Was geschieht mit uns, wenn die KI den Job übernehmen kann?

  • KI kann in Sekundenschnelle diagnostizieren und differenzierte Aufgaben erstellen. Das klappt noch nicht perfekt, aber in 5-10 Jahren wird das grandios gut sein meiner Vermutung nach. Wenn dann alle mit iPad da sitzen (ebenfalls in 5 Jahren realistisch), werden alle Zugriff haben auf digitale Superstunden auf e-learning-Plattformen mit KI-Unterstützung.


    Kurzfristig weht der Wind noch nicht so eisig, aber die Weichen hin zum selbstgesteuerten Lernen sind gestellt. Ich erwarte mittelfristig online-Schulen für introvertierte Kinder, welche Mobbing und Lautstärke in den Klassen satt haben. Bei Erfolg wird sich das Rumsprechen und die öffentlichen Schulen werden unter Druck geraten, nachzuziehen.


    Der Studienrat wird seinen Status als "kleiner Dozent" endgültig verlieren und zum Sozialcoach werden, der zusätzlich im Chemieraum und in der Sporthalle Aufsicht führt.

    Wie viele Lehrkräfte wird es dann noch brauchen?

    Wie ist bereits jetzt die Einstellung der Bevölkerung zum Beamtennetto und zur Pension?


    Was glaubst du, was wirst du in 10-15 Jahren tun?

    Was werden Land und Bezirksregierungen tun?

  • Ich sehe das eher so wie früher mit dem "Internetz". Als das Internet auftauchte, haben die Leute auch nicht sofort alles über das Internet gemacht, obwohl sie es hätten tun können. Oder Emails statt Fax. Ich wurde in meiner Ausbildung zur Sau gemacht, weil ich einer (älteren) Sachbearbeiterin einen Antrag gescannt habe und ihr per Email geschickt habe. Die hat mich sofort angerufen und mich angegangen, dass ich das natürlich zu faxen habe. Eine (ältere) Mitarbeiterin hat mir dann gezeigt wie man faxt.


    Ich glaube eher das die KI ein Hilfsmittel sein wird, um schneller vielleicht Aufgaben zu erstellen oder so.


    Wie ist bereits jetzt die Einstellung der Bevölkerung zum Beamtennetto und zur Pension?

    Wenn sie selber nicht verbeamtet sind und das erfahren schockierend. Ist aber ja logisch, die Rente ist extrem schlecht ggü. Pension. Das System ist in der Hinsicht nicht gerade fair. Aber das wird kaum in der Öffentlichkeit thematisiert hier.

  • Es ist ja ohnehin verwunderlich, dass der Faktor Mensch überhaupt noch gebraucht wird!

    Ich meine, immerhin wurde mittlerweile ja das Rad erfunden, der Buchdruck, die Dampfmaschine, Funkwellen, das Internet...

  • Was glaubst du, was wirst du in 10-15 Jahren tun?

    Da das der Zeitrahmen ist, in dem ich gedenke mir Gedanken über Altersteilzeit oder frühzeitige Pensionierung zu machen, wäre dein Szenario für mich ein Wunschraum, sonst wird der aktuelle Lehrermangel beidem wohl größere Steine in den Weg legen.

    Allein mir fehlt der Glaube.


    Wir haben gerade einen 20 jährigen Zyklus mit diversen Formen von eigenverantwortlichen und schülerzentrieren Unterrichtsformen hinter uns, an dessen Ende nach Hattie die Erkenntnis steht, dass das Fragend-Entwickelnde-Unterrichtsgespräch unter Anleitung einer kompetenten Lehrperson die effektivste Lernform ist (böse gesagt: moderner Frontalunterricht).


    Wir beginnen diesen Zyklus jetzt von vorne, nur mit iPad und Lern-Apps statt Lernbuffet und Stationenlernen, die Erkenntnis am Ende wird aber die gleiche sein. (Was nicht bedeutet, dass Lern-Apps und iPads nicht ihre berechtigten Einsatzbereiche hätten, genau so wie Stationenlernen und Lernbuffets.)

