Fehlzeiten der SuS

  • Bei uns werden solche Schüler üblicherweise auf Antrag der Zulassungskonferenz durch die Schulleitung um ein Jahr zurückgestellt ohne Anrechnung auf die Höchstverweildauer.


    Hatte selber vor 1,5 Jahren den Fall, dass einer meiner Schüler nach einem Suizidversuch zieg Monate in stationärer Behandlung war.

  • Ja, müsste so sein. War bei uns in der Oberstufe aber nie der Fall. Die Klinikschulen haben kein einziges Mal Noten erhoben. Das mussten wir dann machen.

    Machen wir normalerweise auch nicht. Die Arbeiten kommen von den Lehrern der Heimatschule und werden von diesen auch korrigiert.

    Dennoch erhebt die Klinikschule auf Wunsch auch Noten.

  • Ja, müsste so sein. War bei uns in der Oberstufe aber nie der Fall. Die Klinikschulen haben kein einziges Mal Noten erhoben. Das mussten wir dann machen.

    Das steht in der entsprechenden Verordnung für Förderschulen, zu denen die Klinikschulen zählen. Aus leidvoller Erfahrung weiß ich, dass nicht die Klinikschulen diejenigen sind, die keinen Bock auf Kooperation haben. Sie werden aber im Normalfall nicht ernst genommen. Also das nächste Mal deine Schulleitung bitten die Klinikschulleitung zu kontaktieren und abzusprechen, wie Notengebung erfolgt. Dazu müssten du und deine Kollegen halt Material oder zumindest Inhalte liefern, die erbracht werden sollen.

  • Ich kann leider nur ein Mal per Reaktion "Danke" sagen, deshalb hier der 1000-fache Dank.

  • Wir haben auch hohe Fehlzeiten. Daher erstelle ich stets zwei Klausuren. Eine einfachere und eine schwerere nebenher gemachte Klausur. Seitdem die Schüler das wissen, ich weise immer vor einem Leistungsnachweis darauf hin, ist die Zahl der Nachschreiber massiv zurück gegangen.


    Ich warte auch nicht auf einen zentralen Termin, sondern die Schüler schreiben am nächsten Schultag nach, auch wenn ich in einer anderen Klasse unterrichte. Spreche mich aber dazu mit den Kollegen, die dann die Nachschreiber unterrichten, ab. Da die Schüler das wissen, ist das ganz einfach.


    Entschuldigte Fehlzeiten im Unterricht sind alleine ein Problem des Schülers. Sehen in hoher Zahl schlecht auf dem Zeugnis bei Bewerbungen aus und wenn der Stoff in den Prüfungen nicht sitzt, ist das eben so.


    Verstehe nur das gejammere von Kollegen nicht, wo die Schüler trotz vieler Fehlzeiten gute Noten schreiben. Dann sind die Leistungsnachweise zu leicht oder der Schüler wirklich gut. Bei mir eher letzteres, so dass ich keine Probleme damit habe, trotz hoher Fehlzeiten gute Noten zu verteilen.

  • Ich kann leider nur ein Mal per Reaktion "Danke" sagen, deshalb hier der 1000-fache Dank.

    Scheint offenbar in allen Bundesländern dasselbe Problem zu sein. Dabei könnten SuS sogar die Klausuren der Stammschule in der Klinik mitschreiben, wenn es aus ärztlicher Sicht keine Einwände gibt.

    • Offizieller Beitrag

    Daher erstelle ich stets zwei Klausuren. Eine einfachere und eine schwerere nebenher gemachte Klausur

    nenn mich pingelig, aber eine bewusst schwerer gestellte zweite Klausur für Nachschreiber dürfte rechtlich* anfechtbar sein.


    Ja, ich weiß. Jetzt wird es heißen "kann ja passieren, dass die 2. Schwerer ist." Okay, aber ein "kann ja passieren " ist kein "erstelle ich stets".


    ---

    *moralisch sowieso.

  • Ich erstelle ausnahmslos jede Nachklausur schwerer bis deutlich schwerer. Das ist die einzige Maßnahme, die man noch hat. Der Frosch kann sich gar nicht vorstellen, was es für Verarsche von Schülerseite gibt an Sek2 Schulen. Schwere Nachklausuren sind die einzige Handhabe, die man in diesem Machtkampf noch hat.

    • Offizieller Beitrag

    Es kann in Mathe oder Physik eventuell anders sein, aber ich sehe es in meinen Fächern pragmatisch...

    Angenommen, ich habe es geschafft, idealtypisch zu arbeiten, dann sah die Reihenfolge meiner Arbeitsschritte so aus:

    - Zu erreichende Kompetenzen definieren

    (- Form der Prüfungsleistung und Prüfungsleistung finden)

    - Unterrichtsreihe darauf hin ausrichten, dass alle Kompetenzen erworben werden, die man braucht, um am Ende das Ende der Reihe zu schaffen / die Prüfungsleistung mit Erfolg zu meisten.


    und da gibt es nicht unbedingt tausende parallele Aufgaben.


    Beispiel:
    Redeanalyse (egal ob auf Deutsch oder in der Fremdsprache)
    Da würde ich vielleicht eine ganze Reihe an Stilmitteln behandeln, die typischerweise in einer Rede auftauchen.
    Wenn ich aber weiß, dass in einer Rede besonders oft Chiasmen kommen, mit denen Schüler*innen sich vielleicht schwer tun, werde ich dafür sorgen, dass ich es lieber einmal mehr als normal übe, damit die SuS das sofort erkennen und auch benennen können.
    Bestimmte Fachbegriffe /Wörter in der Fremdsprache werde ich vorher "nebenbei" einfließen lassen, damit die SuS - die gelernt haben - weniger Zeit beim Nachschauen im Wörterbuch verlieren.


