Sozialer Akku gefühlt immer leer

  • Warum meinst du das zu "müssen"? Lass dir doch tatsächlich selbst etwas einfallen - und entsprechende Nachfragen lässig an dir abtropfen lassen.

    Dito die dableibenden Glucken: "So, toll, dass jetzt alle da sind. Die Mamas dürfen euch dann um 18 Uhr wieder abholen!"

    Hm. Wahrscheinlich zu einfach gedacht.

  • Vielleicht muss man sich als Eltern in solch schweren Fällen auch einfach etwas aus der Hausbar gönnen. Die lieben Kleinen führen sie nach der Party dann sicher nach Hause, Win-win-Strategie.

    Darf man das auch, wenn man in der Schule mit den "lieben Kleinen" zu tun hat?

  • Schokozwerg, aber das ist doch schon ein Punkt, wo man anpacken kann. Also die Hinweise auf den Geschenktisch gepflegt ignorieren, so als Beispiel, und das Kind einfach da lassen mit dem Hinweis auf irgendwelche Termine. Ich kenne das auch nicht, dass die Eltern mit eingeladen sind, das ist ja furchtbar.


    Irgendjemand muss damit anfangen, die Sitten zu ändern. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du die Einzige bist, die davon genervt ist. Bestell einen Schwung Kinderbücher/Lego/Lernspielzeug bei Amazon und die Sachen werden dann halt verteilt, Punkt.


    "Ich war letzte Woche schon bei Phil-Jannik auf der Party und nächste Woche hat meine Mutter ... irgendwann muss ich auch mal die Wäsche machen, das Rad flicken, brauche Zeit für mich, frische Luft etc. ... wann soll ich zum Abholen da sein?"


    Ach Quatsch, gar nichts entschuldigen. Oder nur wenn das dein Gewissen erleichtert.

  • Dachte ich mir auch, bis ich herausfand, dass es in unserem Kindergartenumfeld eher unüblich ist, wieder zu verschwinden. :D Unser Kind wird nun 5 und ich hoffe sehr, dass es allmählich etwas relaxter wird. Bislang haben wir teils mehr Eltern als Kinder auf den Geburtstagen rumspringen und am besten hilft man vor Ort dann auch noch mit. Letztes Jahr waren neun Kinder und 14 Erwachsene bei dem Geburtstag von unserem Kind vor Ort. Jippieeee. Subtile Hinweise helfen da auch nicht immer.

    Krass - das kenne ich so gar nicht aus meiner eigenen Kindheit. Im Kindergartenalter durfte ich halt weniger Kinder einladen, halt nur so 4-5 und meine Eltern haben halt natürlich mitgeregelt, wer das ist, damit das auch Kinder sind mit denen ich mich wirklich gut verstehen und wo kein Randale passiert. Das waren ganz einfache Geburtstage mit Pommes, Topfschlagen, Schokokuss-Wettessen bei uns in der Wohnung. Das hat immer meiner Mutter organisiert. Ein bisschen bunt schmücken, Kinderlieder im Hintergrund und Kinder-Lieblingsessen, Geschenke auspacken und dann waren doch schon alle glücklich. Die Eltern brachten meine Freunde und holten sie irgendwann wieder ab. Wenn mal schlimm wurde und jemand unbedingt nach Hause wollte, rief meine Mutter die Eltern an, das wars. Ansonsten konnte man uns leicht alleine mit Topschlagen schon über n Std beschäftigen. Als ich älter hab, so ab 9/10 haben wir zum Geburtstag auch mal kleine Ausflüge gemacht, sowas wie Kegeln z.B. Da wurde auch festgelegt wie viele ich einladen darf, man stopfte damals gerne noch 6-7 Kinder in ein Auto. Auch da haben wir nur Sachen gemacht, die meine Eltern alleine organisiert haben und bei anderen Geburtstagen wurde ich eben abgeladen, oft war ich dort von vormittags bis spät abends und wenn man kurz vorm einschlafen war, wurden meine Eltern angerufen und ich wurde abgeholt. Bei sehr guten Freundinnen, brachte man gleich den Schlafanzug und übernachtete dort, Matratzenlager, irgendwie alle auf dem Boden. Am nächsten Morgen bekam man noch Frühstück und dann kamen meine Eltern und holten mich ab oder so ab 10-11, war ich eh mit dem Rad da und ich fuhr eben alleine nach Hause. Natürlich haben meine Eltern an Abenden wo ich auf einen Geburtstag war auch mal etwas anderes unternommen, sie gingen dann z.B. essen. Ich war allerdings auch nie das Kind das abgeholt werden musste, weil es Theater oder Heimweh gab. Bei anderen zu Hause benahm man sich halt besonders gut, aß das mit was auf den Tisch kam. Vielleicht ist das heute manchmal anders und manch einer schreibt mit 10 Mami schon mal n Whats Ap, weil es langweilig ist oder das Essen nicht schmeckt. Sowas war früher keine Option, zum Glück.

  • Nochmal: Es wurden keine Anti-Depressionstipps gegeben, sondern Schnittmengen zwischen sozialer Erschöpfung und Depressionen aufgezeigt und ähnliche Behandlungsmethoden angeraten.

