Mehrarbeit Klassenlehrerunterricht erster Schultag

  • Wie geschrieben, in der Chemie steht noch in jedem Raum ein OHP, es gibt Versuche im Bildungsplan, die ohne ihn nicht funktionieren.


    Versicherungstechnisch mag es ein Problem sein (Schulträger ist selten der Dienstherr), aber für mich ist meine Gesundheit noch entscheidender. Daher habe ich mich bewusst gegen Tragen über die Treppe entschieden, Kollegen haben es in der Vergangenheit übernommen (ich bin privat einmal mit einer Sprudelkiste herunter gefallen, zum Glück nichts passiert), ich trage aber leichte Gegenstände von einem Raum in den anderen, wir haben jetzt die Chemiesammlung in Nebenräume geräumt. Es gibt bei uns vom Schulträger halt einen fixen Betrag pro Jahr und wenn ich jemanden beauftrage, Bechergläser, Chemikalien, Bücher ein paar Meter zu tragen, dann bleibt kein Geld für Chemikalien und Bücher übrig. Die Gegenstände waren ja nicht schwer (keine Schränke), bei den Schülertischen halfen die Schüler. Die alte Tafel konnten wir mit Schraubenschlüssel in 4 Teile zerlegen, dann passte es in den Aufzug (Sperrmüll ist im Keller) und wog pro Teil unter 10 kg. Die OHP stehen auf fahrbaren Tischen, klar kann ich stolpern, das kann ich auch im normalen Schulunterricht. Auch da trage ich Chemikalien, Glasgeräte und Bücher, nur nicht so oft hintereinander.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Wir diskutieren nicht über Bechergläser. Ich räume auch mein Material in der Physik selbst. Wenn mir da ein 10-kg-Gewicht auf den Fuss fällt, bin ich versichert weil es im Rahmen meiner Lehrverpflichtung passiert ist.

  • Bei Susannea mit dem Toilettenpapier wird aber wohl bei der verwaltungsförmigen Beschaffung etwas daneben gegangen sein...

    Genau, da kam eben die Lieferung erst einen Monat, nachdem es alle war. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Sachen kann ich dann nicht sagen, ich warte bis es wieder da ist, sondern brauche es gleich.



    Susannea es ist schon bezeichnend, dass ausgerechnet bei dir immer wieder bei jedem Thema prinzipiell alles völlig anders ist als bei allen anderen.

    Es ist schon bezeichnend, dass du die Kollegen, bei denen es ähnlich zu sein scheint wie bei uns (und die sich melden, einige tun das ja gar nicht, weil sie keine Lust haben o.ä. ) dann überliest (sorry, das Stöckchen musste ich jetzt doch mitnehmen).

  • OHP stehen normalerweise auf Rollwagen. Aber hier geht es m.E. um was anderes: wird erwartet, dass Lehrpersonen vor und nach jeden Ferien die Zimmer für die Grundreinigung selbst wieder ein- und ausräumen? Antwort: nein, wird es nicht. Es ist sogar untersagt. Wenn einzelne Personen das trotzdem machen wollen, ist das ihre persönliche Entscheidung. Es ist aber keine Entscheidung "pro angemessener Arbeitshaltung für Leute, die sich nicht immer so anstellen", sondern eine ganz private gegen Arbeitsschutz.

  • Doch, mir ging es durchaus darum. Wo musst du denn sonst regelmäßig Möbel tragen? Wenn sie alle an ihrem Platz blieben, gäbe es keinen Diskussionsbedarf.

    Bekommt ihr während des Schuljahres keine zusätzlichen Schüler? Wachsen eure Schüler nicht? Ob nun während des Schuljahres oder auch zum nächsten Schuljahr, wenn der Raum behalten wird. Sind alle Schüler immer gleich groß usw. Also da gibt es viel Bedarf wann Möbel den Platz wechseln müssen.


    Und auch für einmalige Grundreinigungen müssen die Möbel bewegt werden oder für einen Umzug in einen anderen Raum usw.

