Erfahrung mit Untätigkeitsklagen gegen Bez-Reg

  • Die Zustände bei der Bezirksregierung Köln sind katastrophal! Und sie sind keineswegs nur mit Personalmangel zu erklären!
    Veraltete Formulare, mangelnde Digitalisierung, zu viele unfähige und faule Mitarbeiter, was natürlich nicht bedeutet, dass es teilweise auch engagierte MA dort gibt.
    Aber die Bearbeitungszeiten bei Beihilfeanträgen, Reisekosten (mittlerweile mehr als 10 Monate) oder wie der hier von FrozenYoghurt geschilderte Fall sind eine absolute Unverschämtheit gegenüber allen, die von dieser Chaosbehörde abhängig sind.

    • Offizieller Beitrag

    .... wobei ich noch auch als Gedanke einwerfen möchte:
    Als gewissenhafter, netter aber total überlasteter Mitarbeiter (und nicht in jeder Behörde darf man überhaupt Überstunden machen, nur, weil gerade Notstand ist. Bzw. irgendwann hat man soviel, dass man sie nie wieder abbauen wird) kümmert man sich vielleicht eher um das, was brennt, als um das, was eben zwar wichtig ist, aber technisch warten kann.
    Die 100 Euro Unterschied sind zwar nervig, aber kein Verlust, weil nachgezahlt. Jede*r von uns war entweder schon betroffen oder kennt jemanden, der die ersten 6-8 Wochen auf sein Geld überhaupt gewartet hat.
    MIR persönlich ist es wichtiger, dass meine anfangende Kollegin noch einen halbwegs berechneten Abschlag bekommt, als dass jemand meinen kleinen Stufenunterschied auszahlt.

    Leider ist es so, dass nicht nur die Lehrkräfte am Rande sind und unter Überlastung leiden. Ich bin zur Zeit in einem behördenähnlichen Job und kann zum Teil wochenlang nur das machen, was brennt, antworte also einigen Studis innerhalb von ein paar Stunden, anderen innerhalb von ein paar Tagen und andere Projekte bleiben 5 Wochen liegen. Und das OBWOHL jemand auf mich wartet. Meine Motivation ist ehrlich gesagt abgenutzt, ich haben 3 Jahre lang keine Minute gezählt bzw. erst seit anderthalb Jahren meine Zeit erfasst, ich werde meine Überstunden nicht mal abgelten können, obwohl ich dieses (Schul)Jahr lang 80% arbeite (und 100% bezahlt bekomme). Eine Kollegin hat gekündigt, ihre Stelle wird nicht nachbesetzt, die im Hochsommer weggegangene Kollegin wird auch nicht ersetzt. Da ich davon ausgehe, dass es in den anderen Behörden des Landes ähnlich zugeht, würde ich da auf das Gute hoffen, dass es sich eh alles einrenkt.

    ....

    Genauso wie ich auf Verständnis von Schulleitung, Eltern und Schüler*innen hoffe, wenn ich in einem Korrekturstau stehe und eine Klasse länger warten muss....

  • Beschwerden aufgrund von Personalmangel sind berechtigt und sinnvoll. Sie erhöhen den Druck, neues Personal einzustellen oder das Personal gezielter da einzusetzen, wo es gerade brennt.


    Die permanente Sorge, dass die große Rache der Behörde auf einen einprasselt, ist einfach überzogen. Komischerweise sind es im ÖD immer die, die für sich eintreten und sich nicht alles bieten lassen, auch die, die vergleichsweise gut davonkommen.


    Alleine das Einreichen einer klar formulierten Beschwerde bewirkt meist Wunder.

  • An der Stelle möchte ich auch mal eine Lanze für die BR Köln brechen. Ich kenne persönlich MA von dort, die ich schätze und die halt einfach viel zu tun haben. Anders als bei unserem Job bleiben Dinge dann eben auch mal länger liegen.

    Ja, und das ohne Konsequenzen. Wenn ich Abiarbeiten länger liegen lassen würde, dann wäre aber die Hölle los.

  • Ja, und das ohne Konsequenzen. Wenn ich Abiarbeiten länger liegen lassen würde, dann wäre aber die Hölle los.

    Ach Firelilly, wir wissen doch mittlerweile alle, dass dein Beruf unfair und überladen, katastrophal vergütet und überhaupt eine einzige Zumutung ist.

    Danke trotzdem, dass du es uns in jedem Thread in einem jeweils anderen Kontext mitteilst.

  • Beschwerden aufgrund von Personalmangel sind berechtigt und sinnvoll. Sie erhöhen den Druck, neues Personal einzustellen oder das Personal gezielter da einzusetzen, wo es gerade brennt.


    Die permanente Sorge, dass die große Rache der Behörde auf einen einprasselt, ist einfach überzogen. Komischerweise sind es im ÖD immer die, die für sich eintreten und sich nicht alles bieten lassen, auch die, die vergleichsweise gut davonkommen.


    Alleine das Einreichen einer klar formulierten Beschwerde bewirkt meist Wunder.

    Die Frage ist, wo ich das überhaupt bei der Bez-Reg Köln machen kann mit der Beschwerde. Ich finde dazu nichts konkretes.

