Wer oder was ist eigentlich eine "Lehrerpersönlichkeit"?

  • @Schweigeeinhorn

    Der Satz "verwirrt", weil er einfach so überflüssig und unfundiert ist. Ein Teil von mir denkt evtl. auch, dass jemand, der meine Hobbies nicht teilt, "was verpasst". Ist faktisch aber ziemlich sicher nicht so, weil mein Krempel für andere vermutlich schlichtweg einfach nicht von Interesse ist.

    Same here.

  • Jedenfalls vermute ich, dass von den exakt 20 Personen, die hier bisher geschrieben haben, mindestens 15 selbst gemachten Nachwuchs haben. Adoptierte Kinder und Pflegekinder lass ich mal außen vor. Wie im Mathe-Leistungskurs, so gilt auch hier: solange uns keiner auf die Fehlerhaftigkeit dieser durch die Erfahrung gestützte Wirklichkeit hinweist, darf diese Statistik als gesichert gelten.

    15 von 20... schon beeindruckend!

  • Jedenfalls vermute ich, dass von den exakt 20 Personen, die hier bisher geschrieben haben, maximal 5 selbst gemachten Nachwuchs haben. Adoptierte Kinder und Pflegekinder lass ich mal außen vor. Wie im Mathe-Leistungskurs, so gilt auch hier: solange uns keiner auf die Fehlerhaftigkeit dieser durch die Erfahrung gestützte Wirklichkeit hinweist, darf diese Statistik als gesichert gelten.

    15 von 20 [ohne "selbstgemachte" Kinder] ... schon beeindruckend!

    Ich habe das Zahlenverhältnis mal verändert. Jetzt gilt das Gegenteil "solange uns keiner auf die Fehlerhaftigkeit...hinweist".

  • @Schweigeeinhorn

    Der Satz "verwirrt", weil er einfach so überflüssig und unfundiert ist. Ein Teil von mir denkt evtl. auch, dass jemand, der meine Hobbies nicht teilt, "was verpasst". Ist faktisch aber ziemlich sicher nicht so, weil mein Krempel für andere vermutlich schlichtweg einfach nicht von Interesse ist.

    Same here.

    Ganz allgemein gesprochen bereichern Kinder das Leben. Klar, man kann stattdessen auch jedes Jahr nach Bali in den Urlaub oder eine Katzenzucht aufmachen. Aber für wen machen wir den ganzen Quatsch sonst? Für den Lehrerberuf ist das Elternsein ganz sicher auch eine Bereicherung, wenn man so einen Strategen zuhause sitzen hat. Das ist hilfreicher als jedes erziehungswissenschaftliche Seminar und Spaß macht es (meistens) auch.


    Let's agree to disagree.

  • Ganz allgemein gesprochen bereichern Kinder das Leben. Klar, man kann stattdessen auch jedes Jahr nach Bali in den Urlaub oder eine Katzenzucht aufmachen. Aber für wen machen wir den ganzen Quatsch sonst? Für den Lehrerberuf ist das Elternsein ganz sicher auch eine Bereicherung, wenn man so einen Strategen zuhause sitzen hat. Das ist hilfreicher als jedes erziehungswissenschaftliche Seminar und Spaß macht es (meistens) auch.


    Let's agree to disagree.

    Ich für meinen Teil mache den Quatsch zur Bestreitung meines Lebensunterhalts.


    Zum letzten Satz: sicher. Was (bei mir) Augenrollen verursacht, ist subjektive Empfindungen als vermeintlich allgemeingültige Weisheiten zu formulieren.

  • Ich hab nie verstanden, wie man es erträgt, vormittags von Dutzenden Kindern umgeben zu sein, um sich dann zuhause - endlich mal Abwechslung! - den eigenen Kindern zu widmen (und dabei oftmals die gleichen Aufgaben zu erledigen, die am Vormittag schon dran waren: Hausaufgaben erledigen, Schulprobleme besprechen usw.).

    Ich finde, dass die Tätigkeit eines Lehrers förmlich nach einem Gegeprogramm SCHREIT, wie man es ja in Form von Korrekturen, Unterrichtsvorbereitung usw. haben kann.

    Von sieben Uhr morgens bis sieben Uhr abends Kindergeschrei, Kinderbeschäftigung, Kinderorganisation - gruselig!

    Der Bäcker fängt dich auch nicht an Brötchenteig zu kneten, wenn er nach Hause kommt. Und die Office-MA, die ich kenne, basteln nach Feierabend - nur so zum Spaß - auch nicht mit Excel und Powerpoint rum.

    Wie soll die sogenannte work-life-balance gelingen, wenn man den lieben langen Tag mit Kinderka... zu tun hat. Ausbalancieren kann sich etwas nur dann, wenn es ein Gegengewicht gibt zu dem, was den Arbeitsalltag im Kern bestimmt. Das kann bei Lehrern mit eigenen Kindern kaum gelingen.

  • #68

    Du hast ganz sicher keine Ahnung.