    Ich glaube nicht, dass Depressionen und/oder soziale Erschöpfung bzw. die Schnittmenge der beiden das Problem sind. Vielmehr problematisch finde ich, dass die TE sich verpflichtet fühlt alle an sie herangetragenen Terminwünsche erfüllen zu müssen, unabhängig davon, ob sie überhaupt Lust hat auf die jewiligen Termine hat. Diese gefühlte Ohnmacht und Verlust von Selbstbestimmung kann ebenfalls zu diesen unguten Gefühlen und Erschöpfungszuständen beitragen. Zumal schon oft genug erwähnt worden ist, dass Extrovertierte ihre Energie aus sozialen Kontakten gewinnen, während Introvertierte soziale Kontakte, insbesondere nicht erwünschte, Energie kosten. Je nach dem, welcher Gruppe man angehört, ist es schwierig den jeweils anderen Pol nachzufühlen.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Zumal schon oft genug erwähnt worden ist, dass Extrovertierte ihre Energie aus sozialen Kontakten gewinnen, während Introvertierte soziale Kontakte, insbesondere nicht erwünschte, Energie kosten. Je nach dem, welcher Gruppe man angehört, ist es schwierig den jeweils anderen Pol nachzufühlen

    Blöd ist halt nur, dass die Extrovertierten den gesellschaftlichen Ton angeben, ebenso die Frühaufsteher. Ist sicherlich irgendwie evolutionär bedingt - unterm Smoking das Bärenfell.

    • Offizieller Beitrag

    Nächste Unart: Geschenkboxen in Spielzeugläden/Bücherläden (z.B. Thalia) einrichten. Ich hasse es so sehr. Anstatt bei Amazon ne Wishlist anzusetzen oder eben auf meine Nachfrage sich was einfallen zu lassen bzw. - Gott bewahre! - es mir zu überlassen, was ich schenke, muss ich zu fast jedem Kindegreburtstag nun in die Stadt latschen und ein Geschenk aus der eigens dafür eingerichteten (und vom Kind bestückten) Geschenkebox holen. Arrrrrrrrrgh. :schreien: :schreien: :schreien:

    und wenn du es auf deine Weise machst, so wie oben beschrieben?
    Dich zwingt niemand, eine Geschenkekiste abzuarbeiten.

  • Nächste Unart: Geschenkboxen in Spielzeugläden/Bücherläden (z.B. Thalia) einrichten. Ich hasse es so sehr. Anstatt bei Amazon ne Wishlist anzusetzen oder eben auf meine Nachfrage sich was einfallen zu lassen bzw. - Gott bewahre! - es mir zu überlassen, was ich schenke, muss ich zu fast jedem Kindegreburtstag nun in die Stadt latschen und ein Geschenk aus der eigens dafür eingerichteten (und vom Kind bestückten) Geschenkebox holen. Arrrrrrrrrgh. :schreien::schreien::schreien:

    Musst du? Mach das doch einfach trotzdem so, wie es für euch richtig ist.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Krass - das kenne ich so gar nicht aus meiner eigenen Kindheit. Im Kindergartenalter durfte ich halt weniger Kinder einladen,

    Ich kenne es aus meiner eigenen Kindheit gar nicht, dass im Kindergartenalter überhaupt schon Geburtstage mit anderen Kindern gefeiert wurden. Als ich in dem Alter war, wurden meine Geburtstage wie auch die im Familien- und Bekanntenkreis lediglich mit der Verwandtschaft gefeiert (klar, darunter waren ab und zu auch jüngere Cousinen und Cousins oder andere kleinere Kinder aus der Familie). Geburtstage mit Freundinnen und Freunden habe ich erst gefeiert - und sie genauso -, als wir in der 1./2. Klasse waren. Damals wurde aber auch eher im kleinen Rahmen mit bis zu 10 Kindern zuhause gefeiert und es gab nur kleine Geschenke, aber keine Ausflüge oder Übernachtungspartys. Eltern waren meiner Erinnerung nach auf Kindergeburtstagsfeiern nie dabei.


    In meinem Umfeld werden (zum Glück? - so genau kann ich das als "Nicht-Mama" nicht beurteilen...) Kindergeburtstage auch heute noch nicht so "ausufernd" gefeiert. Sprich: Es werden nicht Unsummen in die Ausrichtung dieser Partys und auch nicht in Geschenke investiert und auch keine 20 oder mehr Kinder eingeladen. Von diesen "Geburtstagsboxen" habe ich hier übrigens gerade zum ersten Mal gelesen; was es nicht alles gibt!

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Blöd ist halt nur, dass die Extrovertierten den gesellschaftlichen Ton angeben, ebenso die Frühaufsteher. Ist sicherlich irgendwie evolutionär bedingt - unterm Smoking das Bärenfell.

    Ganz schlimm finde ich diese ratgebenden Artikel, die Introvertierten sagen wollen, dass es ganz ok ist, wie sie sind, und ihnen Tipps geben, wie sie mit ihrem "Anderssein" klar kommen. Als sei man unglücklich, wenn man nicht ständig in der Großgruppe unterwegs ist.


    Die Eulenmenschen haben wenigstens das Nachtleben auf ihrer Seite.

  • Ja, eigentlich soll man eine Kombi aus Eule und Lerche sein, zudem extrovertiert, aber mit der Fähigkeit zur introvertierten Selbstbeschäftigung und zur Reflexion.

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin eh tendenziell eher der "Einzelgänger". Habe am liebsten meine Ruhe. (Wie schön war das während Corona. ;) )

    Aber am Samstag habe ich es ganz massiv bemerkt. Geburtstagsfeier. Es war mir viel zu viel Unruhe, ich habe kaum was mitbekommen. Um 22 Uhr bin ich dann gegangen - ich konnte einfach nicht mehr.

  • Das ging mir auch schon mal so. Besonders schlimm finde ich es, wenn in der Runde ein paar seeeeehr laute mitteilungsbedürftige sind, die alles übertönen, da kann ich dann im gesamten Haus kaum noch einem Gespräch folgen.

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