch Handyverbot auf der Klassenfahrt und einige hatten es trotzdem dabei, gab also viel Frust (weil die dummen Nüsse damit auch noch angegeben haben), war auch eine Erfahrung, ob gut, ist fraglich!

  • Und wer hatte den Frust? Die Schüler mit dem Handy, die gemerkt haben dass sie vom Handy abhängig sind? Und dass sie damit angeben, bringt diese Schüler auch bei den Klassenkameraden bestimmt in kein besseres Licht.

    Ich hörte gestern nur begeisterte Jugendliche, die die Woche ohne Handy als tolle Erfahrung sahen.

  • Wir sollten uns als Erwachsene überlegen, inwieweit wir hier erzieherisch eingreifen sollen/können/müssen, wenn wir selbst oft genug in der Nutzung unserer Handys Suchtverhalten zeigen. Man kann es tagtäglich auf den Straßen, am Steuer und sonstwo sehen.


    Die Vorbildfunktion der Eltern kann hier nicht oft genug angeführt werden.
    Bei uns gibt es beide Extreme. Unsere Kinder sehen meine Frau und mich oft genug ein Buch lesen, aber eben auch oft am Handy. Bis auf Sohnemann Nr. 3, der altersbedingt noch kein Handy hat, "kopieren" uns Nr. 1 und Nr. 2, wobei Nr. 2 sogar aktuell noch öfter liest als am Handy ist.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Und wer hatte den Frust? Die Schüler mit dem Handy, die gemerkt haben dass sie vom Handy abhängig sind? Und dass sie damit angeben, bringt diese Schüler auch bei den Klassenkameraden bestimmt in kein besseres Licht.

    Ich hörte gestern nur begeisterte Jugendliche, die die Woche ohne Handy als tolle Erfahrung sahen.

    Frust hatten die begleitenden Lehrer und die Kinder ohne Handy, sicher nicht die, die sich nicht an die Vereinbarung gehalten haben.

  • Genau da bin ich mir eben nicht sicher, ob bei den Kindern ohne Handy nicht der eine oder andere auch stolz war, ohne Handy überlebt zu haben.

    Aber ich kenne diese Gruppe natürlich nicht.

  • Selbst wenn, hatten sie doch den Ärger mit den Kindern, die gemacht haben, was sie wollten, so wie eigentlich immer, die sich an Regeln halten leiden darunter, dass andere Scheibe spielen.

  • Hatte ich in der Coronazeit auch schon erwähnt.

    Nicht jeder Schüler besitzt ein Handy.

    Manche weil sie aus finanzschwachen Familien kommen, manche weil es ihnen von den Eltern wieder abgenommen wurde (wegen zu häufiger Nutzung), bei manchen wollen die Eltern einfach nicht, dass die Kinder ein Handy nutzen . Bei drei mir bekannten Fällen hat das beispielsweise religiöse Gründe. Auch im Lehrerkollegium gibt es Kollegen ohne Handy. Ich finde es eher bedenklich, dass manche davon ausgehen, dass jeder eins hat.

    Was soll daran bedenklich sein? Es gibt mehr Smartphones auf der Welt, als es Menschen gibt. Da liegt die Vermutung recht nahe, dass viele wohl eines besitzen.

  • Also die meisten Schüler besitzen ein Smartphone. Wenn die Eltern keins gekauft haben, dann soätesten Oma,Opa, Patentante. Und ehrlich gesagt für die Kinder ist es mittlerweile existentiell. Es ist nicht nur Telefon und Fotoapparat und Landkarte und Musikplayer. Viel wichtiger ist, es ist der virtuelle Raum in dem man sich mit seiner Peer group trifft. Ohne Handy stehst Du vor verschlossener Tür🤷

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Was soll daran bedenklich sein? Es gibt mehr Smartphones auf der Welt, als es Menschen gibt. Da liegt die Vermutung recht nahe, dass viele wohl eines besitzen.

    Kommt sicherlich auf die jeweilige Schülerschaft (Alter, soziale Zusammensetzung) an. Meine SuS besitzen zu 99% spätestens ab Klasse 7 mindestens ein Smartphone. Manche haben sogar bis zu drei in der Schule mit dabei, plus ggf. Smartwatch, plus ggf. privates Tablet.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • CDL

    Kann ich genauso besttätigen. Trotz Standortfaktor vier

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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