Neulehrer und Probleme mit homophoben und rassitischen Kollegen

  • Du bringst immer neue Vergleiche, sagst uns aber nicht, was das Problem daran wäre, einfach den Sachverhalt richtigzustellen. Wenn jemand von einer falschen Arbeitsstelle ausginge, dann würde man das klarstellen. Und?

    Ich stelle es doch klar? Aber dann gibt es eben Menschen, die damit auch wieder nicht zufrieden sind (à la "Outing muss heute nicht mehr sein", "Schwulsein ist nichts besonderes").


    Der Eindruck muss nicht entstehen, das ist die Grundannahme. Den meisten Menschen ist es aber relativ egal, ob du homo- oder heterosexuell bist.

    Du machst dir zuviele Gedanken darüber, was andere Menschen denken könnten.

    Kommt drauf an. Wahrscheinlich je nach Tagesform sowas wie "Wieso Bau? Ich bin Lehrer." oder "Boah, anstrengend. Vor allem meine 8er brauchen in Englisch noch einige Arbeit am Fundament." Es ist aber doch keine persönliche Beleidigung oder eine Verletzung meiner Identität, dass mich jemand für einen Bauarbeiter gehalten hat. Das trifft mich auch nicht persönlich.


    Wenn ich Heimwerke und in Arbeitskleidung schnell zum Baumarkt fahre, sehe ich manchmal wirklich aus, wie ein Bauarbeiter oder zumindest wie ein Handwerker. Dann würde ich auf die Frage wahrscheinlich eher etwas über meine Baustelle erzählen (je nach Fragesteller mehr oder weniger ausführlich), als zu sagen, dass ich Lehrer bin. Ich käme nicht auf die Idee, vermeiden zu wollen, dass man micht vielleicht für einen Bauarbeiter hält. Ich hätte vielleicht ein Problem damit, für einen Zuhälter gehalten zu werden, aber damit erschöpfen sich die Berufe, bei denen ich vermeiden will, den Eindruck der Zugehöhrigkeit zu erwecken auch schon weitgehend.

    Es geht doch nicht um Beleidigung. Aber ich habe ein Bild von mir und das trage ich – wie jeder andere Mensch – auch nach außen. Gehe ich mit Regenbogenflagge als Cape in die Öffentlichkeit? Nur selten. Aber wenn jemand etwas fragt, was unterstellt, dass ich heterosexuell bin, dann kläre ich das auf (sofern die Umstände dafür sicher genug sind, das ist nicht immer der Fall). Wenn man mir dann vorwirft, ich würde meine Homosexualität wie eine Monstranz vor mich hertragen, dann ist das eben so, aber in der Regel bin nicht ich es, der das im Übermaße thematisiert (übrigens auch nicht hier im Forum), sondern die, die latent etwas dagegen haben.

    Warum? Hast du Angst, dass sich eine Frau in dich verliebt?

    Ich weiß nicht, wie es bei Frauen ist, aber ich fände es beneidenswert, wenn Frauen sich nur in Menschen verlieben würden, die eine mit ihnen kompatible sexuelle Orientierung haben.

  • Mein Leben ist alles andere als schwer, dein Mitleid nehme ich aber gerne an. Ich sehe auch nicht, wo ich hier an mir arbeiten müsste, aber ich kann dir versichern, dass du dich nicht an mir abarbeiten musst :)

  • Es geht doch nicht um Beleidigung. Aber ich habe ein Bild von mir und das trage ich – wie jeder andere Mensch – auch nach außen.

    Warum hast du dann so eine starke Aversion dagegen, dass andere dich für heterosexuell halten (könnten)? Menschen mit normalem Selbstbewusstsein wollen auch nicht mit aller Macht vermeiden, dass sie jemand für einen Bauarbeiter hält, obwohl sie Lehrer sind. Dann hält mich eben jemand für einen Bauarbeiter. Wo ist das Problem? Auf Gedanken wie "Ohje, hoffentlich hält mich niemand für einen Bauarbeiter." oder "Oh, die Hose ziehe ich kieber nicht an, sonst könnte mich noch jemand für einen Bauarbeiter halten" oder auch "Ich will nicht für einen Bauarbeiter gehalten werden." käme ich beim besten Willen nicht.