  • Wenn die Anweisung bei uns von der Schulleitung kommt, dann sind sie zuständig, so einfach ist das. Und bisher gabs bei uns auch noch keinerlei Probleme generell mit der Anerkennung. Aber wenn eben solche Anweisungen nachweisbar sind, dann ist es eh kein Problem. Egal ob der Schulleiter es hätte anordnen dürfen oder nicht, das ist dann nicht mehr das Problem der Lehrer.


    Auch wenn es bei einem evtl. Unfall keine Probleme mit der Anerkennung gibt, ist das doch schön für den Schulleiter und für euch (zumindest finanziell).

    Ist das dann auch wirklich schön für euch?

    Übernimmt der Schulleiter denn dann auch die evtl. lebenslangen gesundheitlichen Beeinträchtigungen? ;)


    Aus diesem Grund hinterfrage ich eine solche Anweisung grundsätzlich.


    P.S. Bei unserem Umzug einiger Klassen letztes Schuljahr hat unsere Schulleiterin ausdrücklich untersagt selbst Möbel zu schleppen. Ja, auch die Tische und Stühle am Schuljahresanfang.

  • Noch mal, es ist aber auch nicht Aufgabe des Hausmeisters

    Bei uns schon. Die hat dafür Handschuhe, S3-Schuhe und Tragehilfen. Wenn's nicht die Hausmeisterin macht, ist wohl jemand anders zuständig. Die Schulträgerin ist für die sachliche Ausstattung der Schule zuständig. Sie muss sich damit wohl auch darum kümmern, wie die Möbel dahinkommen, wo sie hingehören.


    Wenn die Hausmeisterin nicht zuständig ist, scheint es für dich selbstverständlich zu sein, dass sie es auch nicht macht. Lehrerinnen sind auch nicht zuständig, da erwartest du, dass sie schleppen. Verschobene Maßstäbe halt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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  • ist ständig erforderlich, da wir nicht genug davon haben

    Problem benannt, das wäre zu lösen.


    Nein, auch als wir noch Polyluxe hatten, habe ich keine geschleppt. Ich finde die Dinger nicht handlich. Wenn im Raum ein Polylux steht, kann ich den verwenden. Wenn nicht, dann nicht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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  • (zum Schieben muss man sich allerdings auch etwas bücken, nach Auffassung von einigen hier anscheinend auch schon absolut unzumutbar für "Landesbeamte"

    Quelle?


    Schieben eines dafür vorgesehenen Wagens ist etwas anderes als Tragen.

    sieht es übrigens bei tarifbeschäftigten Lehrern anders aus?)

    Der Status dürfte unerheblich sein, für die Frage, was zum Aufgabenbereich von Lehrerinnen gehört.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Bekommt ihr während des Schuljahres keine zusätzlichen Schüler? Wachsen eure Schüler nicht? Ob nun während des Schuljahres oder auch zum nächsten Schuljahr, wenn der Raum behalten wird. Sind alle Schüler immer gleich groß usw. Also da gibt es viel Bedarf wann Möbel den Platz wechseln müssen.


    Und auch für einmalige Grundreinigungen müssen die Möbel bewegt werden oder für einen Umzug in einen anderen Raum usw.

    Da besteht wohl ein erheblicher Bedarf an Tragetätigkeiten. Und dann gibt es niemanden, der dafür zuständig ist? Planungsfehler.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • berichtete einst, dass Lehrkräfte dort ihr eigenes Toilettenpapier zur Schule mitbringen müssen).

    Der Toilettengang ist ja keine dienstliche Verrichtung. Insofern kann hier auch das private Papier Verwendung finden. Hat dann Bisschen etwas vom Campingplatz der Achtziger, wenn man mit der Rolle unterm Arm übern Flur geht. Aber OK wär's.


    Wer selbst das nicht versteht, lacht bitte:

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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  • Die Reinigungsfirma hat die Sachen nämlich einfach irgendwie hineingestellt. Ausgeräumt haben die Klassenzimmer die SuS unter Aufsicht.

    Das hätten sie besser nicht getan. Wenn die Reinigungsfirma ausgeräumt hätte, hätte sie gewusst, wie die Möbel gestanden haben.


    Grundreinigung ist Aufgabe der Schulträgerin, damit haben Landesbedienstete nichts zu tun. Als Lehrerin Schülerinnen zu solcherlei Tätigkeit anzuweisen, halte ich für nicht unproblematisch, wenn dann noch etwas passiert.



