Ist die AfD eine demokratische Partei?

  • geht mit entsprechenden Fragen wie "wo kommst Du her?" offensiv um.

    Was ist an der Frage schlimm? Ich werde auch gefragt, wo ich herkomme, so, wie viele andere Menschen auch. Ich selbst sehe nicht 100% biodeutsch aus, aber auch sehr weiße und sehr deutsche Menschen werden nach ihrer Herkunft gefragt, bspw. meine Frau.

    Antworten wie "Ich bin in Frankfurt geboren, meine Eltern sind in den 60ern aus xy nach Deutschland gekommen." tun doch wirklich nicht weh.

  • Nicht die Ethnie ist die Ursache, wenn dem so wäre, dürfte es keine Unterschiede in der Integrationsbereitschaft innerhalb einer Ethnie geben. Es müssen andere Faktoren sein.

    Deine Erklärungen belegen das sogar.

  • Ach Gott, das hatten wir schon so oft. Natürlich nervt es zu Tode, wenn zum 100. Mal nicht einfach stehen bleiben kann, ich käme aus Basel. Dass ich in Deutschland geboren wurde, hört man, dass muss man echt nicht immer wieder explizit diskutieren. Es wird aber allmählich besser :)

  • Wer soll dieses "wir" sein?

    „Wir“ meint über die Wirtschaftspolitik der BRD seit deren Gründung- die ja nicht von irgendwelchen Schattengestalten gegen unser aller Willen durchgesetzt wird, sondern von Politikerinnen und Politiker , die von den Bürgerinnen und Bürgern dieses Landes gewählt wurden und werden- uns alle, die wir in diesem Land leben und diese Wirtschaftspolitik in den meisten Fällen unkritisch mittragen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Was ist an der Frage schlimm? Ich werde auch gefragt, wo ich herkomme, so, wie viele andere Menschen auch. Ich selbst sehe nicht 100% biodeutsch aus, aber auch sehr weiße und sehr deutsche Menschen werden nach ihrer Herkunft gefragt, bspw. meine Frau.

    Antworten wie "Ich bin in Frankfurt geboren, meine Eltern sind in den 60ern aus xy nach Deutschland gekommen." tun doch wirklich nicht weh.

    Weil es bei bestimmten Menschen mit einem bestimmten Unterton gefragt wird. Da wird als Antwort nicht Köln oder Hamburg erwartet. Es wird einem indirekt vermittelt, dass man nicht hierhergehört. Ich wage mal zu behaupten, dass man als Mensch mit offensichtlichem Migrationshimtergrund überproportional häufig danach gefragt wird. Und wenn das die erste Frage ist, die man gestellt bekommt, ist es irgendwann einfach nur ätzend.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Ihr führt immer von der Ausgangsfrage weg.

    Nein, die Alternativen Deutschen sind nicht demokratisch, und "wir" seid ihr noch lange nicht.

    Falls du mit dem „ihr“ an der Stelle Morse' und mich meinst, da innerhalb unseres Austausches dieses „wir“ von mir aufgebracht wurde: Ich bin ganz gewiss keine Anhängerin der AfD und nach allem, was ich bislang in diesem Forum von Morse gelesen habe er auch nicht. Ich möchte doch darum bitten etwas aufmerksamer zu lesen, wer da was schreibt, statt einfach direkt jemanden unbegründet der AfD- Anhängerschaft zuzurechnen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ja gelll... Es ist etwas unangenehm, wenn einen diese Unterstellung so aus heiterem Himmel trifft, ne? Ich fände es auch famos, würde das echt mal aufhören hier, mit der Unterstellerei.

  • Ja gelll... Es ist etwas unangenehm, wenn einen diese Unterstellung so aus heiterem Himmel trifft, ne? Ich fände es auch famos, würde das echt mal aufhören hier, mit der Unterstellerei.

    Och, geht schon. Ich weiß ja nicht nur, wer ich bin oder nicht bin, sondern weiß auch, dass meine Beiträge in diesem Forum eine ausreichend eindeutige Sprache sprechen, wenn es um die AfD geht. Sollte das also tatsächlich als Unterstellung gemeint gewesen sein mir gegenüber- was ja längst nicht klar ist-, dann kann ich in dem Fall lachend darüber stehen. So viel Selbstbewusstsein hab ich dann schon.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Weil es bei bestimmten Menschen mit einem bestimmten Unterton gefragt wird. Da wird als Antwort nicht Köln oder Hamburg erwartet.

