Alternative Einsatzbereiche von Lehrkräften innerhalb des Systems, aber außerhalb der Schule?

  • In meiner Schule sind es auch einige plus in den Nachbarschulen. Extrem selten würde ich auch anders definieren aber es kommt wohl wieder auf das Bundesland an. Ich habe hier im Forum gelesen, dass es wohl auch welche gibt, die rigoros vorgehen, direkt einbestellen, untersuchen lassen und bei Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzen.


    Mein Bundesland gehört da wohl zu denen wo eine Zwangsversetzung in den Ruhestand nicht auf der Agenda steht ... Nicht umsonst existiert der Begriff "Wanderpokal" im Schulbereich für Kollegen/Kolleginnen, die dauerkrank weitergereicht werden oder für welche die derart viele Probleme machen das man sie in eine andere Schule versetzt und Probleme kann hier auch "großzügiger" Krankenstand sein. :(.

  • Dass das einfach mit einem Schulterzucken hingenommen wird, ist hingegen ein Gerücht und liegt daran, dass die damit verbundenen Maßnahmen natürlich nicht im Kollegium breit getreten werden.

    Ich glaube meine Schulleitung ist da zu "nett" und zögerlich. Mir fallen wie gesagt drei ein, die ich alle schon zum Amtsarzt gezerrt hätte. Man kann sich absolut nicht darauf verlassen, dass nicht immer wieder Ausfälle kommen.

  • Dass es keine expliziten Stellen als "Abstellgleise" gibt, ist doch wohl klar und stand hier gar nicht zur Debatte.

    Ich bezweifle, dass das so allgemein klar ist, auch wenn es niemand so direkt formuliert.

    Das schließe ich schon daraus, dass es regelmäßig Thread mit dem Tenor "Ich kann nicht mehr und will raus aus dem Unterricht, was habe ich für Alternativen?" gibt, während ich mich an keinen Thread mit dem Inhalt "Ich begeistere mich für Evaluation von Unterricht und Bildungsmonotoring, was muss ich tun um eine Stelle in diesem Bereich zu bekommen?" erinnern kann.


    Das ist im übrigen kein Vorwurf an die Betroffenen, die Situation, dass Lehrkräfte jeden Morgen mit Bauchschmerzen zur Arbeit fahren, weil sie die Gesamtumstände als Qual empfinden, ist für alle Beteiligten tragisch.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bezweifle, dass das so allgemein klar ist, auch wenn es niemand so direkt formuliert.

    Das schließe ich schon daraus, dass es regelmäßig Thread mit dem Tenor "Ich kann nicht mehr und will raus aus dem Unterricht, was habe ich für Alternativen?" gibt, während ich mich an keinen Thread mit dem Inhalt "Ich begeistere mich für Evaluation von Unterricht und Bildungsmonotoring, was muss ich tun um eine Stelle in diesem Bereich zu bekommen?" erinnern kann.


    Das ist im übrigen kein Vorwurf an die Betroffenen, die Situation, dass Lehrkräfte jeden Morgen mit Bauchschmerzen zur Arbeit fahren, weil sie die Gesamtumstände als Qual empfinden, ist für alle Beteiligten tragisch.

    Das ist richtig, aber dann darf man sich nicht in der Opferrolle einrichten. Dauerkrankschreibungen oder regelmäßige Krankschreibungen außerhalb einer dauerhaften Dienstunfähigkeit sind mitunter Ergebnisse eines in der Situation so empfundenen Aktes des Selbstschutzes gegen eine Situation, die man nicht ändern zu können meint.
    Solche Kollegen kann man zwar zum Amtsarzt zerren, aber das Ergebnis, wenn nicht dauerhaft dienstunfähig, wird eben sein, dass man Alternativen suchen muss oder eben das berühmt-berüchtigte BEM. Ob das hilft?

