Geplanter Unterrichtsausfall- wie würdest du entscheiden...?

  • Ich weiß nicht, ob man die Probleme wirklich alle Lösen kann. Ich sehe überall Vor- und Nachteile.


    Etwas ähnliches stelle ich in diesem Fall fest:

    Lehrer sind zur Fortbildung verpflichte. Soweit ok und gut.

    SL stellt daher verpflichtend vor, dass man schulintern pro Halbjahr an 3 Fortbildungen teilnehmen muss (jeweils nur eine Stunde in der Schule von einem Kollegen ausgeführt.) Soweit finde ich das auch ok.

    Nun gibt es aber Kollegen, die sich eh "privat" fortbilden. Sprich: z.B. an Fortbildungskurse machen, die einen Stundenumfang von dem Zehnfachen haben und dort sogar Prüfungen ablegen, Fachbücher lesen/schreiben/korrekturlesen, ...

    Dieses wird aber nicht "angerechnet" und man muss trotzdem an 3 schulinternen Fortbildungen teilnehmen.

    Konsequenz: Die Kollegen bilden sich nicht mehr "privat" fort.

    Das eigentlich gute Ziel alle Kollegen fortzubilden hat dazu geführt, dass sich nun mehrere Kollegen viel weniger fortbilden als vorher, weil sie ihre "privaten" Fortbildungen nicht mehr machen.

  • In Niedersachsen sagt ein Erlass, dass Gremien mit Elternbeteiligung (dazu gehören Zeugniskonferenzen) zeitlich so zu legen sind, dass es berufstätigen Eltern möglich ist, daran teilzunehmen. Das ist vormittags sicher schwieriger zu realisieren als nachmittags, da Eltern von Schulkindern in der Mehrheit mindestens vormittags berufstätig sind.

    Das lässt ja viel Spielraum, der Schulleiter beim meinem Jüngsten setzt die ersten Konferenzen immer um 11:30 Uhr an, der Gesetzestext lautet so, wie du auch zitierst. Na da könnte man doch eigentlich Zeit haben (ja, habe ich manchmal sogar so geschoben mit Teilzeit in der Vorbereitungszeit), aber letztendlich ist es eine Frechheit.

  • Die Belastung von Lehrkräften im Blick behalten kann man auch, wenn man nicht gegen klare Vorgaben (z.B. dass Konferenzen und Sitzungen der Fach- oder Bildungsganggruppen außerhalb der Unterrichtszeit stattzufinden haben, siehe für NDS §38 NSchG) verstößt.

    Ich hätte dir lange Zeit vollkommen zugestimmt. Aber je mehr der Lehrermangel sich ausbreitet und je mehr Aufgaben wir bekommen, wird es umso schwieriger.

    Wir sind da irgendwann bei der Quadratur des Kreises.


    Meine Lehrkräfte haben eine bestimmte Anzahl von Arbeitsstunden. Irgendwo bei 40+x. Diese soll ich als SL einhalten. Das ist die Vorgabe des Arbeitsrechtes und verbindlich.

    Ich habe als Schule eine Anzahl X an Aufgaben, die ich verbindlich erledigen muss. (Und eine Anzahl y die mehr oder minder freiwillig sind.) Jede Aufgabe muss ich aufgrund bestimmter Erlasse, Gesetze oder Verordnungen erledigen.

    Ich darf den Unterricht nicht kürzen (zu mindestens an der GS), habe aber zu wenig Lehrerstunden um alle Stunden zu besetzen.

    Wenn ich Glück habe, bekomme ich Geld für Vertretungslehrkräfte, wofür es aber oft keine Bewerber gibt.

    Ausfall von Kollegen kann nicht kompensiert werden, da andere Schulen ebenfalls an Personalmangel leiden und keine Vertretungslehrkräfte mehr vorhanden sind.


    Was soll ich da machen? Aus Hannover kommen keine richtigen Vorgaben. Zwangsläufig muss ich irgendwo Zugeständnisse machen.

  • Bei externen Referenten ist es oft nicht möglich, ihn aufs Wochenende zu legen.

    Pädagogischer Tag am Wochenende? Wer hat dich denn zu heiß geduscht?

    In Niedersachsen sagt ein Erlass, dass Gremien mit Elternbeteiligung (dazu gehören Zeugniskonferenzen) zeitlich so zu legen sind, dass es berufstätigen Eltern möglich ist, daran teilzunehmen. Das ist vormittags sicher schwieriger zu realisieren als nachmittags, da Eltern von Schulkindern in der Mehrheit mindestens vormittags berufstätig sind.

    Zeugniskonferenzen mit Eltern? Ohje wer hat sich denn den Unsinn ausgedacht?

  • Das führt dann ggf. dazu, dass vorab noch eine pädagogische Konferenz geschaltet wird.

    Also noch mehr arbeit bzw. Zeit verschwendet. Wie läuft das denn ab, besonders im Bezug auf Datenschutz?

  • Es gibt von der Elternschaft gewählte Vertreter:innen, die zu den KK und ZK eingeladen werden.

    Zu Beginn jeder Konferenz wird auf die Verschwiegenheitspflicht verwiesen.


    Wenn man etwas nicht vor den Elternvertreter:innen diskutieren will, muss man es außerhalb der Konferenz machen.