    Wieso ist es relevant, was da erwartet wird?

    Das ändert ja nichts am Geburtsort oder an der Herkunft der Eltern.

    Zitat

    Es wird einem indirekt vermittelt, dass man nicht hierhergehört.

    Interesse an anderen Menschen vermittelt nicht, dass sie nicht dazu gehören. Menschen sind unterschiedlich und Interesse an diesen Unterschieden ist wirklich nichts Verwerfliches.

    Zitat

    Ich wage mal zu behaupten, dass man als Mensch mit offensichtlichem Migrationshimtergrund überproportional häufig danach gefragt wird. Und wenn das die erste Frage ist, die man gestellt bekommt, ist es irgendwann einfach nur ätzend.

    Wenn jemand einen hörbaren bayerischen oder sächsischen Akzent hat, dann fragen viele Menschen auch, wo die Leute herkommen. So ist das im Zwischenmenschlichen eben. Warum sollte man dabei Menschen ausschließen?

  • Das hier hast du geschrieben. Hier steht, dass sich die AFD vor allem für Menschen in prekären Lebsensumständen einsetzt.


    Das ist nicht das erste Mal, dass du versuchst, dich aus dem rauszureden, was du geschrieben hast.

    Das steht nicht in dem Zitat - bitte noch einmal genau lesen, was da steht!

  • Was ist an der Frage schlimm? Ich werde auch gefragt, wo ich herkomme, so, wie viele andere Menschen auch. Ich selbst sehe nicht 100% biodeutsch aus, aber auch sehr weiße und sehr deutsche Menschen werden nach ihrer Herkunft gefragt, bspw. meine Frau.

    Antworten wie "Ich bin in Frankfurt geboren, meine Eltern sind in den 60ern aus xy nach Deutschland gekommen." tun doch wirklich nicht weh.

    Die Frage ist nicht schlimm. Aber wenn ich die Frage beantworte mit "Ich komme aus [Stadt in NRW]" und mein gegenüber dann fragt, wo ich denn wirklich herkomme, dann wird es übergriffig.

    Wer das Gefühl hat, viele seiner Werte aufgeben zu müssen, um sich im Westen zu integrieren, gleichzeitig aber von den Einheimischen wie Bodensatz behandelt wird, der wird entweder sehr duldsam und reflektiert diesbezüglich sein müssen, oder aber früher oder später in die Renitenz kommen, weil Integration, am besten noch bei fortlaufender Geringschätzung subjektiv empfunden als Demütigung und als Selbstaufgabe erachtet wird. Daraus entwickelt sich dann ein noch viel stärkerer Konservativismus.

    Es hängt auch davon ab, was manche unter Integration verstehen. Ich habe einen muslimischen Hintergrund und komme aus einer konservativen Familie, die sich zudem in den letzten Jahren so stark radikalisiert hat, dass ich keine Kontakte mehr zu meiner Familie pflegen kann. Ich halte den Islam mittlerweile für eine große Gefahr, weil er als Glauben in sich schon sehr anfällig für radikale Tendenzen ist. Und auch wenn andere Religionen auch das Potenzial zur Radikalisierung haben, ist der Islam dafür empfänglicher. Jedenfalls habe ich mich vom Glauben abgewandt und distanziert, aber natürlich wird mir allein wegen einer ethnischen Zuschreibung unterstellt, ich sei nicht integriert. Beispiel: Weihnachtsfeier im Restaurant, ich bestelle ein vegetarisches Gericht, weil alles andere Schweinefleisch enthält. Kollege: "Ach, dich kriegen wir auch noch integriert. Das Bier trinkst du ja auch schon." Wenn sich das Deutschsein am Schweinefleischkonsum bemisst, wenn das die Bake der Leitkultur ist, ja, dann kann man darauf wirklich verzichten.

  • Exakt das. Dass ca. ein Drittel der anderen Gäste auch vegetarisch bestellt ist dann auch völlig unerheblich.