  • Ich weiß nicht, wie das bei euch so ist, aber die Kollegen, die ich kenne und die an der Dienstunfähigkeit entlang schrappen, kann ich mir auch kaum in einer anderen Verwendung vorstellen. Vor allem nicht bei Wegfall der Lehrerprivilegien, wie freie Zeiteinteilung von 1/3 der Arbeitszeit, Erweiterung der effektiven Urlaubstage durch aus den Ferien wegverschobene Arbeit, weitgehend freie Gestaltung der genauen Ausführung der eigenen Tätigkeit, etc.

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiß nicht, wie das bei euch so ist, aber die Kollegen, die ich kenne und die an der Dienstunfähigkeit entlang schrappen, kann ich mir auch kaum in einer anderen Verwendung vorstellen. Vor allem nicht bei Wegfall der Lehrerprivilegien, wie freie Zeiteinteilung von 1/3 der Arbeitszeit, Erweiterung der effektiven Urlaubstage durch aus den Ferien wegverschobene Arbeit, weitgehend freie Gestaltung der genauen Ausführung der eigenen Tätigkeit, etc.

    Dann entspricht die Motivlage womöglich dem gängigen Klischee. Das wäre wiederum sehr ärgerlich, aber an solche Leute kommst Du dann mangels Einsicht oder beschriebener Opferrolle nicht ran.

  • Dann entspricht die Motivlage womöglich dem gängigen Klischee. Das wäre wiederum sehr ärgerlich, aber an solche Leute kommst Du dann mangels Einsicht oder beschriebener Opferrolle nicht ran.

    Leider. Gott sei Dank sind das hoffentlich nur Randerscheinungen in den verschiedenen Schulen. Es ist für alle beteiligten tragisch wenn eine Lehrkraft keinen anderen Ausweg mehr sieht als sich andauernd immer wieder krankschreiben zu lassen, um nicht in die Schule zu müssen.


    Je nach Schulform und Klassenzuteilung kann ich auch gut nachvollziehen, dass irgendwann die Batterie einfach leer laufen kann oder (noch schlimmer) man seine Berufswahl bereut und aufgrund des Beamtensystems nicht so einfach mehr herauskommt. Gerade im GS-Bereich ist es durchaus möglich schon mit 22 verbeamtet zu sein und wer kann schon über 40 Jahre absehen. Einstellungen verändern sich, das Schülerklientel verändert sich und die Arbeitsbedingungen ohnehin.


    Wenn ich mir überlege das zu meinem Referendariat ein 3-gliedriges Tafelbild mit Schönschrift verlangt wurde und Lernziele das non plus ultra waren. Heute interessiert sich kein Seminarleiter in meinem Bezirk mehr für Tafelbilder, die Fähigkeit mit Kreide nette Bildchen zu malen oder für Lernziele. Im Gegenteil werden diese gar veteufelt und durch neue Modewörtchen ersetzt.


    Das Schülerklientel hat sich auch massiv gewandelt (für mein dafürhalten mit absolut negativen). Wenn ich sehe was heute in der 5ten Klasse angeliefert wird (trotz HS-Empfehlung) und zwangsweise auf dem Gymnasium genommen werden muss, kann ich nur noch Mitleid empfinden. Von den Hauptschulen und co. gar nicht erst zu sprechen.


    Ich würde mich freuen wenn es in jedem Bundesland ein Exit-Programm gäbe, in der die Lehrkräfte ohne diese massiven Nachteile austreten können. Das wäre für das Land stressfreier, für die Eltern, die Schulleitung, die Schüler und die Kollegen aber das ist politisch nicht gewollt. Lieber schleppt man über Jahrzehnte jemanden mit, der hunderttausende kostet (Arztrechnungen + Sold + NK) anstatt der Person zu ermöglichen zu gehen. :(.

  • Ich würde mich freuen wenn es in jedem Bundesland ein Exit-Programm gäbe

    Das Verrückte ist ja, das es auf der anderen Seite sehr viele gut ausgebildete Leute mit Lehrerfahrung gibt, denen jede Menge Steine in den Weg gelegt werden, wenn sie sich zum Lehrer ausbilden lassen wollen.