    Zitat

    Aber wenn jemand etwas fragt, was unterstellt, dass ich heterosexuell bin, dann kläre ich das auf (sofern die Umstände dafür sicher genug sind, das ist nicht immer der Fall).

    Schon die Wortwahl ist merkwürdig. "Unterstellen" kann man Menschen negative Eigenschaften, zum Beispiel, dass sie lügen. Man "unterstellt" aber niemandem, heterosexuell zu sein. Das ist die selbe Wortwahl, wie bei homophoben, die es für eine dreiste Unterstellung halten, wenn jemand denkt, sie könnten schwul sein.

    Zitat

    Wenn man mir dann vorwirft, ich würde meine Homosexualität wie eine Monstranz vor mich hertragen, dann ist das eben so, aber in der Regel bin nicht ich es, der das im Übermaße thematisiert (übrigens auch nicht hier im Forum), sondern die, die latent etwas dagegen haben.

    Naja, wenn man Heterosexualität für eine Unterstellung hält, kann schon der Eindruck entstehen, dass du deine Sexualität in ihrer Bedeutung, insbesondere für andere Menschen, erheblich überbewertest.

    Und nein, einfach nur zu sagen, dass man schwul ist bzw. selbstverständlich damit umzugehen, ist nicht das Verhalten, das hier teilweise kritisiert wird.

  • Du bist, soweit ich weiss, weder dunkelhäutig noch homosexuell. Du bildest dir aber ein zu wissen, wie sich das so anfühlt und teilst zu jeder Gelegenheit dein ausdrückliches Mitgefühl mit "Randgruppen" jeglicher Art mit. Dem kann ich als Teil dieser "Randgruppe" nicht wahnsinnig viel abgewinnen. Ich würde gerne einfach nur als Person wahrgenommen werden, nicht als Ausländerin, nicht als Lesbe, nicht als Frau und was es sonst noch so für Schubladen gibt. Die überbetonte political correctness kann auch schlicht und einfach nur entsetzlich nerven.

    Ich weiß, dass du nichts (über mich) weißt. Und je länger ich hier schreibe, umso froher bin ich darüber.


    Ja, stimmt, ich scheine dich entsetzlich zu nerven, mit dem Gleichwertigkeitsgedanken. Irgendwasn triggert dich an mir.

    Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten; Du überlegst, was es sein könnte, du ignorierst meine Beiträge oder, du blockierst mich, so dass dir meine Beiträge nicht mehr angezeigt werden.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Bei einem Freund ist das nicht "sich trauen".

    Es ist ja nichts negativ daran, homosexuelle oder heterosexuell zu sein.


    Ich habe auf Feiern schon Leute, also quasi Fremde, mit "Schwukele?"/"Fürs andere Team?" gefragt, ob sie schwul/lesbisch sind. Natürlich nicht als erstes, aber nachdem man sich ein bisschen unterhalten hatte, es thematisch gepasst hat und es entsprechende Anzeichen gab. Auch schon vor 20 Jahren (da allerdings noch nicht mit dem Wort "Schwukele").

    Denke, dass es heute immer noch schwierig sein kann, sich zu outen. Es gibt leider immer noch zu oft homophobes Verhalten in unserer Gesellschaft/ Schülergruppen am BK. Sei es durch Sprüche, Andeutungen oder schlechte Witze.


    Homosexualität ist ja eine Randerscheinung (ca. 5%), so dass grundsätzlich erstmal Heterosexualität angenommen wird. Und wenn jemand eigentlich immer "Single" ist, kommt schon mal der Verdacht auf, "Andersrum" zu sein.


    Kann mich noch erinnern, als der 175 Paragraph abgeschafft wurde und sich alle darüber lustig gemacht haben. Damals war ich Lehrling.

  • Homosexualität ist ja eine Randerscheinung (ca. 5%), so dass grundsätzlich erstmal Heterosexualität angenommen wird. Und wenn jemand eigentlich immer "Single" ist, kommt schon mal der Verdacht auf, "Andersrum" zu sein.

    Ist da der Gedanke, dass sich jemand bei der Partnersuche schlichtweg schwer tut (z.B. Berührungsängste, sehr ungeschickt, sehr schüchtern) bzw. gar kein Bedürfnis nach einer Partnerschaft hat, abwegiger als dass jemand Single aufgrund einer verheimlichten Homosexualität ist?