  • Es ist ja ohnehin verwunderlich, dass der Faktor Mensch überhaupt noch gebraucht wird!

    Ich meine, immerhin wurde mittlerweile ja das Rad erfunden, der Buchdruck, die Dampfmaschine, Funkwellen, das Internet.

    Das scheint mir eine Ablenkung.

    Keiner dieser Gegenstände konnte das tun, was ein Lehrer kann. Die KI kann das aber sehr wohl. Unterricht planen, Aufgaben erstellen, Lösungen korrigieren und Rückmeldungen geben. Das ist schon recht viel finde ich.

    Ich denke auch nicht, dass keine Menschen mehr beim Lernen gebraucht werden, aber eben in viel geringerem Umfang.

    Und zwar so gering und so zeitlich absehbar, dass wir eine Menge Menschen mit Beamtenstatus haben werden, die nicht mehr gebraucht werden.

  • Wir beginnen diesen Zyklus jetzt von vorne, nur mit iPad und Lern-Apps statt Lernbuffet und Stationenlernen, die Erkenntnis am Ende wird aber die gleiche sein.

    Nein, nicht "nur" damit, sondern eben auch mit KI. Und die kann genau das tun, was bislang die Lehrkraft tun musste, ob bei Blättern oder iPads: Anleiten, erklären, korrigieren, Rückmeldung geben, weiterführende Aufgaben reichen, Lernfortschritt messen. Letzteres macht bei sicherer Zuordnung, dass die Eingabe vom betreffenden Kind kommt, auch Prüfungen überflüssig.

  • Wenn sie selber nicht verbeamtet sind und das erfahren schockierend. Ist aber ja logisch, die Rente ist extrem schlecht ggü. Pension. Das System ist in der Hinsicht nicht gerade fair. Aber das wird kaum in der Öffentlichkeit thematisiert hier.

    Das wird sich in den kommenden Jahren drastisch ändern, wenn die Boomer in Rente gehen.

  • Die KI kann das aber sehr wohl. Unterricht planen, Aufgaben erstellen, Lösungen korrigieren und Rückmeldungen geben.

    Das wird die KI vielleicht mal können, aktuell sind die Ergebnisse (und ich habe alles davon in diversen Variationen probiert) aber noch nicht so, dass sie auch nur als ernsthafte Unterstützung für einen durch mich geplanten Lernprozess dienen könnte, geschweige denn als eigenständiger Ersatz.


    (Und wir sind bei uns wirklich schon sehr weit, wir dürfen zB automatisierte Klassenarbeiten mit Classtime schreiben und kontrollieren lassen, mache ich auch, die KI-Funktion bei der Korrektur schalte ich aber ab, weil sie mehr Probleme produziert als mir Arbeit abnimmt.)

  • Der Studienrat wird seinen Status als "kleiner Dozent" endgültig verlieren

    Der arme Studienrat.

    Ich glaube eher das die KI ein Hilfsmittel sein wird, um schneller vielleicht Aufgaben zu erstellen oder so.

    Eben. Ich freue mich über und auf technischen Fortschritt als Erleichterung. Wenn ich allein daran denke, was ich im Studium an Testauswertungen per Hand gemacht habe ...


    Dass Lernen und Entwicklung ohne sozialen und emotionalen Kontext schwierig bis unmöglich ist, hat man doch während des Fernunterrichts in der Pandemiezeit ausreichend erlebt und im Nachhinein auch von allen Seiten so konstatiert. Deshalb mache ich mir keine Sorgen, mein Job könnte in ein paar Jahren von einer AI übernommen werden.


    Da mag es aber je nach Schulform und Schulstufe Unterschiede geben. Wie gesagt:

    Zitat

    Der arme Studienrat.