  • Das Verrückte ist ja, das es auf der anderen Seite sehr viele gut ausgebildete Leute mit Lehrerfahrung gibt, denen jede Menge Steine in den Weg gelegt werden, wenn sie sich zum Lehrer ausbilden lassen wollen.

    Für „sehr gut ausgebildete“ Leute mit und ohne Lehrerfahrung gibt es inzwischen in allen Bundesländern zahlreiche Seiteneinstiegsprogramme, der Rest kann sich über ein klassisches Ref nachqualifizieren, um gleich welche Form von Lehrerfahrung in eine formale Lehrbefähigung dank formaler Ausbildung umzumünzen. Wo genau siehst du denn diese vielen gut ausgebildeten und qualifizierten Leute, denen man tatsächlich unüberwindbare Steine in den Weg legen würde?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Wo genau siehst du denn diese vielen gut ausgebildeten und qualifizierten Leute, denen man tatsächlich unüberwindbare Steine in den Weg legen würde?

    In meinem Bereich der Umweltbildung.

    Unüberwindbar habe ich allerdings nicht gesagt. Aber viele unnötige Erschwerungen. Zum Beispiel das Nicht-an-die-Seite-stellen von ausgebildeten Lehrern, wenn sie fehlende Leistungspunkte nachholen.

  • In meinem Bereich der Umweltbildung.

    OK und welche Steine wären das?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • OK und welche Steine wären das?

    Eben: --> viele unnötige Erschwerungen. Zum Beispiel das Nicht-an-die-Seite-stellen von ausgebildeten Lehrern, wenn sie fehlende Leistungspunkte nachholen.

    Wenn jemand ein Fach grundständig studiert hat, sollte man davon ausgehen, dass er es kann. Dann könnte man ihn didaktisch schulen. Ich wüßte nicht, was dagegen sprechen sollte.

    Ich finde nicht logisch, diese Leute ein Studium machen zu lassen, damit sie lernen, sich selbst zu organisieren oder wissenschaftlich zu arbeiten.

    Oder generell den Zwang zum Zweitfach, der sogar ausgebildeten Lehrern aus dem Ausland die Anstellung verunmöglicht.

  • Eben: --> viele unnötige Erschwerungen. Zum Beispiel das Nicht-an-die-Seite-stellen von ausgebildeten Lehrern, wenn sie fehlende Leistungspunkte nachholen.

    Wenn jemand ein Fach grundständig studiert hat, sollte man davon ausgehen, dass er es kann. Dann könnte man ihn didaktisch schulen. Ich wüßte nicht, was dagegen sprechen sollte.

    Ich finde nicht logisch, diese Leute ein Studium machen zu lassen, damit sie lernen, sich selbst zu organisieren oder wissenschaftlich zu arbeiten.

    Ich verstehende teilweise, wovon du schreibst. Du solltest vielleicht bedenken, dass ich die für dich jeweils dahinterstehenden individuellen Geschichten nicht kenne und nicht mit bedenken kann.

    Ganz grundlegend wüsste ich aber nicht, warum man jemandem, der fehlenden Leistungspunkte durch ein Nachstudium nachholen muss noch eine fertig ausgebildeten Lehrkraft an die Seite stellen sollte. Wozu? Zum Händchen halten?


    Wenn jemand ein Fach grundständig studiert hat, dabei aber für den Schuldienst hochreleveante Bereiche nicht einmal entfernt berührt hat, nein, dann muss man nicht zwingend davon ausgehend, dass diese Person Fach X für den Schulbetrieb ausreichend beherrscht, dafür sind manche Studiengänge einfach zu spezialisiert und nicht jeder kann sich qua Studium eines Fachs in einem anderen Fach alles einfach selbst auf ausreichendem Niveau aneignen. Manchmal muss man eben erst einmal in seine fachliche Ausbildung investieren für den Wunschberuf, damit man dann tatsächlich für genau diesen gut ausgebildet ist nicht nur für einen anderen Beruf, den man gar nicht ergreifen möchte.