    Dass der Islam besonders radikalisierungsfreudig ist, sehe ich übrigens nicht so. Es sind immer die Menschen und Umstände: Ausschließungsmechanismen, die Vermischung von Politik und Religion, sowie mangelnde Bildung. Viele Muslime haben den Koran noch nie selbst gelesen und sich wirklich mit den Inhalten auseinandergesetzt, insbesondere, wie man diese übertragen auf die heutige Zeit verstehen könnte. Man muss sowas ja stets im Kontext der Zeit verstehen. Dazu sind manche nicht in der Lage, manche wollen es auch nicht. Patriarchat ist ja keine Erfindung des Islam. Das gab es schon vorher und gibt es auch heute noch quer durch (fast??) alle Religionen und Kulturen. Warum sollte man da also etwas dran ändern, wenn es für die überlegene Hälfte doch so ganz angenehm ist? Die Diskussion führen wir doch auch außerhalb des Islam in Deutschland, freilich auf einer anderen Ebene. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Hinzu kommt, dass man es in Deutschland jungen Muslimen sehr schwer macht das Gefühl zu bekommen dazu zu gehören (sowohl auf sozialer als auch politischer Ebene). Das bereitet den Nährboden für Radikalisierung. So ähnlich funktioniert es beim Rechtsextremismus unter marginalisierten Deutschen.


    Ausnahmen bestätigen immer die Regel.

  • Dass der Islam besonders radikalisierungsfreudig ist, sehe ich übrigens nicht so. Es sind immer die Menschen und Umstände: Ausschließungsmechanismen, die Vermischung von Politik und Religion, sowie mangelnde Bildung. Viele Muslime haben den Koran noch nie selbst gelesen und sich wirklich mit den Inhalten auseinandergesetzt, insbesondere, wie man diese übertragen auf die heutige Zeit verstehen könnte. Man muss sowas ja stets im Kontext der Zeit verstehen. Dazu sind manche nicht in der Lage, manche wollen es auch nicht. Patriarchat ist ja keine Erfindung des Islam. Das gab es schon vorher und gibt es auch heute noch quer durch (fast??) alle Religionen und Kulturen. Warum sollte man da also etwas dran ändern, wenn es für die überlegene Hälfte doch so ganz angenehm ist? Die Diskussion führen wir doch auch außerhalb des Islam in Deutschland, freilich auf einer anderen Ebene. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Hinzu kommt, dass man es in Deutschland jungen Muslimen sehr schwer macht das Gefühl zu bekommen dazu zu gehören (sowohl auf sozialer als auch politischer Ebene). Das bereitet den Nährboden für Radikalisierung. So ähnlich funktioniert es beim Rechtsextremismus unter marginalisierten Deutschen.

    Ich widerspreche dir gar nicht, bis auf den Punkt, dass auch die Glaubensinhalte aus meiner Sicht zur Radikalisierung beitragen. Das hat aber auch mit den aktuell starken textualistischen Strömungen zu tun, die überhaupt nicht offen sind für eine Exegese oder Übertragung auf unsere Zeit. Das ist ein Phänomen unserer Zeit, es gab ja auch andere islamische Zeitalter, wo dies gar nicht so war. Nur, sich darauf zu berufen finde ich schwierig, wenn der islamistische Terrorismus die Gesellschaft so bedroht wie es derzeit der Fall ist.

    Dass Prekariat, Chancenlosigkeit, fehlende Aufnahmebereitschaft der Mehrheitsgesellschaft dann noch ihr übrigens tun, das ist hoffentlich allen bewusst. Und ja, das unterscheidet sich nicht von anderen Radikalisierungsideologien wie zum Beispiel dem Rechtsextremismus.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist aber eine ziemlich undifferenzierte Betrachtung. Es gibt nicht DIE Europäer und auch nicht DIE Muslime. Das ist doch gerade das, was Populisten tun. Nämlich komplexe gesellschaftliche Gefüge derart pauschalisierend zu vereinfachen, dass es ihrer Wählerschaft passt. Die gut Integrierten fallen gar nicht mehr auf, weil sie eben gut angekommen sind. Und so wie es in jeder Religion der Fall ist, gibt es verschiedene Vertreter und Strömungen.

    Nein. Die Kritik an mangelnder Differenziertheit ist ein Totschlagargument (insbesondere dass es nicht "die" Europäer" und "die Muslime" gebe - einmal abgesehen davon, dass es darum gar nicht ging) und sorgt letztlich dafür, dass man Missstände nicht benennen darf.
    Der Islam ist in meinen Augen keinesfalls nur eine Religion - es ist eine Kulturgemeinschaft mit klaren Normen und Werten. Ich empfehle einmal die Lektüre der Weltgeschichte aus muslimischer Sicht - das war für mich sehr erhellend.

    • Offizieller Beitrag

    Was ist an der Frage schlimm? Ich werde auch gefragt, wo ich herkomme, so, wie viele andere Menschen auch. Ich selbst sehe nicht 100% biodeutsch aus, aber auch sehr weiße und sehr deutsche Menschen werden nach ihrer Herkunft gefragt, bspw. meine Frau.