    Ich muss gestehen, ich habe mir in den 1,5 Jahren Schuldienst noch keine Gedanken zwecks Versicherung gemacht,

    Das ist die Krux, dass man sich solche Gedanken erst dann macht, wenn es zu spät ist. Wenn das hier ein Anlass für sich ist, darüber nachzudenken, bevor etwas passiert, freue ich mich.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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  • Plattenspieler schreibt:

    Klar, da gibt es sogar Schulträger, welche den Lehrkräften keinen Kopieretat zuweisen (Kopien müssen erworben werden, einen teil kann man sich über Kopiergeld bei den SuS wiederholen, für die von ihnen aufzuladenen Kopierkarten wird den Lehrkräften sogar ein kleines Pfand abgenommen).

    Klingt erbärmlich und würde bei mir dazu führen, dass es dann eben keinerlei Kopien geben würde, die ich an SuS ausgeben könnte. Ich kenne zugewiesene Kopierkontingente von meiner Refschule (schwarzßweiß 1000 pro Schuljahr, die problemlos erweitert wurden für z.B. Deutschlehrkräfte bei Bedarf, farbig 200 pro Schuljahr, im Ref bei Bedarf mehr), an meiner aktuellen Schule wird nur bei Farbkopien von der Sekretärin sichergestellt, dass nur Material farbig kopiert wird, welches wiederholt eingesetzt werden kann und/ oder nicht nur netter aussieht, sondern tatsächlich relevant ist, dass es farbig ausgegeben wird, z.B. wenn Farben auf einem Bild erkannt werden müssen in einer KA, etc.


    Kopien für die Schule sind nicht mein Privatvergnügen. Mein früherer Stellvertreter im Ref hat mich mal ganz ernsthaft darauf hingewiesen, ich möge doch bitte anders als für den 1. UB geschehen, meine Kopien dafür nicht privat in einem Copyshop zahlen, sondern an der Schule erstellen auf Kosten des Schulträgers, das wäre auch Teil eines professionellen Handelns. Fand ich gut.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Also, ich hab mir die Mühe gemacht und noch mal genau in der ADO für NRW gelesen. Wenig überraschend steht bei den Aufgaben für das Lehrpersonal nichts von Umzügen, Tische schleppen, eigenes Geld für Ausstattung ausgeben, Handy für Dienstgespräche nutzen, eigenes Konto für Geld der Schüler verwenden usw.

    Könnte das vielleicht daran liegen, dass das nicht zu unseren Aufgaben gehört? Egal, wer es anweist? Machen die Leute in den Behörden das auch? Dass sie ihre Büromöbel schleppen? Mein Mann in seinem Büro schleppt mal gar nichts. Höchstens die Tasse Kaffee zur Kaffeemaschine.


    Kopien für die Schule sind nicht mein Privatvergnügen. Mein früherer Stellvertreter im Ref hat mich mal ganz ernsthaft darauf hingewiesen, ich möge doch bitte anders als für den 1. UB geschehen, meine Kopien dafür nicht privat in einem Copyshop zahlen, sondern an der Schule erstellen auf Kosten des Schulträgers, das wäre auch Teil eines professionellen Handelns. Fand ich gut.

    Genauso ist es! Professionelles Handeln! Danke! Ich kann das leider nicht mehrfach liken!

  • Klar, da gibt es sogar Schulträger, welche den Lehrkräften keinen Kopieretat zuweisen (Kopien müssen erworben werden, einen teil kann man sich über Kopiergeld bei den SuS wiederholen, für die von ihnen aufzuladenen Kopierkarten wird den Lehrkräften sogar ein kleines Pfand abgenommen).

    Wer ... macht ... so ... etwas?

  • Klingt erbärmlich und würde bei mir dazu führen, dass es dann eben keinerlei Kopien geben würde, die ich an SuS ausgeben könnte.

    Wir haben einen neune Kopierer, der funktionert nicht gut. Da überlege ich schon, auf das Kopieren zu verzichten. Aber bezahlen? Nee, wirklich nicht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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