    . Wie im Mathe-Leistungskurs, so gilt auch hier: solange uns keiner auf die Fehlerhaftigkeit dieser durch die Erfahrung gestützte Wirklichkeit hinweist, darf diese Statistik als gesichert gelten.


    Auch vom Mathe LK nicht.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Der zitierte Passus war witzig gemeint, aber das muss ich ja nicht extra erwähnen?

    Humor als wichtiges Ingredient der Lehrerpersönlichkeit kann übrigens mMn gar nicht hoch genug eingeschätzt werden! Auf diese wichtige Zutat im Charaktermix kommen wir sicher morgen ausführlich zu sprechen, wenn es wieder heißt...

    Ich hoffe auch dann wieder auf rege und konstruktive Teilnahme. Wer indes nur vorbeikommt, um diejenigen, die echtes Interesse am Stoff zeigen, abzulenken, bleibt am besten gleich zu Hause.

    Oder geht, wie schon empfohlen, einfach direkt ins Freibad!

    In diesem Sinne verabschiede ich mich einstweilen und noch einmal herzlichen Dank für das große Interesse und die intensive Mitarbeit an und in diesem Thread!

  • ... und zum Abschluss soll ein Zitat stehen (aus diesem Thread), das in seiner schlichten Direktheit gleichsam die Quintessenz unserer bisherigen Arbeit liefert und das ich persönlich übrigens nur fett unterstreichen kann!

    Bis morgen!


    Ich für meinen Teil mache den Quatsch zur Bestreitung meines Lebensunterhalts.

  • Für den Lehrerberuf ist das Elternsein ganz sicher auch eine Bereicherung, wenn man so einen Strategen zuhause sitzen hat.

    Warum braucht man daheim ein eigenes Kind, um seine Arbeit in der Schule vernünftig zu machen? Das ergibt keinen Sinn.


    Viele Eltern, insbesondere Mütter, bereuen es, Kinder bekommen zu haben. Andere bereuen es, keine bekommen zu haben. Manche sind vollkommen zufrieden ohne Kinder, andere sind nur mit Kindern zufrieden. Ganz viele Menschen mit und ohne Kinder sind unglücklich und mit ihrem Leben unzufrieden.

    Vielleicht akzeptierst du einfach, dass es eine persönliche Entscheidung ist, ob man eigene Kinder als Bereicherung empfindet oder nicht und ob man eigene Kinder möchte oder nicht.

  • Interessanter Einblick! Hast du das Abi dann nachgemacht? Oder wie bist du Lehrer geworden? Oder bist du etwa gar kein Lehrer und du hälst dich widerrechtlich hier auf (Spaß!)?

    Nö habe ich nicht. Braucht man für ein Studium schon lange nicht mehr. Es gibt soviele Möglichkeiten für den Hochschulzugang. Davon wird einem in der Schule nicht erzählt, weil das keine Lehrkraft an Regelschulen weiß.

  • Ganz allgemein gesprochen bereichern Kinder das Leben. Klar, man kann stattdessen auch jedes Jahr nach Bali in den Urlaub oder eine Katzenzucht aufmachen. Aber für wen machen wir den ganzen Quatsch sonst? Für den Lehrerberuf ist das Elternsein ganz sicher auch eine Bereicherung, wenn man so einen Strategen zuhause sitzen hat. Das ist hilfreicher als jedes erziehungswissenschaftliche Seminar und Spaß macht es (meistens) auch.


    Let's agree to disagree.

    Es gibt so verschiedene Schüler. Wie viele eigene Kinder benötigst du, um für jede Schülerpersönlichkeit gewappnet zu sein, um ein erzieherisches Seminar zu ersetzen? Und was machst du, wenn deine eigenen Kinder unproblematisch sind? Oder erziehst du bewusst verkorkste Kinder, um auf (manche) Schüler vorbereitet zu sein?


    Das ist die blödeste Behauptung, die ich (tatsächlich einmal (!) in 30 Jahren) von einer Mutter gehört habe.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Danke für deine Antwort, die mir zu denken gibt... und mich zu einer anderen statistischen Auffälligkeit führt: sehr viele Lehrer*innen haben selbst Kinder. Ist das eurer Meinung nach eine wichtige oder wertvolle bzw. sogar unabdingbare Voraussetzung dafür, gut und erfolgreich als Lehrer arbeiten zu können?

    Muss ein Bestatter vorher tot gewesen sein?

    Ich habe selbst Kinder und es vereinfacht schon manches Verständnis für gewisse Situationen, aber eigene Kinder sind nicht notwendig für die professionelle Ausübung des Berufs.

  • Sehe ich auch so. Insbesondere muss man weder überhaupt Kinder noch Kinder bereits im Alter der eigenen Schüler haben, um deren Probleme nachvollziehen zu können.

  • Ich hab keine Ahnung, welche meiner Lehrerinnen oder Lehrer früher Kinder hatten oder nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man das spüren oder gar kriteriengeleitet anhand des Verhaltens einer Person nachweisen kann.