    Antworten wie "Ich bin in Frankfurt geboren, meine Eltern sind in den 60ern aus xy nach Deutschland gekommen." tun doch wirklich nicht weh.

    Du hast Recht. Ich sollte mich als Mensch mit sichtbarem Migrationshintergrund mal nicht so anstellen, wenn man mir mittelbar mit dieser Frage mein Deutschsein abspricht. Meine Hautfarbe hat trotz des Umstands, dass ich geschliffenes Hochdeutsch spreche sicherlich nichts damit zu tun. Noch weniger mit dem persistierenden Klischee, dass ein nicht weißer Deutscher kein solcher sein kann (oder gar sein darf.)

    Ich glaube, das können Weiße schlichtweg nicht verstehen - insbesondere wenn man in einer Welt aufwächst, in der "white privilege" eben immer noch kultiviert wird.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn jemand einen hörbaren bayerischen oder sächsischen Akzent hat, dann fragen viele Menschen auch, wo die Leute herkommen. So ist das im Zwischenmenschlichen eben. Warum sollte man dabei Menschen ausschließen?

    Nicht ausschließen. Unterscheiden dazwischen, wer von hier sein kann und wer nicht. Aber wie gesagt, dass verstehst Du vermutlich schlichtweg nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Beispiel: Weihnachtsfeier im Restaurant, ich bestelle ein vegetarisches Gericht, weil alles andere Schweinefleisch enthält. Kollege: "Ach, dich kriegen wir auch noch integriert. Das Bier trinkst du ja auch schon." Wenn sich das Deutschsein am Schweinefleischkonsum bemisst, wenn das die Bake der Leitkultur ist, ja, dann kann man darauf wirklich verzichten.

    Ach Du Scheiße. Wie herablassend. Da hat jemand den Unterschied zwischen Integration und Assimilation nicht verstanden oder legt einen sehr hohen Maßstab an.

  • weil alles andere Schweinefleisch enthält

    Wer hat denn dieses Restaurant ausgesucht... Bei uns wird überhaupt nicht drüber diskutiert, dass es Veggi und ohne Schwein geben muss. Manchmal wundere ich mich schon, welche Stories sich hier auftun. Mir ist es in 11 Jahren ein eigenes Mal passiert, dass ich mit einer Klasse einen Arbeitseinsatz auf einer Alm organisiert hatte und der Bauer zum Mittag nur Würste von den eigenen Schweinen hatte. Das war dem sehr peinlich und ich bin sicher, das wird ihm nie wieder passieren. Hier ist unterdessen auf jeder verdammten Wurstpackung per Piktogramm gekennzeichnet, welches Tier da drin ist. Ich hatte tatsächlich schon den absurden Fall, für vier von fünf Weltreligionen und eine Vegetarierin ein Grillen organisieren zu sollen. Es gab dan Raclette. :lach2:

    • Offizieller Beitrag

    Wer hat denn dieses Restaurant ausgesucht... Bei uns wird überhaupt nicht drüber diskutiert, dass es Veggi und ohne Schwein geben muss. Manchmal wundere ich mich schon, welche Stories sich hier auftun. Mir ist es in 11 Jahren ein eigenes Mal passiert, dass ich mit einer Klasse einen Arbeitseinsatz auf einer Alm organisiert hatte und der Bauer zum Mittag nur Würste von den eigenen Schweinen hatte. Das war dem sehr peinlich und ich bin sicher, das wird ihm nie wieder passieren. Hier ist unterdessen auf jeder verdammten Wurstpackung per Piktogramm gekennzeichnet, welches Tier da drin ist. Ich hatte tatsächlich schon den absurden Fall, für vier von fünf Weltreligionen und eine Vegetarierin ein Grillen organisieren zu sollen. Es gab dan Raclette. :lach2:

    Das geht in der Schule schon los, dass Lehrkräfte Gummibärchen zur Belohnung ihrer SchülerInnen mitbringen und die muslimischen Kinder dann oft lange Gesichter machen, weil sie Haribo und Co. nicht essen dürfen. Das ist mir genau einmal passiert, weil ich schlichtweg nicht daran gedacht hatte. Beim nächsten Mal gab es dann für die muslimischen SchülerInnen eine andere Marke, die halal war. Die gibt es in jedem größeren Supermarkt zu kaufen - ist also auch kein Mehraufwand.

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