    Den letzten Absatz kann ich nicht einordnen, worauf du dich dabei beziehst.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das Verrückte ist ja, das es auf der anderen Seite sehr viele gut ausgebildete Leute mit Lehrerfahrung gibt, denen jede Menge Steine in den Weg gelegt werden, wenn sie sich zum Lehrer ausbilden lassen wollen.


    Eben: --> viele unnötige Erschwerungen. Zum Beispiel das Nicht-an-die-Seite-stellen von ausgebildeten Lehrern, wenn sie fehlende Leistungspunkte nachholen.

    Wenn jemand ein Fach grundständig studiert hat, sollte man davon ausgehen, dass er es kann. Dann könnte man ihn didaktisch schulen. Ich wüßte nicht, was dagegen sprechen sollte.

    Das ist der Vorbereitungsdienst genau das richtige. Ich habe nie Lehramt studiert und Didaktik nur vom Vorbereitungsdienst und selbst machen gelernt.

  • Ganz grundlegend wüsste ich aber nicht, warum man jemandem, der fehlenden Leistungspunkte durch ein Nachstudium nachholen muss noch eine fertig ausgebildeten Lehrkraft an die Seite stellen sollte. Wozu? Zum Händchen halten?

    Um ihn in die Kunst des Lehrens einzuführen. Nenn es Händchenhalten, ich würde es Weitergabe von Wissen nennen.

    Warum sollte so jemand überhaupt noch weitere akademische Punkte sammeln müssen, die er nicht braucht im späteren Berufsleben.


    Ich bin gerade recht verwundert, wie kritiklos die Ausbildung hier gesehen wird. Als ich mein erstes Studium gemacht habe, gab es noch pädagogische Hochschulen und die angehenden Lehrer waren bereits im zweiten Semester in Schulen. Heute kommt man erst im Master da hin und kann erst nach dem Ref schauen, ob einem das Ganze überhaupt 40 Jahre liegt.

    Hier nebenan ist ein Faden, in dem es darum geht, was man mit Beamten macht, die nicht mehr unterrichten können.

    Das verwundert mich jetzt, dass diese Probleme gar nicht so bekannt sind, wie ich immer dachte.

  • Siehe #34

  • Um ihn in die Kunst des Lehrens einzuführen. Nenn es Händchenhalten, ich würde es Weitergabe von Wissen nennen.

    Warum sollte so jemand überhaupt noch weitere akademische Punkte sammeln müssen, die er nicht braucht im späteren Berufsleben.

    „Die Kunst des Lehrens“ lernt man en detail im Ref, im Studium wird man aber- jedenfalls in meinem Bundesland- in zahlreichen Schulpraktika bereits herangeführt und Grundlagen der Unterrichtsplanung werden erarbeitet, die dann im Ref auch als bekannt vorausgesetzt werden.



    Ich bin gerade recht verwundert, wie kritiklos die Ausbildung hier gesehen wird. Als ich mein erstes Studium gemacht habe, gab es noch pädagogische Hochschulen und die angehenden Lehrer waren bereits im zweiten Semester in Schulen. Heute kommt man erst im Master da hin und kann erst nach dem Ref schauen, ob einem das Ganze überhaupt 40 Jahre liegt.

    Hier nebenan ist ein Faden, in dem es darum geht, was man mit Beamten macht, die nicht mehr unterrichten können.

    Das verwundert mich jetzt, dass diese Probleme gar nicht so bekannt sind, wie ich immer dachte.


    Hier in BW gibt es auch weiterhin pädagogische Hochschulen für alle Lehrämter jenseits der Gymnasien, wobei es an einigen Hochschulstandorten eine enge Verzahnung zwischen PHs und Universitäten gibt, um einerseits die fachliche Ausbildung der anderen Lehrämter zu stärken durch Seminare an den Unis und andererseits die pädagogischen und didaktischen Kompetenzen der angehenden Gymnasiallehrkräfte durch Seminare an den PHs.