    • Offizieller Beitrag

    Die Frage ist, wo ich das überhaupt bei der Bez-Reg Köln machen kann mit der Beschwerde. Ich finde dazu nichts konkretes.

    Du reichst die Beschwerde bei der Abteilungsleitung ein - diese wird wohl wissen, wer das Ganze dann bearbeitet.

    Gleichwohl sollte man bedenken, dass, wenn zu viele Menschen gleichzeitig an einer zu kleinen Decke zerren, immer einige frieren müssen. Das hat chili ja anschaulich verdeutlicht.


    Die Klage oder auch die niedrigschwellige Beschwerde treffen obendrein leider immer die Falschen. Weder wird die Abteilungsleitung daraus konkrete Handlungsschritte ableiten, noch wird der/die RegierungspräsidentIn deswegen aktiv(er) werden.


    Mal eben so neue Leute einzustellen oder den "faulen MA" eins auf den Sack zu geben, funktioniert halt nicht. Innerhalb wie außerhalb des ÖD je nach Branche gleichermaßen.

  • Die Klage oder auch die niedrigschwellige Beschwerde treffen obendrein leider immer die Falschen. Weder wird die Abteilungsleitung daraus konkrete Handlungsschritte ableiten, noch wird der/die RegierungspräsidentIn deswegen aktiv(er) werden.


    Mal eben so neue Leute einzustellen oder den "faulen MA" eins auf den Sack zu geben, funktioniert halt nicht. Innerhalb wie außerhalb des ÖD je nach Branche gleichermaßen.

    Man muss aber auch irgendwann mal an sich denken. Letztendlich ist es natürlich bedauerlich, wenn es die Falschen trifft. Geld ist aber nunmal Geld und ich wäre nicht bereit, monatelang auf eine größere Summe zu warten. Es kommt halt auch immer darauf an, um wie viel Geld es geht und, ob ich auf dieses Geld gerade angewiesen bin.


    Bei Missständen nichts zu tun ist meines Erachtens aber keine Lösung. Die Rechtsprechung sagt ja auch explizit, dass Personalmangel erhebliche Verzögerungen (von über 3 Monaten) nicht rechtfertigt.

  • Du reichst die Beschwerde bei der Abteilungsleitung ein - diese wird wohl wissen, wer das Ganze dann bearbeitet.

    Gleichwohl sollte man bedenken, dass, wenn zu viele Menschen gleichzeitig an einer zu kleinen Decke zerren, immer einige frieren müssen. Das hat chili ja anschaulich verdeutlicht.


    Die Klage oder auch die niedrigschwellige Beschwerde treffen obendrein leider immer die Falschen. Weder wird die Abteilungsleitung daraus konkrete Handlungsschritte ableiten, noch wird der/die RegierungspräsidentIn deswegen aktiv(er) werden.


    Mal eben so neue Leute einzustellen oder den "faulen MA" eins auf den Sack zu geben, funktioniert halt nicht. Innerhalb wie außerhalb des ÖD je nach Branche gleichermaßen.

    Was wäre dein abschließender Rat für mich? Füße still halten bis die Beamtenurkunde da ist? Gott sei Dank bin ich auf das Geld derzeit nicht unbedingt angewiesen.

  • Du reichst die Beschwerde bei der Abteilungsleitung ein - diese wird wohl wissen, wer das Ganze dann bearbeitet.

    Ruhig mit cc an den Chef vons ganze. Der Fisch stinkt nämlich immer vom Kopf her.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Ruhig mit cc an den Chef vons ganze. Der Fisch stinkt nämlich immer vom Kopf her.

    Klar! Die Schulleitung schenkt der wütenden Elternmail über Alltagsbeschwerden an die Klassenleitung ja garantiert auch 0,37 Sekunden Aufmerksamkeit (so lange dauert das Löschen bei mir ca.;)).

    There are only 10 sorts of people - Those who know binaries and those who don't.

  • Ach Firelilly, wir wissen doch mittlerweile alle, dass dein Beruf unfair und überladen, katastrophal vergütet und überhaupt eine einzige Zumutung ist.

    Danke trotzdem, dass du es uns in jedem Thread in einem jeweils anderen Kontext mitteilst.

    Hier passt der Vergleich von Firelilly im Übrigen auch gar nicht, denn die Abiarbeiten wären ja genau das, "was brennt". Was liegenbleiben kann sind aber dafür alle anderen Klassenarbeiten.

  • Ja, und das ohne Konsequenzen. Wenn ich Abiarbeiten länger liegen lassen würde, dann wäre aber die Hölle los.

    Deswegen lässt man ja auch nicht die Abiarbeiten liegen, sondern hat für diese langfristig absehbare und zeitkritische Aufgabe bereits proaktiv an anderer Stelle Raum geschaffen, z.B. indem Schulentwicklungsprojekte vorher terminiert waren, Unterrichtsvorbereitungen unter Kollegen aufgeteilt werden und man gerade nicht die Sequenz übernimmt, die parallel zum Abi stattfindet usw.


    Von Akademikern kann man einen solchen Weitblick bei der eigenen Arbeitsorganisation durchaus erwarten ;)

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