  • "Viele, die später auf Lehramt studieren, waren früher gute oder sehr gute Schüler, die früh ein positives Verhältnis zu diesem Ort entwickelt haben, und die diese Erfahrungen gerne als Lehrer weitergeben möchten.

    Naja, ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann. Ich bin bis zur 10. Klasse überhaupt nicht gerne in die Schule gegangen, weil ich massiv gemobbt wurde. In der 11. Klasse wurden die Klassen neu zusammengesetzt und dann wurde es besser und auch erst dann stiegen meine Leistungen! Trotzdem hatte ich in der Oberstufe noch relativ hohe Fehlzeiten, was früher eigentlich ungewöhnlich war. Immerhin habe ich dennoch einen Abi-Schnitt von 1,6 erreicht.


    Vor allem im beruflichen Schulwesen tummeln sich eine Vielzahl von KuK, die sicher nicht Lehrer geworden sind, weil sie strebsame, brave Schüler waren. Ich sehe viele Lebensläufe als ÖPR, da sind oftmals ganz schön zerrissene Schulbiografien dabei...

  • Naja, ich glaube nicht, dass man das so pauschal sagen kann. Ich bin bis zur 10. Klasse überhaupt nicht gerne in die Schule gegangen, weil ich massiv gemobbt wurde. In der 11. Klasse wurden die Klassen neu zusammengesetzt und dann wurde es besser und auch erst dann stiegen meine Leistungen! Trotzdem hatte ich in der Oberstufe noch relativ hohe Fehlzeiten, was früher eigentlich ungewöhnlich war. Immerhin habe ich dennoch einen Abi-Schnitt von 1,6 erreicht.


    Vor allem im beruflichen Schulwesen tummeln sich eine Vielzahl von KuK, die sicher nicht Lehrer geworden sind, weil sie strebsame, brave Schüler waren. Ich sehe viele Lebensläufe als ÖPR, da sind oftmals ganz schön zerrissene Schulbiografien dabei...

    Interessante Infos... besten Dank für diesen Blick hinter die Kulissen!

    Wenn, dann würde ich diese "zerrissenen Schulbiografien" auch am ehesten im Bereich berufliche Bildung, "Berufsschule" usw. erwarten. Viel weniger an weiterführenden Schulen generell und nur ganz selten an Gymnasien. Für Grundschulen fällt mir eine Einschätzung schwer.

  • Muss ein Bestatter vorher tot gewesen sein?

    Ich habe selbst Kinder und es vereinfacht schon manches Verständnis für gewisse Situationen, aber eigene Kinder sind nicht notwendig für die professionelle Ausübung des Berufs.

    ... und komma ja!, ich würde unbedingt behaupten, dass es dem Bestatter in seiner und für seine Arbeit unbedingt helfen könnte, wenn er schon einmal tot gewesen wäre!

    Ein entschiedenes JA.

  • ... heut Nacht träumte es mich in die weit entfernte Kindheit zurück. Ich stand in kurzer verdreckter Hose vor unserem Haus auf der menschenleeren Straße und blinzelte zufrieden in die Sonne. Die Sommerferien hatten grad begonnen, hinter mir lag - einmal mehr - ein eher bescheidenes Schuljahr und obwohl die letzten Schulstunden nur kurze Zeit zurück lagen, konnte ich mich an das Elend und die Schmerzen der vergangenen Wochen kaum mehr erinnern. Alles schien wie ausradiert. Das alte Leben war vorbei, und das neue Leben lockte mit unzähligen Sommertagen (damals, als es ganz normal war, dass sechs Wochen lang die Sonne knallte, ganz ohne Sommersturm, Hagelschauer und Starkregen), mit Streifzügen durch Wiesen und Felder, mit Fahrten zum See und mit Unmengen von Eis.

    Der kleine Junge mit der verdreckten Hose konnte sich nicht vorstellen, dass dieser ewige Sommer je enden würde... außerdem war er sehr begabt darin, die Wirklichkeit aus seinem Leben zu verdrängen. Vielleicht war das überhaupt sein größtes Talent...

    Ganz zum Ende dieser traumschweren Nacht drängte sich ein anderer Traum in den Traum in den Traum in den Traum...

    Mein Ich von heute hatte eine Email der Schulleitung vor sich auf dem Display. "Lieber Kollege Musterschüler", hieß es dort, "leider müssen wir dir mitteilen, dass gestern Abend aus unbekannten Gründen unser Schulgebäude abgebrannt ist. Das komplette Gebäude ist in Flammen aufgegangen!!

    Da es kurz- und mittelfristig keine Möglichkeit gibt, mit dem Unterricht in anderen Räumlichkeiten zu beginnen, hat die SL - nach Rücksprache mit dem SA und dem Herrn Minister - entschieden, den Unterricht mindestens für die kommenden sechs Wochen komplett ruhen zu lassen.

    Herzlichst und schöne Ferien. "

    Einen wunderschönen guten Morgen an alle, die auch heute wieder dabei sind!

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