    Auch heute noch gehen die Studierenden, die an PHs immatrikuliert sind im 2. Semester ins sogenannte Orientierungspraktikum an einer Schule und kommen nicht erst im Master zum ersten Mal an eine Schule.


    Deine Behauptungen über aktuelle Studienaufbauten sind schlicht und ergreifend in dieser Pauschalität nicht gültig. Du solltest anfangen differenzierter auf das Thema zu blicken, statt dein Nichtwissen hinter markigen Sprüchen zu verbergen à la man kenne die Probleme oder Kritik an der Lehrerausbildung einfach nicht. Ob ich die Lehrerausbildung „kritiklos“ sehe (Spoiler: Das tue ich nicht.), lässt sich aus meiner Kritik an deinen Aussagen nun gar nicht ableiten, ist aber natürlich ein netter Weg, mich einfach pauschal in die Schublade der kritiklosen Abnicker reinzupacken, statt sich inhaltlich mit dem auseinanderzusetzen, was ich anspreche.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Um eine Stelle in der Schulverwaltung oder am Seminar zu "ergattern" gibt es zwei Möglichkeiten:
    1.) Man liest regelmäßig die Stellenausschreibungen der RPs / Seminare / Schulämter - und bewirbt sich

    2.) Man wird "berufen", weil man gezeigt hat, das man Fähigkeiten besitzt, die benötigt werden.


    In Ba-Wü gibt es übrigens eine Regelung, die man beachten sollte, falls man sich auf eine derartige Stelle bewirbt:
    Sobald man "überhälftig" in die Schulverwaltung wechselt, verliert man die Ferien und hat nur noch Anspruch auf 30 Urlaubstage.
    Solange man weiterhin an der Schule tätig ist, kann man diese Urlaubstage zudem nur in den Ferienabschnitten beantragen - weil der Unterricht gewährleistet wird.

    Solange man in der Lehrerfortbildung oder am Seminar tätig ist, werden die Schulstunden des Deputats 1:1 verrechnet und die Schulferien bleiben erhalten.
    Übernimmt man jedoch eine Tätigkeit in der Schulverwaltung (außerhalb der Schule), wird in Ba-Wü jede abgeordnete Deputatstunde mit dem Faktor 1,74 in ZEITstunden umgerechnet, die abzuleisten sind. Das kann ziemlich belastend werden - besonders, falls weite Fahrstrecken zum Amt anfallen.
    Ich war einige Zeit - mit ständig wachsenden Aufgabengebieten - ans Amt abgeordnet. Am Schluss mit 12 UE. Bei einem Deputat von 27 UE bleiben 15 UE abzuleisten. Das sind 3 Vormittage. Die 12 UE Abordnung ergaben knapp 21 Zeitstunden. Das sind 2 Achtstundentage und 5 Restzeitstunden. Dazu kamen für jeden "Amtstag" 1,5 Zeitstunden für Hin- und Rückfahrt und immer wieder Dienstreisen zu Besprechungen im Ministerium oder Fortbildungen am Lehrerfortbildungsseminar. Da ist man dann mehr als 12 Stunden unterwegs - oder mehrere Tage. Irgendwann hab' ich dann "gekündigt" und mir wieder einen warmen Platz im Klassenzimmer gesucht ;)

    So locker, wie man sich das in der Schulverwaltung vorstellt, ist das nicht.

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

  • Hast Du eine zitierfähige Quelle für den Faktor? Die Zahl bräuchte ist in einem anderen Zusammenhang.

    Nein. Ich hatte auch danach gesucht, als der Faktor von 1,4 hochgesetzt wurde.
    Ich hatte das mal nachgerechnet und kam dann auch auf den Faktor - der jedoch mit Grund dafür war, dass ich mich aus dem Amt verabschiedet hatte.
    Bei knapp unterhälftiger Abordnung kommt man nicht drumherum, auch an Ferientagen zu arbeiten, um die Stundenvorgabe zu erfüllen.
    https://www.autenrieths.de/lehrerberuf.html#arbeitszeit

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

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