  • Also noch mehr arbeit bzw. Zeit verschwendet. Wie läuft das denn ab, besonders im Bezug auf Datenschutz?

    Es gibt tatsächlich auch Situationen, wo die Elternvertreter hilfreich sind. Gerade bei uns an der Grundschule wissen die Eltern oftmals vieles, was wir nicht wissen. Gerade aus dem privaten Bereich. Wenn man die "richtigen" Vertreter hat, kann das durchaus bereichernd sein.

  • 90% der Diskussionen sind sowieso überflüssig, die Anwesenheit von Eltern- und Schülervertretern sorgt wenigstens für einen zielorientierten und professionellen Ablauf und verhindert, dass die immer gleichen Kolleginnen einem mit ihrem "Geht euch der xxx auch so auf die Nerven?" die Zeit stehlen. Zeugniskonferenzen dauern bei uns 15 Minuten pro Klasse.

  • Die zeitraubende Diskussion kommt an meiner aktuellen Schule (i.d.R.) auch ohne diese "externen" Personen nicht vor, weil bei uns solche Bemerkungen vorher asynchron digital abgestimmt werden. Und das geht recht schnell.

  • Wortlaut: "Die Sitzungen sollen zu Zeiten stattfinden, in denen keine für Schüler verbindliche Unterrichtsveranstaltungen angesetzt sind, wenn nicht zwingende Gründe dem entgegenstehen."


    Hm...


    ...

    Große juristische Gefechte mit Institutionen schaden eigentlich immer allen Betroffenen, auch einem selbst bzw. den eigenen Kindern. Egal wie im Recht man auch ist. Ist ziemlich traurig, ...

    Ja, so ist das wohl :(

  • "Geht euch der xxx auch so auf die Nerven?"

    Solche Diskussionen führen wir nicht auf ZK - was soll das sein?

    Wer genervt ist, kann sich in der Pause ausheulen und findet immer ein offenes Ohr,

    wer solange nicht warten kann, findet auch vorher schon offene Türen.


    Diskussionen in der ZK wären, ob das Arbeitsverhalten denn so oder anders zu bewerten wäre, ob es zu einer Versetzung-gefährdet-Bemerkung kommen sollte oder eher nicht...

  • s3g4 , Pädagogische Tage sollen in der Vorbereitungswoche stattfinden, letzte Sommerferienwoche. Wir müssen Urlaub einreichen und idealerweise nimmt man diesen nicht in der letzten Ferienwoche. Wenn doch, nimmt man wohl nicht Teil an der Veranstaltung.


    Wie ist es denn nun bei euch, dürft ihr Klassenstufenkonferenzen und Pädagogische Tage vormittags in die Unterrichtszeit legen?

  • Das halte ich für fraglich, aber will es auch nicht ausschließen.

    Das ist schon lange so,

    schon die Mütter der Mütter saßen in den ZK,

    Väter sind es immer noch selten.


    Häufig wird vor den Wahlen auf die Zeiten der Konferenzen verwiesen, das schließt Berufsgruppen aus, selbst wenn es nur 15 min sein sollten.

  • Danke nochmal für alle Überlegungen, auch wenn das wenigste davon wirklich mit meiner Frage zu tun hat. Kodi hat es wohl auf den Punkt gebracht: Recht haben und Recht kriegen, ohne den Kindern zu schaden, sind immer zwei paar Schuhe:wacko:

  • Es gibt tatsächlich auch Situationen, wo die Elternvertreter hilfreich sind. Gerade bei uns an der Grundschule wissen die Eltern oftmals vieles, was wir nicht wissen. Gerade aus dem privaten Bereich. Wenn man die "richtigen" Vertreter hat, kann das durchaus bereichernd sein.

    Nennt sich *Tratsch* und hat auf einer Notenkonferenz rein gar nichts verloren.

  • ...

    Alternative zu Fortbildungen und Konferenzen am Vormittag wäre ja eine Reduzierung des Unterrichtsdeputats der Lehrkräfte. Das käme heutzutage wohl auf dasselbe raus wie 5 unterrichtsfreie Tage im Schuljahr.

    Okay, aber das müsste doch offiziell landesweit geregelt werden. Die Frage ist, ob die Schule das als einzige (?) so machen kann, der Lehrplan wird ja dadurch nicht gekürzt und die SuS haben schlicht und ergreifend Unterrichtsausfall. Wenn der Stoff trotzdem geschafft wird, kann man sich natürlich fragen, ob dann nicht noch viel mehr Unterricht ausfallen könnte. Bis wohin wäre das Verfahren deiner Ansicht nach erweiterbar? Ab wann würdest du als Vater sagen, nee Leute, ich hätte gerne, das bis zum Abi alles geschafft wird?


    Es geht ja nicht um eine theoretische Möglichkeit, sondern darum, dass tatsächlich Unterricht ausfällt, der stattfinden müsste.

  • Nennt sich *Tratsch* und hat auf einer Notenkonferenz rein gar nichts verloren.

    Nee, nennt sich Betrachtung des sozialen Umfeldes und gehört bei einigen Überlegungen genau dazu.
    Oder auch, dass die Eltern z.B. bei uns die Kinder oft viel länger kennen als die unterrichtenden Lehrer, also auch was zur Entwicklung dazu sagen können bei dem Sozialverhalten.

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