  • fachinformatiker Die Verwendung des Wortes „Verdacht“ im Zusammenhang mit der Annnahme, jemand sei homosexuell, spricht Bände.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Homosexualität ist ja eine Randerscheinung (ca. 5%)

    In unserem Kollegium liegt der Prozentsatz bei 10% - eine Zahl, die man über Jahrzehnte hinweg übrigens immer wieder hört. (Im Referendariat lag die Quote in einem Fachseminar übrigens bei 100% (wenn man die Leitung des Seminars ignoriert).)


    Egal, ob 10% oder doch nur 5%: Dieser gerade veröffentlichte Artikel (https://www.ndr.de/nachrichten…erdoppelt,lgbtqia100.html ) hat dann eine umso interessantere Statistik:

  • Es gibt leider immer noch zu oft homophobes Verhalten in unserer Gesellschaft/ Schülergruppen am BK. Sei es durch Sprüche, Andeutungen oder schlechte Witze.

    Ja, das erlebe ich auch tagtäglich am BK. In meinen Klassen bspw. toleriere ich homophobes/rassistisches Verhalten nicht und die Konsequenzen sind auch entsprechend, wenn einer der Schüler (in 99,99% männlich, wenn es derartige Probleme gibt) meint er/sie müsste/n andere drangsalieren.


    Ich bin immer für Aufklärung in jeder Hinsicht, aber nehme mir nicht das Recht heraus jemanden vorschreiben zu wollen, was er für normal zu halten hat. Dasselbe gilt für Religionszugehörigkeit und Parteienwahl.


    Das es aktuell vollkommen abstruse Züge annimmt kann doch selbst der härteste Trans-Woke-Verfechter nicht mehr abstreiten. Wenn der (biologisch männliche) Straftäter plötzlich sich als Frau fühlt, in eine Frauenanstalt verlegen lässt und dort dann die "Probleme" anfangen ist es nur noch lächerlich.

    https://www.stern.de/panorama/…-gefaengnis-32550646.html


    Wenn der biologisch männliche Schwimmer in seiner Gruppe nichts reißt, morgen behauptet er sei eine Frau und dann in der Frauenliga alles niedermäht, ist das Geschrei plötzlich groß.

    https://www.welt.de/sport/arti…tet-die-Schwimm-Welt.html


    Dasselbe gibt es auch im Bereich MMA und in naher Zukunft vermutlich in weiteren Sportarten bei der Körperkraft eine Rolle spielen. Die haben sich einige die Büxe der Pandora geöffnet.


    Das man sich jetzt jedes Jahr ein neuen Vornamen ausdenken kann und sein Geschlecht nach 'Jahres'-Laune anpassen kann ...


    Man wird ja aber in der Gesellschaft schon weitaus mehr angefeindet wenn man die Meinung vertritt, dass es 2 Geschlechter gibt als 102392323. Das finde ich eine weitaus bedenkenswertere Entwicklung als das sich die AFD auf einem Höhenflug befindet.

  • Was soll das denn jetzt?

    Der TS soll sich nicht selber mit der Denkweise im Weg stehen. Manchmal muss man Menschen das klar sagen; sonst drehen die sich dauerhaft in ihrer Denkschleife.

    Einen größeren Unsinn habe ich echt noch nicht gelesen:

    Sie sollen mich nicht für heterosexuell halten...aber ich sage nichts. Die sollen ihr Denken ändern.

    :sterne:

  • In unserem Kollegium liegt der Prozentsatz bei 10% - eine Zahl, die man über Jahrzehnte hinweg übrigens immer wieder hört. (Im Referendariat lag die Quote in einem Fachseminar übrigens bei 100% (wenn man die Leitung des Seminars ignoriert).)


    Egal, ob 10% oder doch nur 5%: Dieser gerade veröffentlichte Artikel (https://www.ndr.de/nachrichten…erdoppelt,lgbtqia100.html ) hat dann eine umso interessantere Statistik:

    Nicht repräsentativ

  • Der TS soll sich nicht selber mit der Denkweise im Weg stehen. Manchmal muss man Menschen das klar sagen; sonst drehen die sich dauerhaft in ihrer Denkschleife.

    Einen größeren Unsinn habe ich echt noch nicht gelesen:

    Sie sollen mich nicht für heterosexuell halten...aber ich sage nichts. Die sollen ihr Denken ändern.

    :sterne:

    Lerne bitte lesen.

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