    Ähnliches bei einem Gedicht, bei der Interpretation einer Kurzgeschichte, usw..

    Wenn ich eine Ganzschrift mache: sooooo tausend perfekte "idealtypische" Stellen zum Analysieren gibt es in den Dramen / Romanen, die man in der Schule liest, gibt es auch nicht.
    (Aus dem Kopf, nicht steinigen). Wenn ich bei den Physikern in der Klausur die Eröffnung des zweiten Akts (heißt anders?) mache, nachdem ich die erste Eröffnung im Unterricht behandelt hatte, ist automatisch jede andere Klausur schwieriger.
    Da meine Erstklausur nicht das Ziel hat, SuS zu vera..., sorge ich immer davor dafür, dass bestimmte Höhepunkte eines Werkes, die sich dann vielleicht woanders wiederspiegeln, behandelt werden.


    Zeitungsartikeln zu wirtschaftspolitischen Theorien, die sich von 17jährigen ohne große Allgemeinbildung gut analysieren lassen, gibt es nicht wie Sand am Meer. Dann gibt es nunmal bessere als andere.

    usw..

  • Ich unterrichte Englisch und die Nachklausuren werden von alleine schwieriger, weil ich selbstredend nicht die gleiche Zeit in die Suche nach einem passgenauen Klausurtext stecke.

    Bei den zentralen Nachschreibterminen wäre ich auch vorsichtig, eine Kollegin durfte kürzlich mal eine Drittklausur erstellen. Da ist es besser man schnappt sich die quietschfidelen Nachschreiber, wenn sie am nächsten Tag wieder in der Schule sind.

  • Der Frosch kann sich gar nicht vorstellen, was es für Verarsche von Schülerseite gibt an Sek2 Schulen.

    Ich stelle in diversen Klassen häufig zwei Klausuren, die von den Grafiken, Layout etc. nahezu identisch aussehen, aber ein paar Stellen dann doch abweichen.


    Beispiel:

    • Welchen Mitarbeitern darf unter Berücksichtigung der Sozialauswahl im Betrieb (nicht) gekündigt werden?
    • Schreiben Sie ein Programm für den Schneideplotter. Programmieren sie hierfür alle Kanten der unten abgebildeten Figur als Wege für den Schnitt. Der Startpunkt des Messers liegt in der oberen linken / unteren linken / … Ecke des unten abgebildeten Koordinatensystems.

    Auf ganz seltsame Weise habe ich es da immer wieder, dass ein Schüler mit der Klausurversion A die Lösung von Version B hat.


    Die denken wahrscheinlich, dass es die gleiche Klausur ist, weil die Zeichnung und das Koordinatensystem identisch ist. :teufel:

    Je nach Startpunkt ist die Lösung aber komplett unterschiedlich.

  • Dabei könnten SuS sogar die Klausuren der Stammschule in der Klinik mitschreiben, wenn es aus ärztlicher Sicht keine Einwände gibt

    Das ist standardmäßig eigentlich der Plan.


    Ich muss außerdem feststellen, dass ich - seit ich an der Klinikschule bin, und erst recht, seit ich mich nochmal an der PH mit psychischen Störungen befasse - deutlich toleranter geworden bin gegenüber Schülern, die Schwierigkeiten mit Prüfungen haben. Auch am BK dürfte es eine kleine Minderheit sein, die euch „verarscht“. Und mir ist völlig klar, dass der Eindruck manchmal unvermeidlich ist.

  • Das ist standardmäßig eigentlich der Plan.


    Ich muss außerdem feststellen, dass ich - seit ich an der Klinikschule bin, und erst recht, seit ich mich nochmal an der PH mit psychischen Störungen befasse - deutlich toleranter geworden bin gegenüber Schülern, die Schwierigkeiten mit Prüfungen haben. Auch am BK dürfte es eine kleine Minderheit sein, die euch „verarscht“. Und mir ist völlig klar, dass der Eindruck manchmal unvermeidlich ist.

    Es ist definitiv keine Minderheit, sondern mittlerweile der Normalfall. Ich war gerade eben in der Stadt und habe eine Schülerin lachend beim Kaffeetrinken gesehen. Sie war gestern Nachmittag angeblich zu erkältet für die Klausur... Das ist kein Einzelfall. Einmal habe ich am Tag der Klausur einen Schüler beim Sport getroffen. Mittlerweile ist man da ziemlich schamlos.

  • Und was die Sache mit den schwereren Nachschreibeklausuren angeht, glaube ich nicht, dass ich mich da angreifbar mache, wenn ich aus dem Pool der Abialtklausuren Aufgaben nehme, die nicht so gut bei den SuS ankamen. Der Schwierigkeitsgrad der Klausuren des Haupt- und Nachtermins der zentralen Abiprüfungen variiert auch stark. Wenn das Kultusministerium das machen darf, dann darf ich das auch. Immerhin frage ich nichts ab, was wir nicht im Unterricht behandelt hätten. Die Aufgabenformate sind auch die gleichen.

  • Es ist definitiv keine Minderheit, sondern mittlerweile der Normalfall. Ich war gerade eben in der Stadt und habe eine Schülerin lachend beim Kaffeetrinken gesehen. Sie war gestern Nachmittag angeblich zu erkältet für die Klausur... Das ist kein Einzelfall. Einmal habe ich am Tag der Klausur einen Schüler beim Sport getroffen. Mittlerweile ist man da ziemlich schamlos.

    Und was genau hat eine Erkältung mit Leistungsbewertung in der Klinik zu tun? Man kann von Krebs bis Psychose alles mögliche haben, weswegen man Monate in einer Klinik verbringt. Darum ging es.


    Dass SuS schwänzen ist ein ganz anderes Thema und wurde hier ja auch angesprochen.

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