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    Wir werden alle sterben, ...

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    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

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    ..., oder es gelingt uns sie abzuschalten.

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    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Was bei dieser Diskussion vergessen wird: Etwas, was technisch möglich ist, findet nur dann Anwendung, wenn es auch tatsächlich von Menschen als sinnvoll und praktikabel empfunden wird, Menschen sich hiervon mehr Vor- als Nachteile versprechen. Wenn man zweimal darüber nachdenkt, ist es in dem Land von "Das Internet ist für uns alle Neuland." und begeisterten Faxnutzern wahrscheinlich, dass Beamte sich selbst überflüssig machen? Kaum einer sitzt so sattelfest wie Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, daher wäre ich hier beruhigt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, in unserem Einzugsgebiet dürfte es in den nächsten Jahren am instabilen Internet scheitern.


    (Ab 10 Teilnehmenden brachen die Videokonferenzen zusammen und das lag an den Leitungen in den Wohnhäusern. Es sei denn, ich war in der Schule. Dann kamen sie nicht zustande, weil die stationären Rechner die technischen Voraussetzungen nicht hatten und das WLAN nicht stabil genug war für eine Teilnahme mit dem Diensttablet.)

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • KI kann in Sekundenschnelle diagnostizieren und differenzierte Aufgaben erstellen. Das klappt noch nicht perfekt, aber in 5-10 Jahren wird das grandios gut sein meiner Vermutung nach. Wenn dann alle mit iPad da sitzen (ebenfalls in 5 Jahren realistisch), werden alle Zugriff haben auf digitale Superstunden auf e-learning-Plattformen mit KI-Unterstützung.


    Kurzfristig weht der Wind noch nicht so eisig, aber die Weichen hin zum selbstgesteuerten Lernen sind gestellt.

    Gab's bei euch keinen Lockdown?

  • Ich finde es albern, dass dieser Thread hier so abgebügelt wird. Das ist eine spannende Frage, denn auch jetzt schon sind beispielsweise viele Youtube-Kanäle sinnvoller als vieles an Präsenzunterricht. Sogar ganz ohne KI.

  • auch jetzt schon sind beispielsweise viele Youtube-Kanäle sinnvoller als vieles an Präsenzunterricht.

    Auch dass bleibt aber doch (fast) folgenlos, wobei ich dir im Grunde Recht gebe:


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    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Mal ehrlich, ich finde die Diskussion lächerlich.

    Sinnvoller fände ich die darüber, wir KI unsere Arbeitsweise verändern, im besten Falle erleichtern und verbessern kann.

    Aber dafür, Angst davor zu haben, seinen Job an eine KI zu verlieren, braucht man entweder schon eine doll pessimistische Ader oder eine sehr hohe Geringschätzung der eigenen Tätigkeit.

  • Das Kernproblem ist, dass "selbstgesteuertes Lernen" immer noch als Lösung des Problems schlechten Bildungserfolges gesehen wird. Es gibt nicht nur keine Belege für dieses Paradigma, es ist eigentlich längst widerlegt. Nur das obere Leistungsdrittel profitiert von mehr Freiheit und Eigenverantwortung (da gerne), für die Übrigen ist ein Mensch, der kontrolliert, strukturiert und unterstützt sinnvoll und dafür bedarf es die persönliche Beziehung. Den nervenden Lehrer, der hinter mir steht, kann ich nicht einfach ausschalten und das ist auch gut so.


    Ich habe auch nichts gegen das YouTube-Video, aber gerade die schwächeren Schüler können ganz alleine überhaupt nichts mit dem immer vielfältigeren Angebot anfangen, die brauchen die Lehrkraft, und sei es nur, damit die ihnen sagt: "Schau dir mal das YouTube-Video an".


    (Mit dem Problem, dass YouTube sind über die exzessive Monetarisierung auf den Weg in die Unbrauchbarkeit gemacht hat, will ich hier mal nicht anfangen.)

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